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Die Ablenkung vom existentiellen Horror

Ablenken kann man sich nur von dem zugrundeliegenden Zustand des Menschseins, indem man sich beispielsweise in virtuelle Welten vertieft, seien dies nun Bücher, Filme oder Videospiele oder was auch immer.

Reine Ablenkung ist letztlich nur Konsum, aber auch das finde ich legitim: Sich auch einmal abzulenken oder ablenken zu lassen.

Aber selbst in der Ablenkung gibt es, für mich zumindest, auch Unterschiede:
Einen fesselelnden, aber ansonsten banalen Spielfilm habe ich am Tag darauf praktisch schon wieder vergessen. Ein anspruchsvoller Film beschäftigt mich schon einmal ein paar Tage. Ein Theaterstück, eine Oper oder eine Operette (1) hat mich aber auch schon eine Woche und länger beschäftigt - was viel darüber aussagt, wo eine gewisse Qualität zu erkennen ist und wo nicht.

Noch besser ist es, sich nicht nur berieseln zu lassen, sondern selbst kreativ zu werden. Und für die eigene Kreativität gibt es viele Wege, zumal sie eine Eigendynamik und Entwicklung erfährt, je länger man sie betreibt. Man beginnt, sich für Dinge zu interessieren, für die man sich nie interessiert hat, ja nicht einmal wusste, dass es sie gibt. Man begegnet interessanten Menschen mit interessanten Ansichten und Gedanken.
Man sieht manches aus einer anderen Perspektive und verlässt festgetretene Pfade.
Kurz: Ein Mensch wächst mit seinen Aufgaben.

Das Problem mit dem Leiden, welches unabänderbar mit dem Leben verknüpft ist, ist, dass schon alleine das Potential für negative Empfindungen einen negativen Wert einnimmt. So entstehen zum Beispiel Angststörungen und Zwangsstörungen bei sehr vielen Menschen, die dieses Grundgefühl der permanenten Bedrohung nicht ausblenden können und dann entsprechende Ängste entwickeln und solche Sachen wie Kontrollzwänge, um in irgendeiner Weise eine unkontrollierbare Umgebung zu kontrollieren.

Sorge Dich nicht, lebe!
Im Leben gibt es nur eine Konstante, und das ist die Veränderung. Kein Mensch kann alle Eventualitäten des Lebens vorhersehen, selbst die reichsten Menschen der Welt nicht, geschweige denn darauf vorbereitet sein. Nicht zuletzt Corona hat uns gezeigt: Es kann alles ganz anders kommen, und zwar viel schneller, als wir denken.
Der Punkt das Leben zu meistern besteht nicht darin, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Sondern darin, flexibel, kreativ und ggf. mit Phantasie auf sich ändernde Bedingungen zu reagieren.

Auch ich bin durch soziale Tiefen gegangen, es hat Jahre gedauert, das abzuschütteln und ist noch im Prozess. Was ich aber daraus gelernt habe:
1. Immer das jeweils Beste aus der Situation machen.
2. Flexibel agieren.
3. Nicht sinnlos grübeln, nicht jammern - vor allem gegenüber Dingen, die man aktuell nicht ändern kann.
4. Niemals aufgeben - und die Dinge ändern, die man ändern kann und will.
5. Angebotene Hilfen in Anspruch nehmen und für sich nutzen - anstatt sie als lästige "Pflichtterimine" zu behandeln.

Und hier wäre eben der einzige Ansatz, wie ich immer wieder sage, dass wir eine echte Geisteswissenschaft entwickeln, die Licht ins Dunkel bringt. Insofern bleibe ich nicht beim Pessimismus stehen, aber die einzige Möglichkeit einer buchstäblichen Erleuchtung, also die Möglichkeit die Dunkelheit zu überwinden, in die diese Dimension derzeit gehüllt ist, liegt im metaphysischen Bereich, also in der spirituellen Weiterentwicklung, sofern diese wirklich möglich ist. Auch hier gilt wieder: Derzeit scheint auch das ungewiss.

