Für mich war jedoch das Entscheidende, dass der Tag der Abrechnung für mich so unangenehm war, das ich mich selber davon erlösen wollte. Wenn man keinen anderen Deppen findet, der das für einen erledigt, muss man es halt selber machen und dieser Tag war für mich in etwa der blödeste im ganzen Jahr.
Das ist wenigstens ehrlicher, als töten zu lassen. Und jetzt muss man sich dann vorstellen, wies einem Menschen geht, der zweitausend Schweine in der Stunde töten muss, nur weil die, dies essen wollen, zu feige sind es selbst zu töten.
Ich bin auf nem Bauernhof aufgewachsen und hab alle möglichen Tiere sterben sehen, aber keines hat ausgeschaut, als ob es das freiwillig machen würde, im Gegenteil, die haben sich alle bis zum Schluss gewehrt.
Man besänftigt den Hahn, wenn er wiedermal Rabatz wegen Greifvögeln oder aber auch nur Amselmonstern macht,
Hühner sind voll lustig und auch ziemlich schlau und wenn man sie krault, fangen sie ganz leise zu gurren an und dann schlafen sie meistens ein. Einmal ist eins so fest eingeschlafen, dass ich dachte, die ist jetzt in meinen Armen gestorben. Auch Hähne sind voll die Schmuser. Mein bester Freund war ein Kampfhahn, der ohne Probleme mit seinen Brüdern zusammen gewohnt hat. Ein großer, zärtlicher, voll charmanter Kerl war das.
Aus Sicht der Praxis muss für mich eher ein einigermaßen würdevoller Mittelweg gegangen werden, der jedem gestattet, satt zu werden und dennoch sein Spiegelbild ertragen zu können.
Aber woraus besteht der Mittelweg? Nur Biofleisch? Nur einmal die Woche Fleisch essen? Humane Tötung?
Es gibt keine Bioschlachthöfe. Wenn nicht am Hof getötet wird, dann kommen die in die gleichen Schlachthäuser, wie nicht Biotiere, und wies dort zugeht, weiß eh jeder.
Für mich war der Mittelweg, einfach alles tierische wegzulassen. Ist vielleicht für viele Menschen extrem, aber umgekehrt betrachtet wie extrem ist es, wenn man es nicht tut und diesen ganzen Wahnsinn unterstützt.
Die Menschen satt zu kriegen, ist heute sicher kein Problem mehr, wenn man bedenkt, wieviel Fläche für einen Menschen, der Fleisch isst, benötigt wird. Da könnten 3-4 Menschen satt werden, oder es könnte einfach nur wieder Wald wachsen.
Angesichts der Verschwendung, und ich weiß wovon ich da schreibe, weil ich es jedes Jahr wieder sehe, müsste kein Mensch in Österreich hungern. Dieses ganze kranke Fördersystem müsste abgeschafft und den Bauern wieder angemessene Preise bezahlt werden, dann würde nicht ein Drittel unserer Nahrungsmittel am Mist landen.