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Wer will den "Krieg der Kulturen" und warum?

mensano

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5. Juli 2003
Beiträge
45
Die Geopolitik der USA folgt einem politischen Plan, den Huntington zusammen mit dem früheren US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski und anderen betreibt.

Man will eine neue Ära neoimperialer Kriege einleiten und die wachsende politische, wirtschaftliche und strategische Zusammenarbeit in Eurasien abwürgen.

Ebenso wie sein früherer Harvard-Kollege und Bewunderer Henry Kissinger ist Huntington ein Anhänger der "geopolitischen" Doktrin, die Sir Halford Mackinder Anfang des 20. Jahrhunderts erfunden hat.

Mackinders These besagt, daß die anglo-amerikanischen sog. "Randstaaten" alles in ihrer Macht Stehende tun müssen, um eine Entwicklung im "eurasischen Herzland" zu verhindern. Diese Doktrin ist maßgeblich für die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts verantwortlich. Nun droht die geopolitische Variante des "Kampfes der Kulturen" Anfang des 21. Jahrhunderts einen Dritten Weltkrieg auszulösen.

Während die Hintergründe der Ereignisse des 11. September noch lange nicht geklärt sind, arbeitet die mit Huntington und Brzezinski verbundene geopolitische Fraktion bereits fieberhaft daran, die Taten für ihre Zwecke auszunutzen. Sie propagiert lautstark einen Religionskrieg, der im Nahen Osten beginnen und sich von dort auf Zentralasien, den indischen Subkontinent und andere wichtige Teile Eurasiens ausdehnen würde.

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Pläne sind fanatische Gruppen wie die afghanischen Taliban, die in den 80er Jahren von Brzezinski und seinen Freunden für den "Heiligen Krieg" gegen die Sowjetunion aufgebaut wurden.

Daß Huntington & Co. gerade jetzt mit einer so verzweifelten Hast ihre Pläne vom "Kampf der Kulturen" umsetzen wollen, hängt mit zwei miteinander verwobenen realen Entwicklungen zusammen. Die eine ist der rasante Zusammenbruchsprozeß des weltweiten Finanzsystems, der immer neue Dimension annimmt.

Zum anderen verstärkt sich gleichzeitig die diplomatische, politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen eurasischen Ländern wie China, Rußland, Indien, den zentralasiatischen Republiken und anderen Staaten.

Als zentraler Bezugsrahmen dieser vielfältigen Aktivitäten schält sich immer mehr die Verwirklichung der Eurasischen Landbrücke mit ihren Entwicklungs- und Infrastrukturvorhaben heraus, die für eine Umkehr der weltweiten Wirtschaftsdepression unabdingbar ist. Wenn die Landbrücke verwirklicht ist, ist die Macht der anglo-amerikanischen Finanzoligarchie gebrochen, daher ist diese Oligarchie entschlossen, sie um jeden Preis zu verhindern.

Unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September 2001 erklärte Lyndon LaRouche als Antwort auf die Frage Cui bono? , die Gruppe um Huntington und Brzezinski müsse zumindest als mitverantwortlich betrachtet werden. Schon vorher hat LaRouche immer wieder betont, daß die fanatischen "Kulturkämpfer" wesentlich zur Eskalation der Spannungen in Nahen Osten beitragen.

Die Londoner Times bestätigte dies am 12. September unfreiwillig mit einem Kommentar von Tim Hames, der führenden Politikern der Republikanischen Partei und der Regierung Bush nahesteht.

Hames schreibt dort, die Doktrin vom "Kampf der Kulturen" beherrsche jetzt die Politik: "Jegliche Illusion, das Ende des Kalten Krieges habe eine neue Ära ständigen Friedens und Wohlstandes eröffnet, wird mit dem gestrigen Tag zerschlagen worden sein. Die Idee eines ,Endes der Geschichte', das Francis Fukuyama im ersten Jahr der Präsidentschaft von George Bush sen. vor zwölf Jahren lautstark feierte, ist dadurch völlig entbehrlich geworden. Statt dessen werden die Politiker instinktiv eine andere Schrift wieder aus der Schublade hervorholen, den Kampf der Kulturen, 1993 von Samuel Huntington verfaßt, wo ein Kräftemessen zwischen den demokratischen Kräften unter Führung der USA und den im extremen Islam wurzelnden, den amerikanischen Werten gewaltsam entgegentretenden Fanatikern prophezeit wird."

Quelle: Neue Solidarität (www.solidaritaet.com)
 
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Welches offizielle Amt hat denn dieser Huntington gegenwärtig in den USA inne, daß er es verdient, erwähnt zu werden?

Ich kenne "Huntington" nur als "Chorea-Huntington".
 
Original geschrieben von mensano
Mackinders These besagt, daß die anglo-amerikanischen sog. "Randstaaten" alles in ihrer Macht Stehende tun müssen, um eine Entwicklung im "eurasischen Herzland" zu verhindern. Diese Doktrin ist maßgeblich für die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts verantwortlich.

Interessant. Kannst Du das näher erläutern?
 
Mensano, wer eine kurze Internet-Recherche zu LaRoche betreibt wird erstaunliches finden:

Zitate in denen er wirrste Verschwörungstheorien fabriziert (z.B. dass Queen Elizabeth II. eine aktive Rolle im internationalen Drogenhandel spielt) oder Ideen ("stellt AIDS-Patienten landesweit unter Quarantäne").

