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Vom 'Deuteln' zum Deuten

P

Paul Roland V.

Guest
Der Philosoph Baruch de Spinoza gilt als Begründer der Bibelkritik und als Vordenker der Aufklärung. Kaum ein anderer Philosoph wurde wegen seiner Anschauungen derart angefeindet – er zog sich den Hass des orthodoxen Judentums wie des kirchlichen Christentums gleichermaßen zu. Übrigens, dieser Mann glaubte durchaus an einen „Gott“ nur nicht an dem aus der Bibel…!

Er meinte, Zitat: „Die Israeliten hätten jedes Phänomen,
das sie nicht verstanden, „Gott“ genannt.“


Mich beschäftigen hierzu schon lange folgende Fragen:
Wie muss ich mir als philosophisch denkender Mensch (Suchender nach der Wahrheit)
diesen nicht aus der Bibel „Gott“ vorstellen?

Wenn man sich die fünf klassischen Disziplinen der Philosophie – Logik, Erkenntnistheorie, Ethik, Ästhetik und Metaphysik – ansieht und gedanklich zugrunde legt, offenbart sich – jedenfalls für mich – keine brauchbare Basis bezüglich eines Schöpfer-Gedankens!

Kann man von daher davon ausgehen, dass sich unter den religiös Gläubigen so gut wie keine Philosophen befinden, und umgekehrt?

„Wo der Glaube den Verstand bedroht,
sollte stets die Vernunft zu Hilfe gerufen werden“


© 12/2016 PRV


Wenn eine, für uns Menschen, über unsere Sinne hinaus nicht zu erklärende Erscheinung (Phänomen) wahrgenommen wird, warum sind wir nicht dazu in der Lage es zunächst einmal so stehen zu lassen…
ohne sofort durchs Deuteln etwas hinein zu deuten?
 
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Er meinte, Zitat: „Die Israeliten hätten jedes Phänomen,
das sie nicht verstanden, „Gott“ genannt.“


Mich beschäftigen hierzu schon lange folgende Fragen:
Wie muss ich mir als philosophisch denkender Mensch (Suchender nach der Wahrheit)
diesen nicht aus der Bibel „Gott“ vorstellen?

Wenn man sich die fünf klassischen Disziplinen der Philosophie – Logik, Erkenntnistheorie, Ethik, Ästhetik und Metaphysik – ansieht und gedanklich zugrunde legt, offenbart sich – jedenfalls für mich – keine brauchbare Basis bezüglich eines Schöpfer-Gedankens!

Als Basis für einen Schöpfer der Himmel und der Erden, wie Gott in der Bibel behauptet wird, kann ich mir schon eine ursächliche Macht für das Sein vorstellen, die ich als „Nichtfordernde Liebe“ umschreibe. Diese Macht greift aber nach meiner Sichtweise nicht in seine Schöpfung ein.

Unmöglich aber kann ich mir aber vorstellen, dass diese Macht Anbetung und Opferungen von Geschöpfen per Gesetze gefordert hat, die dieser Gott selbst erschaffen haben soll, wie das dem Bibelgott unterstellt wird. Und auch nicht vorstellen kann ich mir, dass der Glaube an den Gott Abrahams, der im jüdischen Tanach, der Bibel und im Koran als intoleranten Feind der Religionsfreiheit behauptet wird, sich wirklich positiv für alle Menschen auswirken kann. Dieser Gott trennt Menschen von Menschen!

Wenn eine, für uns Menschen, über unsere Sinne hinaus nicht zu erklärende Erscheinung (Phänomen) wahrgenommen wird, warum sind wir nicht dazu in der Lage es zunächst einmal so stehen zu lassen…
ohne sofort durchs Deuteln etwas hinein zu deuten?

Wie Menschen sind, wie Du so treffend gesagt hast, „Sucher nach der Wahrheit“ und werden deshalb auch über unsere Sinne hinausgehende Erscheinungen hinterfragen. Auf diesem Wege haben sich Menschen von den Gedanken einer Erdscheibe mit einem Käseglockenhimmel darüber für die Lichter für Tag und Nacht getrennt und inzwischen schon von dem großen Licht für die Nacht Steine mit auf die Erde gebracht.
 
Als Basis für einen Schöpfer der Himmel und der Erden, wie Gott in der Bibel behauptet wird, kann ich mir schon eine ursächliche Macht für das Sein vorstellen, die ich als „Nichtfordernde Liebe“ umschreibe.
Als diese "Macht" im Sinne von mächtig, sehe ich das Universum, welches mit nur zwei 'Haupwerkzeugen' ausgestattet, auch unser SEIN auf Erden ausmacht und bestimmt... die zwei Werkzeuge sind das WERDEN und das VERGEHEN...
...und werden deshalb auch über unsere Sinne hinausgehende Erscheinungen hinterfragen.
Hinterfragen und Forschen war und ist immer wichtig und gut... als Resultat daraus etwas so lange, als Theorie anzunehmen - ohne es in Stein zu meiseln - bis es neue andere Erkenntnisse gibt, genau dass würde ich mir wünschen! Die Bibel, neben weiteren Büchern dieser Art, gibt aber eine andere Sprche wider....
 
