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Wie starkt beeinflusst die Religion die Psyche?

admira10

New Member
Registriert
18. März 2006
Beiträge
9
Da die Religion von der Kindheit an ein großer Teil des lebens beeinflusst, fragte ich mich ob ein Mensch vielleicht ein ganz anderer wäre, wenn er einer anderen Religion angehören würde. Ich persönlich habe schon oft Vorurteile von Jugendlichen gehört wie zB. Moslems sind viel Aggressiver.. ich bin alevite (eine sehr tolerante glaubengemschaft des islams, das sogar den Atheismus in der Glaubensgemeinschaft toleriert)(mehr infos wikipedia). Ich persönliche finde das solche äußerungen nur durch individuelle erfahrungen geprägt sind. Mich würde interessieren was ihr über dieses Thema denkt.
 
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hallo admira,

ich glaube schon das die religion die psyche beeinflusst - selbst du sprichst hier ganz gönnerhaft von:
ich bin alevite (eine sehr tolerante glaubengemschaft des islams, das sogar den Atheismus in der Glaubensgemeinschaft toleriert)

eure glaubensgemeinschaft ist also sooooo tolerant, dass es sogar atheismus zu lässt!

verstehst du?

ich zb gehöre keinem glauben an, so ist für mich auhc selbstverständlich, dass es atheismus gibt wie die katholiken oder die moslems oder ....

aber als kind wird man doch viel mit der kirche und dessen glauben zusammengebracht.
so ging ich oft mit meinen freundinen in die kindermesse oder sowas - ich musste nicht bin aber freiwillig mit meiner freundin mit.

religion kann einem menschen halt geben, ich seh das immer bei älteren die von jahr zu jahr gläubiger werden und frommer:D

bei jugendlichen ist oft der drang da "immer recht haben zu wollen".
und so wird oft und schnell die religion zur einzig wahren und andere werden ganz gnädig "toleriert" aber nicht akzeptiert!

lg binchen
 
Wie stark beeinflusst die Religion die Psyche?

Ich würde sogar sagen, dass der Mensch durch die Religion, die er in seiner Kindheit erfahren hat, geprägt wird. Das heißt nichts anderes, als dass die Psyche sehr stark von der Religion beeinflusst wird.

Es ist nicht gleichgültig, ob einem durch die Religion immer wieder gesagt wird, dass man niemanden anlügen dürfe, oder du darfst nur die Menschen aus deiner Religionsgemeinschaft nicht anlügen, sonst aber musst du jedem Ungläubigen durchaus nicht die Wahrheit sagen. Oder du darfst niemanden bestehlen. Im anderen Fall darfst du nur die eigenen Leute nicht bestehlen, jedoch die Andersgläubigen wohl.

Durch Religionen wird der Mensch zur Ehrfurcht vor jedem menschlichen Wesen erzogen (christlich) oder zur Herabwürdigung oder Tötung eines Andersgläubigen. In gewissen Glaubensgemeinschaften steht der Tod für einen Wechsel des Glaubens. Aber es gibt auch Religionen, die sich als Herrenmenschen betrachten und die Andersgläubigen als Untermenschen.

Selbst wenn der Mensch in der Religion, in der er erzogen wurde, nicht mehr verwurzelt ist, hat er gewisse Handlungstendenzen behalten.

Es gibt auch fanatische Gläubige, vor denen man sich in acht nehmen muss.
In diesem Fall wird man ohne "Diskriminierung", die so oft verteufelt wird, eben nicht auskommen. Ich muss diese Menschen meiden, wenn ich keinen Ärger haben will. Diese Fanatiker sind psychisch besonders stark von ihrem Glauben geprägt. Möglicherweise legen sie auch gewisse Glaubenssätze falsch aus.

Das Verheerende an den verschiedenen Glaubensgemeinschaften ist, dass sie ihre Gläubigen so indoktrinieren, dass sie glauben, nur ihre Religion wäre die einzig richtige und alle anderen Religionen würden verderbliche Irrlehren sein.