Querverbindungen zu "Patrioten für Deutschland" und zur "Europäischen Arbeiterpartei", Zusammenarbeit mit der antisemitischen "Nation of Islam", wahrhaft illustre Querverweise zur Naziseite stormfront.org.
 
samuel l huntington
clash of the cultures

ein langweiliges Buch eines Historikers,
das aber irgendwie zur Kenntnis genommen wurde
(was bei der derzeitigen Ignoranz der Geisteswissenschaften eine kleine Sensation ist)

.....................


das Problem mit Welt/US-Verschwörungstheorien ist,
daß jeder von uns (zusammen mit seinen Kumpanen)
eine Weltverschwörung starten kann
(die dann als Organisation auch empirisch nachweisbar ist,
aber tatsächlich nix bewirkt)


......................


im Osten gibt es viele Rohstoffe
aber ein extremes Klima
(Steppe = fruchtbar, aber zu trocken für Bäume
Taiga = zu kalt für Buchen, Eichen ...)
solche Klimagegenheiten verhindern das Aufblühen einer Hochkultur

Hochkulturen gibt es nur dort
wo das Klima maximale Intelligenz verlangt
dann aber prinzipiell alles machbar ist
Oase
Laubwald

die Böden der Dschungel- und Mittelmeerklimate sind nur kurzfristig fruchtbar können deshalb eine Hochkultur nur kurze Zeit tragen
(Ausnahme vulkanische Böden)

West/Mitteleuropa ist (naturräumlich gesehen) eine der privilegiertesten Stellen auf dieser Welt

ps
ich bin Geograph
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von scilla
ps
ich bin Geograph

Du zeichnest die Erde - das finde ich gut.
Geographie war - neben Latein und Englisch - mein schwächstes Fach, wohl, weil ich als Kind keinen Globus hatte, um mir die Länder und die Landschaften räumlich vorstellen zu können.



Daher appelliere ich an alle (zukünftigen) Eltern: ein Globus (am Besten mit Erhebungen und Vertiefungen) ist für das räumliche Vorstellungsvermögen Eurer Kinder eine sehr sinnvolle Investition.
 
Re: Re: Wer will den "Krieg der Kulturen" und warum?

Original geschrieben von walter
Interessant. Kannst Du das näher erläutern?

Original geschrieben von mensano
Mackinders These besagt, daß die anglo-amerikanischen sog. "Randstaaten" alles in ihrer Macht Stehende tun müssen, um eine Entwicklung im "eurasischen Herzland" zu verhindern. Diese Doktrin ist maßgeblich für die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts verantwortlich.

Interessant. Kannst Du das näher erläutern?

Europa braucht seit jeher Asien (Naher, Mittlerer und Ferner Osten) als Handelspartner (Absatzmarkt und Rohstoffquelle). Ist eigentlich "naheliegend".

Israel sitzt genau in der Mitte - wie ein Stachel in der Wunde. Ein kleiner Streifen Land, von den Engländern unter Verrat an den gegen die Deutschen kooperierenden Araber ins Leben gerufen, bis an die Zähne bewaffnet und ein Krisenherd, der nach belieben hoch und runtergefahren wird.

England hat es während seiner Geschichte stets siegreich grandiös verstanden, zu teilen und zu herrschen. Nur Gandhi hat sie ausgetrickst, die Windsors.
 
Re: Re: Re: Wer will den "Krieg der Kulturen" und warum?

Original geschrieben von mensano
Europa braucht seit jeher Asien (Naher, Mittlerer und Ferner Osten) als Handelspartner (Absatzmarkt und Rohstoffquelle). Ist eigentlich "naheliegend".

Brauchen ist relativ, kannst Du wirtschaftliche Quellen nennen um das Ausmaß des brauchens zu belegen? Und bitte seriöse Quellen.

England hat es während seiner Geschichte stets siegreich grandiös verstanden, zu teilen und zu herrschen. Nur Gandhi hat sie ausgetrickst, die Windsors.

Mir scheint Du hast zuviel von LaRoches England-Paranoia gelesen :)
 
Re: Re: Re: Re: Wer will den "Krieg der Kulturen" und warum?

Original geschrieben von walter
Mir scheint Du hast zuviel von LaRoches England-Paranoia gelesen :)

Ich habe es nicht gelesen und mir fehlt auch der Nerv für irgendwelche Verschwörungstheorien.

Aber die Opiumkriege der Engländer für ihren Opiumhandel in China, mit 20-30 Millionen toten Chinesen scheinen wohl nicht mehr ernsthaft bestritten zu werden.


Quelle 1

Quelle von Heise
 
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Kennt jemand von euch das Buch "Weltmacht USA - Ein Nachruf" von Emmanuel Todd??

Darin schreibt der Autor, grob zusammengefasst, das die Macht der USA immer weiter schwindet (und zwar aus wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Gründen), sie aber im Gegenzug immer mehr von der Welt abhängig sind (so haben sie z.B. ein Aussenhandelsdefizit von 450 Mrd. $ --> sie müssen von der ganzen Welt mit Gütern versorgt werden um den hohen Konsum zu beziehen). Deswegen versuchen sie immer mehr Konflikte in der Welt heraufzubeschwören (den ewigen Terrorismus gibt es laut Autor nicht ... mit demographischen Gründen versucht er deutlich zu machen das Länder der "Achse der Bösen" sich zur zeit in einem ideologischen Wandel befinden) um der Welt zu zeigen, das sie gebraucht werden und so die Illusion der einzigen Weltmacht aufrecht zu erhalten.

Ich fand das Buch übrigens sehr interessant, vor allem wenn man beachtet das der selbe Autor vor 20 Jahren den Zusammenbruch der Sowjetunion vorraussah (vor 20 jahren war sich ein beachtlicher Teil der Bevölkerung sicher, das der Kommunismus noch sehr lange halten würde, von daher war es schon eine gewisse Leistung).
 
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