Man hat den schwarzen Kontinent lange Zeit missbraucht, ausgebeutet und die funktionierenden Strukturen gezielt zerstört ... schon ein kurzer Blick auf die Grenzziehungen in Afrika zeugen von der europäischen Willkür ... wie man gewachsene Strukturen durch absurde Grenzen, die teilweise am Reißbrett gezogen wurden, ohne mit der Wimper zu zucken zerstückelt und auseinander gerissen hat.
Kaum eine Nation in Afrika kann auf eine einheitliche Stammesgeschichte, ja, nicht einmal auf eine gemeinsame Sprache zurückgreifen. Kriege zwischen verfeindeten Clans machen jede politische Stabilität zunichte.
Die sogenannte Entwicklungshilfe vervielfacht die Unselbstständigkeit und fördert die Abhängigkeit ... unzählige gut gemeinte Einzelprojekte scheitern. Mittlerweile findet man in gewissen Gebieten in Tansania oder anderswo viele Bauruinen ... die das Scheitern von jener gut gemeinten Entwicklungshilfe symbolisieren.
Ein sehr guter Freund von mir lebt als Arzt die Hälfte des Jahres dort, um mit einfachen chirurgischen Eingriffen ... ohne Honorar ... Menschen vor schwerwiegenden Behinderungen zu bewahren. Er ist nur einer von vielen Medizinern, die es mittlerweile nicht mehr aus "blauäugiger Menschenliebe" tun, sondern betonen die "Sucht" beziehungsweise die "Sehnsucht" ... dort zu leben und zu arbeiten.
Wenn er mir vom Alltag erzählt, bin ich immer wieder erstaunt darüber, wie aussichtslos das Ganze ist ... wenn nicht Krankheiten oder Hungersnöte ganze Landstriche entvölkern, dann tun es bewaffnete Banden ... einfach so. Was oft wie Bürgerkrieg aussieht, ist einfach nur pure Mordlust ...
Die Behörden sind korrupt ... fast schon kriminell. Wenn man diese Kriminalität überhaupt mit "fast" umschreiben kann. Aber die Menschen dort sind für viele freiwilligen Helfer der einzige Grund ... die einzige Bezahlung. Ihre Freundlichkeit und ihr Mut ... sich dankbar zu erweisen, ist echt und ohne Hinterlist. So jedenfalls sehen es die Menschen, die wie mein guter Freund viel Zeit in Afrika verbringen.
Afrika hat keine Chance ... es sei denn, wir unterstützen sie sanft ... ohne gewaltige Projekte, die wir auch noch "Entwicklungshilfe" nennen. Afrika muss eine Chance bekommen, sich "zurückentwickeln" zu dürfen. Die ländlichen Gebiete müssen wieder zu ihrem "Ursprung" zurückkehren ... mit westlicher Hilfe ... helfen ohne einzugreifen. Die Forderung nach Abgrenzung und Zusammenführung von ethnischen Gruppen ... sollte auf der Tagesordnung stehen.
Entweder wir sind bereit ... Afrika zu helfen. Kompromisslos und ohne Scheu vor Kosten ... oder Afrika kommt zu uns. Und das wäre für beide Seiten eine Katastrophe. Dieses Szenarium würde über kurz oder lang zu einem unmenschlichen Drama führen.