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Ein politisch bedenkliches Signal

AW: Ein politisch bedenkliches Signal

Ziesemann, ich stimme Dir vollinhaltlich zu,
und Miriam danke ich für dieses Zitat:

Vor einigen Tagen sah ich eine Kabarettsendung in der einer der Kabarettisten, Frank-Markus Barwasser behauptete, dass es in Deutschland für ein Obsiegen der Terroristen ausreichen würde, 10 Koffer übers Land verteilt eifach stehen zu lassen

Das ist eine herrliche Überspitzung, die den Kern trifft.
Verheerend wäre es, wenn man jeder Drohung und jeder Geiselnahme der islamistischen terroristen nachgibt,
ihre forderungen werden immer unverschämter,
und letztendlich könnte es für einen Gesinnungswandel bei uns zu spät sein.
Noch ist zeit.

meint Claus
 
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AW: Ein politisch bedenkliches Signal

Liebe Miriam!
Du und Ziesemann, ihr drückt das aus, was auch in meinem Herzen wohnt. Ich würde niemals aus Angst vor irgendwas meine Überzeugung aufgeben. Auch nicht aus Angst vor dem Verlust meiner Freiheit. Zu meinen Werten gehört es auch, Verständnis für die Angst der anderen zu haben.

Worauf ich hinweisen wollte, ist der Konflikt, in dem wir uns befinden. Einerseits das Sicherheitsbedürfnis (dazu gehört auch die Verantwortung für die Sicherheit anderer), andererseits unsere Freiheit, in diesem Fall, die Freiheit der Kunst.

Die Frage ist: Wie gehen wir wirklich damit um?

Dein Beispiel aus der Kabarettszene trifft es ja genau. Angst bestimmt derzeit auch die Politik, nur ja nichts verabsäumen, lieber zu schnell einen Rückzieher machen als zu spät.
Ob eine Oper aufgeführt wird oder nicht, ist noch nicht schlimm. Heute habe ich wieder gelesen, dass sie wieder auf den Spielplan gesetzt werden soll. Frau Harms erklärte auch, dass ihr das Sicherheitsrisiko drastischer dargestellt wurde, als es jetzt aussieht. (Info aus dem heutigen "Standard").

Also, ganz so schlimm wie es auf den ersten Blick aussieht, ist es nicht. Der eine Schritt zurück hat vielleicht nur die Möglichkeit geschaffen, sich ein Bild von der Lage zu machen. Das heißt ja noch nicht, dass wir gleich alle wichtigen Wertvorstellungen unserer Gesellschaft aufgeben.

Das zur Erklärung.

herzlich
lilith
 
AW: Ein politisch bedenkliches Signal

Bitte entschuldigt meine kurze off-topic Erzählung:

Zwetsche schrieb:
Irgendwie haben alle hier Recht:

Lieber Zwetsche,

verheerend, ich weiss, dass mir immer Witze einfallen.

In einem Dorf, irgendwann als noch der Dorfälteste Recht sprach. Zwei Bauer erscheinen vor ihm und jeder trägt seine Beschwerde über die Nichteinhaltung der Grenzen seines Grundstücks vor.

Der Dorfälteste hört sich den ersten Bauer an und sagt am Ende: "Du hast Recht!"

Folgt die Klage seines Nachbars - und der Dorfälteste schließt sich seiner Ausführung an mit den Worten: "Du hast Recht!

Das bringt aber den Schreiber des Dorfälteste auf die Palme und er fragt: "Wie kannst du nur beiden Recht geben? Das entbehrt doch jeglichem gesunden Menschenverstand?"

Darauf die Antwort des Dorfältesten: "Du hast Recht!"

Beim nächsten Beitrag kehre ich aber zur ernsten Diskussion zurück.

Liebe Grüße

Miriam
 
AW: Ein politisch bedenkliches Signal



In Gegensatz zu dir Lilith, kann ich eigentlich deiner schärferen Akzentuierung Ziesemann, zustimmen.
Vor einigen Tagen sah ich eine Kabarettsendung in der einer der Kabarettisten, Frank-Markus Barwasser behauptete, dass es in Deutschland für ein Obsiegen der Terroristen ausreichen würde, 10 Koffer übers Land verteilt eifach stehen zu lassen.

