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Braucht Spiritualität Religiosität?

Hallo spinnwebwald

spinnwebwald schrieb:
Für mich bleibt allerdings die Frage, ob einem nicht die tiefen und damit wesentlichen Erfahrungen verwehrt bleiben, wenn man sich nicht auf eine bestimmte tradierte Religion ganz einlässt, sondern sich wie im Supermarkt nur die "Schnäppchen" aus dem Angebot holt, die "billig zu haben" sind?

Schöne Grüße spinnwebwald

Warum sollte man sich auf eine ganz bestimmte Religion einlassen. Ich fühle mich durch mein Interesse für Yoga sehr zum Buddhismus/Hinduismus hingezogen. Aber in diesen Religionen gibt es etliche Elemente, die mir nicht gefallen. Warum sollte ich mich also vollkommen diesen Religionen verschreiben? Ich nehme das mit, was mir gefällt, der Rest interessiert mich nicht. Ebenso halte ich es mit dem Christentum.

Und billig zu haben sind diese Schnäppchen schon gar nicht. Ganz das Gegenteil ist der Fall. Spiritueller Fortschritt ist nur durch harte Arbeit an sich selber möglich.

Alles Liebe. Gerrit
 
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Hallo fusselhirn

fusselhirn schrieb:
Ein starkes Wir-Gefühl bleibt einem dann verwehrt. Je größer die Gruppe umso größer das Wir-Gefühl und die äußere Bestätigung d.h. mehr Harmonie zwischen "intimen" und äußeren Bereich. Vielleicht auch ein Grund warum ich hier im denkforum bin. Ich suche Bestätigung von außen. Will mich selbst verifizieren. Es ist ein schönes Gefühl hier etwas von anderen zu lesen, was ich selber denke und fühle. Dieses Wir-sind-eins-Gefühl. Wunderbar!

Ich bin da ganz anders veranlagt als Du. Anerkennung von aussen interessiert mich nicht. Ich brauche keine Bestätigung von aussen. Allerdings freue ich mich, wenn ich auf Gleichgesinnte treffe. Diesem Wir-Gefühl stehe ich äusserst misstrauisch gegenüber. Ich denke, im Endeffekt muss jeder seinen eigenen Weg gehen. Deswegen empfiehlt (schreibt man das jetzt "emfielt"?) man den Yogainteressierten im allgemeinen auch, sich von anderen zurückzuziehen und sich auf sich selbst zu besinnen. Da ich ohnehin jemand bin, der gerne allein ist, kommt mir das sehr entgegen.

Alles Liebe. Gerrit
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo spinnwebwald

spinnwebwald schrieb:
Peter Sloterdijk hat geschrieben, dass die Aus-Übung eines Glaubens viel mit Ein-Übung zu tun hat. Ob wir da mit postmoderner Beliebigkeit der Werte nicht bloß an der Oberfläche der Spiritualität kratzen, wenn unser einzig verbliebener Glaube jener an uns selbst ist?

Schöne Grüße spinnwebwald

Das sehe ich ganz anders. Die Leute, die sich nicht blind einer traditionellen Religion verschreiben, müssen überhaupt nicht oberflächlicher sein, als Leute, die sich ihr zugehörig fühlen. In meinen Augen wird es sowieso allerhöchste Zeit, dass man die traditionellen Religionen einmal entstaubt. Sie sind viel zu verkrustet. Ich habe eher das Gefühl, dass die Leute, die sich blind einer Religion anvertrauen, sich weit weniger Gedanken über ihre Religion machen, als die Leute, die dazu eine etwas kritische Einstellung entwickeln.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo fusselhirn

fusselhirn schrieb:
Spiritualität als Hilfestellung bzw. Werkzeug
damit ich mich nicht selbst bemühen muss. Daher kratzt sich nur an der Oberfläche, weil sie oft nicht von innen kommt. hmmm, weiss du was ich meine? :)

Was hast Du für Vorstellungen von Spiritualität? Nur weil Leute keiner traditionellen Kirche angehören unterstellst Du ihnen Oberflächlichkeit. Mir kommt das wie die Meinung eines fanatischen Christen vor.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo lilith51

lilith51 schrieb:
Hallo!
Spiritualität hat nichts mit gläubig sein zu tun. Irgendwo dazugehören, ein Wir-Gefühl zu genießen, gemeinsame Erlebnisse, die dieses Wir-Gefühl stärken usw., das verursacht ein Wohlgefühl, aber das hat weder mit Religion noch mit Spiritualität etwas zu tun, das kann man in jeder Gruppe Gleichgesinnter haben.

Spiritualität hat auch keine Oberfläche, an der man ein bisschen kratzen kann. Es ist eine Ausrichtung meiner Sinne und meines Denkens auf Zusammenhänge, die erst durch genaues Hinsehen und Hinterfragen erkannt werden können. Spiritualität ist der drängende Wunsch, zu wissen wer ich bin. Da hilft es nichts, wenn mir jemand ein fertiges Konzept anbietet und mir zu verstehen gibt, ich solle glauben und einüben und mich einlassen, dann werde ich schon dorthin kommen, wo ich möchte.

Da und dort Anregungen zu bekommen bringt mich dazu, alles von verschiedenen Standpunkten aus zu betrachten und das verhilft mir zum Erkennen meiner Wirklichkeit, ich komme dem "wer ich bin" auf die Spur.

Wie auch immer, die Wege sind verschieden. Meine Erfahrung: einer Glaubensgemeinschaft anzugehören hat mir geholfen, schon in frühester Jugend zu erkennen, dass ich das NICHT brauchen kann. :autsch:

herzlich
lilith

Braucht also Spiritualität Religiosität? Nein, wenn Religion als bestehendes Konzept mit "Religiosität" gemeint ist.

