Hallo!
Seit meinem 23 Lebensjahr habe ich Träume, die –in großen Abständen sich ereignend- meine Einstellung zum Leben begründen. Wenn ich mich in einer tiefen Krise befinde, jedoch nicht während jeder, offenbaren sich mir in diesen Träumen Wahrheiten, dargebracht wie Geschenke einer mir fürsorglich zugeneigten Wesenheit, als wolle diese mir immer wieder vor Augen führen, worum es geht, in meinem Leben, im Leben überhaupt. Nur leider ist dieses „Schauen der Wahrheit“ so etwas wie eine kurze Leihgabe, als wäre es ein eigentlich unerlaubter Blick auf die Lösung eines Rätsels, dessen eigenständige Bearbeitung die Vorraussetzung ist für ein Fortschreiten in der Entwicklung zum Vollständig werden.
Tiefe Trauer begleitet mich viele Tage, sogar Wochen nach einem solchen Traum, weil sich die alles umfassende Klarheit dieser Schau und die damit verbundene alles Sein durchdringende Bejahung nur Sekunden nach dem Aufwachen verflüchtigt wie ein Nebel in der Sonne.
Aber mich erfüllt eine tiefe Dankbarkeit darüber, dass mir diese Geschenke immer wieder gemacht werden, und ich fühle mich gesegnet und beschützt.
Ich möchte hier mal einen dieser Träume beschreiben, weil ich mir dringend wünsche, mit Menschen Kontakt aufzunehmen, die dieses Thema auch berührt und beschäftigt, die von ähnlichem berichten wollen, und die sich auf eine spirituelle Reise begeben wollen und die vielleicht wissen, wo anfangen.
Traum vom Sommer des Jahres 2006.
>Die Wolken türmen sich hoch auf, wie so oft in Küstennähe, Sommer-Gewitter-Wolken, wie die Physiklehrer sie lieben, um ihren Schülern das Prinzip von kalten und warmen Luftschichten, die aufeinander treffen zu beschreiben. Linker Hand etwa 60 Meter unter mir branden Gischtgekrönte Wellen brüllend an die Scharfgezackten Felsen als träfe Unbebändigte Wut auf ewigen Trotz. Rechts von mir stürzt der Fels senkrecht in den Caspar David Friedrich-Himmel, genauso schroff und stoisch wie die Felsen unter mir. Es geht jedoch kein Wind auf meinem Weg, als wäre ich geschützt durch eine Membran vor den Wettergewalten, die sich so nur meinen Augen offenbaren. Ein kleiner Junge und eine voluminöse Dame im Rollstuhl, ein junges, Gutaussehendes Pärchen ohne Spuren von bitterer Lebenserfahrung in ihren Gesichtern sind mit mir auf diesem Weg. Niemand außer mir ist beunruhigt, ich bin fremd hier und so kann es sein, dass ich bloß nicht bewandert bin in den Gegebenheiten dieser Gegend. So bin nur ich unruhig und Unheilschwanger, ängstlich das Unglück erwartend, dass sich ankündigt durch das mehr-frequenzige Grollen und oberton-Pfeiffen und Schäumen. Die anderen sind unbedarft und wie im Halbschlaf gehen sie den Weg, der Hineingehauen in den Fels sich schlängelt bis zum sicheren Dorf, eingebettet in tropischem Grün. Eine Hängebrücke über dem tobenden Schaumabgrund liegt vor uns, rechts öffnet sich der Fels und ein Weg führt abbergig in ein bewohntes Tal. –Wenn wir die Brücke überqueren können, bevor…- alle wissen, das am Ende der Brücke das sichere Terrain erreicht ist. Das vielschichtige Grollen ist jetzt zu einer greifbaren Wasserwand geworden, die auf uns zurast und mitten auf der Brücke tost die Gewalt über uns ein. (Hätten wir den Weg durch die Felsen nehmen sollen als noch Zeit war? Aber hätte die Flut nicht später auch dieses Tal erreicht? Dann, wenn wir uns in Sicherheit gewogen hätten?) Ich halte mich fest an den Streben der Brücke während unter mir die Holzplanken zerbersten und in den schäumenden Abgrund fallen. Ich muss nur das neuerliche anbranden der nächsten Welle überstehen, das weiß ich, doch jetzt sehe ich den Rollstuhl und das Gesicht der Frau: Sie hat keine Wahl, sie wird sterben. Ich versuche