Doch zurück zu den Überlegungen was dieses bedenkliche Signal (wie ich es nannte) alles noch auslöst. Eigentlich bedeutet die Absetzung der Oper auch den Verzicht auf einem der unverzichbaren Eckpfeiler der Demokratie: die Freiheit der Kultur.
Die Ausdrucksformen in der sich unsere liberale Kultur konkretisiert, müssen uns nicht gefallen - ich meine damit: als künslerische Interpretation eines Werkes. Wir können einfach wegschauen, wir können sie (vehement) kritisieren, ja sogar als inakzeptabel bezeichnen, aber ihr Bestehen müssen wir verteidigen.

Wie nannte sinngemäß ein Journalist die Tage die Absetzung von Idomeneo?
Es ist ein Sägen an dem Ast, auf dem wir sitzen.

Grüße in die Runde

Miriam

Liebe Miriam,

das Zitat des Kabarettisten macht andererseits aber auch deutlich, wie schnell wir uns durch Bagatellen aus der Fassung bringen lassen. Ich stimme Dir ja im Grundsatz - wie wohl alle hier - zu, daß man sich nichts diktieren lassen darf.

Genausowenig muß sich aber die Theaterintendantin diktieren lassen, ob sie das Stück aufführt oder nicht. Sie trägt die Verantwortung und nicht wir. Lilith führt zu Recht aus, daß es einfach ist, am PC dicke Sprüche zu klopfen. Es steht jedem frei, jeden Freitag in irgendeiner Moshee die Dikussion mit radikalen Moslems zu suchen. Vermutlich würde selbst dabei nichts passieren.

Ich habe selbst ausgeführt, daß mMn der Zivilisationskonflikt bereits ausgebrochen ist. Das heißt aber noch lange nicht, daß wir unsere Fähigkeiten, zu der im Gegensatz der Islamisten insbsondere auch Gelassenheit gehört, vernachlässigen. Und zwar genau die gleiche Gelassenheit, die Du, liebe Miriam ja zu Recht gegenüber der wahrlich etwas dümmlichen Papst-Rede einforderst. Unsere Welt wird nicht untergehen, wenn ein bizzares Stück nicht aufgeführt wird. Beim nächsten mal macht man es vielleicht etwas geschickter und unterläßt den Presse-Rummel.

Ich stimme Lilith zu. Und das heißt noch nicht, daß man unsere Gesellschaft gleich auf dem Altar der Freiheit opfert. Ich gebe ja gern zu, daß freilich jeder die Grenze woanders zieht.

Und gegenüber Claus stelle ich schon jetzt klar: Ich höre mir Deine Kritik gerne an. Wenn Du aber wieder mit diesem lächerlichen und keineswegs florettartigen "Gutmenschen"- Scheiß (Ein Slang, den vornehmlich - gelinde gesagt - "rechtsgerichtete" Parteien frönen) anfängst, werde ich darauf nicht mehr eingehen und mich aus dieser Diskussion ohne weiteres verabschieden. Dafür ist mir meine Zeit einfach zu teuer.

Gruß
Zwetsche
 
AW: Ein politisch bedenkliches Signal

Und gegenüber Claus stelle ich schon jetzt klar: Ich höre mir Deine Kritik gerne an. Wenn Du aber wieder mit diesem lächerlichen und keineswegs florettartigen "Gutmenschen"- Scheiß (Ein Slang, den vornehmlich - gelinde gesagt - "rechtsgerichtete" Parteien frönen) anfängst, werde ich darauf nicht mehr eingehen und mich aus dieser Diskussion ohne weiteres verabschieden. Dafür ist mir meine Zeit einfach zu teuer.

Lieber Zwetsche,

ich hatte hier irgendwo mal erklärt, wie ich den ironisch gemeinten Gutmenschen-Begriff meine,
jetzt habe ich bei wiki nachgesehen und habe eine mit der meinen weitgehend übereinstimmende Begriffserklärung gefunden:
Gutmensch wird von „guter Mensch“ abgeleitet, wendet aber die positive Bedeutung des Ausdrucks ins Gegenteil, ist also eine Pejoration. In Bedeutung und Benutzung lehnt sich der Begriff an das ältere Wort Weltverbesserer an.
Benutzer des Begriffs unterstellen Personen oder Personengruppen mit betont moralischer Grundhaltung fehlgeleitetes bzw. zweifelhaftes Verhalten. Der Begriff speist sich auch aus dem Unterschied zwischen 'gut gemeint' und 'gut gemacht'. Ein Gutmensch hat gute Absichten, möchte bestimmte Probleme lösen und/oder die Welt verbessern. Seine Handlungen oder die verwendeten Mittel/Wege zum Ziel sind aber in der Regel zweifelhaft,
……
Verwendung findet der Begriff, mit unterschiedlicher Intention und Häufigkeit, im gesamten politischen Spektrum.
Ich kann mich nicht erinnern, daß ich Dich persönlich mal als Gutmenschen tituliert habe,
aber ich habe Verständnis dafür, wenn du Dich angesprochen fühlst.

