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Wien!

Es liegt mir fern, nur einen in die Jahre gekommenen Thread hervorzuholen, aber ich wollte auch keinen neuen Thread mit Titel "Wien" erstellen.

Um es kurz zu sagen: Ich beabsichtige, meinen Lebens- und Arbeitsstandort mittelfristig nach Wien zu verlegen, um als deutscher Koch in Wien zu leben und zu arbeiten. Daher fände ich es nett von euch Ösis - denn schließlich ist das ja hier ein österreichisches Forum - wenn ihr mir den einen oder anderen Tip geben könntet, um meine Entscheidungsfindung zu formen.

Der Ausgangssituation:
Eigentlich möchte ich meinen Standort München gar nicht verlassen und im Grunde bin ich mit meinem Arbeitsplatz zufrieden. Ginge es nach mir, dann würde ich in meiner jetzigen Wohnung bis zu meiner Rente bleiben und an meiner Arbeitsstelle auch.
Leider aber geht es nicht nach mir.
Meine jetzige Wohnung ist günstig, aber zeitlich begrenzt. München ist, was die Mieten betrifft, mittlerweile die teuerste Stadt Kontinentaleuropas, in Europa ist nur London noch teurer. Erschwerend kommt hinzu, dass die Lebenshaltungskosten in Deutschland steigen und steigen und steigen. Und selbst die vormals "günstigen" Löcher von Wohnungen werden hier jetzt mit den Ukrainern belegt, denn mir kann man da maximal 700-800€ abnehmen, und für die Ukrainer, da zahlt der Staat dann 1.000€.

Eine kleine Recherche im Internet hat mir gezeigt:
- Auch in Wien suchen sie Köche wie irre.
- Die Löhne entsprechen in etwa dem, was ich auch in München verdienen kann.
- Die Mieten sind auch in Wien nicht gerade billig, es gibt aber durchaus Angebote, die findet man in München schlicht überhaupt nicht mehr, nicht einmal ansatzweise. Dies macht mich zuversichtlich, denn wenn es solche Angebote noch geben kann - die man hier seit über 20 Jahren nicht mehr findet - dann ist das auch ein Zeichen dafür, was zumindest im Prinzip möglich ist.
- Zwar würde ich nicht mehr verdienen, es bliebe aber am Ende mehr übrig. Möglicherweise 500€ / Monat und mehr, und das wäre für mich ein sensationelles Ergebnis!

Als EU-Bürger habe ich Arbeits- und Niederlassungsfreiheit - solange ich mich selbst versorgen kann.
Es ist mir klar, dass man als Einheimischer zu typischen "Ausländerfragen" meist wenig sagen kann, denn schließlich ist man von diesen ja nicht betroffen.
Es gibt aber ein paar Fragen, die man als Einheimischer sehr wohl beantworten kann, typischerweise zum österreichischen Arbeitsrecht, Gepflogenheiten der Arbeit, Steuer- und Sozialfragen usw. usf.

Wäret ihr bereit, mir dabei ein wenig zu helfen?

Ich denke, du solltest dafür einen eigenen Thread aufmachen. Das geht hier sonst unter.
 
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Meine Frage - warum muss es ausgerechnet Wien sein? Man verdient im Westen Österreichs, also in Salzburg oder irgendwo in Tirol wesentlich besser, teilweise sogar das Doppelte, je nachdem wo man angestellt ist - das höre ich zumindest aus Erzählungen und da wird auch "händeringend" gesucht. Für dich als Münchner, wäre das ein Katzensprung.

Nach Corona haben viele Gasthäuser/Restaurants in Wien dicht gemacht, weil die Kundschaft fehlte und die Energiepreise exorbitant in die Höhe stiegen - ich weiß also nicht ob es so klug ist, sich gerade jetzt hier auf Jobsuche zu begeben, zumal auch nicht besonders gut gezahlt wird, zumindest nicht so gut, wie im Westen Österreichs. Wie gesagt, ich kenne das nur aus Erzählungen von Bekannten die selbst Wiener sind oder östlich wohnen, und die auf Saison lieber in den Westen Österreichs fahren.
Von den Mietpreisen will ich erst gar nicht anfangen zu reden, vermutlich könnte sich das erst in 1-2 Jahren etwas bessern. Wer weiß.
 
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Meine Frage - warum muss es ausgerechnet Wien sein? Man verdient im Westen Österreichs, also in Salzburg oder irgendwo in Tirol wesentlich besser, teilweise sogar das Doppelte, je nachdem wo man angestellt ist - das höre ich zumindest aus Erzählungen und da wird auch "händeringend" gesucht. Für dich als Münchner, wäre das ein Katzensprung.

Danke für den Tipp, ich werde diesen in jedem Fall berücksichtigen.
Ich bin ja noch in der Ideenfindungs-Phase.

Überhaupt Österreich in Erwägung zu ziehen: Das ist für mich ohnehin eine neue Idee.
Denn bislang hatte ich einen Umzug innerhalb Deutschlands erwogen, möglicherweise sogar in den "Wilden Osten".
Klar ist eigentlich bislang nur Eines: Dass ich München verlassen muss.

Die Situation ist in Deutschland für die Branche Gastronomie (Stichworte Corona, gestiegende Kosten) ganz ähnlich. Es geht aber nicht nur um gestiegene Kosten und fehlende Kundschaft, sondern auch und gerade um fehlende Mitarbeiter. Es wird spannend werden, wie hier die kommende Biergartensituation werden wird. Wie es hier gerade aussieht (und auch schon war) öffnen die bestehenden Betriebe nicht alle Areale, die sie bedienen könnten und würden bedienen wollen: Sie bekommen die Mitarbeiter einfach nicht dafür und wollen und können die vorhandenen Mitarbeiter nicht verheizen.

"Kein Personal" - das ist für mich nichts Neues, sondern war und ist in der Branche der Normalfall. Es hat eigentlich fast immer bedeutet, dass man als Koch entweder so viel arbeitet, dass einem ständig die Suppe im Hintern kocht - oder überhaupt nicht. Mal Überstunden machen, weil ein Kollege ausgefallen ist ... bitte sehr. Aber ständig und über Wochen und Monate Überstunden reissen, 50, 60 Stunden und mehr - das ist etwas Anderes. Und im letzten Quartal letzten Jahres war auch für mich das der Normalfall.

Damit will ich mich nicht mehr abfinden.
Es muss möglich sein, auch als Koch in der Gastronomie ein halbwegs normales Arbeitsleben führen zu können, zumal der Beruf auch sonst einem in jeder Beziehung - physisch, psychisch und mental - Höchstleistungen abfordert.
Eine Saisonarbeit in einer mehr touristischen Gegend ziehe ich daher nicht in Betracht. Das Risiko, da dann auch wieder in so einer "Mühle" zu landen, das ist dann einfach zu groß.

Außerdem bin ich seit meinem 18. Lebensjahr ein Großstädter und möchte es bleiben. In Salzburg war ich schon mal einen Tag, das hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Auffällig war: Hat man einmal den Fluss überquert, dann sieht es da viel gewöhnlicher aus, als auf der doch so touristischen, anderen Seite der Stadt. Vielleicht sollte ich in Salzburg einen Kurzurlaub machen, und mir die Stadt noch einmal genauer ansehen.
 
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