natürlich aus eigener Erfahrung -was sonst?
Praxisschock
Stunde 1 im neuen Leben: Gleich gehts los, jetzt aber ran!
Endlich kann ich mir beweisen, was ich bringe, was ich kann!
Mathestudium, Staatsexamen, frischgeback´ner Studienrat -
wissenschaftlich durchgestyltes Körnchen einer neuen Saat!
Forsch und bestens vorbereitet steh´ ich plötzlich mittendrin:
Siebte Klasse - und nichts deutet auf die Katastrophe hin.
Ich beginn mit der Sondierung: "Was habt ihr zuletzt gelernt?"
"Das war sowas mit ´ner Fläche", dämmerts einem ganz entfernt.
Leise kribbelts mir im Magen, denn das weiß doch schließlich jeder:
In der Regel sind die Schüler keine großen Geometer!
Außerdem riecht dieses Thema ganz extrem nach Textaufgaben,
diesen sieben dürren Jahren, die an Paukerfellen schaben!?
Kurz und schlecht - ich spring in´s Wasser,
mal´ ein leidliches Karree:
"a" heißt seine lange Seite
und die kurze nenn ich "b".
Alsdann heb ich an zu fragen:
"Welchen Inhalt hat dies Teil?"
Keine Spur von einer Antwort
und die Schüler finden´s geil.
Kühl beginnt der Schweiß zu perlen
auf der heißen Grübelstirn.
"Nimm doch "3" und "5"!"durchzuckt es
hell und leuchtend mein Gehirn.
Gedacht, gebont und flugs geändert:
Jetzt wird´s aber wirklich leicht!
Nichts - auch nicht das kleinste bißchen !
Lediglich die Zeit verstreicht.
So beginn ich ganz von vorne, mach die Fläche zum Parkett,
zähle jedes Einzelplättchen, halte mich für furchtbar nett.
Ich zerlege in 5 Gruppen, jede eine Dreierreih´.
Durchaddiert ergibt das "15", doch es geht auch "5 mal 3!"
"3 mal 5" wär´ auch gegangen, folgt bald aus dem Bild heraus.
"Ob das auch mit "a" und "b" geht?" frag ich - innerer Applaus!
Welch fatale Fehleinschätzung!! Niemand schafft den Übergang!!
Echt, die nächsten 5 Minuten scheinen mir 5 Stunden lang!!
Schließlich reißt bei mir der Faden!
Ich sag´s selbst (Es tut mir weh!):
"Des Rätsels ganz geheime Lösung
lautet F= a x b !"
Da meldet sich doch so ein Früchtchen
aus der allerletzten Hinterbank:
"Konnten Sie nicht anders fragen?"
"Wie denn?!!" meine Nerven liegen blank!
"Na, ganz einfach," meint er locker,
und erscheint ganz brav und fleißig,
"fragen Sie, wie wir´s gewohnt sind:
Wie heißt Regel 34?"
Johko
Praxisschock
Stunde 1 im neuen Leben: Gleich gehts los, jetzt aber ran!
Endlich kann ich mir beweisen, was ich bringe, was ich kann!
Mathestudium, Staatsexamen, frischgeback´ner Studienrat -
wissenschaftlich durchgestyltes Körnchen einer neuen Saat!
Forsch und bestens vorbereitet steh´ ich plötzlich mittendrin:
Siebte Klasse - und nichts deutet auf die Katastrophe hin.
Ich beginn mit der Sondierung: "Was habt ihr zuletzt gelernt?"
"Das war sowas mit ´ner Fläche", dämmerts einem ganz entfernt.
Leise kribbelts mir im Magen, denn das weiß doch schließlich jeder:
In der Regel sind die Schüler keine großen Geometer!
Außerdem riecht dieses Thema ganz extrem nach Textaufgaben,
diesen sieben dürren Jahren, die an Paukerfellen schaben!?
Kurz und schlecht - ich spring in´s Wasser,
mal´ ein leidliches Karree:
"a" heißt seine lange Seite
und die kurze nenn ich "b".
Alsdann heb ich an zu fragen:
"Welchen Inhalt hat dies Teil?"
Keine Spur von einer Antwort
und die Schüler finden´s geil.
Kühl beginnt der Schweiß zu perlen
auf der heißen Grübelstirn.
"Nimm doch "3" und "5"!"durchzuckt es
hell und leuchtend mein Gehirn.
Gedacht, gebont und flugs geändert:
Jetzt wird´s aber wirklich leicht!
Nichts - auch nicht das kleinste bißchen !
Lediglich die Zeit verstreicht.
So beginn ich ganz von vorne, mach die Fläche zum Parkett,
zähle jedes Einzelplättchen, halte mich für furchtbar nett.
Ich zerlege in 5 Gruppen, jede eine Dreierreih´.
Durchaddiert ergibt das "15", doch es geht auch "5 mal 3!"
"3 mal 5" wär´ auch gegangen, folgt bald aus dem Bild heraus.
"Ob das auch mit "a" und "b" geht?" frag ich - innerer Applaus!
Welch fatale Fehleinschätzung!! Niemand schafft den Übergang!!
Echt, die nächsten 5 Minuten scheinen mir 5 Stunden lang!!
Schließlich reißt bei mir der Faden!
Ich sag´s selbst (Es tut mir weh!):
"Des Rätsels ganz geheime Lösung
lautet F= a x b !"
Da meldet sich doch so ein Früchtchen
aus der allerletzten Hinterbank:
"Konnten Sie nicht anders fragen?"
"Wie denn?!!" meine Nerven liegen blank!
"Na, ganz einfach," meint er locker,
und erscheint ganz brav und fleißig,
"fragen Sie, wie wir´s gewohnt sind:
Wie heißt Regel 34?"
Johko