Heute wurde mir aus gut unterrichteter Quelle zugetragen, es habe bei den Eheleuten Heidelbär-Strauss eine etwas unschöne Szene gegeben, da Heidelbär, gerade eben aus dem Winterschlaf aufgewacht, ein Liebesgedicht von Pinguin an seine Gattin gefunden habe.
Sie verteidigte es als "das rührendste, schönste (und einzigste) Stück Poesie, zu dem ich jemanden inspiriert habe", er bezeichnete es als "dieses Machwerk eines brünftigen Frackaffen".
Ode an die Dame Strauss:
Seit ich dich zum ersten Mal gesehen,
wie du stolz durch's Eis geschritten bist,
kann mein Herz dir nicht mehr widerstehen
und die Sehnsucht meine Seelenruhe frisst.
Du bist so graziös,
machst mich ganz nervös.
Gedanken, die sich stets um dich nur drehen.
Die Schenkel straff, die Beine endlos lange,
dein Hals so schlank, dein Kopf dem Himmel nah,
ein Hauch von Rosa auf der lieben Wange
und Wimpern Klimpern, wie ich's noch nie sah.
Verschleierter Blick.
Ist's unser Geschick?
Wo wird dies alles enden, frag' ich bange.
Doch nicht nur körperlich ist mein Begehren,
auch seelisch fühle ich mich dir verwandt,
das helle Feuer, das mich will verzehren,
ist auch in meinem Geist für dich entbrannt.
Wie du bin auch ich
fluguntauglich!
Was dies bedeutet muss ich nicht erklären.
Doch steh ich einsam hier und steh in Flammen
und mit dem Herzen bin ich nur bei dir,
auch wenn du längst schon von mir bist gegangen
mit deinem blaubepelzten Bärentier.
Bin da und ganz heiss,
schmelz Löcher ins Eis
und stell mir vor, wir brechen ein - zusammen!
Nur immer dich im Sinn
ewig dein Pin Guin