Hallo, textor!
Nun, auch mit den Upanischaden kann ich in der Diskussion nicht mithalten.
Aber, was Hegel so vom Geist und Weltgeist gedacht hat, damit kann ich noch grade zur Not dienen.
Hegel , dem deutschen Idealismus verpflichtet, ja von einigen sogar als deren "Erfinder" bezeichnet, entwickelte eine nicht uninteressante Theorie, die im Weltgeist,in seiner sich ständig entwickelnden Verwirklichung, den Verlauf der Geschichte sah.So eine Art innerweltlicher Theologie.
Also:
Hegel begreift GOTT als GEIST , etwas Immaterielles und auch Transzendentes, weil nicht mit unseren Sinnen fassbar.
Mit der Sendung JESUS auf die Erde machte er sich selbst zu einem Teil MENSCH. Er entäußerte sich eines göttlichen Attributes, nämlich der Tanszendenz, offenbart aber dadurch , dass er innerweltlich zu fassen ist, Materie wird einen Auftrag an den Menschen.
Er hat in Christus nicht nur einen Menschen Teil seiner selbst werden lassen, sondern diesen Auftrag der ganzen Menschheit mitgegeben: Ihm gleich zu werden, aus Geist und Materie zu bestehen.
Die gesamte Geschichte ist so zu deuten: als göttliche Offenbarungsfunktion.
Und da das Wesen Gottes eben der Geist ist, hat die Menschheit eben den Auftrag, am "Weltgeist" mitzuwirken.
Die Philosophie ist im Ziel und Zweck dieses Auftrages.
Erst das Aufgehen der Menschheit als materiegebundene Wesen im Nachdenken über den Geist, der in uns weht, verwirklicht sich Geschichte.
Du siehst wir sind schon feste dabei - beim Aufgehen.
Was ich schrieb, ist nicht meine Meinung über den Sinn und Zweck der Geschichte, nur ein freundliches Entgegenkommen Deinem Geiste gegenüber.
Ich muss gleich kritisch fragen, ob, wenn dieser Zustand erreicht ist,würden wir Menschen dann alle Götter sein oder gäbe es dann gar keine Ideen über einen transzendenten Gott?
Schade, dass Hegel schon so lange tot ist. Ich kann ihn also nicht mehr fragen.
Marianne