• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Unverständlichkeit an philosphischen Vorlesungen

Lesaja

New Member
Registriert
6. Dezember 2005
Beiträge
15
Wusste nicht wohin mit dem Beitrag..

Nun, ich bin erst gerade nach Hause gekommen. War mit meiner Philosophie-Klasse an der Universität an einer Vorlesung der Philosophischen Gesellschaft zum Thema: "Die Sprache des Geistes". Nun ja... ich dachte ja schon im voraus, dass es schwierig wird es zu verstehen, aber das übertraf alle meine Vorstellungen!

Wieso muss man alles so kompliziert erklären? Und wwas sollen eigentlich alle diese unnützen Fremdworte? Ich hab ja nichts gegen Fremdworte im allgemeinen. Ich finde sie gehören zu einer gepflegten Sprache, ich mache ja auch nutzen von ihnen. Aber das war masslos übertrieben! Leider musste ich schon einige mal erleben, dass Akademiker dazu neigen alles extra kompliziert auszudrücken, einfach weil Akademiker das halt so machen. Das ist doch Unsinn?!

Naja, immerhin war ich im Nachhinein beruhigt, dass selbst länger studierende Philo-Studenten meinten, dass sie fast nichts verstanden.

Wieso nicht das Wort "Bedeutung" mal gebrauchen, als nur ständig "Semantik". Wieso nicht einmal "Grammatik" statt "Syntax", und wieso nicht einfach mal verständlich?
 
Werbung:
Nun - Lesaya;

Semantik Syntax sind eben zwei Paar Schuhe: Grammatik ist der Oberbegriff für das gesamte Regelwerk einer Sprache, Syntax ist der Fachterminus für Satzlehre.


Und: jede Wissenschaft hat ihre Fachtermini, genaus so wie jede Berufsgruppe ganz spezielle Bezeichnungen für ihre Tätigkeiten und Werkzeuge hat.



Mag ja sein, dass Du einen " Überdrüberbomber" gehört hast, aber, falls Du studieren willst oder falls Du irgendeinen anderen Beruf lernen wirst - an Fachwörter die dann nur Du und Deine Kollegenschaft verstehen, wirst Du Dich gewöhnen müssen.

Das hat mit Akademikerwahnsinn gar nicht recht viel zu tun.


Freilich: Menschen, die immer und überall alles mit Fremdwörtern ausdrücken, sind manchmal - manchmal - das, was wir gemeinhin als Angeber bezeichnen, aber im Fachdiskurs - und um solchen handelte es sich ja bei dem Vortrag, von dem Du berichtest, ist der Wert von Fachtermini unbestritten.


In der Philosophie ist es - zugegebenermaßen - etwas schwieriger, weil viele Philosophen eigene Begriffsgebäude aufbauen ( Heidegger z.B.) , mit denen sich der an diesem Philosophen Interessierte erst auseinandersetzen muss.



freundl. G.

Marianne
 
Lesaja schrieb:
Wieso muss man alles so kompliziert erklären? Und was sollen eigentlich alle diese unnützen Fremdworte? Ich hab ja nichts gegen Fremdworte im allgemeinen. Ich finde sie gehören zu einer gepflegten Sprache, ich mache ja auch nutzen von ihnen. Aber das war masslos übertrieben! Leider musste ich schon einige mal erleben, dass Akademiker dazu neigen alles extra kompliziert auszudrücken, einfach weil Akademiker das halt so machen. Das ist doch Unsinn?!

Hallo Lesaja,

ich (Physiker) bin auch dagegen, dass Dinge unnötig kompliziert ausgedrückt werden und dass unnötig viel von Fremdwörtern Gebrauch gemacht wird. Sind die Fachleute unter sich, dann mag es ja noch angehen. Aber Wissenschaftler sollten auch in der Lage sein, ihr Fachgebiet dem Laien verständlich zu machen.

Kürzlich las ich einen Beitrag von einem Arbeitspsychologen: "Sicherheit durch organisationales Lernen". Schon die Missgeburt "organisational" liess mich erschaudern. Im Text war dann von "kontribuierenden" (statt: beitragenden) Faktoren die Rede. Und gegen Ende wurden dann "Konklusionen" (statt: Schlussfolgerungen) gezogen.

Solche "Überdrüberbomber", wie es Marianne ausdrückte, gibt es leider allzuviele. Und die Akademiker der sog. Geisteswissenschaften sind m.E. besonders anfällig gegenüber dem unnötigen Gebrauch von Fremdwörtern und der Schöpfung neuer Wortungeheuer.

Grüsse von
Hartmut
 
Werbung:
Ich schließe mich Hartmut an!
Es ist wahrlich keine Kunst verständliche Dinge kompliziert wirken zu lassen. Aber es verdient sich der Achtung, der komplizierte Dinge verständlich macht.
 
Zurück
Oben