Was Du "Geisteswissenschaft" nennst - darin erkenne ich lediglich die Ergüsse von Selbstdarstellern und Wichtigtuern, ja Schwätzern, die auch nicht mehr wissen, als Du selbst. Entweder, es handelt sich um Allgemeinplätze und Binsenweisheiten, oder um abstruse Behauptungen und Projektionen, die niemand beweisen oder widerlegen kann - auch nicht die Autoren selbst.
Es handelt sich um Irrwege, die einen nicht weiterbringen und auch nicht weiterbringen können, man wird nur unsicher, ja unglücklich dabei. Die Einzigen, die davon profitieren, sind die Autoren selbst. Das mag der von Dir so geschätzte Jed McKenna abschätzig "the spiritual market place" nennen ... nur zählt er sich selbst nicht dazu. Andere natürlich, und ein jeder von ihnen ist selbst der Erleuchtete, während alle anderen nur Blender sind.

Blender - das sind sie vielmehr alle, einer wie der andere (wenn man von den wenigen ganz Großen der Geschichte mal absehen will). Sie leben selbst nicht, was sie von ihren Schäfchen verlangen. Viele der "Gurus" der Neuzeit, wenn nicht alle, haben ihre Anhänger in absoluter Unfreiheit und Ausbeutung gehalten, während sie selbst in Saus und Braus gelebt haben. Aber ja: Bei den großen "Meistern", da ist ja Sex, Konsum, Rausch und Luxus etwas gaaaanz anderes ... aber ihre "Schüler", die haben sich gefälligst einer strengen Askese zu befleissigen.
Für mich sind das nichts anderes als Kriminelle: Und zwar der übelsten Sorte, denn sie manipulieren ihre Opfer sogar noch auf der emotionalen Ebene und mit Psychotricks.

Aber selbst Akteure mit weniger Einfluss geben "spirituelle" Erkenntnisse von sich, die barer Unsinn sind. Es handelt sich um einfältige Denksysteme für einfältige Menschen - und wieder sind die einzigen, die von ihnen profitieren, die Akteure selbst. Ob es sich nun um sog. "Pick-Up Artists" handelt, oder um "Weisheitslehrer" mit ihren Videos und Büchern wie z.B. "The Secret" (2) - sie sind diejenigen, für die sich alles erfüllt, und zwar mit deinem Geld, während du nur Luftschlössern hinterher rennst.

Anmerkungen:

(1) Vor rund 20 Jahren saßen eine Freundin und ich herum und suchten ein Abendprogramm. In einer Programmzeitschrift las ich, es gäbe noch Restkarten für eine Operette, nicht einmal teuer. Also gingen wir in die Operette.
Eigentlich hatte ich für Operetten nie etwas übrig gehabt, hasste sie sogar, wenn sie früher im Fernsehen liefen. Ich fand es doof ...
... bis zu dem Tag, an dem ich zum ersten Mal in eine Operette ging, live, und im Theater.
Es tat sich mir eine ganz andere Welt auf, und das hatte nichts, aber auch gar nichts mit dem gemein, was eine Operette im TV darstellt. Seitdem bin ich regelmäßig in der Operette oder Oper gewesen.
Dergleichen im TV hasse ich allerdings noch immer.

(2) Eine Bekannte tauchte vor Jahren mal mit diesem unsäglichen Schwachsinn auf, ein Video namens "The Secret": Ein Video, welches eine dreiviertel Stunde eine einzige Aussage herunterleiert (= wünsch Dir was, und das Universum wird es Dir geben). Mein anwesender Kumpel, sicherlich intellektuell einfacher gestrickt als ich (aber älter und lebenserfahrener) hatte schon nach fünf Minuten genug. Wir schalteten diesen Schwachsinn ab - und unsere Bekannte war stinkbeleidigt, weil wir nicht gleich total begeistert waren.
 
