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ein simpler Gedanke...

affeeafe

New Member
Registriert
4. November 2009
Beiträge
54
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Viele aktive Mitglieder des Forums sind offensichtlich klug und gebildet. Oder
zumindest eines davon. Sie können zu vielen Themen Zitate aus dem Ärmel
schütteln, die sie praktisch für sich sprechen lassen.
Doch sind es dann noch eigene Gedanken?

Oft habe ich das Gefühl, dass vorallem sehr gebildete Menschen verblendet sind
von der Unzahl an "fremden" Gedanken, die in ihren Köpfen herumschwirren.
Sie machen sie zu ihren Gedanken, schließen das entsprechende Thema ab und
damit stagniert der diesbezüglich mögliche "kreative" Gedankenfluss.

Hemmt eine intensive Beschäftigung mit fremden Gedanken unsere eigenen?
 
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AW: ein simpler Gedanke...

Die Idee, dass eine Gedanke am besten etwas eigenes sein sollte, ist ja doch auch nicht ein geniun eigener Gedanke von dir, denn im Prinzip ist doch der ganze "simple Gedanke", den du da formuliert hast nach bekanntem Muster formuliert und somit nach deiner eigenen Ansicht also etwas "fremdes". Wenn das etwas reflektiert geschieht ist daran gar nicht "anstößiges" finde ich - im Gegenteil: Die intensive Beschäftigung mit fremden Gedanken beflügelt unsere eigenen - sicherlich nicht immer, aber doch regelmäßig.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: ein simpler Gedanke...

Die Idee, dass eine Gedanke am besten etwas eigenes sein sollte, ist ja doch auch nicht ein geniun eigener Gedanke von dir, denn im Prinzip ist doch der ganze "simple Gedanke", den du da formuliert hast nach bekanntem Muster formuliert und somit nach deiner eigenen Ansicht also etwas "fremdes". Wenn das etwas reflektiert geschieht ist daran gar nicht "anstößiges" finde ich - im Gegenteil: Die intensive Beschäftigung mit fremden Gedanken beflügelt unsere eigenen - sicherlich nicht immer, aber doch regelmäßig.
... zügelt eigene Zwangsgedanken ...
(Das ist eine eigene Erfahrung. :))
 
AW: ein simpler Gedanke...

im Gegenteil: Die intensive Beschäftigung mit fremden Gedanken beflügelt
unsere eigenen - sicherlich nicht immer, aber doch regelmäßig.

Das schließe ich ja auch gar nicht aus! Nur wenn ich schon im Eröffnungsbeitrag
alles zu dem Thema abhandle, bleibt nur noch wenig Stoff für die Diskussion mit
anderen übrig.

Du bist also der Meinung, das kein Gedanke de novo entstehen kann, sondern
immer einen bereits vorherigen benötigt, als baufestes Grundgerüst?
 
AW: ein simpler Gedanke...

Oft habe ich das Gefühl, dass vorallem sehr gebildete Menschen verblendet sind
von der Unzahl an "fremden" Gedanken, die in ihren Köpfen herumschwirren.

Beim sogenannten Gebildeten häufen sich die Vorurteile mit den Gedanken anderer, die er auf sich wirken lässt,
beim vermeintlich Ungebildeten passiert das mit anderen Eindrücken.

Ich sehe da keinen wesentlichen Unterschied.
 
AW: ein simpler Gedanke...

Wenn du ein Zitat irgendwo ab- und hinschreibst,
hast du möglicherweise ganz andere Gedanken als
der Urheber ... Ist doch klar. - Oder? :confused:
 
AW: ein simpler Gedanke...