Jede Religion hat den unausgesprochen Auftrag, die Menschen zu vereinnahmen, d.h. ihre Psyche im Interesse der Religion zu beeinflussen und sie dadurch abhängig zu machen.

Das aus meiner Sicht.

suche :haare:
 
...

eure glaubensgemeinschaft ist also sooooo tolerant, dass es sogar atheismus zu lässt!

vielen dank für deinen beitrag.. jedoch wollte ich sicher nicht für irgendeine glaubensrichtung werben.. auch wenn ich sagen muss das das "sogar" wirklich so klingt als ob. :).. das sollte nur für die personen sein die sich fragen "was für einer religion gehört er wohl an? :) und die zusatzinfo für die die diese religion nicht kennen..
 
Hallo admira,

vielleicht kannst du uns erst mal beschreiben, wie man im Umgang mit Gefühlen wie Wut oder Enttäuschung oder Hass oder Angst als Moslem „erzogen“ wird.

Wie geht ein Moslem mit diesen Gefühlen um...also sind diese Gefühle zu kontrollieren, darf man sie rauslassen, wenn ja, dann wie und was passiert, wenn der Filius mal gegen den Papa die Stimme erhebt oder was geschieht, wenn ein Junge weint oder was geschieht, wenn der Sohn die religiösen Gesetze missachtet, wird er geschlagen oder sonst bestraft, wie bestraft, was würdest du unter Liebesentzug verstehen usw. usw. Welche Rolle spielt Macht bei Selbstausdruck und Verhinderung von Selbstausdruck. Was weist du über die Methoden, denen dein Vater und deine Mama damals ausgesetzt war. Vielleicht magst du das ein bisschen erläutern.

Vielleicht versteh ich dann, was du meinst. Im Moment ist der Groschen noch nicht gefallen.

Viele Grüße
Bernd
 
Dieses Thema hat sicher seine Berechtigung, da es aber unter Psychologie steht, sollte es auch einen Bezug zu dieser haben. Hat die „Religion“ jedoch einen Bezug zur Psychologie, dann steht die Psychologie im Vordergrund und es stellt sich zunächst die Frage: was versteht man in diesem Zusammenhang unter „Religion“.

Das ist keineswegs spitzfindig, sondern notwendig, um die Positionierung der Frage genau vorzunehmen. So sollte man sich auch die Frage stellen, ob andere Erscheinungen wie:

* Familie
* Mode
* Werbung
* Kult
* Politik
* Arbeitsplatz
* Personenkult
* Nationalität
* Vereinszugehörigkeit
* Dorfgemeinschaft
* Fan-Gemeinde
...

nicht letztlich die gleiche Funktion wahrnehmen, wie dies die Religion auf ihre Weise tut. Im Hinblick auf die psychologischen Auswirkungen wird man unschwer Zusammenhänge sehen, da all diese Gruppierungen einen deutlichen Einfluss auf unsere Person und unsere Persönlichkeit nehmen.

Wir wachsen nicht in einer wertfreien Gesellschaft auf und alles beeinflusst uns. So sehe ich die Fokussierung auf die Religion in diesem Zusammenhang als grundlegend falsch an, da uns diese Fragestellung vorgaukelt, dass es die Religion alleine ist, die zum Beispiel einen jungen Moslem zum Attentäter werden lässt.

„Wer Gewalt säht, wird Gewalt ernten“ und dabei kommt es nicht darauf an, ob es der Vater war, der Nachbar, die Freunde, das Dorf, der Prediger oder eine grundlegend gewaltverherrlichende Gesellschaft. Wir halten uns gerne für nüchterne Menschen und vergessen doch, dass Objektivität für uns unerreichbar ist, ja, eine Illusion. Und doch bewerten wir unsere Welt ständig nach vermeintlich objektiven Maßstäben, die jedoch nur unsere Kultur oder Gesellschaft widerspiegeln, in der wir leben.

Die rein psychologische Auswirkung der Religion sollte daher nicht anders gesehen werden, wie die Zugehörigkeit zu anderen Gruppierungen oder die Einflussnahme durch Werbung, Trends oder Bewegungen, die eine Ideologie und Verhaltensformen beinhalten.
 
