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Wehrhafte Demokratie, Interview mit Prof. Raj Kollmorgen

Du hast die Prüfung beantragt und sie mir als solche kenntlich gemacht, also wende ich mich an dich.
Das ist so, als ob du den, der dich angezeigt hat, nach den Ermittlungsergebnissen fragst.
Auch in jenem Fall musst du dich an die Behörden wenden, der Anzeiger wird in der Regel nicht über den Ermittlungsstand informiert.
 
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Was ein "Klassiker" sein mag, gibt weder Inhalt noch Motivation meiner Bewertung von Postings vor.
Aber, informiere dich hier:
Und da frenilshtar in Zuge dessen immer wieder die *anerkannte Persönlichkeit* ihrer dafür benutzten "Autorität" hernimmt, um seinem "Argument" Gewicht zu verleihen, ist "argumentum ad hominem" sehr wohl eine korrekte Bezeichnung seiner Strategie.
Freni benutzt das "argumentum ad verecundiam" nicht deshalb, um etwas zu beweisen, sondern nur, um etwas zu untermauern. Das ist durchaus legitim. Wem sollte sie damit geschadet haben? Ganz nebenbei ist das "ad verecundiam" laut Wiki-Artikel kein "ad hominem". Das jedoch, was du tust (vor allem gegenüber Freni), ist ad hominem - ja sogar der Klassiker des ad hominem.
 
Richtig, so wenig wie sich Blondheit und Verbrechen oder rund und Vergangenheit gegenseitig ausschließen.
Wäre aber unsinnig, auf Grund jener Binsenweisheit Blondheit als verbrecherische Haarfarbe oder "rund" als vergangene Form definieren zu wollen.
Oder eben, wie schon gesagt, so wenig wie sich Verbrechen und Demokratie ausschließen. Und damit will ich durchaus nicht suggerieren, daß die Demokratie verbrecherisch sei, selbst wenn du noch so sehr die Blondheit, sofern diese und Verbrechen sich nicht ausschlössen, für eine verbrecherische Haarfarbe ausgäbest.

Du glaubst auch, dass die Abschaffung der Monarchie ein Fehler gewesen sei.
Ich lerne daraus, dass erwiesener Maßen mehrere Irrglauben in dir zu finden sind.
Die Abschaffung der Monarchie in Deutschland war durchaus ein Fehler, weil mit einem Kaiser an der Spitze des Reiches Adolf Hitler niemals Kanzler geworden wäre.

Falsch. Demokratie heißt nicht mehr oder weniger als "Herrschaft des Volkes". Will das Volk, dass es diese Verpflichtung gibt und setzt diesen Willen durch, ist das durchaus demokratisch. Du kannst nicht alles, was dir missfällt, als "undemokratisch" bezeichnen und glauben, dass du mit dieser Argumentationsweise außerhalb deiner Kreise irgendeinen Punkt machen kannst.
Sobald in der Demokratie (also der Herrschaft des Volkes, zu welchem alle gehören) eine unliebsame politische Ausrichtung verboten wird, ist diese Demokratie eine Ochlokratie.

Wenn das Volk diese Freiheit will und diese Freiheit auch durchsetzt, ist das demokratisch. Wenn das Volk Einschränkungen dieser Freiheit will, ist das ebenso demokratisch.
Die Demokratie ist dann Ochlokratie, nämlich die Endstufe der Demokratie, wenn sie politische Gegner mundttot macht.

Ja, und ALLE haben nicht die Freiheit, beispielsweise das Nazitum öffentlich hochleben zu lassen.
Dafür haben sie aber das Recht, den Stalinismus hochleben zu lassen oder den Maoismus. Echt Klasse!

Und alle haben die Freiheit, innerhalb des rechtlichen Rahmens erlaubte Nutzung persönlicher Freiheiten nach Belieben zu kommentieren.
Lebe damit oder arbeite daran, die Verfassung entsprechend zu ändern. Aber nur auf demokratische, verfassungsmäßige Weise. Ansonsten bekommst du ein Problem mit unserer wehrhaften Demokratie.
Ich will das Grundgesetz nicht ändern. Das wollen nur die, die dauernd irgendwelche Änderungen beschließen, etwa den Rasse-Begriff rausnehmen oder irgendwie anders im Grundgesetz rumstochern. Da fragt man sich echt, ob die überhaupt mit beiden Beinen auf dem Boden des Grundgesetzes stehen.

Deine Elegie zeigt nicht mehr und nicht weniger als deine Verletzung.
Das Buhu-Bellen kommt von dir, nicht von mir.
 
Dir geht es nicht um irgendeine Noblesse, sondern einfach darum, demokratischen Widerstand gegen deine Ideologie zu brechen.
Wenn du tatsächlich dazu stehen würdest, müsstest du die Ablehnung deiner deiner undemokratischen Ideologie doch fördern wollen.
Aber du machst genau das Gegenteil, du willst sie madig machen.
Die Gegenmeinung zu der meinigen wird in unserer Demokratie nicht unterdrückt, sondern sogar massiv gefördert. Ich brauche also dieser Gegenmeinung nicht auf die Beine zu helfen. Wenn aber dereinst die AfD die Macht erringen wird, und diese selber linke Meinungen massiv unterdrücken sollte, werde ich für das Recht der Äußerung dieser linken Meinungen eintreten. Das verspreche ich dir!
 