sie zu erreichen mit der freien Hand, aber ich kann nur die Hälfte meiner Kraft aufwenden um mich an der Brücke zu halten, und die andere Hälfte der Kraft reicht nicht aus, um die Frau und ihren Rollstuhl zu halten… In Bruchteilen von Sekunden realisiere ich, dass ich sterben werde, wenn ich die Frau nicht loslasse, und das ich nicht leben kann, wenn ich sie sterben lasse. Und so stürzen wir gemeinsam in die Gischt. Sobald die Wasser über uns zusammenschlagen, verebbt aller Lärm und Panik. Ich finde mich bäuchlings liegend unter der Erde, wie in einem aufgewühlten Acker, um mich herum tiefbraune, satte, dumpf duftende Erdschollen, feucht, krummig. Rechts neben mir liegt ein etwa 11jähriger pausbackiger Junge mit Schreckgeweiteten Augen. Die Furchenschneidenden Metallblätter einer Egge packen uns im Genick und ziehen uns durch die dunkle Erde. Den Jungen neben mir ergreift die Panik, und die Angst vor dem Ersticken lässt seine Arme Rudern und ihn Erde schlucken. Ich schwimme augenblicklich wie ein Lachs, der einen Gebirgsbach hinauf schwimmt. Ich lasse die Erde wie Wasser an meinem Körper entlang fließen, ich atme im Rhythmus der Bewegung der Erdschollen, ich gebe mich der Bewegung der Erde anheim und bin wie Wasser in einem Flussbett voller Felsen, wie der Sand in einem Stundenglass und nehme den Jungen an die Hand, dass er den Rhythmus spürt und das Vertrauen in die Zeit, damit er nicht erstickt an seiner Gegenwehr, damit die Angst ihm nicht die Kehle verstopft.>
Dieser Traum offenbart für mich zwei Wahrheiten, eine die mich persönlich betrifft (bis zu der Stelle, an der ich in den Abgrund stürze) und eine kollektive (die Situation in der Erde). Ich weiß nicht genau, ob ich mich der richtigen Begriffe bediene, sicherlich sind meine Behauptungen, was die kollektive Wahrheit betrifft, im harmlosesten Falle schwammig, im schlimmsten Falle „Elitär“ aber ich möchte mich aufrichtig mit Euch auseinander setzen.
Dieser Traum ist leider der einzige, den ich mir aufschreiben konnte, andere sind nur noch als Resümee vorhanden, die Bilder dazu sind zu rudimentär, als dass ich sie Leichterhand aufschreiben könnte.
So, dies ist also mein Einstandsbeitrag. Ich hoffe auf viele Kommentare!
Alles Liebe Euch!
Tine
Seit meinem 23 Lebensjahr habe ich Träume, die –in großen Abständen sich ereignend- meine Einstellung zum Leben begründen. Wenn ich mich in einer tiefen Krise befinde, jedoch nicht während jeder, offenbaren sich mir in diesen Träumen Wahrheiten, dargebracht wie Geschenke einer mir fürsorglich zugeneigten Wesenheit, als wolle diese mir immer wieder vor Augen führen, worum es geht, in meinem Leben, im Leben überhaupt. Nur leider ist dieses „Schauen der Wahrheit“ so etwas wie eine kurze Leihgabe, als wäre es ein eigentlich unerlaubter Blick auf die Lösung eines Rätsels, dessen eigenständige Bearbeitung die Vorraussetzung ist für ein Fortschreiten in der Entwicklung zum Vollständig werden.
Tiefe Trauer begleitet mich viele Tage, sogar Wochen nach einem solchen Traum, weil sich die alles umfassende Klarheit dieser Schau und die damit verbundene alles Sein durchdringende Bejahung nur Sekunden nach dem Aufwachen verflüchtigt wie ein Nebel in der Sonne.
Aber mich erfüllt eine tiefe Dankbarkeit darüber, dass mir diese Geschenke immer wieder gemacht werden, und ich fühle mich gesegnet und beschützt.
Ich möchte hier mal einen dieser Träume beschreiben, weil ich mir dringend wünsche, mit Menschen Kontakt aufzunehmen, die dieses Thema auch berührt und beschäftigt, die von ähnlichem berichten wollen, und die sich auf eine spirituelle Reise begeben wollen und die vielleicht wissen, wo anfangen.
Traum vom Sommer des Jahres 2006.