Bernd schrieb:
Hallo admira,

vielleicht kannst du uns erst mal beschreiben, wie man im Umgang mit Gefühlen wie Wut oder Enttäuschung oder Hass oder Angst als Moslem „erzogen“ wird.

Wie geht ein Moslem mit diesen Gefühlen um...also sind diese Gefühle zu kontrollieren, darf man sie rauslassen, wenn ja, dann wie und was passiert, wenn der Filius mal gegen den Papa die Stimme erhebt oder was geschieht, wenn ein Junge weint oder was geschieht, wenn der Sohn die religiösen Gesetze missachtet, wird er geschlagen oder sonst bestraft, wie bestraft, was würdest du unter Liebesentzug verstehen usw. usw. Welche Rolle spielt Macht bei Selbstausdruck und Verhinderung von Selbstausdruck. Was weist du über die Methoden, denen dein Vater und deine Mama damals ausgesetzt war. Vielleicht magst du das ein bisschen erläutern.

Vielleicht versteh ich dann, was du meinst. Im Moment ist der Groschen noch nicht gefallen.

Viele Grüße
Bernd


Hallo Bernd! ja also der leit gedanke dieser Religion ist die:

Adımız miskindir bizim
Düşmanımız kindir bizim
Biz kimseye kin tutmayız
Kamu alem birdir bizim.
Übersetzt:
Sie nennen uns Ergebende,
Unser Feind ist der Hass
Wir hassen niemanden
Alle sehen wir gleich und eins.

Die Grundpfeiler der alevitischen Vorschriften sind in diesem einen Satz eline beline diline öfkene ve nefsine sahip ol vereint. Er besagt Folgendes:

* eline sahip ol: Beherrsche deine Hände. Das steht für »gute Taten«, also: Stehle nicht, tue nichts Falsches…Nehme nichts was du nicht selber hingetan hast.
* beline sahip ol: Beherrsche deine Lende. Das steht für starke Persönlichkeit, also: Habe Rückgrat, beuge dich nicht vor Ungerechtigkeit…Begehre nicht , was nicht zu dir gehört
* diline sahip ol: Beherrsche deine Zunge. Das heißt: Lüge nicht, führe niemanden in Versuchung, auf den Irrweg… sage nichts, was du nicht selber gesehen hast

und zu den anderen punkten liebesentzug gibt es keine, und ältere werden respektiert so muss man aufpassen in welchem ton man mit älteren personen spricht(das ist glaub ich überall so), im grunde genommen ist kritik nichts was nicht vom jüngeren angenommen wird.

Jedoch muss ich auch hinzufügen das ich nicht stark religiös erzogen worden bin, meine Eltern genauso wenig. Und das die Toleranz nicht in allen Formen des Islams gleich geschildert wird. Und da ich nicht allzu viel über die anderen formen des Islams (Siiten, Suniten) weiß, erspare ich mir kommentare.

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Alles fließt
 
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Da die Religion von der Kindheit an ein großer Teil des lebens beeinflusst, fragte ich mich ob ein Mensch vielleicht ein ganz anderer wäre, wenn er einer anderen Religion angehören würde. Ich persönlich habe schon oft Vorurteile von Jugendlichen gehört wie zB. Moslems sind viel Aggressiver.. ich bin alevite (eine sehr tolerante glaubengemschaft des islams, das sogar den Atheismus in der Glaubensgemeinschaft toleriert)(mehr infos wikipedia). Ich persönliche finde das solche äußerungen nur durch individuelle erfahrungen geprägt sind. Mich würde interessieren was ihr über dieses Thema denkt.
Ich bin atheistisch erzogen worden. Ich war schon immer gespaltener Meinung, Religionen gegenüber. Hauptsächlich war ich aber kein Atheist sondern Rökkatru-Diskordier.

Rökkatru ist eine polytheistische Religion. Sie "verabscheut" monotheistische Religionen, steht für den Weltuntergang und als notwendiges Übel. Der Diskordianismus ist eine Parodie-Religion. (für mehr siehe Wikipedia, oder Principia Discordia) <----- LONHT SICH!
 
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