In der Hoffnung, daß Du uns (mir :) ) als Diskussionspartner erhalten bleibst,

mit dem Gruß eines guten Menschen
claus
 
AW: Ein politisch bedenkliches Signal

um korrekt zu sein, will ich wiki weiter zitieren:

Häufiger benutzt die politische Rechte den Begriff, um den politischen Gegner zu diskreditieren: Indem sie „linke“ Ideale als „Gutmenschentum“ abwertet, unterstreicht sie den Anspruch, selbst realistisch und auf der Sachebene zu argumentieren, während den als Gutmenschen Bezeichneten damit Realitätsverlust, mangelndes Reflexionsvermögen, ein unrealistisch hoher moralischer Anspruch oder utopische Vorstellungen unterstellt werden.

was ist die „politische Rechte“ in D ?

zweifellos ist die NPD rechts außen, aber es gibt noch andere „rechts von der Mitte“:
in den anläßlich der letzten Bundestagswahl hier im DF veranstalteten
„Politreimen zum Wahlkampf“
habe ich mich als Merkel-Anhänger geoutet, bin objektiv gesehen in dem Spektrum
SPD -FDP –CDU/CSU
ein Rechter. So gesehen also ok.
meine Abneigung gegen rechtsaußen aber habe ich hier oft dargelegt und begründet.
Ein bekanntes Beispiel ist es, in antisemitischen Reden das Wort "Jude" durch das Wort "Gutmensch" zu ersetzen.
und mein hier im DF offensichtliches Eintreten für die Juden in den einschlägigen Nahost- und Islamisten-threads sollte mich doch wohl über jeden Verdacht erhaben machen, ein Nazi-Anhänger zu sein.

Claus
 
AW: Ein politisch bedenkliches Signal

um korrekt zu sein, will ich wiki weiter zitieren:



was ist die „politische Rechte“ in D ?

zweifellos ist die NPD rechts außen, aber es gibt noch andere „rechts von der Mitte“:
in den anläßlich der letzten Bundestagswahl hier im DF veranstalteten
„Politreimen zum Wahlkampf“
habe ich mich als Merkel-Anhänger geoutet, bin objektiv gesehen in dem Spektrum
SPD -FDP –CDU/CSU
ein Rechter. So gesehen also ok.
meine Abneigung gegen rechtsaußen aber habe ich hier oft dargelegt und begründet.

und mein hier im DF offensichtliches Eintreten für die Juden in den einschlägigen Nahost- und Islamisten-threads sollte mich doch wohl über jeden Verdacht erhaben machen, ein Nazi-Anhänger zu sein.

Claus

Hallo Claus!

Bewahre, mir liegt völlig fern, Dich in eine solche Ecke zu drücken. Das habe ich damit auch weder behaupten noch andeuten wollen. Ich denke auch nicht, daß Du da rein gehörst. Aber die Bezeichnung Gutmensch ist, wenn ich richtig informiert bin, nun einmal eine Erfindung oder jedenfalls gern verwendete Keule gerade äußerst rechter Parteien. Ich meine, das auch im DF im Zusammenhang mit einem thread gelesen zu haben, in dem sich irgendjemand als überzeugter Republikaner geoutet hat.
Wo Du Dich siehst, kannst wohl nur Du selbst entscheiden. Todesstrafe, Folter usw. sind allerdings - dies erlaub mir schon zu bemerken - gern gewählte Aushängeschilder gerade der äußersten rechten Parteien.

Folter und Todesstrafe werden allerdings auch von SPD oder CDU, vielleicht sogar einigen Grünen- Anhängern durchaus vertreten, und die PDS ist immerhin auch die Nachfolgepartei der SED. Und unter deren Regime war glaube ich z.B. Hochverrat mit möglicher Todestrafe bedroht. Weiß ich aber zugegeben nicht ganz genau, ist aber angesichts der Mauer-Toten auch nicht entscheidend.

