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Verteilung der Spiritualität

insomnia

New Member
Registriert
29. Juni 2008
Beiträge
536
Hallo

Kann es sein das die Spiritualität überwiegend Frauen im Alter von 30 oder 40 +
trifft?
Ich bin noch ziemlich jung, 22 Jahre hab ich gezählt, und ich habe wirklich viele
Freunde aber keinen von ihnen denkt so wie Spiritualisten.
Ist die Spiritualität nicht die "weibliche" Midlife Crisis (zumindest in der heutige Zeit)?
Wenn man noch jung ist, ist man ziemlich viel damit beschäftigt sein Leben zu stabilisieren, zu verwirklichen, zu ordnen, das Glück zu finden.
Mit zunehmendem Alter gewinnen aber die alltäglichen, mittlerweile "langweiligen" Vorgänge immer mehr
die Oberhand.
Ist dann die Spiritualität nicht eine der wennigen Möglichkeiten sich irgendwie "kreativ"
zu beschäftigen?
Für mich ist die Spiritualität die weibliche Midlife Crisis. Männer sind selten
davon betroffen weil ihre Gedanken eher rational und die weiblichen dagegen emotional verlaufen.
Desweiteren ist man glücklich wenn man mit Abwechslung beschäftigt wird, wenn die Abwechlung fehlt muss man eben selber nachhelfen.

Was denkt ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Verteilung der Spiritualität

Hallo!

Du hast sicher bis zu einem gewissen recht.

Jemand der mit seinen alltäglichen Dingen noch nicht zu recht kommt, hier noch vieles zu ordnen hat denkt einerseits nicht an sowas, andererseits gibt es auch Menschen aus einem - ich sag jetzt mal unegeordnetem Alltag heraus, die versuchen spiritualität zu leben. Das funktioniert dann auch nicht.

Sicher muss ein Mensche frei geschaufelt sein für sowas.

Dass dann natürlich die Menschen bereits ein gewisses Alter erreicht haben ist nachvolziehbar. Die Tatsache dass wir alle sterben müssen spielt dabei auch eine Rolle - so lange Du so jung bist denkst Du auch daran nicht. Alleine die Frage oder die Überlegung "was geschieht denn eigentlich wenn ich sterbe?" führt bereits in diesen Bereich hinein.

Der eine interessiert sich dafür, andere meditieren, wieder andere gehen zu Joga Kursen, viele führen leidenschaftliche stundenlange Gespräche darüber, wenige forschen wirklich in diesem Bereich. Letztere leben das aus Überzeugung, aus einer inneren gewachsenen Einstellung heraus. In meinem Fall trifft beides zu - einerseits ist es so geworden, so gewachsen, andererseits habe ich bereits als 16 jährige Philosophen verschlungen weil mich dieser Kram einfach interessiert hat und ich gar nicht gewusst habe dass es eine spirituelle Szene gibt ... ich kannte nur unsere Kirche die verschiedenen Weltreligionen und eben die Schriften der Philosophen.

Ob es jemand nur mal probiert, ernst nimmt, wieder fallen lässt - wie auch immer; ich denke es schadet keiner einem anderen bei einem solchen "Hobby"; also warum nicht?

Vielleicht hätte ich eine Midlife Crisis wenn ich meine Betätgungsfelder nicht hätte ... :-)

LG Elladana
 
AW: Verteilung der Spiritualität

Nachsatz:
Ich möchte auch noch einen weiteren Ansatz bringen:
Was würdest Du Dir für Deine Mutter wünschen?
Dass sie mit 40 zu Hause sitzt und meint - "mein Leben ist vorbei", meine Inhalte haben sich erledigt (was ohne Zweifel bei vielen der Fall ist), verzweifelt und in ein Loch fällt, oder dass sie sich hinsetzt und beispielsweise ein Buch schreibt ...

Hinzu kommt, dass gerade Größen auf diesem Gebit Männer sind:
Gurus, Weisheitslehrer, Geistheiler etc. ich habe ausschließlich Männer kennen gelernt die sich in diesem Bereich einen Namen gemacht haben. Es waren fast immer Männer die Vorträge hielten, die Menschen um sich versammelten ...

