In erster Linie möchte ich Triskell um Verständnis bitten, dass ich nun ein Thema eröffne, welches von seinem (ihrem?) Thread etwas abweicht. Aber persönlich fand ich das Jahr 2005 eher dramatisch, auch in Bezug auf die Naturkatastrophen die stattfanden - aber auch in Hinblick auf manche politische Ereignisse.
Erlaubt mir gleich mit einen politischen Ereignis anzufangen: am Morgen des 13. Dezember, wurde Stanley "Tookie" Williams mit einer Giftspritze hingerichtet. Trotz der vielen Gnadengesuche, trotz nicht wirklich bewiesener Schuld. Dazu die Philosophin Isolde Charim:
Die Geschichte von Tookie Williams ist die Geschichte einer spektakulären Bekehrung: Wie aus einem radikal Bösen ein Guter geworden ist. So weit, dass er, der ehemalige Bandenchef, sogar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde.
Bleiben wir bei der Politik: es fand eine Eskalation der Terroranschläge statt, die uns nochmals - anlässlich der Anschläge in London und in Scharm el Scheich - über die Freiräume der Demokratie nachdenken liessen. Ich glaube, wir alle möchten diese Gesellschaft - aber bewusst sollte es uns schon sein, dass sie auch ihren Preis fordert.
In diesem Zusammenhang, solten wir über noch etwas nachdenken: die Terroristen von London, sind eigentlich britische Staatsbürger, und sind in einem Jugendzentrum das vom Staat finanziert wurde, zu Extremisten geworden.
Hier möchte ich auch nochmals an die verheerenden Unruhen in den banlieues von Paris und in anderen französischen Städten erinnern. Ich habe meinen Beitrag damals mit "Die vergessene Jugend..." betitelt, und denke, dass dies ein wichtiger Punkt ist: es ging in diesem Jahr wiederholt um Staatsbürger des eigenen Landes, die zu Terorristen wurden. Und damit stellt sich die Frage, nach der misslungenen Integration dieser Jugendlichen und nach den Parallelgesellschaften, die in fast allen westeuropäischen Ländern entstanden sind...
Noch eine Stimme zu den Anschlägen in London, die von Abdel-Bari Atwan, Chefredakteur der Panarabischen Tageszeitung, die über jeden Verdacht des Sympathie mit der Terrorszene, erhaben ist :
"Terrorismus entsteht nicht in einem Vakuum. Er hat immer Wurzeln..... El Kaida ist stärker denn je. Der Krieg gegen den Terrorismus ist gescheitert. Die Welt ist nach der Invasion des Irak nicht sicherer geworden. "
Lasst mich diesen ersten Teil des Versuchs eines Rückblicks auf das Jahr welches zu Ende geht, mit zwei positiven Ereignissen beenden:
Wir haben eine neue Regierung, und wir haben eine Bundeskanzlerin. Alles was wir von ihr vorläufig hören, ist positiv - ich gestehe, für mich richtig überraschend. Sie beweist viel Geschick und Klugheit, sowohl in ihren ersten Amtshandlungen hier im Lande, aber auch auf dem internationalen Parkett.
Das zweite Ereignis, das viele Deutsche bewegt hat, ist die Ernennung von Kardinal Ratzinger zum Papst Benedikt XVI. So folgt dem charismatischen, eher mystischen Johannes Paul II, ein intellektueller Papst.
Na, die Schlagzeilen die uns allen verkündeten: "Wir sind Papst" - wollen wir eher vergessen...
(Fortsetzung folgt)
Erlaubt mir gleich mit einen politischen Ereignis anzufangen: am Morgen des 13. Dezember, wurde Stanley "Tookie" Williams mit einer Giftspritze hingerichtet. Trotz der vielen Gnadengesuche, trotz nicht wirklich bewiesener Schuld. Dazu die Philosophin Isolde Charim:
Die Geschichte von Tookie Williams ist die Geschichte einer spektakulären Bekehrung: Wie aus einem radikal Bösen ein Guter geworden ist. So weit, dass er, der ehemalige Bandenchef, sogar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde.
Bleiben wir bei der Politik: es fand eine Eskalation der Terroranschläge statt, die uns nochmals - anlässlich der Anschläge in London und in Scharm el Scheich - über die Freiräume der Demokratie nachdenken liessen. Ich glaube, wir alle möchten diese Gesellschaft - aber bewusst sollte es uns schon sein, dass sie auch ihren Preis fordert.
In diesem Zusammenhang, solten wir über noch etwas nachdenken: die Terroristen von London, sind eigentlich britische Staatsbürger, und sind in einem Jugendzentrum das vom Staat finanziert wurde, zu Extremisten geworden.
Hier möchte ich auch nochmals an die verheerenden Unruhen in den banlieues von Paris und in anderen französischen Städten erinnern. Ich habe meinen Beitrag damals mit "Die vergessene Jugend..." betitelt, und denke, dass dies ein wichtiger Punkt ist: es ging in diesem Jahr wiederholt um Staatsbürger des eigenen Landes, die zu Terorristen wurden. Und damit stellt sich die Frage, nach der misslungenen Integration dieser Jugendlichen und nach den Parallelgesellschaften, die in fast allen westeuropäischen Ländern entstanden sind...
Noch eine Stimme zu den Anschlägen in London, die von Abdel-Bari Atwan, Chefredakteur der Panarabischen Tageszeitung, die über jeden Verdacht des Sympathie mit der Terrorszene, erhaben ist :
"Terrorismus entsteht nicht in einem Vakuum. Er hat immer Wurzeln..... El Kaida ist stärker denn je. Der Krieg gegen den Terrorismus ist gescheitert. Die Welt ist nach der Invasion des Irak nicht sicherer geworden. "
Lasst mich diesen ersten Teil des Versuchs eines Rückblicks auf das Jahr welches zu Ende geht, mit zwei positiven Ereignissen beenden:
Wir haben eine neue Regierung, und wir haben eine Bundeskanzlerin. Alles was wir von ihr vorläufig hören, ist positiv - ich gestehe, für mich richtig überraschend. Sie beweist viel Geschick und Klugheit, sowohl in ihren ersten Amtshandlungen hier im Lande, aber auch auf dem internationalen Parkett.
Das zweite Ereignis, das viele Deutsche bewegt hat, ist die Ernennung von Kardinal Ratzinger zum Papst Benedikt XVI. So folgt dem charismatischen, eher mystischen Johannes Paul II, ein intellektueller Papst.
Na, die Schlagzeilen die uns allen verkündeten: "Wir sind Papst" - wollen wir eher vergessen...
(Fortsetzung folgt)