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Die gewohnte Weltordnung gerät ins Wanken

Liebes Öntschie,

deinen Beitrag zum Anlaß nehmend, denke ich, dass beides stimmt: das Aufeinanderprallen der Kulturen, bzw. das Wertesystem das aus dem trügerischen Gleichgewicht geraten ist, aber auch der Konflikt zwischen Arm und Reich, so wie er von Louiz analysiert wird. Die Unterschiede zwischen Asien und Afrika die Louiz aufzeigt, sind m.E. sehr wichtig. Und es zeigt sich, dass die beiden großen Konflikte die Louiz und ich aufzeigen nicht deckungsgleich sind. Aber sie finden beide statt- und tragen beide zur Schwierigkeit sich neu zu orientieren bei.

Jan Amos, du zeigst noch einen anderen wichtigen Aspekt auf: dass dieser Konflikt oder das ins Wanken geraten des Wertesystems nichts Neues ist. Aber es ist nun unsere Weltordnung die ins Wanken gerät - und auch wenn wir die historisch vergleichbaren Momente betrachten: es ist nun unsere Angst die uns genauer hinschauen lässt. Und da du, Jan Amos eine so schöne Geschichte über die Erde und den Homo sapiens erzählst, füge ich einen kleinen Satz zu meinen Betrachtungen hinzu: "Der schlimmste Krieg der Geschichte, ist derjenige, in dem ich sterbe..."(rumänisches Sprichwort).

Zu den ständig sich verändernden Weltordnung die einige hier ansprechen, möchte ich doch nochmals auf die Beschleunigung der Ereignisse hinweisen, sie ist ein Fakt - und macht uns, denke ich, die Auseinadersetzung mit den Ereignissen noch problematischer.
 
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meine rede...du kannst das natürlich besser...aber so sehe ich das auch...ich wollte (ohne mich jetzt zu verteidigen) auch nicht die arm-reich-problematik untergraben...aber du hast alles, was dies betrifft, gesagt. danke :hase:
 
