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Verhältnis von Österreichern zu Deutschen

Nachmittagsphantast

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27. Januar 2006
Beiträge
200
Hallo,

das ist mit Sicherheit ein sensibles Thema was ich da anschneide, in meinem vorherigen Beitrag hier über "Diskriminierung" hatte ich es ja schon - wenn auch damals sehr in Rage - angedeutet.

Wie sehen die Österreicher die Deutschen ? Woher kommen Vorurteile ? Wo sehen sie eigene Stärken oder Schwächen ? Und wie unterschiedlich ist das Verhältnis zu den Deutschen von Generation zu Generation ausgeprägt ?

MEINE ERFAHRUNGEN als deutscher Wahl-Innsbrucker seit zwei Jahren , der relativ vorurteilsfrei den Österreichern gegenüber steht:

Sofern man keiner der deutschen Medizinstudenten ist, kann man besonders mit älteren Einwohnern gute Gespräche führen ;-) , gerade bei jüngeren scheint mir die Antipathie besonders stark ausgeprägt.

Ich denke da an das Eröffnungsspiel der Deutschen gegen Costa-Rica bei der WM, was live auf dem Innsbrucker Marktplatz übertragen wurde. Das Gelände war abgesperrt, davor tummelten sich zahlreiche Punks und solche,die es gerne sein würden und riefen was von "Scheiß Nazis, die sollen verlieren!"

Grundsätzlich habe ich nichts gegen Punks, aber ein bisschen mehr Differenzieren könnte nicht schaden.

Meine Meinung ist - dass es in jedem Land solche und solche geht, und ich gehe, egal in welchem Land, erstmals weitgehend vorurteilsfrei an die Menschen herangehe...

Wie sieht das bei Euch aus? Was habt ihr Erfahrungen gemacht? Ich fände es gut,wenn sich hier Deutsche und Österreicher zu Wort melden würden.

lg,Inntranetz
 
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AW: Verhältnis von Österreichern zu Deutschen

Hi Inntranetz,
Ich habe beruflich viel mit unserer Niederlassung in Linz und deren Kunden in Österreich zu tun. Ich empfinde das Verhältnis zwischen Ö und D als sehr gut.

lg,
fussel
 
AW: Verhältnis von Österreichern zu Deutschen

>Inntranetz, die Punks waren sicher selber Nazis; eine ausgesprochen dumme Bemerkung, überhaupt im Zusammenhang mit einem sportlichen Ereignis.

Ich weiß nicht, ob ich befugt bin, über das Verhältnis von Österreichern zu Deutschen - im allgemeinen - zu sprechen. Ich kann höchstens von meinem Verhältnis (und dem meiner näheren Umwelt) zu (manchen) Deutschen wirklich sprechen.

Wie Du bin ich der Meinung, dass nicht jede Generation in Österreich gleich auf Euch reagiert, auch umgekehrt - der Deutschen gegenüber Österreichern- wird es nicht viel anders sein. Ich möchte sogar im Alter dreiteilen: nämlich
die Menschen, die den 2. Weltkrieg noch voll miterlebten,
die Nachkriegsgeneration (zu der z.B. ich gehöre) und
die Jüngeren.​
Ich persönlich glaube, dass die Jüngeren - von den Punks und sonstigen Pubertierenden einmal abgesehen - die wenigsten negativen Vorurteile gegenüber dem gleichsprachigen Bruder haben.

Die älteren Österreicher, die ich kenne, haben ein eher inniges Verhältnis zu den Deutschen, wahrscheinlich auch daraus resultierend, dass man ja Seite an Seite - so furchtbar sowohl der erste und der zweite Weltkrieg auch war - viel durchgestanden hat.

Ja und die Nachkriegsgeneration wird in der Mehrheit emotionell so zwischendrinnen sein; nicht vergessen darf man in diesem Zusammenhang auch, dass uns ja von den Siegermächten ein Anschlussverbot auferlegt wurde, dass viele brave Bürger diesseits und jenseits der österreichischen Grenzen sicher auch als eine Art Verbot engerer Beziehungen aufgefasst haben und zum Teil wahrscheinlich auch heute noch auffassen. Nicht verhehlen will ich, dass ich mit dem norddeutschen Tonfall in der (gesprochenen) Sprache schon so meine Probleme habe. Wird aber dem Norddeutschen mit dem österreichischen Dialekt nicht anders gehen. Der Mensch besteht aber nicht nur aus einem Tonfall.

Die Europäische Union bietet beiden Ländern eine gute, legale Basis und reelle Chance, soweit zusammenzufinden, wie es für beide Seiten gut und wünschenswert ist. Gäbe es gar keinen Unterschied, wäre es auch fad.

Liebe, hoffentlich ein bisschen volksverbindende Grüße

Zeili
 
AW: Verhältnis von Österreichern zu Deutschen

Das war gut gesprochen, Zeili!

ich kann es ja noch verstehen, wenn sich die Alten darüber streiten, ob es denn mehr Nazis in D oder in Ö gab,
ob denn nun die einen oder die anderen den Adolf für sich beanspruchen können-

das ist doch alles Schnee von gestern.

Ich fühle mich in Wien nicht weniger fremd als in München, die Dialekte sind für meine Ohren sehr ähnlich, nur daß die Polizei in Wien so komische Uniformen hat....

Gruß von Claus

und: moin, moin
 
AW: Verhältnis von Österreichern zu Deutschen

Grundsätzlich habe ich nichts gegen Punks, aber ein bisschen mehr Differenzieren könnte nicht schaden.

Deine Verwunderung verwundert mich. Punk = Provokateur. Differenzieren dürfte nicht die Hauptbeschäftigung von Provokateuren darstellen.
 
AW: Verhältnis von Österreichern zu Deutschen

Das Gelände war abgesperrt, davor tummelten sich zahlreiche Punks und solche,die es gerne sein würden und riefen was von "Scheiß Nazis, die sollen verlieren!"

das gleiche tun punks in münchen oder berlin auch. mit den gleichen worten. das ist ja auch die aufgabe der punks. außer um sich über sie zu amüsieren sind sie doch zu nichts nütze.

überzeckenlachenderweise
dex
 
AW: Verhältnis von Österreichern zu Deutschen

Deine Verwunderung verwundert mich. Punk = Provokateur. Differenzieren dürfte nicht die Hauptbeschäftigung von Provokateuren darstellen.

Stimmt auch wieder. Aber hier wird ja nicht nur ein bestimmter Personenkreis vorverurteilt ,sondern ein ganzes Volk. Ok, andererseits - die Antiamerikapropaganda bedient sich ja derselben Methoden und Klischées.

Inntranetz
 
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AW: Verhältnis von Österreichern zu Deutschen

Du weisst aber schon, aus welchen Kreisen der Ausdruck "Zecke" kommt? Diese Kreise sind nicht einmal zum amüsieren zu gebrauchen.


Vielleicht blöd gefragt, aber - aus welchen Kreisen? (ich kenne "Zecke" als das, was ich bald täglich aus unserem Hund rausrupfe. Und gelegentlich als Schimpfwort, wenn jemand als Schmarotzer beschimpft werden soll).
 
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