• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Zerfällt die USA?

AW: Zerfällt die USA?

von Louiz:
Sie zerfallen gerade und werden ganz still von Chinesen, Japanern und Indern aufgekauft. Wenn andere Märkte interessanter werden, dann sind sie auf dem Abstellgleis. Wer - außer den Amerikanern - mag denn die USA?

Die Deutschen mögen die USA.
Wenn jedoch mehr Geld mit den Chinesen zu verdienen ist, dann lieben die Deutschen die Chinesen.

Deutsche sind da konsequent. Während wir früher die USA als Vorbild sahen, weil wir die Kultur von Freiheit und Konsum so schätzten, schätzen wir offenbar jetzt die Kultur der Chinesen.

Kultur und Freundschaft sind uns Wert-voll.

Viele Grüße
Bernd
 
Werbung:
AW: Zerfällt die USA?

Die Deutschen mögen die USA.
Wenn jedoch mehr Geld mit den Chinesen zu verdienen ist, dann lieben die Deutschen die Chinesen.

Deutsche sind da konsequent. Während wir früher die USA als Vorbild sahen, weil wir die Kultur von Freiheit und Konsum so schätzten, schätzen wir offenbar jetzt die Kultur der Chinesen.

Kultur und Freundschaft sind uns Wert-voll.

Viele Grüße
Bernd

Mag sein, dass es kurzzeitig den Anschein hat, mittel- langfristig bindet die ethnisch – kulturell geprägte und angeborene Gemeinschaft stärker als vordergründig kommerzielle Interessen.

Der Grossteil der amerikanischen Leader sind von ihrer Herkunft eben Germanen und Kelten aus dem europäischen Kulturraum. Wie heißt es so schön: „Blut ist dicker als Wasser“

Dass nicht nur ein großer Teil der römischen Kaiserfamilien des alten Roms aus Deutschland stammten (z. B. dem Rheingebiet, Köln u.s.w.), sondern auch der Umstand, dass Europa im 3/4. Jhd. n. Ch. beg. mit Konstantin dem Großen (306-337 n. Ch.) mit dem Vertrag von Nizzäa bis heute auch in Amerika die Politik und Gestaltung des Staates mitbestimmt, zeigt die Parallele USA - Europa. Zeitgemäße Herausforderungen wie das Bevölkerungswachstum, Umweltzerstörung, die Technologie auch in militärischen Bereichen, lassen Lösungen im archaischem Stil der USA heute nicht den Erfolg versprechen, wie im alten Rom, oder der Spätantike. Es wäre an der Zeit, nach etwa 1700 Jahren eine neue, den Anforderungen entsprechendere Staatsform zu finden. Den Ressourcen unserer Erde auf der einen- , dem Weltbevölkerungswachstum zur anderen Seite, dem Auseinandertriften von arm und reich gerecht zu werden, kann meines Erachtens mit rein marktwirtschaftlich- kapitalistisch- im ständigen Konkurrenz- und Wachstumszwang stehenden Staatsgebilden als Militärautoritäten nicht geholfen sein.

K. M.
 
AW: Zerfällt die USA?

Na, Kultus Maximus, wenn du dich da mal nicht täuschen magst. Hier in der Nähe des Äquators sieht die Welt ganz anders aus und China gibt die Musik vor. Das Problem ist, dass in einigen Jahren auch Deutschland nicht mehr der Nabel der Welt ist ...
 
AW: Zerfällt die USA?

Louiz30, daraus die Konsequenz zu ziehen und erkennen, dass westlich/christlich normativ entwickeltes Kulturgut alleine nicht ewig Bestand haben kann, ist auch eine These, welche ich, genau so wie Du es siehst, vertrete.

Leider erkenne ich im amerikanisch – europäischen Kulturraum keinen ernsthaften Willen die Veränderung der Kräfte wahrhaben zu wollen. Es geht einfach nicht an, andere Kulturkreise (den Islam, den Buddhismus und viele andere) entweder zu ignorieren und noch schlimmer, mit militärischer Gewalt zu bekriegen. Europa/USA ist außer Stande (teilweise auch im Forum gut zu erkennen), dass außer dem europäisch-christlich-kapitalistischem System es auch noch andere Varianten des Zusammenlebens gibt (und geben muss). Erst aus dieser Not heraus, wurde China zur Weltmacht. Diese Ignoranz ist, ich sehe es in ähnlicher Form wie Du, für Europa und USA selbst zerstörend.

K. M.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Zerfällt die USA?

Aus meiner Sicht werden sie an ihrer grenzenlosen Arroganz, Selbstzufriedenheit und Naivität zugrunde gehen, da sie die Herausforderung nicht ernst nehmen. Doch die Völker, die lange in Armut lebten, fordern nun ihren Teil des Kuchens und sie werden ihn auch bekommen. Da das ganze ein Nullsummenspiel ist, muss jemand verlieren. Nun kannst du raten, wer das ist.

Das ganze wurde schon vor über 2000 Jahren von Sun Tsu in seinem Werk: die Kunst des Krieges niedergeschrieben. Man kann das Schritt für Schritt verfolgen - nur im Westen meint man das wäre ein eher esotherisches Werk. Hier ist es Strategie, die funktioniert.

Wie gesagt: man muss sich das Ganze mal nicht aus Europa ansehen, sondern von einem anderen Teil der Welt, dann wird alles viel klarer.
 
AW: Zerfällt die USA?

Da kann ich Dir beipflichten, nur wer in der Lage ist, den eigenen Sprach- und Kulturraum zu verlassen, - einer alten Sprache und Schrift mächtig ist, kann sich seines angeborenen und anerzogenen Umfeldes auch mit anderen Kulturen reflektieren und in Relation stellen, - erst dann sieht man die Dinge klarer.

