AW: weiche Fragen
Johann Wilhelm schrieb:
Ich könnte mir zB nicht vorstellen, mit jemandem zusammenzuleben, der tagtäglich an Leichen herumwerkt, da ist es mir egal, ob die Person innerlich schreit oder nicht und welche Träume sie hat.
Vielleicht gehts ja nicht gleich ums Zusammenleben. Weiß ich nicht.
Was ist so schlimm an Leichen? Hast du keine einzige in deinem Keller?
Ich habe keine Ahnung, ob es zutrifft, dass Abgelehntes im Außen das Abgelehnte in der eigenen, inneren Binnenwelt ist.
Raubtiere sind Profikiller. Es wär wohl zu viel verlangt, dass sie das unmoralisch finden. Meine beiden Katzen killen Schmetterlinge, Libellen, Vögel, Mäuse trotz gefüllten Futternapfs und damit ohne Not. Manchmal schaff ichs, ihnen ihre Beute noch halbwegs unverletzt zu entreißen. Ich hab die Katzen im Wald gefunden, da waren sie so drei Wochen alt, dolle krank, sie wären gestorben. Ich hätte sie auch da lassen können, dann wären es nur zwei Leichen gewesen, statt der vielen, die sie ins Jenseits befördern und ich nehme ja teil am täglichen Morden, so als Futternapfbefüller.
Ferner: jeder menschen lebt auf Kosten anderen Lebens. Killt also notwendig fürs eigene Fortbestehen. Gibt demnach Gründe fürs Killen. Vielleicht ausreichende. Vielleicht nicht. Vielleicht oft ausreichend, vielleicht manchmal nicht. Den Artenreichtum auf der Erde zu erhalten, wär angesichts der Überbevölkerung wohl kaum Grund. Vielleicht ist - schneller irgendwohin zu gelangen- und deshalb Schneisen durch Lebenräume zu schlagen und mit einer Leichendecke zu asphaltieren, ein ausreichender Grund.
Auch heutzutage ist es nicht selbstverständlich, den eigenen Müll zu sortieren, es ist meist gute Tat. Meist nur, weil ich nicht "immer" schreiben wollte.
Wer "darf" die Fragen in meinem Eingangsbeitrag überhaupt mit Recht stellen? Der sie für sich positiv beantwortet hat?
Oder doch besser jeder?
So. Nun hab ich mir aber dolle Mühe gegeben, gewinnbringend zu antworten.
Vielleicht reicht dir die Mühe, wenn dir die Antwort nicht reicht.
Und ich bitte dich, nicht mich zu zitieren, wenn du die Fragen zitierst.
Sie sind nicht auf meinem Mist gewachsen.