Zuletzt bearbeitet:
Du willst die freie Demokratie, in der wir sehr gut leben, als etwas Schlechtes darstellen, um das Schlechte, das du willst, als Demokratie ausgeben zu können. Viele Querdenker, von Kickl über die afd bis hin zu den Antianticoronamaßnahmendemonstranten ("WIR sind das Volk!") versuchen, mit dieser Perversion der Tatsachen zu punkten. Außerhalb ihrer Kreise haben sie aber ein Problem damit.
Die freie Demokratie will ich durchaus nicht als etwas schlechtes darstellen, nur eben diejenige, die etwa unliebsame Meinungsäußerungen unterdrückt. Und das ist die durch das Jakobinertum errichtete Ochlokratie. Diese ist tatsächlich etwas schlechtes.
 
Richtig, aber sehr wohl Einschränkungen, welche Ideologien oder politischen Anschauungen man öffentlich propagieren darf.
Nein! Bilderstreit ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.

Was dich offensichtlich sehr stört.
Nein, das stört mich nicht. Mich stört nur, daß auf die andere Richtung, nämlich das Jakobinertum, überhaupt nicht geachtet wird.

Das behauptest du. Aber verständlich, dass du die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf irgendetwas anderes lenken möchtest, sodass du und deinesgleichen ihre Ziele ungestört verfolgen können.
Die Aufmerksamkeit sollte in beide Richtungen gehen. Sie geht aber leider nur in eine Richtung, und man vergißt das gefährliche Jakobinertum.

Du siehst schon, dass deine Behauptung ein Paradoxon darstellt?
Man kann ein Volk nicht dazu zwingen zu herrschen. Wenn man dies täte, würde das Volk nur folgen und nicht herrschen.
Da kannst du dich drehen und wenden, wie du willst.
Die Demokratie ist doch in Westdeutschland nur dem Namen nach eingeführt worden. Herrscher blieben doch weiterhin die Alliierten.

Die meisten völkischen Rechtsextremen legen sich einen Heldenmythos zurecht. Oder mehrere Heldenmythen. Schmeichelt dem geschundenen Ego und rechtfertigt -als überlegenes Volk- auf andere Völker herab zu blicken und ggf auch jene zu triezen.
Hast du jetzt den Beitrag verwechselt?

Nicht die meisten Menschen, aber ein nicht geringer Teil der Bevölkerung will eine Alternative zur Demokratie. Vor allem im Osten.
Sie fühlen sich als Verlierer, geben der Demokratie die Schuld daran und hoffen durch ein "neues Mischen der Karten" mehr Glück zu haben.
Eine äußert dumme Strategie, die schon des Öfteren verfolgt wurde, aber zumeist in einer Katastrophe endete.
Hast du schon wieder den Beitrag verwechselt? Du sagtest doch: "Die meisten Menschen wollten vor Ende des zweiten Weltkrieges Demokratie, aber die Nazis haben das unterbunden." Worauf ich antwortete, daß die meisten Menschen in Deutschland dies am Ende des Zweiten Weltkrieges eben gerade nicht wollten. Hast du jetzt irgendwie den Faden verloren?

Die Menschen haben äußerst intensiv und äußerst schmerzhaft gelernt, wie es ist, unter dem Faschismus zu leben.
Was, wenn nicht Demokratie, hätte die Bevölkerung denn gewollt, deiner Meinung nach?
Das hätte man sie damals fragen müssen. Tat man aber nicht. Deren Meinung war für die Errichter der Demokratie vollkommen irrelevant. Die Siegermächte haben diktiert. Meiner Meinung nach wollten sehr viele Deutsche den Nationalsozialismus (von dem sie zutiefst überzeugt waren), viele andere jedoch die Monarchie mit einem deutschen Kaiser an der Spitze, die wenigsten hingegen wollten die Demokratie.

Dass in Österreich der Präsident direkt gewählt worden ist, widerspricht deiner Theorie.
Oder hast du nachvollziehbare Gründe, warum man der deutschen Bevölkerung nicht getraut hätte, der österreichischen hingegen schon?
Ich sehe hier nicht mehr als ein weiter Versuch, einen Opfermythos zu bemühen, aber vielleicht kannst du eine alternative Lesart anbieten.
Österreich galt als Nebenschauplatz. War also relativ unwichtig. Man sprach immer nur von Deutschland als dem Hauptfeind, nicht aber von Österreich. Überdies sind, soweit wie ich weiß, die Habsburger per Gesetz als Präsidentschaftskandidaten ausgeschlossen. Oder hat man das inzwischen geändert?
 
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