Deine Einstellung hat im Gegenteil zu deinen Vorrednern etwas Befreiendes. Die Beiträge deiner Vorredner erinnern mich teilweise an Menschen, die am liebsten alle Menschen in ihre enge religiöse Zwangsjacke einschnüren wollen. Das hat mit Spiritualität und Freiheit recht wenig zu tun, dafür um so mehr mit religiösem Fanatismus, Engstirnigkeit und sehr viel mit Lebensangst.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Hallo lilith51



Deine Einstellung hat im Gegenteil zu deinen Vorrednern etwas Befreiendes. Die Beiträge deiner Vorredner erinnern mich teilweise an Menschen, die am liebsten alle Menschen in ihre enge religiöse Zwangsjacke einschnüren wollen. Das hat mit Spiritualität und Freiheit recht wenig zu tun, dafür um so mehr mit religiösem Fanatismus, Engstirnigkeit und sehr viel mit Lebensangst.

Alles Liebe. Gerrit
Hi Gerrit,
ich freue mich, wenn du in meinen Aussagen etwas Befreiendes findest. Es ist aber doch oft so, dass wir erst auf dem Weg durch alle Ängst und Zwänge gehen müssen, damit wir uns daraus wirklich befreien können.
Schön auf jeden Fall, wenn man auf jemanden trifft, der auf der gleichen Wellenlänge schwingt.

herzlich
lilith
 
Hallo Gerrit,

schön, auch in diesem Forum Deine offensichtlich auf praktischer Erfahrung beruhenden Beiträge zu lesen. Mir gehen hier nämlich gewisse militante Nur-Denker, die ihr Wissen ausschließlich aus lebensfremden Büchern haben, und meinen, sie könnten beim Thema Spiritualität ernsthaft mitreden, mächtig auf die Nerven. Ihre Texte klingen dann ungefähr so: Ich, ich, ich ... ich ... ich, ich, ich, ... ich, ich ...

Lotusz schrieb:
Deine Einstellung hat im Gegenteil zu deinen Vorrednern etwas Befreiendes. Die Beiträge deiner Vorredner erinnern mich teilweise an Menschen, die am liebsten alle Menschen in ihre enge religiöse Zwangsjacke einschnüren wollen. Das hat mit Spiritualität und Freiheit recht wenig zu tun, dafür um so mehr mit religiösem Fanatismus, Engstirnigkeit und sehr viel mit Lebensangst.

Zähle ich auch zu diesen lebensängstlichen, engstirnigen Fanatikern? ;-)

Dann hast Du meine Beiträge aber in die falsche Kehle bekommen. Ich habe den intrareligiösen Standpunkt nur eingenommen, um ihn hier durchzudenken.

Deine Ansicht, dass die regelmäßige Beschäftigung mit spirituellen Techniken nach und nach zu authentischer Spiritualität führt, teile ich. Man bewegt sich auf jedem Weg von den Techniken zu den dahinter liegenden Prinzipien. Ohne dass man erstere wie letztere vorher großartig mithilfe eines Modells intellektuell durchdringen müsste. Man übt einfach und bemüht sich dabei von ganzem Herzen. :)

Schöne Grüße

spinnwebwald
 
hirnorganisch

ich denke das jeder mensch zur spirtualität neigt. jeder mensch hat ein gewisse form des glaubens in sich verankert. es ist rein hirnorganisch so vorgesehen, das s der mensch diese fähigkeit auslebt. dieser komplexe vorgang wird von einem teil des hirns beeinflusst, der einer der urgeschichtlich ältesten ist. also sieht es schon die konstruktion des menschlichen leibes vor, zu glauben.
nicht jeder mensch lebt diese jedoch in einer form des religionsgebundenen glaubens aus. es sei denn man bezeichnet jede individuelle form der spirituellen betätigung als unterform einer religion, die das einzelne individuum beeinflusst hat. das interessante an diesem thema ist, dass jeder mensche der in einem gesellschaftlichen system aufgewachsen ist, also nicht völlig isoliert von anderen menschen, von einer form der religion geprägt ist. ob er sie weiter auslebt, für sich weiterentwickelt oder sich im laufe seines lebens einer anderen glaubensgemeinschaft/form wählt, sei noch dahin gestellt.
doch das fazit ist, es gibt spiritualität ohne religion!!!
 
ska pastora schrieb:
ich denke das jeder mensch zur spirtualität neigt. jeder mensch hat ein gewisse form des glaubens in sich verankert. es ist rein hirnorganisch so vorgesehen, das s der mensch diese fähigkeit auslebt. dieser komplexe vorgang wird von einem teil des hirns beeinflusst, der einer der urgeschichtlich ältesten ist. also sieht es schon die konstruktion des menschlichen leibes vor, zu glauben.

Hallo, ska pastora,

da du dich hier auf Hirnstrukturen berufst, auf neurobiologische Vorgänge die anatomisch verankert sind, möchte ich dich bitten etwas genauer dies zu formulieren.
Es wird in der letzten Zeit viel geforscht und auch geschrieben über verschiedene Vorgänge die im Gehirn präzise lokalisiert werden konnten.
Um hier auf der Basis deiner Argumente, die ja nicht nur spekulativ klingen, weiter zu diskutieren, bedarf es einer Präzisierung der Gehirnstrukturen auf die du dich beziehst.

mfG

Miriam
 
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wissenschaftlich

hallo miriam,

ich denke du willst die genaue bezeichnung des hirnteils wissen, der die spiritualität beinhaltet... es ist der thalamusbereich genau hinter dem ohr. dieser teil des hirns ist sogar nach dem tod noch aktiv, also ist es auch eine erklärung für so manches nahtoderlebnis.
 
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