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Du hast Recht, es gibt nur eine Lösung und die heißt (anders als du glaubst) Liebe.
Sie ist das Bindemittel und das Gleitgel zwischen Materie und metaphysischen Dimensionen
Sie ist die Grundstruktur der Schöpfung. Reines Bewusstsein besteht nur aus Liebe und Information.
Dass es auf der Welt nicht nur Harmonie und Liebe gibt, ist natürlich auch ein Fakt.
So besteht ein wesentlicher Lerneffekt darin, das Grundprinzip der Liebe (nachdem es erst einmal als solches erkannt ist) zu stärken, die Trennung (als Folge irdischer Dualität) zu überwinden und das Prinzip der Verbundenheit (mit allen und allem) zu erkennen und zu leben.
Wenn wir von der Welt reden, denken wir natürlich zuerst an die Erde.
Das Universum ist aber unendlich viel mehr und es gibt vermutlich unzählige Himmelskörper auf denen sich Entwicklung vollzieht. Das heißt, das höhere Bewusstsein wird aus vielen Quellen gespeist und es ist sehr wahrscheinlich, dass es Lebensformen gibt, die der Menschheit bei weitem überlegen sind.
Wir sind nicht der Nabel der Welt.
Wenn das “Experiment Mensch” scheitert, weil der Mensch die (und somit auch seine) Lebensgrundlagen zerstört hat und den vielen von ihm vernichteten Arten nun selbst folgt, ist das nur aus beschränkter menschlicher Sicht eine Katastrophe, aufs Universum bezogen bestenfalls eine Randnotiz.
Also sollten wir uns nicht zu wichtig nehmen (so erbärmlich, wie wir immer noch sind).
Das Leben als existenziellen Horror zu erleben, gelingt nur, wenn ich alles zusammensammle, was sich unter diesem Begriff unterbringen lässt.
Vielleicht solltest du auch mal dein Umfeld auf den Prüfstand stellen. Vielleicht sind da zu viele, die nur Klagelieder gelernt haben. Wenn du aus deinem "tiefen Loch" nicht herauskommst, kommst du um eine Neuorientierung nicht herum. Das wäre eine Art Aufbruch aber nicht wie gewohnt nach außen (vieleicht mit hochgekrempelten Ärmeln und dicken Sprüchen zur nächsten Demo), sondern zur Abwechslung mal nach innen. Glaub mir da wäre viel zu entdecken und aufzuräumen. Da sind einige Anteile verschüttet. Alles was du vermisst und suchst, es ist alles in dir drin.
Ich grüße dich * Helmfried

Hallo Helmfried,

als ich gestern diesen Thread eröffnet habe, dachte ich: Dazu würde ich jetzt gerne deine Meinung hören, aber du warst ja seit einigen Monaten nicht mehr hier. Und voila - da bist du. Da kann ich definitiv wieder mal nicht an Zufall glauben.
 
Reine Ablenkung ist letztlich nur Konsum, aber auch das finde ich legitim: Sich auch einmal abzulenken oder ablenken zu lassen.

Aber selbst in der Ablenkung gibt es, für mich zumindest, auch Unterschiede:
Einen fesselelnden, aber ansonsten banalen Spielfilm habe ich am Tag darauf praktisch schon wieder vergessen. Ein anspruchsvoller Film beschäftigt mich schon einmal ein paar Tage. Ein Theaterstück, eine Oper oder eine Operette (1) hat mich aber auch schon eine Woche und länger beschäftigt - was viel darüber aussagt, wo eine gewisse Qualität zu erkennen ist und wo nicht.

Je anspruchsvoller der Film, desto erfolgreicher die Ablenkung. Zumindest bei mir. Noch besser sind Filmanalysen auf YouTube - es ist unglaublich, was manche Leute entdecken, und im Rückschluss auch, was manche Regisseure in ihren Filmen an subtilen Botschaften platzieren (und nein, das hat jetzt rein gar nichts mit Spiritualität und auch nichts mit Verschwörungen zu tun, einfach Fiktion, aber sehr tiefgehende Fiktion).

Auch ich bin durch soziale Tiefen gegangen, es hat Jahre gedauert, das abzuschütteln und ist noch im Prozess. Was ich aber daraus gelernt habe:
1. Immer das jeweils Beste aus der Situation machen.
2. Flexibel agieren.
3. Nicht sinnlos grübeln, nicht jammern - vor allem gegenüber Dingen, die man aktuell nicht ändern kann.
4. Niemals aufgeben - und die Dinge ändern, die man ändern kann und will.
5. Angebotene Hilfen in Anspruch nehmen und für sich nutzen - anstatt sie als lästige "Pflichtterimine" zu behandeln.

Ja, das sind ganz pragmatische Tipps, denen ich durchaus etwas abgewinnen kann.

Was Du "Geisteswissenschaft" nennst - darin erkenne ich lediglich die Ergüsse von Selbstdarstellern und Wichtigtuern, ja Schwätzern, die auch nicht mehr wissen, als Du selbst. Entweder, es handelt sich um Allgemeinplätze und Binsenweisheiten, oder um abstruse Behauptungen und Projektionen, die niemand beweisen oder widerlegen kann - auch nicht die Autoren selbst...