>Die Wolken türmen sich hoch auf, wie so oft in Küstennähe, Sommer-Gewitter-Wolken, wie die Physiklehrer sie lieben, um ihren Schülern das Prinzip von kalten und warmen Luftschichten, die aufeinander treffen zu beschreiben. Linker Hand etwa 60 Meter unter mir branden Gischtgekrönte Wellen brüllend an die Scharfgezackten Felsen als träfe Unbebändigte Wut auf ewigen Trotz. Rechts von mir stürzt der Fels senkrecht in den Caspar David Friedrich-Himmel, genauso schroff und stoisch wie die Felsen unter mir. Es geht jedoch kein Wind auf meinem Weg, als wäre ich geschützt durch eine Membran vor den Wettergewalten, die sich so nur meinen Augen offenbaren. Ein kleiner Junge und eine voluminöse Dame im Rollstuhl, ein junges, Gutaussehendes Pärchen ohne Spuren von bitterer Lebenserfahrung in ihren Gesichtern sind mit mir auf diesem Weg. Niemand außer mir ist beunruhigt, ich bin fremd hier und so kann es sein, dass ich bloß nicht bewandert bin in den Gegebenheiten dieser Gegend. So bin nur ich unruhig und Unheilschwanger, ängstlich das Unglück erwartend, dass sich ankündigt durch das mehr-frequenzige Grollen und oberton-Pfeiffen und Schäumen. Die anderen sind unbedarft und wie im Halbschlaf gehen sie den Weg, der Hineingehauen in den Fels sich schlängelt bis zum sicheren Dorf, eingebettet in tropischem Grün. Eine Hängebrücke über dem tobenden Schaumabgrund liegt vor uns, rechts öffnet sich der Fels und ein Weg führt abbergig in ein bewohntes Tal. –Wenn wir die Brücke überqueren können, bevor…- alle wissen, das am Ende der Brücke das sichere Terrain erreicht ist. Das vielschichtige Grollen ist jetzt zu einer greifbaren Wasserwand geworden, die auf uns zurast und mitten auf der Brücke tost die Gewalt über uns ein. (Hätten wir den Weg durch die Felsen nehmen sollen als noch Zeit war? Aber hätte die Flut nicht später auch dieses Tal erreicht? Dann, wenn wir uns in Sicherheit gewogen hätten?) Ich halte mich fest an den Streben der Brücke während unter mir die Holzplanken zerbersten und in den schäumenden Abgrund fallen. Ich muss nur das neuerliche anbranden der nächsten Welle überstehen, das weiß ich, doch jetzt sehe ich den Rollstuhl und das Gesicht der Frau: Sie hat keine Wahl, sie wird sterben. Ich versuche sie zu erreichen mit der freien Hand, aber ich kann nur die Hälfte meiner Kraft aufwenden um mich an der Brücke zu halten, und die andere Hälfte der Kraft reicht nicht aus, um die Frau und ihren Rollstuhl zu halten… In Bruchteilen von Sekunden realisiere ich, dass ich sterben werde, wenn ich die Frau nicht loslasse, und das ich nicht leben kann, wenn ich sie sterben lasse. Und so stürzen wir gemeinsam in die Gischt. Sobald die Wasser über uns zusammenschlagen, verebbt aller Lärm und Panik. Ich finde mich bäuchlings liegend unter der Erde, wie in einem aufgewühlten Acker, um mich herum tiefbraune, satte, dumpf duftende Erdschollen, feucht, krummig. Rechts neben mir liegt ein etwa 11jähriger pausbackiger Junge mit Schreckgeweiteten Augen. Die Furchenschneidenden Metallblätter einer Egge packen uns im Genick und ziehen uns durch die dunkle Erde. Den Jungen neben mir ergreift die Panik, und die Angst vor dem Ersticken lässt seine Arme Rudern und ihn Erde schlucken. Ich schwimme augenblicklich wie ein Lachs, der einen Gebirgsbach hinauf schwimmt. Ich lasse die Erde wie Wasser an meinem Körper entlang fließen, ich atme im Rhythmus der Bewegung der Erdschollen, ich gebe mich der Bewegung der Erde anheim und bin wie Wasser in einem Flussbett voller Felsen, wie der Sand in einem Stundenglass und nehme den Jungen an die Hand, dass er den Rhythmus spürt und das Vertrauen in die Zeit, damit er nicht erstickt an seiner Gegenwehr, damit die Angst ihm nicht die Kehle verstopft.>
Dieser Traum offenbart für mich zwei Wahrheiten, eine die mich persönlich betrifft (bis zu der Stelle, an der ich in den Abgrund stürze) und eine kollektive (die Situation in der Erde). Ich weiß nicht genau, ob ich mich der richtigen Begriffe bediene, sicherlich sind meine Behauptungen, was die kollektive Wahrheit betrifft, im harmlosesten Falle schwammig, im schlimmsten Falle „Elitär“ aber ich möchte mich aufrichtig mit Euch auseinander setzen.
Dieser Traum ist leider der einzige, den ich mir aufschreiben konnte, andere sind nur noch als Resümee vorhanden, die Bilder dazu sind zu rudimentär, als dass ich sie Leichterhand aufschreiben könnte.
So, dies ist also mein Einstandsbeitrag. Ich hoffe auf viele Kommentare!
Alles Liebe Euch!
Tine