Frischling schrieb:

Als Basis für einen Schöpfer der Himmel und der Erden, wie Gott in der Bibel behauptet wird, kann ich mir schon eine ursächliche Macht für das Sein vorstellen, die ich als „Nichtfordernde Liebe“ umschreibe.
Als diese "Macht" im Sinne von mächtig, sehe ich das Universum, welches mit nur zwei 'Haupwerkzeugen' ausgestattet, auch unser SEIN auf Erden ausmacht und bestimmt... die zwei Werkzeuge sind das WERDEN und das VERGEHEN...

Für mich ist es ein WERDEN und Verändern in Richting eines Zieles..

Frischling schrieb:
...und werden deshalb auch über unsere Sinne hinausgehende Erscheinungen hinterfragen.
Hinterfragen und Forschen war und ist immer wichtig und gut... als Resultat daraus etwas so lange, als Theorie anzunehmen - ohne es in Stein zu meiseln - bis es neue andere Erkenntnisse gibt, genau dass würde ich mir wünschen! Die Bibel, neben weiteren Büchern dieser Art, gibt aber eine andere Sprche wider....
Die Bibel ist nach meiner Meinung ein Buch der Widersprüche und Universalausreden derer da OBEN, um deren Macht über Menschen mit seiner Hilfe zu sichern, von denen sie sich einen Kadavergehorsam wie Abraham wünschen, der bereit gewesen sein soll, auf Befehl von OBEN den eigenen Sohn zu Schlachten und zu verbrennen.
 
Wenn eine, für uns Menschen, über unsere Sinne hinaus nicht zu erklärende Erscheinung (Phänomen) wahrgenommen wird, warum sind wir nicht dazu in der Lage es zunächst einmal so stehen zu lassen…
ohne sofort durchs Deuteln etwas hinein zu deuten?
bis vor kurzem waren wir im deutschsprachigen Raum dazu in der Lage

wir sagten dazu 'Wesen'
(das Wort ist aus der Mode gekommen und wird nur noch im Zusammenhang mit Außeridischen verwendet)

'Gott' ist ein göttliches Wesen

davon gab es zu Beginn der menschlichen Religion ganz viele,
aber das Bindeglied dieser Naturgötter war schon damals (Urmonotheismus im Matriarchat) 'Gott'

'Gott' ist dreifaltig:

  • die Schöpfungstugend (= Glaube, Liebe, Hoffnung)
  • das SEIN der Umwelt (= der Wille Gottes)
  • das Wesen (= Körper, Substanz, Materie)
 
Frischling schrieb:
Die Bibel ist nach meiner Meinung ein Buch der Widersprüche und Universalausreden derer da OBEN,

Eben Menschenwerk - warum die ganze Aufregung.
Ich nannte schon mehrfach Gründe, weshalb ich hier Bibelaussagen kritisch hinterfrage, etwa am Donnerstag in diesem Beitrag #9 .

Aber schön, dass Du mir gegenüber zum XXX-ten-Mal bestätigst, das die Bibel Menschenwerk ist. Das ist natürlich eine wichtige Botschaft für alle anderen hier im Religionsforum ;-)
 
... das die Bibel Menschenwerk ist. Das ist natürlich eine wichtige Botschaft für alle anderen hier im Religionsforum ;-)
Ja, Frischling, da bin ich mit Ihnen gespannt darauf wie es hier mit dem DEUTEN und DEUTELN weiter geht...:)

Dennoch, hier nochmals zu meiner Frage:
Kann man von daher davon ausgehen, dass sich unter den religiös Gläubigen so gut wie keine Philosophen befinden, und umgekehrt?
 
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Dennoch, hier nochmals zu meiner Frage:
Das neue Format im Denkforum macht es nicht leicht, darauf einzugehen, denn diese Frage von Dir erscheint nicht im zitierten Text. Also zitiere ich Deine Frage, damit andere den Zusammenhang verstehen:

„Kann man von daher davon ausgehen, dass sich unter den religiös Gläubigen so gut wie keine Philosophen befinden, und umgekehrt?“

Im Forum „Religion, Glaube, Spirituelles“ schreibe ich über religiöse Themen. Mir sind keine Statistiken bekannt, in denen aufgezeigt wird, wie hoch der Anteil von Philosophen bei den religiös gläubigen Menschen ist und umgekehrt. Du müsstest also solche Zahlen nennen und vielleicht fragen, wie ich diese Zahlen deute oder deutel ;-)
 
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