rotegraefin
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AW: Wisst ihr wie und warum Menschen suizidgefährdet sind und warum
Ich habe lediglich ein trotziges Trotzdem gelebt, was kein Mensch verstanden hat. Hätte ich nicht allen Schmerz immer wieder zugelassen, der mir immer wieder begegnet ist und den ich nicht verbalisieren konnte und ich lediglich für eingebildet gehalten habe, weil noch nicht einmal meine einfachsten Wünsche verstanden, geschweige denn erfüllt wurden, dann würde ich heute wohl auch nicht mehr leben.
rg
Das kann ich nur bestätigen fluuu, denn wie es eine Angst vor dem Tod gibt, gibt es auch eine Angst vor dem Leben und sehr viele Menschen leben eben auf Sparflamme und bremsen die schwer, die darüber hinaus wollen, die das Leben in seiner ganzen Fülle leben möchten. Mit seiner ganzen Verzweiflung und seinem ganzen Jubel und den vielen ruhigen Phasen.Es ist aus Erfahrung nachgewiesen, dass Menschen die unter akuten Selbstmordgedanken gelitten haben oder einen Unfall erlebt haben wesentlich bewusster das weitere Leben leben wenn sie überlebt haben.
Das wirkt sehr allgemein.So könnte man sagen um die Konflikte auf der Welt, insbesondere die ökonomischen aber auch die seelischen Probleme zu lösen, kann der Wunsch nach dem Tod und das hautnahe Spüren des Lebensverlustes eine enorme positive Wirkung haben. Wer am eigenen Leib und Gemüt gespürt hat wie es sich anfühlt wenn man sein eigenes Leben loslässt ist oft gereift und hat an bescheidener Würde gewonnen. Wer einen Selbstmordversuch überlebt hat und wieder zu Kräften kommt hat so stark an Erfahrung was Leben und Tod angeht gewonnen, weiß was Leben loslassen bedeutet, dass er das Leben bewusster
und nachhaltiger erlebt als je zuvor.
Ich habe lediglich ein trotziges Trotzdem gelebt, was kein Mensch verstanden hat. Hätte ich nicht allen Schmerz immer wieder zugelassen, der mir immer wieder begegnet ist und den ich nicht verbalisieren konnte und ich lediglich für eingebildet gehalten habe, weil noch nicht einmal meine einfachsten Wünsche verstanden, geschweige denn erfüllt wurden, dann würde ich heute wohl auch nicht mehr leben.
Das kommt bei mir verdammt zynisch an. Allerdings gibt es eine Liebe zum Tod und eine Liebe zum Leben. Dazwischen hat sich der Mensch immer wieder zu entscheiden.Relativ wenige Selbstmordversuche sind erfolgreich und der Mensch ist tot.
Woher willst Du wissen wie es für einen Menschen ist, der sich umgebracht hat? Hat es Dir schon einer erzählt? Es ist für mich ein Aufruf gewesen und eine Mahnung als meinem Bruder der Selbstmord geglückt ist. Ich konnte ihn so sehr gut verstehen, habe aber mit Entschiedenheit beschlossen selber am Leben zu bleiben und aus seinen Verhaltensweisen, die ich nur logisch fand zu lernen und es eben anders zu machen.Für ihn selber ist das weniger tragisch aber für die lebenden Angehörigen, sie müssen Trauerarbeit leisten für den viel zu früh verlorenen Mitmenschen.
Ja das ist ja das Trauerspiel, wenn jeder weiter sich in stiller Verzweiflung an der Oberfläche hält. Anstatt dem Schrecken des Todes und der eigenen Verzweiflung darüber immer wieder furchtlos und unerschrocken ins Auge zu schauen. So oft, bis es verstanden worden ist, was und wie einem die Lust und Freude am Leben zerstört und mies gemacht wird.Jeder Verlust ist eine Tragödie und ein Drama aber man kann lernen damit umzugehen ohne, dass es die Stabilität im Leben zu sehr ins Wanken bringt, im Gegenteil, wer bewusst Verlust akzeptiert nimmt an Stärke damit leben zu können zu.
rg