Ich denke, die Wahrheit liegt in der Mitte. Ich nehme Geisteswissenschaft zu wichtig, du zu unwichtig.

Eine Bekannte tauchte vor Jahren mal mit diesem unsäglichen Schwachsinn auf, ein Video namens "The Secret": Ein Video, welches eine dreiviertel Stunde eine einzige Aussage herunterleiert (= wünsch Dir was, und das Universum wird es Dir geben). Mein anwesender Kumpel, sicherlich intellektuell einfacher gestrickt als ich (aber älter und lebenserfahrener) hatte schon nach fünf Minuten genug. Wir schalteten diesen Schwachsinn ab - und unsere Bekannte war stinkbeleidigt, weil wir nicht gleich total begeistert waren.

Es soll angeblich so etwas wie "Manifestationen" tatsächlich geben. Aber die funktionieren sicher nicht so supersimplifiziert, wie sie in "The Secret" dargestellt werden.
 
Vielleicht sind alle Religionen, alle Philosophien und sogar alle politischen Ideologien nur eines: Ablenkung vom existentiellen Horror,

Bei Ablenkungen denke ich zumeist an Unbedeutendes, Zerstreuung, Fluchtmechanismen.
Genau betrachtet nehme ich all die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Disziplinen nicht als Ablenkung wahr, sondern als Sinnfindung. Der Mensch ist stets auf der Suche nach sinnstiftenden Aufgaben um dem Leben trotz vieler harscher Umstände, doch mit Erfüllung zu begegnen und somit auch der großen Leere zu opponieren. Als sinnsuchendes Wesen sind wir bereit zu lernen, neues zu erleben, über uns hinauszuwachsen und die Potentiale die in uns schlummern zum Leben zu erwecken. Das kann keine Ablenkung sein, das ist Selbstbejahung als Verhältnis zur Welt.

Leider bin ich süchtig nach Antworten, deshalb ist es für mich persönlich ein Horror.
Warum leider? Die Suche nach Antworten würde ich als einen Versuch betrachten, der eigenen Existenz eine Bedeutung zu verleihen. Vielleicht ist es wichtig nicht von Dasein alleine zu sprechen, sondern von einem Recht auf Dasein, dass jedem Wesen zusteht.
Es trägt immerhin stark zur Zufriedenheit bei, wenn man etwas für sich gefunden hat, bei dem man lebenslänglich verweilen kann - das kann beispielsweise das Interesse an Musik oder Sprache sein.
Vorteilhaft ist es natürlich auch zu lernen sich selbst so genügsam zu sein, dass man nicht auf der Suche nach einer Weltformel ist mit der man nun alles erklären kann, sondern, dass es bereits ausreicht für sich selbst mit den eigenen Antworten auszukommen unter Berücksichtigung, das jemand anderer mit ganz anderen Antworten lebt. Vermutlich fehlt vielen diesbezüglich so etwas wie Eigenfundamentalismus und es mangelt immer noch an Selbstfokus und Entschiedenheit seinen ganz eigenen Weg zu gehen und konzentriert sich leider zu sehr darauf, was andere wohl über einen denken. Manchmal wundert mich auch, wenn ich sehe wie gerne sich manche in Rechtfertigungs- Erklärungsnot begeben, so als müsse man jeden Schritt den man auf dieser Erde tätigt kollektiv beraten und beglaubigen lassen.
Ich denke oft, eine echte Antwort gefunden zu haben, aber ich kann mir sicher sein, dass sie sich innerhalb von Tagen, spätestens Wochen, in Nichts auflöst.
Man könnte Antworten auch als Resonanzprodukte betrachten, die eine unbestimmte Sättigung erfahren. Manche bleiben, andere verschwinden. Was verschwindet schafft Platz für Neues. Gegenwartsverhaftung ist ein gutes Wort -- und ich schließe mit Schopenhauer ab: es ist ja sowieso immer nur ewig Mittag ;)
 