Die im „Programm des Neuen Amerikanischen Jahrhunderts“ [PNAC] angestrebte selektive Weltherrschaft konnte sich also nicht nur auf die politische Vorarbeit der Neuen Rechten im Kongress seit 1995 stützen, sie wurde auch erleichtert durch Fehlperzeptionen des operativen Umfelds, die in der unverändert beibehaltenen Struktur des sicherheits- und verteidigungspolitischen Apparates angelegt waren. Der Krieg gegen Afghanistan hat die Bedrohung durch Al-Kaida, der er eigentlich galt, keineswegs beseitigt. Er hat das Regime der Taliban gestürzt, aber nicht durch ein anderes, mit gleicher, aber besserer Ordnungskraft ausgestattetes Regiment ersetzt. Vielmehr fühlten sich die regionalen Warlords reaktiviert, deren Herrschaft sowohl der Herstellung von Ordnung wie einem wirtschaftlichen Aufschwung entgegensteht. Der Krieg gegen den Irak hat mit dem politischen Terrorismus nachgewiesenermaßen überhaupt nichts zu tun. Er war nicht die Folge einer Notwendigkeit, sondern einer politischen Absicht. Er gehörte, wie der Aufbau des Raketenabwehrsystems, zum Programm der Bush-Koalition, sollte den Rückzug der amerikanischen Truppen aus Saudi-Arabien kompensieren, die Palästina-Politik der Likud-Regierung in Jerusalem weiter absichern und den Vereinigten Staaten eine dauerhafte Präsenz am Persischen Golf verschaffen. Als Beiprodukt sollte ein demokratisches Herrschaftssystem im Irak eingeführt und von dort in die Ölscheichtümer der Region weiterverbreitet werden.
Hier leuchtete hell das Konzept der Neo-Konservativen auf, sowohl das Herrschaftssystem der Demokratie wie den damit verbundenen Wertekanon in die Welt zu tragen, notfalls eben auch mit Gewalt. Sie gaben der Hoffnung Ausdruck, dass der Sturz von Saddam Hussein es Israel erleichtern würde, die Gründung eines palästinensischen Staates hinzunehmen.
Die Ziele, welche die Bush-Administration für ihre Politik der selektiven Weltherrschaft angab, waren durchaus fortschrittlicher und emanzipatorischer Natur; erst im Licht der dafür eingesetzten Mittel der Gewalt wurde erkennbar, dass sie entweder zweideutig oder unerreichbar waren. Wer einen Regimewechsel von außen mit Gewalt erzwingen will, weiß entweder nichts über die Untauglichkeit dieser Strategie oder kaschiert mit dem angegebenen Ziel ganz andere Absichten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass nicht nur in der arabischen Welt, sondern auch in der europäischen der Irak-Krieg als Ausdruck einer imperialen Weltpolitik Washingtons verstanden und abgelehnt wurde.
[...] Deswegen versagten Frankreich und Deutschland sowie alle europäischen Gesellschaften im Frühjahr 2003 der Bush-Regierung die Zustimmung. Mit deren Beschluss zum Alleingang vom 20. März gesellte sich zur Divergenz der Interessen ein Machtkonflikt. In dem ohne UN-Mandat begonnenen Irak-Krieg erhob die Bush-Administration den Anspruch, gegen die Vereinten Nationen und ohne die Verbündeten die Welt allein und mit Gewalt zu ordnen. Sie signalisierte mit dem Kriegsbeginn ihren Anspruch auf eine imperiale Weltordnung und auf den blinden Gehorsam der Alliierten. Hinzu kam in den ersten Wochen des Krieges ein fast byzantinisch zu nennendes Gehabe Washingtons gegenüber seinen treuesten Verbündeten Frankreich und Deutschland, denen das „Neue Europa“ als leuchtendes Vorbild europäischer Folgsamkeit entgegengehalten wurde.
Die Machtkonkurrenz zwischen Westeuropa und den Vereinigten Staaten ist damit in eine neue Phase eingetreten. Begonnen 1962 mit dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, hatten die europäischen Bestrebungen, sich von der amerikanischen Hegemonie, zu emanzipieren, seit langem die atlantischen Beziehungen koloriert. Nach dem Ende des Kalten Krieges sprach Bundeskanzler Kohl von der Notwendigkeit einer „Neuen Transatlantischen Agenda“, die den Europäern die Gleichberechtigung im Sachbereich der Sicherheit bringen sollte. Daraus wurde nichts. Erst die Demütigung im Serbien-Krieg führte auf dem EU-Gipfel 1999 zu dem Beschluss, eine eigene europäische Streitmacht aufzubauen.
[...] Über diesen Streit ist inzwischen wieder der Mantel der diplomatischen Höflichkeit gebreitet worden. Er verdeckt den Konflikt, löst ihn aber nicht. Die Bush-Administration hat inzwischen gemerkt, dass sie zu weit gegangen ist, und es ist denkbar, dass sie ihren Kurs gegenüber Westeuropa wieder am Modell der Hegemonie ausrichtet. Fast alle amerikanischen Präsidenten haben nach dem zweiten Amtsjahr ihre Weltpolitik gemäßigt. Bei Bush würde dieser Prozess dann drei Jahre gedauert haben, was dem 11. September geschuldet ist.
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Bush-Administration an ihrer Politik festhält und mit der Marginalisierung Europas sowie dessen Spaltung fortfährt. Die Machtverteilung zwischen der Supermacht USA und den kleinen/mittelgroßen Staaten in Europa ist derart asymmetrisch, dass sie eine solche Politik Washington geradezu aufdrängt. Umso intensiver muss Westeuropa seine Emanzipation aus dieser Art amerikanischer Führung betreiben. Die aus der europäischen Integration im Sachbereich der Sicherheitspolitik erwachsende Äquivalenz sollte nicht einer Gegenmachtbildung, sondern einer Gleichberechtigung dienen, die im Sachbereich der wirtschaftlichen Wohlfahrt erfolgreich erreicht und in dem der Sicherheit längst überfällig ist. Den Freiraum dazu könnte die Union paradoxerweise gerade unter George W. Bush umso leichter bekommen, als sie von seiner Regierung militärisch als „quantité négligeable“ und geopolitisch entbehrlich angesehen wird. Washington ist im Begriff, viele seiner europäischen Basen nach Osteuropa und in die Schwarzmeerregion zu verlagern.
Die von der Regierung George W. Bush vorgenommene Zuspitzung des Unilateralismus zur selektiven Weltherrschaft weist eine sehr gemischte Bilanz aus. Das „unipolar moment“, das die Neo-Realisten nicht müde wurden den Neo-Konservativen als die Gunst der historischen Stunde anzupreisen, hat sich nicht eingestellt. Beide haben die Zeichen der Zeit nicht richtig gelesen. Sie deuten auf multilaterale Verfahren als einzig erfolgreiche Strategie der Weltführung hin.