Ich wollte mit meiner etwas forschen Klarstellung auch keine Verbote aussprechen, das steht mir nicht zu. Ich wollte nur transparent machen, daß ich für mich persönlich diese spezielle Auseindersetzung nicht mehr führen will.

Aber ich freu mich über Deine Reaktion. Was nicht heißen soll, daß wir jetzt inhaltlich in anderen Fragen konform gehen müssen. Da liegen wir sicher oft weit auseinander.

Gruß
Zwetsche
 
AW: Ein politisch bedenkliches Signal

Liebe Miriam!
Ich würde niemals aus Angst vor irgendwas meine Überzeugung aufgeben. Auch nicht aus Angst vor dem Verlust meiner Freiheit. Zu meinen Werten gehört es auch, Verständnis für die Angst der anderen zu haben.

Worauf ich hinweisen wollte, ist der Konflikt, in dem wir uns befinden. Einerseits das Sicherheitsbedürfnis (dazu gehört auch die Verantwortung für die Sicherheit anderer), andererseits unsere Freiheit, in diesem Fall, die Freiheit der Kunst.

Die Frage ist: Wie gehen wir wirklich damit um?

herzlich
lilith
Dann hast du glückliche noch nie wirkliche lebensbedrohliche Angst verspürt. Ich weiss nicht welche Bedeutung du dem Gefühl und dem Wort Freiheit gibst. Ich finde es ist eines der am meisten Missbrauchten Wörter
 
AW: Ein politisch bedenkliches Signal

Aber ich freu mich über Deine Reaktion. Was nicht heißen soll, daß wir jetzt inhaltlich in anderen Fragen konform gehen müssen. Da liegen wir sicher oft weit auseinander.

freut mich auch, Zwetsche, daß wir hiermit (so meine Interpretation) die Kriegsbeile (-mistgabeln) begraben haben,
um uns mit dem Florett zu begegnen,
das ist schon mal ein guter kleinster gemeinsamer Nenner.

immerhin ist es der diskussion förderlich, wenn man weiß, wo sich der andere selbst politisch positioniert,
aber es ist auch sehr schwierig, anderen eine solche Position verständlich zu machen:
sowie ich hier mit keinem der anderen user 100 pro weltanschaulich übereinstimme, ist es bei mir auch mit politischen Parteien.

Mit der CDU habe ich betr. Religion (an den Schulen) und ethische Bedenken (Gentechnik) keine Übereinstimmung, da eher mit der FDP.

Hier im Forum steht mir Ziesemann recht nahe, aber seine negative einstellung zum Marxismus mag ich nicht, imho wäre ein marktwirtschaftlicher und leistungsorientierter Kommunismus zukunftsfähig (wenn nicht Breshnew und seine Paladine diese Aussicht für unabsehbare zeit hoffnungslos vergeigt hätten).

Und daß auch wir beide gemeinsame Positionen haben, erkenne ich an dem Statement:
Ich habe selbst ausgeführt, daß mMn der Zivilisationskonflikt bereits ausgebrochen ist
die Ekenntnis des "we are on war" unterscheidet einen (naja wie soll ich sagen) Menschen, der lieber den Kopf in den Sand steckt vor diesem Konflikt,
von einem solchen, der sich wappnet.

Gruß von Claus
 
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AW: Ein politisch bedenkliches Signal

Dann hast du glückliche noch nie wirkliche lebensbedrohliche Angst verspürt. Ich weiss nicht welche Bedeutung du dem Gefühl und dem Wort Freiheit gibst. Ich finde es ist eines der am meisten Missbrauchten Wörter

Hallo Akelei!
Du kannst es nicht wissen, aber du irrst dich. Gerade weil ich schon (einige Male) in einer lebensbedrohlichen Situation war, habe ich keine Angst mehr. Denn da wurde mir klar, dass ich nicht mehr zu verlieren habe als mein Leben. Und das werde ich sowieso - irgendwann - verlieren.

Was Freiheit bedeutet, ist für jeden etwas anderes. Darüber wurde schon in einigen Threads diskutiert. Gar nicht so einfach, zu einer übereinstimmenden Definition zu finden.

herzlich
lilith
 
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