Es gibt nämlich etwas, das sicher und gewiss ist, und das ist das Leiden in der Welt. Schmerz ist das einzig unabstreitbar reale und ich spreche hier sowohl von körperlichem als auch von psychischem Schmerz, wobei der körperliche Schmerz vermutlich den ersten Platz einnimmt. Mit starkem Schmerz kann man nicht argumentieren, der ist unanzweifelbar real.
Der Schmerz ist zunächst einmal das wichtigste Rüstzeug, mit dem uns die Evolution ausgestattet hat, um unser Überleben zu sichern.
Ohne den Schmerz, wüssten wir nicht, was unseren Körper schadet und unser Leben gefährdet. Der Schmerz warnt uns vor Gefahren, indem er sie blitzschnell fühlbar macht.
Auch der psychische Schmerz hat eine Schutzfunktion, denn er soll uns wachrütteln, bevor er körperlichen Schaden anrichtet, denn wenn er nicht rational begründbar ist, dann ist es höchste Zeit, dass man anfängt an sich zu arbeiten und wenn das nicht mehr möglich ist, Hilfe von außen zu suchen.
 
Vorteilhaft ist es natürlich auch zu lernen sich selbst so genügsam zu sein, dass man nicht auf der Suche nach einer Weltformel ist mit der man nun alles erklären kann, sondern, dass es bereits ausreicht für sich selbst mit den eigenen Antworten auszukommen unter Berücksichtigung, das jemand anderer mit ganz anderen Antworten lebt. Vermutlich fehlt vielen diesbezüglich so etwas wie Eigenfundamentalismus und es mangelt immer noch an Selbstfokus und Entschiedenheit seinen ganz eigenen Weg zu gehen und konzentriert sich leider zu sehr darauf, was andere wohl über einen denken.

Eigenfundamentalismus ist ein wunderbares Wort, das könnte direkt von Thomas Bernhard stammen. Und ja, es stimmt vermutlich, dass es die eine Antwort nicht geben kann.
 
Auch der psychische Schmerz hat eine Schutzfunktion, denn er soll uns wachrütteln, bevor er körperlichen Schaden anrichtet, denn wenn er nicht rational begründbar ist, dann ist es höchste Zeit, dass man anfängt an sich zu arbeiten und wenn das nicht mehr möglich ist, Hilfe von außen zu suchen.

Bei mir ist es eben so, dass das Schreiben über diese Themen schon eine Art Therapie darstellt, oder vielmehr: das Feedback, das ich bekomme, hat unter Umständen eine therapeutische Wirkung.
 
Wenn das “Experiment Mensch” scheitert, weil der Mensch die (und somit auch seine) Lebensgrundlagen zerstört hat und den vielen von ihm vernichteten Arten nun selbst folgt, ist das nur aus beschränkter menschlicher Sicht eine Katastrophe, aufs Universum bezogen bestenfalls eine Randnotiz.
Also sollten wir uns nicht zu wichtig nehmen (so erbärmlich, wie wir immer noch sind).

Trotzdem bin ich irgendwie erstaunt, diese Wort von dir zu hören. Aber es stimmt natürlich, dass es karmisch betrachtet nur gerecht wäre, wenn wir für unsere Ausbeutung des Planeten auch entsprechend bestraft würden.

Erst vor ein paar Tagen habe ich ein Interview mit dem Evolutionsbiologen Guy McPherson gesehen. Er geht davon aus, dass die Menschheit bis spätestens zum Jahr 2030 (!) aussterben wird, er rechnet sogar mit dem Jahr 2026, um genau zu sein. Ob man dieses Datum nun glaubt oder nicht, er hat einige gute Argumente.

 
Bei mir ist es eben so, dass das Schreiben über diese Themen schon eine Art Therapie darstellt, oder vielmehr: das Feedback, das ich bekomme, hat unter Umständen eine therapeutische Wirkung.
Das war mir schon nach deinen ersten Beiträgen klar und ich hätte kein Problem damit, wenn dich deine Situation nicht dazu verleiten würde, die ganze Welt mit einzubeziehen und dadurch mach Ursachen für den aus deiner Sicht erbärmlichen Zustand der Welt. Du fängst dann zuerst mit Deutschland an und suchst nach Schuldigen für diesen Zustand und natürlich sind sie schnell gefunden: das sind die Migranten, die Politiker, die nichts dagegen unternehmen, das ist der Islam, der für dich eine Gefahr darstellt, denn zu all dem Rest bist du auch nocht bigotter Christ und das sind die geheimen Mächte, die unseren Untergang forcieren. Du ziehst dir massenweise irgendwelche suspekte Videos auf YouTube ein, die dich in deiner Sicht bestärken und schon hast dir dein Menue zubereitet.
Du bist nicht der Erste hier. Wir hatten vor Jahren einen User, dem seine Rentenzeit nicht gutbekommen hat. Du bist so lange wie ich hier, du hast ihn sicher gekannt und weißt, wen ich meine. Ich war für ihn ein Systemagent und ihr seid zum Verwechseln ähnlich, denn er bediente auch dein Repertoir, aber ich habe irgendwas mitbekommen, dass er nicht mehr lebt.
Erst vor ein paar Tagen habe ich ein Interview mit dem Evolutionsbiologen Guy McPherson gesehen. Er geht davon aus, dass die Menschheit bis spätestens zum Jahr 2030 (!) aussterben wird, er rechnet sogar mit dem Jahr 2026, um genau zu sein. Ob man dieses Datum nun glaubt oder nicht, er hat einige gute Argumente.
Er scheint ein viel größeres Problem als du zu haben und du tust ihn dir an...
Das grenzt an Masochismus.
 