LG Elladana
 
AW: Verteilung der Spiritualität

Hallo

Kann es sein das die Spiritualität überwiegend Frauen im Alter von 30 oder 40 + trifft?

Liebe Insomnia
Bitte verzeih mir, aber über deinen ersten Satz musste ich jetzt einfach soo schmunzeln. Die Spiritualität "trifft einem" ...

Verzeih, ich weiss schon, dass du es nicht so gemeint hast! (Meine Phantasiiiiie!)

Ich denke, es kommt sehr darauf an, was einem schon als junger Mensch begegnet. Wenn ich mich voller Lebensenergie von einem Abenteuer ins andere begebe, dann kommt vielleicht das Verlangen nach "Ruhe" oder Spiritualität, die für mich auch immer ein Stück Sinnsuche ist, nicht so in einem hoch. Nicht, dass dies schlecht wäre, - dann kommt die "Suche" wahrscheinlich, wie du sagst, erst später (oder vielleicht gar nie, oder erst im hohen Alter...).
Ich kann nur für mich sprechen: mit 18 habe ich begonnen in der Krankenpflege zu arbeiten, verbrachte mein zweites Ausbildungsjahr auf einer Onkologie (Krebsstation). Meiner Meinung nach kam ich gar nicht darum herum, mich auf die Suche nach Sinn, Lebenssinn, "Sinn" des Leidens etc. zu machen. Das bedeutete für mich dann auch, Antworten in der Spiritualität zu suchen.
So gesehen ist der Zeitpunkt weniger die Midlife Crisis, sondern vielleicht die Zeit "der ersten Krisen"???

Mit lieben Grüssen
Zwirbel
 
AW: Verteilung der Spiritualität

Nachsatz:
Ich möchte auch noch einen weiteren Ansatz bringen:
Was würdest Du Dir für Deine Mutter wünschen?
Dass sie mit 40 zu Hause sitzt und meint - "mein Leben ist vorbei", meine Inhalte haben sich erledigt (was ohne Zweifel bei vielen der Fall ist), verzweifelt und in ein Loch fällt, oder dass sie sich hinsetzt und beispielsweise ein Buch schreibt ...

Hinzu kommt, dass gerade Größen auf diesem Gebit Männer sind:
Gurus, Weisheitslehrer, Geistheiler etc. ich habe ausschließlich Männer kennen gelernt die sich in diesem Bereich einen Namen gemacht haben. Es waren fast immer Männer die Vorträge hielten, die Menschen um sich versammelten ...

LG Elladana

Hi Elladana,
das bezieht sich nun auf das Obige und auch dein voriges, wo du fragst in welchen Lebensabschnitt.
Nun, ich bin 65 und weiblich.
Meines Erachtens haben sowohl Frauen als auch Männer eine Anfälligkeit und zwar dann wenn
a) etwas für sie Gravierendes passiert oder passiert ist und sie dies nicht verarbeiten können um mit dem täglichen Leben weiter zu kommen
oder
b) wenn eine Leere sich einschleicht in das tägliche Leben und sich zu fragen beginnt warum, wofür, weshalb usw.
Viele in unseren Breiten haben diese große Leere, die sie ausfüllen möchten.

Natürlich gibt es auch ebenso viele die ebenfalls diese große Leere verspüren sich aber dafür entscheiden, in die Tätigkeit zu gehen. Es gibt ja sehr viele ehrenamtliche Tätigkeiten die für viele Menschen etwas sehr, sehr Schönes bringen und bedeuten, sowohl für den ehrenamtlich Tätigen, als auch für die Dinge, die sie/er tut (ob für Menschen oder Tiere andere sinnvolle Tätigkeiten für unsere Gesellschaft).