Aus: Ernst-Otto Czempiel, "Die stolpernde Weltmacht", in: Aus Politik und Zeitgeschichte, Band 46/03, Seite 7-15


Das Problem am Ende des Kalten Krieges war eine Stagnation, aus der uns erst der 11. September gerissen hat. Die Amerikaner sind als Schutzmacht Europas vor der UdSSR obsolet geworden. Die EU birgt großes Potential, der "gefesselte Leviathan" müsste nur seine inneren Querelen beenden und wäre sicher einer der global player. Das scheint angesichts der emerging markets in China und Indien vielleicht nicht aufzufallen, doch die EU ist der welweit größte Handels- und Wirtschaftsraum. Daher sind die beiden letzten Abschnitte mit die interessantesten.
 
Ohne dazu erneut Stellung zu nehmen was eigentlich im Mittelpunkt der Änderungen steht: das Wertesystem oder aber der Konflikt zwischen Arm und Reich (sehr trefflich von Louiz analysiert) - möchte ich hier einige Punkte zusammenfassen.

- Wir stellen fast alle fest, dass die Weltordnung ins wanken gerät.
- Die Gründe dafür werden unterschiedlich gesehn - (siehe oben und siehe Louiz' Beitrag am Anfang des Threads)
- Als drittes: es wird in unterschiedlichen Beiträgen darauf hingewiesen, dass die Weltordnung im Laufe der Geschichte solche Änderungen, sogar Erschütterungen, immerwieder erfahren hat.

Festhalten möchte ich nun, dass die Ereignisse die sich in dieser Zeit abspielen, m.E. etwas unübersichtlich sind in Bezug auf ihrer Bedeutung bzw. Beurteilung.
Warum? Ich denke, dass da so Vieles zusammentrifft. Einerseits die Globalisierung, die keineswegs eine rein wirtschaftliche blieb und auch nicht nur eine wichtige politische Komponente dazu bekam.
Globalisiert haben sich auch die Reaktionen auf Ereignisse: die Karikaturen die in Dänemark erscheinen, lösen in der muslimischen Welt eine Welle der Empörung und der Gewalt aus. Andererseits reagiert die westliche Welt auf die Zuwanderung von muslimischen Bürgern und deren zum Teil nicht integrationswilligen Verhalten. Denn auch darin sieht man eine Gefahr für die westlichen Werte.
Dies also kurz zum Faktor Globalisierung.

Es gibt den zweiten wichtigen Punkt: in den Machtverhältnissen mischen nun neue Kräfte mit: Teile der muslimischen Welt, China, Indien, etc...Dies führt zu einer Relativierung der Macht der westlichen Staaten.
Aber destabilisiert hat sich ein Teil des Westens selber: wenn noch manche den Ansatz der USA als glaubwürdig empfanden als sie ihre Beweggründe für den Einsatz im Irak erklärten, die moralische Glaubwürdigkeit ging völlig verlohren als die Greueltaten in den Gefangenenkamps bekannt wurden.

Vielleicht spielt dies alles zusammen, beeinflußt sich gegenseitig. In jedem Fall muss ich persönlich immerwieder an das Bild denken:

Der Schlag eines Schmetterlingsflügels im Amazonas-Urwald kann einen Orkan in Europa auslösen.

Edward N. Lorenz hat diesen Satz geprägt, der Zusammenhang mit der Chaostheorie wurde oft gezeigt und er ist für politische und wirtschaftliche Ereignisse auch gültig.
 
Liebe Miriam!

Miriam schrieb:
Festhalten möchte ich nun, dass die Ereignisse die sich in dieser Zeit abspielen, m.E. etwas unübersichtlich sind in Bezug auf ihrer Bedeutung bzw. Beurteilung.