Du bist also der Meinung, das kein Gedanke de novo entstehen kann, sondern immer einen bereits vorherigen benötigt, als baufestes Grundgerüst?
So wie du es jetzt formulierst, klingt es fast wie eine Kette ... mir wären wahrscheinlich räumliche Metaphern lieber: Vielleicht Felder, Sphären oder etwas in der Art. Von baufesten Grundgerüsten gehe ich übrigens auch nicht aus :)

Meine Hauptintention war wohl etwas anderes, nämlich auf so etwas wie einen performativen Widerspruch, in dem was du gesagt hast, aufmerksam zu machen. Mal etwas übertrieben gesagt: Du bringst ein (Beinahe-)"Zitat" gegen Zitate.

Und wenn ich selbst die Wahl hätte zwischen einem Zitat, von dem ich weiß, dass es ein Zitat ist und einem von dem ich es nicht weiß, ja sogar irrtümlich glaube, es sei keines ... dann weiß ich, wie ich wähle :)
 
AW: ein simpler Gedanke...

In meinem Sprachgebrauch gibt es einen Unterschied zwischen
Zitat und Gedanke.

@Reinhard70
Daher sehe ich es so wie du. Hat aber damit jetzt nicht allzuviel zu tun...

@_its_not_me_
Nachdem ich das Wort performativ nachgeschlagen habe, kann ich den
angesprochenen Widerspruch immer noch nicht deutlich herauslesen...
Die angesprochenen "bekannten Muster", entsprechen sie den Erfahrungen?
Immerhin sind fremde Gedanken auch nur eine Art gesammelte Erfahrung.
Vielmehr kommt es mir so vor, als würde erst die Fähigkeit Erfahrungen, also
Erlebtes, Fremdes, zu speichern und zu verarbeiten unsere "selbstständigen"
Gedanken ermöglichen. Denn rein neurologisch betrachtet, sind vermeintlich
"neue", kreative Gedankengänge nur die neue Verknüpfung bereits vorhandener,
alter Gedanken, Erfahrungen.
Womit wir wieder beim Baugerüst wären...
 
AW: ein simpler Gedanke...

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Viele aktive Mitglieder des Forums sind offensichtlich klug und gebildet. Oder
zumindest eines davon.

Sie können zu vielen Themen Zitate aus dem Ärmel
schütteln, die sie praktisch für sich sprechen lassen.

Doch sind es dann noch eigene Gedanken?​

Oft habe ich das Gefühl, dass vorallem sehr gebildete Menschen verblendet sind
von der Unzahl an "fremden" Gedanken, die in ihren Köpfen herumschwirren.
Sie machen sie zu ihren Gedanken, schließen das entsprechende Thema ab und
damit stagniert der diesbezüglich mögliche "kreative" Gedankenfluss.
...

Es ist ja nicht nur denkbar, vielmehr schon
ewig üblich, "eigene" Gedanken mit den Zitaten
unserer (bekannten) "geistigen Vorfahren" zu
untermauern, sich also auf die "Schultern der
Riesen" zu setzen. Wie "orginell" das ALLES ist,
bleibt eine interessante Frage. :sekt:

"Originelles" kann man "moeblicherweise" mit drei
Wörtern oder Zeichen zum Ausdruck bringen ... :clown2::geist::haare:
 
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AW: ein simpler Gedanke...

In meinem Sprachgebrauch gibt es einen Unterschied zwischen Zitat und Gedanke.
Sicherlich. Aber manchmal haben beide einen Gehalt. Und du selbst hast zu Beginn gesagt, du hättest das Gefühl, dass vorallem sehr gebildete Menschen verblendet sind von der Unzahl an "fremden" Gedanken, die in ihren Köpfen herumschwirren. Das sieht nicht so aus, als ginge es dir um exakt reproduzierbare Wortfolgen, sondern um Gehalte eben.

Ein Zitat nutzen, heißt dann womöglich, erkannt zu haben, dass der Gehalt dessen, was man sagen möchte, schon von anderen und womöglich besser inn Form gebracht wurde. Das ist dann eher das Gegenteil einer Verblendung, da man ja sieht, dass man sich eines gängigen Gehaltes "bedient". Verblendet ist man, wenn man fremde Gehalte als solche gar nicht erkennt und sie sogar für eigene hält :)
 
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