K. M.
 
AW: Zerfällt die USA?

...also, wenn das mit dem Verlassen des Kulturraums, um zu Erkenntnissen zu gelangen, wirklich Sinn machen würde - dann wäre große und größte Weltphilosophie und -literatur niemals entstanden.

Kant hat bekanntlich Königsberg so gut wie nie verlassen.
Kierkegaard reiste einmal nach Berlin, sonst war er immer in Kopenhagen.
Spinoza wurde in Amsterdam geboren, lebte in Rijnsburg und Den Haag, alles heute in weniger als einer Autostunde erreichbar.

Das sind nur drei Beispiele - viele andere könnten folgen.

...z.B. aus der Literatur: James Joyce wäre ohne das damals provinzielle Dublin nicht denkbar, Grass nicht ohne Danzig (eine Metropole? mitnichten), Italo Svevo lebte in und aus Triest heraus...

...die These von der notwendigen Erweiterung des Horizonts durch Herumreisen auf dieser Erde ist einfach nur Humbug...
 
AW: Zerfällt die USA?

...also, wenn das mit dem Verlassen des Kulturraums, um zu Erkenntnissen zu gelangen, wirklich Sinn machen würde - dann wäre große und größte Weltphilosophie und -literatur niemals entstanden.

Kant hat bekanntlich Königsberg so gut wie nie verlassen.
Kierkegaard reiste einmal nach Berlin, sonst war er immer in Kopenhagen.
Spinoza wurde in Amsterdam geboren, lebte in Rijnsburg und Den Haag, alles heute in weniger als einer Autostunde erreichbar.

Das sind nur drei Beispiele - viele andere könnten folgen.

...z.B. aus der Literatur: James Joyce wäre ohne das damals provinzielle Dublin nicht denkbar, Grass nicht ohne Danzig (eine Metropole? mitnichten), Italo Svevo lebte in und aus Triest heraus...

...die These von der notwendigen Erweiterung des Horizonts durch Herumreisen auf dieser Erde ist einfach nur Humbug...


Wohl wahr und doch nicht zu vergleichen: Kant musste sich nicht mit globalen Wirtschaftverflechtungen und globalen Interessen auseinandersetzen, er musste nicht die Konkurrenz von interkulturellen Einflüssen entwirren und sich auch nicht mit dem Problem der massiven Überbevölkerung herumschlagen. Das Nachdenken über isolierte Fragen geht immer und überall, die Lösung realer und sehr komplexer Themen geht eigentlich nur, wenn man die einzelnen Komponenten und Mitspieler auch kennt.
 
Werbung:
AW: Zerfällt die USA?

...also, wenn das mit dem Verlassen des Kulturraums, um zu Erkenntnissen zu gelangen, wirklich Sinn machen würde - dann wäre große und größte Weltphilosophie und -literatur niemals entstanden.

Kant hat bekanntlich Königsberg so gut wie nie verlassen.
Kierkegaard reiste einmal nach Berlin, sonst war er immer in Kopenhagen.
Spinoza wurde in Amsterdam geboren, lebte in Rijnsburg und Den Haag, alles heute in weniger als einer Autostunde erreichbar.

Das sind nur drei Beispiele - viele andere könnten folgen.

...z.B. aus der Literatur: James Joyce wäre ohne das damals provinzielle Dublin nicht denkbar, Grass nicht ohne Danzig (eine Metropole? mitnichten), Italo Svevo lebte in und aus Triest heraus...

...die These von der notwendigen Erweiterung des Horizonts durch Herumreisen auf dieser Erde ist einfach nur Humbug...

oktoberwind, da gebe ich Dir recht was Deine genannten Literaten betrifft, diese waren großartig, nur sollte man Kunst und Literatur von Staatslehre, dem Verstehen der Zusammenhänge im Staat an sich, trennen. Vor allem den Unterschied der sog. modernen Philosophie von klassischen Philosophen. Alle klassischen Philosophen der Antike (Aegypten, Griechenland, Rom - bis auf wenige Ausnahmen; Persien, Arabien, China, u.s.w.) waren in erster Linie Juristen und Kenner des Staates. Die sogenannte Philosophie hat sich daraus entwickelt und war ohne Kenntnis von Griechisch, Arabisch, Altaegyptisch, Latein, u. a., und im asiatischen Raum der Sinologie als Altsprache nicht möglich. Das Grundgerüst bildet immer eine alte Sprache, denn die sog. moderne Philosophie (bes. ab der Aufkl.) klammert weitgehend Teile der Anthropologie im Konntext der Gesetze als Grundgerüst im Staat aus. Deshalb erklären Kant, Hegel, Schopenhauer, u. a. nur bedingt Zusammenhänge auf diesem Gebiet, ein "Neuling" erfährt so gut wie nichts, bzw. muss Tausende Seiten lesen um auf die Schliche eines Platons (nur in seiner Politeia) zu gelangen. Weil alte Literatur, beginnend mit Aegypten niemals für das Volk gedacht war, deshalb unverblümt Zusammenhänge ablesbar sind, wo heutige, oder ab der Aufkl., Philosophen aus der Volksliteratur ganze Bände benötigen.

James Joyce, Günter Grass, u. a., die Du erwähnst, was steht da drinnen? - Du kannst davon Tausende Seiten lesen, es erklärt Dir nicht wie der Staat funktioniert, was die literarische Qualität dieser Autoren aber in keinster Weise beeinträchtigt, nur Philosophie im klassischen Sinne ist das eben nicht.

Das "Herumreisen" meinte ich in erster Linie im Kopf, wenn Du in Form alter Sprachen in alte Kulturen und Länder reist.

K. M.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben