Über kurz oder lang ...
Fibonacci schrieb:
Ist Negativzins nicht auch Schwundgeld ...
Fibonacci,
natürlich wird Geld immer weniger wert,
wenn die Inflationsrate höher als die erzielbare Verzinsung ist.
Das kann man durchaus als Schwundgeld bezeichnen.
Fibonacci schrieb:
... und könnte es nicht auch zum Aufschwung führen?
Kurzfristig ja!, hat es ja auch getan.
Auf diese Weise wird Geld vor allem in das Investmentbanking
umgesteuert, was kurzfristig ja auch zu einem Boom
auf den Aktienmärkten geführt hat.
Allerdings werden bei einen Negativzins sowohl die kleinen Sparer,
als auch die kleineren Geschäftsbanken in Mitleidenschaft gezogen.
Auf längere Sicht führt deshalb der ausufernde skrupellose
und globalisierte Konkurrenzkampf in letzter Konsequenz
zur Bildung von Oligopolen, wenn nicht gar zu Monopolen,
mit allen bekannten negativen Begleiterscheinungen.
Das hat sich gerade auf den Finanzmärkten
in der jüngeren Vergangenheit recht deutlich gezeigt.
In den USA sind Tausende Finanzinstitute in den Ruin getrieben
und von anderen Instituten "aufgeschnupft" worden;
und das betraf keineswegs nur ganz kleine Fische,
sondern da waren auch Haie wie Lehman Brothers darunter.
Auch in Österreich hat am Finanz-Sektor eine starke Konzentration
stattgefunden. Man denke nur an das Schicksal von Instituten wie
Länderbank, Creditanstalt und Zentralsparkasse der Gemeinde Wien.
Zuerst wurde die Länderbank mit der Zentralsparkasse zur Bank Austria
fusioniert; dann wurde auch noch die Creditanstalt von der BA einverleibt;
diese aufgefettete BA wurde dann an die Bayerische Hypovereinsbank
verscherbelt; und schließlich diese Bayern-Hypo von der italienischen
Finanzmafia, äääh pardon, UniCredit, aufgeschnupft.
Diese Entwicklungen sind keineswegs zufällig "passiert",
sondern wurden absichtlich von Politikern herbeigeführt.
Hannes Androsch hat vor laufenden Fernsehkameras erklärt,
dass Österreich zu viele Banken hat
und deshalb etliche Institute fusioniert werden müssen.
Vor den negativen Begleiterscheinungen eines ausufernden
skrupellosen globalisierten Konkurrenzkampfes haben schon
vor mehr als einem halben Jahrhundert linke Intellektuelle,
wie z.B. Friedrich Schumacher und Leopold Kohr gewarnt,
und als Gegenmaßnahme das Paradigma "small is beautiful" empfohlen.
Die weltweite Finanzkrise 2008 hätte eigentlich jedem
halbwegs Einsichtigen recht deutlich vor Augen führen müssen,
dass die Warnungen von Schumacher und Kohr berechtigt waren.
Bedauerlicherweise lassen sich trotz dieser eindringlichen
Warnungen immer noch sehr viele Uneinsichtige vor den Karren
der gigantomanischen Fusionierungs- und Globalisierungs-Fetischisten
spannen.
>Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.<