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Tod und Vergänglichkeit

Mongi

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Registriert
22. Januar 2010
Beiträge
2.176
.....auf der Suche nach Texten von Hüsch und Gernhardt zum Thema Tod und Endlichkeit

Robert Gernhardt

Vorfall zum ersten: Der Reanimierer erzählt

"Sie sind plötzlich umgekippt.
Zufällig noch auf der Intensivstation.
Ich hatte zufällig
meinen Pacemaker dabei.
Sie waren einfach weg.
Ich habe sie zweimal gepaced-
lacht mein Programmierer und winkt mit der Fernbedienung.

Aus Lichte Gedichte
 
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AW: Tod und Vergänglichkeit

Vorfall zum zweiten: Der Oberarzt erklärt:

"Da haben wohl ihre
Elektrolyte verrückt gespielt.
Da lag eine rare
Unverträglichkeit vor.
Kalium plus Beta Blocker
kann in seltenen Fällen"-
Befremdet spür ich, wie Stolz in mir aufkeimt.

Aus Lichte Gedichte - Gernhardt
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Tod und Vergänglichkeit

Vorfall zum dritten: Letzte Fragen

"Und? Was gesehn?
Das Licht am Ende
des Tunnels?Was durchlebt?
Deine Vita, die vor
deinem geistigen Auge
im Zeitraffer"- "Nichts.
Muß wohl in die falsche Richtung geguckt haben."


Aus Lichte Gedichte - Gernhardt
 
AW: Tod und Vergänglichkeit

Psalm


Ich bin vergnügt, erlöst, befreit,
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.

Was macht daß ich so fröhlich bin
in meinem kleinen Reich?
Ich sing und tanze her und hin,
vom Kindbett bis zur Leich.

Was macht daß ich so furchtlos bin
an vielen dunklen Tagen?
Es kommt ein Geist in meinen Sinn,
will mich durchs Leben tragen.

Was macht daß ich so unbeschwert
und mich kein Trübsinn hält?
Weil mich mein Gott das Lachen lehrt
wohl über alle Welt.

Ich bin vergnügt, erlöst, befreit,
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
im Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.

Hanns Dieter Hüsch
 
AW: Tod und Vergänglichkeit

Im Katalog zur Ausstellung:Die Macht des Alters -Strategien der Meisterschaft, finden sich ua folgende Gedichte von Robert Gernhardt:


Enttarnt

Durch einen Fehler im Weltenplan
lockerte sich mein Schneidezahn.

Da schoß es mir eiskalt durch den Sinn:
Wie, wenn ich nicht unsterblich bin?

Da schien mir urplötzlich sonnenklar,
daß ich ein endliches Wesen war.

Da war ich schlagartig gewarnt:
So habe ich Gott als Mörder enttarnt.



Trost im Gedicht

Denk dir ein Trüffelschwein,
denks wieder weg:
Wird es auch noch so klein,
wird nie verschwunden sein,
bleibt doch als Fleck.

Was je ein Mensch gedacht,
läßt eine Spur.
Wirkt als verborgne Macht,
und erst die letzte Nacht
löscht die Kontur.

Hat auch der Schein sein Sein
und seinen Sinn.
Mußt ihm nur Sein verleihn:
Denk dir kein Trüffelschwein,
denks wieder hin.
 
AW: Tod und Vergänglichkeit

Warum schon häufig veröffentlichte Texte anderer Autoren hier im Forum zeigen?
Hast Du keine eigenen Gedanken oder Erlebnisse zu Vergänglichkeit und Tod?
 
AW: Tod und Vergänglichkeit

Der Tod - mich manchmal stört,
aber freut das er nicht mir gehört.

Ruh lieber Peter, ich komm halt später.
Und ach, im Herzen bleibst du wach.​
 
AW: Tod und Vergänglichkeit

Warum schon häufig veröffentlichte Texte anderer Autoren hier im Forum zeigen?
Hast Du keine eigenen Gedanken oder Erlebnisse zu Vergänglichkeit und Tod?

Das war der Auslöser:

hartmutvolle
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Zuhörer
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 1


AW: wollt mich nochmal vorstellen ;)
Bin gaaanz frisch hier hineingeschneit...auf der Suche nach Texten von Hüsch und Gernhardt zum Thema Tod und Endlichkeit. Vielleicht weiß da ja wer was...
Selber bin ich in Sachen Theater unterwegs...
Hartmut derzeit in Fürth

@fluuu
Zu deiner Frage:"Hast Du keine eigenen Gedanken oder Erlebnisse zu Vergänglichkeit und Tod?" Mehr als genug.
 
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AW: Tod und Vergänglichkeit

@fluuu
Zu deiner Frage:"Hast Du keine eigenen Gedanken oder Erlebnisse zu Vergänglichkeit und Tod?" Mehr als genug.

Wo sind sie?

...ein Faden um die Gedanken zu formulieren wäre interessant, das hatte ich hier auch im Unterforum erwartet.
Das einfache Nachplappern von Texten kann auch beim Thema Tod und Vergänglichkeit niemals den eigenen inneren bewussten Prozess beschreiben,
das erlebt jeder anders, es muss jeder anders erleben um sich auszutauschen und so zwischen Leben und Tod ein Gleichgewicht zu ermöglichen.
Autoren leisten ihren Beitrag und veröffentlichen ihre Wahrnehmungen, nun sind die Anderen dran und formulieren nach dieser Inspiration ihr eigenes Empfinden
denn nur durch diese persönliche kreative Bewältigung ist das Thema mit Leben zu füllen.

Tod und Vergänglichkeit ist ein wunderbares Thema um eigene Wahrnehmungen zu beschreiben und so Antworten für das Leben zu finden.
 
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