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Wenn meine Seele doch...

AW: Wenn meine Seele doch...

Stolze Burg, du thronst dort droben.
Dort, in luft'ger Bergeshöh'.
Stürme brausen, Kriege toben,
wie ein Felsen fest besteh'!

Siehst die Jahre komm'n und gehen,
bleibst doch ernst und bleibst doch stumm.
Siehst die Wolken rasch verwehen,
doch du kümmerst dich nicht drum.

Burg, sag mir, in all den Jahren,
bist du weiser nun als ich?
Burg, sag mir, hast du erfahren,
was die Menschen fragen sich?

Kennst du endlich das Geheimnis,
das uns quält und das uns treibt?
Oder weiß ich es allein nicht,
und bin die, die einsam bleibt?

Burg, du schweigst und starrst und zürnest,
-Wissen gibt man niemals preis-
Stolz dein Zug, stark deine Stirne,
ich senk den Blick und weine leis'.

23.7.2010, LMU
© Dezembernacht
 
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AW: Wenn meine Seele doch...

Für Opa


Menschen komm’n
und Menschen gehen,
wollen zieh’n und fliehen schnell.
Der Tag bricht an –
Ist’s schon so weit?
Doch der Schmerz in mir, der bleibt.

Leben kommt,
kann doch nicht weilen.
Lieb es oder lieb es nicht.
Lieb’, die muss sich nun beeilen.
Leben, das wie Glas zerbricht.

Ich seh zu dir,
und kann nicht weinen.
-Bist du dort und hörst du mich?
Blau das Zelt; der Hort der Deinen,
Herz, sei stark! – Ich brauche dich!

Vater, Herr, in Deine Hände,
lege ich sein Herz, sein Seel’.
Gib ihm Gnad’, sein Schicksal wende,
sei ihm gut, wisch fort sein Fehl’.

Trockne dann ein Meer von Tränen,
dessen Quell doch nie versiegt.
Gib Mut uns sicher dort zu wähnen,
wo er uns noch immer liebt.



31.7.2010, LMU
© Dezembernacht
 
AW: Wenn meine Seele doch...

dein opa war ganz sicher ein sehr lieber mensch.
mich hat dein gedicht sehr berührt.
danke
 
AW: Wenn meine Seele doch...

Was anbricht ist der zarte Frühling,
und spür ihn auch nur ich allein.
Wen lockt der Ruf der jungen Liebe?
Der Sänger wird doch mich nicht mein’n?!

Ich hör ihn laut und hell und fröhlich,
bin ich es denn, die er ereilt?
Wer jauchzt und tanzt und springt so selig?
Ist’s Liebe, die das Leben teilt?

Wer weiß schon, was die Jahre bringen?
„Für immer“ ist ein großes Wort.
Hält er mich mag ich wein’n und singen!
Er ist mein Held, er ist mein Hort.

Und einstmals, wenn ich alt und grau bin,
und mich der Schöpfer rufet heim,
will ich nicht weil’n; ich weiß, ich find ihn!
„Für immer“ will ich bei ihm sein!


31.7.2010, LMU
© Dezembernacht
 
AW: Wenn meine Seele doch...

Was ich such,
das weiß ich nicht.
Was ich brauch,
ich kenn es nicht.
Wen ich liebe
Find ich nicht.

Wer mich sucht,
das weiß ich nicht.
Wer mich braucht,
der kennt mich nicht.
Wer mich liebt,
der find’t mich nicht.

Was ist falsch
Und was ist Leben?
Liebe ist’s,
wonach wir streben.

Was ich weiß
ist ach so wenig.
Unendlich viel
verborgen bleibt.
Nichts für immer,
nichts für ewig.
Trän’, die sacht
das Meer durchtreibt.


29.8.2010, LMU
© Dezembernacht
 
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AW: Wenn meine Seele doch...

Komm zurück


Bist mein Freund, mein Geliebter,
mein Vertrauter, mein Hort,
meine Sehnsucht. Komm wieder!
Komm zurück an den Ort,
wo mich dereinst Dein kühler Abschiedskuss fand.

Starker Held, komm zurück
Und bedecke mein Land
Wieder Grashalm für Grashalm
Mit dem weißen Gewand.

Feg hinfort all das grün,
das ohn’ Trost für mich ist.
Und auf das meine Heimat
Dann nie mehr vergisst,
Deine Stille. Sie trag unser Hochzeitskleid.

Komm zurück, oh Geliebter, Du Winterzeit!


26.8.2010, LMU
© Dezembernacht
 
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