Oftmals ist der Zeitraum
um die 20 - wenn gerade mal irgend etwas in der Liebe schiefgelaufen ist
oder
zwischen 30 und 40 und zwar, weil ebenfalls etwas - zumeist Partnerschaft - aber kann auch etwas anderes sein - schieflauft und man damit nicht umgehen kann
oder
Anfang oder Ende 50, wenn vielleicht so mancher feststellt, dass er sich da beruflich voll "investiert" hat, geistig und mit all seine/ihren Lebensfasern, und trotzdem eigentlich plötzlich abgeschoben wird, auf die Seite geschoben wird usw.
oder
wenn manche in eine Frühpension gehen müssen, d.h. sie werden entweder einfach "hineingedrängt" oder müssen aus gesundheitlichen Gründen.

Dass die "spirituellen Führer" meistens Männer sind und Frauen in dieser Sparte in der Minderheit würde ich darauf zurückfühen, dass wir - ob wir es nun anerkennen oder nicht - noch immer in einer sehr ausgeprägten Männerwelt leben.
Und viele Frauen das nicht mal merken.

Aber es gibt bereits eine ganz gute Anzahl von Frauen, die ebenfalls sich als "Führer" darstellen.

Ich würde für deine Mutter wünschen, bzw. für jede die um die 40 ist: dass Tätigkeit überwiegt, dass man sich wesentlich mehr Zeit nimmt für wissenschaftliche Bereiche und sich auch eventuell als Gasthörer - sofern möglich wegen Zeit und Geld - inskribiert an einer Uni oder Fachhochschule.
Beschäftigt man sich mit Wissenschaftsbereichen stösst man früher oder später unweigerlich auf philosophische Fragen.
Die heutigen Wissenschaften sind eigentlich - in den meisten Fällen - mit einem philosophischen Ansatzpunkt und Grundstzfragen beschäftigt. Aber um auf Grundsatzfragen zurückzukommen, muss man manchmal Umwege in den Wissenschaften gehen.
Jedenfalls eine gute Mischung wäre - je nach Zeit : Beschäftigung mit wissenschaftlichen Bereichen und zwar eher intesiver und nicht nur am Rande, dann sportliche Betätigung und - wenn irgendmöglich, Autogenes Trainung (durch Ärzte in Kursen erlernt!) und Hatha Yoga. Wenn dann noch Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten bleibt wäre es schön. Aber ich denke, mit 40 Jahren kann man nicht einmal das unterm Hut bringen. Denn hat man Familie sollte man sich auch dieser wirklich und mit vollem Bewusstsein und vor allem viel Liebe widmen.
Aber wie gesagt, die gesunde Mischung würde es ausmachen. Auch künstlerische Bereiche - je nach Zeit - sind sehr erbauend und schön. Aber eben die Mischung ist wichtig.

PS: schön, dass du in diesem Forum schreibst. Danke.

lb Gr sartchi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Verteilung der Spiritualität

Gurus, Weisheitslehrer, Geistheiler etc. ich habe ausschließlich Männer kennen gelernt die sich in diesem Bereich einen Namen gemacht haben. Es waren fast immer Männer die Vorträge hielten, die Menschen um sich versammelten ...

Hallo, Elladana!

Die Zahl der weiblichen Weisheitslehrer wächst und wächst -
weltweit! Weißt Du wahrscheinlich auch. - Oder?
Einige haben mich schon sehr beeindruckt - im Internet!

Auch darunter sind wahrscheinlich viele (?), die (nur)
Geld verdienen wollen - oder (auch) Geld verdienen müssen.

Empathie ist wichtig!