Das liegt mE daran, dass frühere Ereignisse schon schön dokumentiert und aufgelistet vorliegen und bereits von diversen "anerkannten = zitierenswürdigen Menschen" irgendwo eingeordnet, zugeordnet, katalogisiert und verständlich gemacht worden sind.
JETZT stecken wir mittendrin in Ereignissen, wir sollen verstehen, gleichzeitig unsere eigene Orientierung finden und auch noch beurteilen, ob wir das gut oder schlecht finden.
Aber auch das war früher schon so. Wenn dir das Wasser bis zum Hals (oder bis noch weiter oben) steht, dann siehst du nicht, ob du nur in einem kleinen schmutzigen Teich steckst oder ob die Sintflut schon die ganze Erde überschwemmt hat. Rundum nur Wasser, bis zum Horizont, und alles was du tun kannst, ist strampeln, damit du nicht absäufst.

Miriam schrieb:
Vielleicht spielt dies alles zusammen, beeinflußt sich gegenseitig. In jedem Fall muss ich persönlich immerwieder an das Bild denken:

Der Schlag eines Schmetterlingsflügels im Amazonas-Urwald kann einen Orkan in Europa auslösen.

Es spielt nicht nur vielleicht alles zusammen, es spielt immer alles zusammen. Leider sehen wir nicht, wo und wie sich unser Handeln im großen Ganzen auswirkt, weil ja auch das Handeln aller anderen mitspielt, aber es wirkt sich ganz sicher aus. D.h. alles was wir tun, wirkt sich auf alles andere aus.

Es ist allerdings müßig zu glauben, wir könnten vorher abschätzen, welche unserer Handlungen sich auf welche Art und Weise aufs Ganze auswirkt. Denn dazu haben wir nicht die geistigen Fähigkeiten.

Immer wieder: Wir sind persönlich gefordert, das für uns subjektiv Richtige zu tun, und zwar in unserem unmittelbaren Umfeld. Aber es wäre halt zu schön, wenn ich ein direktes Ergebnis schnell sehen könnte, wenn ich auch nur meine gut formulierte Meinung kundtue.

herzlich
lilith
 
Lilith schrieb:
Es spielt nicht nur vielleicht alles zusammen, es spielt immer alles zusammen. Leider sehen wir nicht, wo und wie sich unser Handeln im großen Ganzen auswirkt, weil ja auch das Handeln aller anderen mitspielt, aber es wirkt sich ganz sicher aus. D.h. alles was wir tun, wirkt sich auf alles andere aus.

und:

Lilith schrieb:
Immer wieder: Wir sind persönlich gefordert, das für uns subjektiv Richtige zu tun, und zwar in unserem unmittelbaren Umfeld. Aber es wäre halt zu schön, wenn ich ein direktes Ergebnis schnell sehen könnte, wenn ich auch nur meine gut formulierte Meinung kundtue.


Liebe Lilith,

ich könnte so Vieles aus deinem Beitrag unterstreichen - nein, ergänzen muss man das von dir Geschriebene nicht. Du beschreibst so trefflich diese Art der Vernetzung, also die Auswirkung unseres Handelns und es ist dadurch auch ein Appell an unser Verantwortungsbewustsein.

Was die Auswirkung betrifft: in erster Linie hat unser Handeln (dazu zähle ich auch das Schreiben) einen Einfluß auf unsere eigene Person.
Das Wissen über die Auswirkungen des Schlages des Schmetterlingflügels, sollte uns eigentlich genügen. Wie du es sagst: sehen können wir diese Auswirkung nicht.

Auch die Unterscheidung zwischen dem Miterlebten unserer Zeit und den Ereignissen die wir nur als Dokument kennen, zeigt warum ein jeder das Gefühl hat dass besonders jetzt die Ereignisse aus den Fugen geraten sind.
Aber da frage ich mich doch, ob durch die Globalisierung und der von mir schon angesprochenen Beschleunigung, das Unübersichtliche der Geschehnisse nicht erheblich größer geworden ist.

Liebe Grüße

Miriam
 
öntschie, wenn du sagst, daß der "Aspekt der Globalisierung und dem kulturenwandel" mehr im Vordergrund steht als die Armut, dann siehst du den inneren Zusammenhang nicht klar genug. Es ist ein und dieselbe Sache.

