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Tod und Vergänglichkeit

AW: Tod und Vergänglichkeit

Wo sind sie?
Tod und Vergänglichkeit ist ein wunderbares Thema um eigene Wahrnehmungen zu beschreiben und so Antworten für das Leben zu finden.
Meine Gedanken dazu habe ich unter Eigene Werke: "Mongis stille Bilder" aufgezeigt: https://www.denkforum.at/threads/9772&page=3
Hier unter Kunst/Kultur allgemein erwarte ich eher Hinweise und Beispiele, wie Künstler diese Thematik behandeln und geg.falls eine Erörterung, ob und wie Kunst hilft Antworten für das Leben zu finden.
Die Konfrontation mit dem Tod macht zunächst immer sprachlos. Ein gutes Gedicht kann da mitunter sehr hilfreich sein und sogar Wunder wirken, so ist zumindest meine Erfahrung.
 
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AW: Tod und Vergänglichkeit

crossroads:
DIE RATTEN

In Hof scheint weiß der herbstliche Mond.
Vom Dachrand fallen phantastische Schatten.
Ein Schweigen in leeren Fenstern wohnt;
Da tauchen leise herauf die Ratten

Und huschen pfeifend hier und dort
Und ein gräulicher Dunsthauch wittert
Ihnen nach aus dem Abort,
Den geisterhaft der Mondschein durchzittert

Und sie keifen vor Gier wie toll
Und erfüllen Haus und Scheunen,
Die von Korn und Früchten voll.
Eisige Winde im Dunkel greinen.

Georg Trakl


Die Diele knackt!
Mir graut
vor meinem Schatten.
Es hat einen dicken Krötenbauch,
Geierkrallen,
lange, schlenkernde Affenarme und Schweinsaugen . . .

Ich leuchte in alle Winkel.
Staub,
abgeblätterter Kalk, tote Fliegen und Spinnweben.

Wie ich mich endlich unter das Bett bücke,
die Haare sträuben sich mir, das Licht schlottert,
in eine Ecke geklemmt,
sitzt das Biest da.

Aus seinem Maul,
halb zerkaut,
hängt mein Pantoffel.

Entsetzt
stieren wir uns an.

Leise,
hin und her,
ringelt sich sein Rattenschwanz.

- Arno Holz, Phantasus (1898)

:biss: :wut2:
 
AW: Tod und Vergänglichkeit

Abwarten - und Tee oder Bier oder Wein oder .... :dontknow: trinken,soll :ironie: ich von Freund HEIN ausrichten ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Tod und Vergänglichkeit

Ich liebe Gernhardt und auch Hüsch, war stets ein Fan von beiden.
Doch hatten diese Zwei nur deutschen Wohlstand zu erleiden.
Wenn Hüsch dem Himmel rührend dankte
und hinkend von der Bühne wankte
wenn Gernhardts Text von eigenen Gebrechen
ihn hinderte vom Krieg zu sprechen
dann nicht, weil er die Dramen nicht verstand
nein, sehr genau hat er sie auch benannt
Er hat den Frieden fördern wollen
den Tod als Lösung ohne Grollen
Jedoch niemals mit Bomben und Raketen
hat eine Lösung er erbeten.
Die beiden sahen die Vergänglichkeit des Menschen
als Endpunkt einer schönen Reise
Ihr Friedensruf war wohl zu leise
um in den Tempeln der Kultur uns etwas mitzugeben
das uns bestärkt im Wunsch nach friedlichem Er-Leben.
Perivisor
 
AW: Tod und Vergänglichkeit

Warum schon häufig veröffentlichte Texte anderer Autoren hier im Forum zeigen?
Hast Du keine eigenen Gedanken oder Erlebnisse zu Vergänglichkeit und Tod?

Wo sind sie?

...ein Faden um die Gedanken zu formulieren wäre interessant, das hatte ich hier auch im Unterforum erwartet.
Das einfache Nachplappern von Texten kann auch beim Thema Tod und Vergänglichkeit niemals den eigenen inneren bewussten Prozess beschreiben,
das erlebt jeder anders, es muss jeder anders erleben um sich auszutauschen und so zwischen Leben und Tod ein Gleichgewicht zu ermöglichen.
Autoren leisten ihren Beitrag und veröffentlichen ihre Wahrnehmungen, nun sind die Anderen dran und formulieren nach dieser Inspiration ihr eigenes Empfinden
denn nur durch diese persönliche kreative Bewältigung ist das Thema mit Leben zu füllen.

Tod und Vergänglichkeit ist ein wunderbares Thema um eigene Wahrnehmungen zu beschreiben und so Antworten für das Leben zu finden.
Hallo fluuu, du kritisierst und wo ist dein Beitrag zum Thema:
Tod und Vergänglichkeit?


Freundliche Grüße
Weberin
 
AW: Tod und Vergänglichkeit

Der Trunkene im Frühling

Wenn nur ein Traum das Dasein ist,
Warum denn Müh und Plag?
Ich trinke, bis ich nicht mehr kann,
Den ganzen, lieben Tag!

Und wenn ich nicht mehr trinken kann,
Weil Leib und Kehle voll,
So tauml' ich hin vor meiner Tür
Und schlafe wundervoll!

Was hör ich beim Erwachen? Horch!
Ein Vogel singt im Baum.
Ich frag ihn, ob schon Frühling sei,
Mir ist als wie im Traum.

Der Vogel zwitschert: "Ja, der Lenz
sei kommen über Nacht!"
Ich seufze tief ergriffen auf
Der Vogel singt und lacht!

Ich fülle mir den Becher neu
Und leer ihn bis zum Grund
Und singe, bis der Mond erglänzt
Am schwarzen Firmament!

Und wenn ich nicht mehr singen kann,
So schlaf ich wieder ein,
Was geht denn mich der Frühling an!
Laßt mich betrunken sein!

http://www.mahlerarchives.net/DLvDE/Der_Trunkene.htm


 
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