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Trotzdem bin ich irgendwie erstaunt, diese Wort von dir zu hören. Aber es stimmt natürlich, dass es karmisch betrachtet nur gerecht wäre, wenn wir für unsere Ausbeutung des Planeten auch entsprechend bestraft würden.
Ich glaube nicht, dass es um Bestrafung geht.
Wenn es Instanzen gäbe, die Fehlentwicklungen bestrafen, hätten diese auch die Macht solche zu verhindern.
Nein es ist eine Auswirkung des freien Willens der Menscheit. Das was wir jetzt an äußeren (klimatischen) Umständen haben, wird seit Jahrzehnten im Detail vorausgesagt.
Es hat objektiv die Möglichkeit bestanden, rechtzeitig wirkungsvolle Maßnahmen einzuleiten.
Was ist aber geschehen? Scheindebatten und kraftlose Beschlüsse sollten Beruhigung unter das Volk bringen und sicherstellen, dass keine einschneidenden Maßnahmen die angestrebten Maximalprofite gefährden.
Eine florierende Wirtschaft und somit sprudelnde Steuerquellen sollen eine erfolgreiche Politik belegen und sind beste Aussichten für eine Wiederwahl.
Es geht also um Macht; darum an die Macht zu kommen und an der Macht zu bleiben. Dem wird alles untergeordnet.
Unehrlichkeit auf der ganzen Linie. Viele Jahre wurde davon gesprochen, dass man die Erderwärmung unter 1,5 ° halten will. Davon redete man noch als lange klar war, dass man es nicht erreichen wird. Dann legte man 0,5 ° obendrauf. Aber auch die 2° waren mehr zu Beruhigung für das Volk gedacht. Realistische Klimaexperten gehen davon aus, dass es 4 bis 6° sein werden. Die Landkarten für die dann veränderte Festlandsituation sind schon modelliert.
Der Ukraine Krieg macht deutlich, was für riesige Summen aufbringbar sind, wenn es ernsthafte konzertierte Aktionen gibt. Auch die Bereitschaft zu Entbehrungen (verordnet oder freiwillig) ist auf einmal in nie gekannter Form zu verzeichnen.
Nur werden diese Unsummen in Waffen, Zerstörung und Vernichtung investiert. Das Ergebnis dieser Anstrengung werden hunderttausende (wahrscheinlicher ist milionen) gefallene Soldaten und Zivilisten sein.
Die Notwendigkeit für dieses Engagement wird wieder einmal mit Moral, mit moralischer Verpflichtung begründet.
Aber auch das ist wieder nicht ganz ehrlich, hat man doch eher dem Druck der Ukrainer und der europäischen Nachbarländer (vor allen denen, die kaum unter den Russlandsanktionen zu leiden haben) nachgegeben und Positionen wie ˋkeine Waffenlieferungen in Kriegsgebieteˋ geopfert.
Es wird durchgezogen, koste es was es wolle.
Leider reicht die Moral und die Vernunft - in Sachen existenzielle Notwendigkeiten - nicht, wenn es um den Erhalt des Planeten geht und das ist nicht nur dumm, es ist ausgesprochen blöd.
Dennoch verzweifeln iss nich. Dieses Leben sollte in Liebe gelebt werden. Das ist das einzige was der Hoffnung eine Chance gibt.
LG * Helmfried
 
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