Ich habe die letzten 15 Jahre hier in Asien zugebracht und die Globalisierung hat einen immensen Einfluß auf die Gesellschaften und die Kulturen in dieser Region. Doch die "inneren Werte" in dieser Region verhindern eine Verrohung der Auseinandersetzung und führen zu einem Wettbewerb auf der Ebene des Weltmarktes und die Industrienationen haben bereits so ihre Probleme mit den Entwicklungen in China und Indien.

Doch bewahren die Inder und Chinesen ihre Kultur durch ein wachsendes Selbstbewußtsein gegenüber dem Westen. Auch ist Indien die größe Demokratie der Welt und auch in vielen anderen Ländern Asiens finden bereits freie Wahlen statt. Und bei den verbleibenden sind diese Entwicklungen hin zu einem modernen und freien Staatsgebilde voll im Gange.

Auch ein armer Chinese wird immer zuerst arbeiten, um ein besseres Leben zu haben, bevor er zu Gewalt und Zerstörung greift. Die Chinesen und die Übersee-Chinesen sind heute schon die eigentliche Weltmacht und in vielen Ländern zeigt sich ein seltsames Bild. Auch wenn die Mehrheit arm ist, den Chinesen geht es zumindest relativ gut. Die legen sich auch nicht zum Schlafen, sondern haben ihre Läden bis tief in die Nacht offen.

Wer am Wohlstand partizipiert und daran teilnehmen will, der findet auch Wege sich und seine Identität als ethnische Gruppe zu bewahren. Nur in der Armut wird der Gedanke der Hoffnungslosigkeit geboren und der Nährboden für Gewalt geschaffen.

Und wer da sagt, die Länder könnten bei der Globalisierung nicht mit den Industrienationen mithalten, der höre mal in den von den Chinesen inzwischen genervten US Senat, der sehe sich einmal die wachsende Wirtschaftsmacht der Länder wie Indien und China an und natürlich auch Taiwan, Hong Kong, Singapur, Thailand, Malaysia und zunehmend sogar Vietnam.

Nach dem Tsumani hat Thailand absichtlich direkte westliche Finanzmittel abgelehnt, da man sich ansonsten politisch und wirtschaftlich verpflichtet und abhängig gefühlt hätte. Man war sich sicher, auch solch eine Katastrophe selbst in den Griff zu bekommen und man haben es vorbildlich getan. Hier ist Selbstbewußtsein am Werk und die Idee der friedlichen Koexistenz auf der Basis eines fairen Wettbewerbs.

Kann man sich so etwas in Afrika vorstellen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Weltordnung...

..wankt andauernd.

Das ist ganz normal.

Kulturen kommen und gehen.

War den die Zeit von 1946-1990 nicht wankend?

Dutzende Kriege, neue Krankheiten, Wirtschaftskriesen, neue
Erfindungen.

Es geht IMMER DIE POST ab.
 
Was? Die Weltordnung wankt jederzeit?

Kriege, neue Krankheiten und Wirtschaftskrisen sind keineswegs Zeichen einer neuen Weltordnung. 1945-1990 war zwar keine ruhige Zeit, aber die USA hatten bis auf vielleicht Korea und Vietnam das Zepter immer feste in der Hand. Die USA drohten weder 1929 noch 1987 ihre Weltmacht-Stellung zu verlieren.

Ein Weg in eine neue Weltordnung ist etwas komplett anderes. Die Weltmacht USA zeichnet sich durch ihre Führungsrolle in politischer, militärischer, wirtschaftlicher, kultureller und medialer Hinsicht aus. Eine neue Weltordnung gibt es erst, wenn die USA in diesen Bereichen durch eine andere Macht ersetzt wurde. So geschah es bereits am Ende des Siebenjährigen Krieges, als Frankreich seine Stellung an Großbritannien abgeben musste und das Britische Empire geboren wurde. Der nächste Schritt kam 1919, als das Enpire - durch den Ersten Weltkrieg geschwächt und durch US-Kredite abhängig geworden - seine Weltmacht-Stellung an die USA abtreten musste. Die UdSSR reichte nie an die USA heran. Und jetzt ist die Frage, wie lange die USA ihre Stellung gegen neue Aspiranten wie z.B. China, Indien oder eine (sich ihrer Macht bewusste) EU verteidigen können.
Das wird hier diskutiert und dazu trägst du momentan nichts bei. Das kannst du auch gar nicht mit deinen wenigen Zeilen, die du hier zur Schau stellst.
 
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