Gruß
von
Reinhard70
:gitarre:
 
AW: Verteilung der Spiritualität

Hallo

Kann es sein das die Spiritualität überwiegend Frauen im Alter von 30 oder 40 +
trifft?
Ich bin noch ziemlich jung, 22 Jahre hab ich gezählt, und ich habe wirklich viele
Freunde aber keinen von ihnen denkt so wie Spiritualisten.
Ist die Spiritualität nicht die "weibliche" Midlife Crisis (zumindest in der heutige Zeit)?
Wenn man noch jung ist, ist man ziemlich viel damit beschäftigt sein Leben zu stabilisieren, zu verwirklichen, zu ordnen, das Glück zu finden.
Mit zunehmendem Alter gewinnen aber die alltäglichen, mittlerweile "langweiligen" Vorgänge immer mehr
die Oberhand.
Ist dann die Spiritualität nicht eine der wennigen Möglichkeiten sich irgendwie "kreativ"
zu beschäftigen?
Für mich ist die Spiritualität die weibliche Midlife Crisis. Männer sind selten
davon betroffen weil ihre Gedanken eher rational und die weiblichen dagegen emotional verlaufen.
Desweiteren ist man glücklich wenn man mit Abwechslung beschäftigt wird, wenn die Abwechlung fehlt muss man eben selber nachhelfen.

Was denkt ihr?

Hi insomnia,
leider habe ich gerade jetzt deinen Beitrag in meiner Antwort an elladona miteinbezogen.
Entschuldige dies bitte.
Danke,
lb Gr sartchi
 
AW: Verteilung der Spiritualität

Hi Elladana,

PS: schön, dass du in diesem Forum schreibst. Danke.

lb Gr sartchi

Vielen Dank!

Sagst Du das auch in Deinen Seminaren, Elladana?

Hallo, Elladana!

Die Zahl der weiblichen Weisheitslehrer wächst und wächst -
weltweit! Weißt Du wahrscheinlich auch. - Oder?
Einige haben mich schon sehr beeindruckt - im Internet!

Auch darunter sind wahrscheinlich viele (?), die (nur)
Geld verdienen wollen - oder (auch) Geld verdienen müssen.

Empathie ist wichtig!

Gruß
von
Reinhard70

Hallo Reinhard!

Ich schätze Du verstehst sehr gut was ich geschrieben habe.
Ich schrieb: ICH habe nur Männer in diesem Bereich kennen gelernt.

Lieber Reinhard!

Ich weiß ja nicht ob - aber wenn ich Dich aufrege, dann gibt es viele Möglichkeiten die Du wahr nehmen kannst:

1) Du kannst meine GB zukübeln (danke für Deinen Besuch meiner HP)
2) Du kannst Dich hier im Forum ganz offen äußern
3) Du kannst mir eine PN schreiben
4) Wenn Du Dich wirklich für meine Semiare interessierst ist in meiner HP eine Kontakmöglichkeit angeben.
Dafür ist hier nicht der richtige Ort ...

Sollte ich Dich nicht auffregen und Du hast Deinen Beitrag völlig neutral geschrieben, dann würden mich die weiblichen Weiseheitslehrer die sich in diesem Bereich einen Namen gemacht haben interessieren.

Ich bin hier um mich zu unterhalten, um mich auszutauschen.

GlG Elladana
 
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AW: Verteilung der Spiritualität

Spiritualität interessiert mich sehr, ich bezeichne es aber nicht als mein Hobby, dem ich ab und zu verfalle, sondern sehe es als eine Lebenseinstellung. Da ich 24 Jahre alt bin, falle ich aus den Rahmen der "30 oder 40+", die im ersten Beitrag erwähnt wurden. Die Spiritualität ist für mich einfach essentiel. Es spielt keine Rolle, ob mein Alltag geordnet ist oder nicht. Sie ist immer da, und gerade dann, wenn nicht alles in Ordnung ist, ist sie noch notwendiger. Deshalb wehre ich mich so gegen die Bezeichnung "Hobby".

So wie heutzutage alles immer mehr kommerziell wird, lässt sich die Spiritualität auch sehr gut vermarkten. Viele werben für ihre Kurse mit den unterschiedlichsten Versprechen und manche sind auch ziemlich teuer. Viele sind auch einfach nur plump, obwohl sie sich als hochwertig darstellen. Deshalb ist es mehr denn je wichtig, die Augen immer weit offen zu halten.

"Spirituell zu sein" bedeutet ständige Arbeit an sich selbst. So sehe ich es. Einfaches Leben, aber erfülltes Leben.
 
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