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Studentenrevolte: Von Wien bis Innsbruck

darki1985

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17. Oktober 2009
Beiträge
66
Jojo wir demonstrieren wieder einmal, so wies Sigrid Maurer unsere ÖH-Vorsitzende, die ansonsten in ihrer Antrittsrede sämtliche Konzepte und Zielvorstellungen vermissen ließ, versprochen hat. Angefangen hats mit Wien, wo die Studenten den größten Hörsaal(Audimax) besetzten, um ihre Entrüstung über das zu geringe Unibudget kundzutun.
Gestern hat die Revolte auch auf meinen Studienort, die Linzer JKU, übergegriffen und hält noch an. Schüler-(schulautonomer freier Tag, auch wenn ich nicht weiß, warum die Schüler, die meist noch ein paar Jährchen bis zur Matura hatten, mitdemonstrierten) und Studentenvertreter der Kommunisten, Grünen und teilweise auch die Roten eröffneten in trauter Dreisamkeit die Protestbekundungen, indem sie den größten Hörsaal der JKU(Fassungsvermögen 400 Leute) den Raika-Saal(HS 1) besetzten. Ich hab zugegebenermaßen zunächst amüsiert dem fröhlichen Treiben gelauscht, da ich dachte, dass bis zu meiner hochgradig prüfungsrelevanten Kurseinheit(nächste Woche Klausur, die ich auch mitschreiben möchte) der Hörsaal für den lernwilligen Teil der Studentenschaft wieder geräumt sein sollte, aber da hab ich wohl falsch gedacht...
Als die negativen Stimmen bzgl. der längerfristigen Besetzung des HS 1 immer lauter wurden, folgte eine Fake-Abstimmung, wo die Stimmen der frisch hinzukommenden Studenten, die ihren Kurs besuchen wollten, als "najo die letzte Reihe" abgetan und uns nahegelegt wurde, zu gehen. Als wir dann bei unserer Jus-Studienvertretung der AG nachfragten, stellte diese klar, dass diese Veranstaltung ohne ihr Zutun/Zustimmung stattfand. Wir erfuhren hier auch, dass es bis dato noch nicht ma Gespräche der ÖH mit dem Wissenschaftsministerium gegeben hat und die Leute im Vorfeld demonstrierten. Nach ein paar kurzen Fragen an die Teilnehmer und Verantwortlichen der Besetzung kam heraus, dass sich diese selbst nichtma so richtig darüber im Klaren waren, wieso eigentlich demonstriert wird. Als dann Rektor und Vizerektor den Saal betraten, um die Forderungen der Besetzer in Erfahrung zu bringen, hieß es hier schlicht, dass diese noch erarbeitet werden müssten und erstmal nur feststehe, dass man mehr Budget für die Unis fordere. Wie viel mehr und für welche konkreten Projekte es zusätzliches Geld geben sollte ließen die "Demonstranten" wieder offen. Als Fazit bleibt hier zu sagen, dass die Besetzung
1. schlecht vorbereitet war, da im Vorfeld keine konkreten Forderungen erarbeitet wurden, die vorgestellt werden sollten...
2. schlecht organisiert war, da nicht an Ersatzräumlichkeiten für die Studenten, die ihre Kurse besuchen wollten, gedacht wurde. Irgendwie ein Eigentor, wenn man bedenkt, dass der mangelnde Platz für die Studenten auf der Wiener Uni, wodurch kein hinreichend ordendtlicher Studienbetrieb möglich war, den Anstoß für die Revolte gab. Durch die Besetzung der HS 1 mussten einige Kurse ausfallen bzw. 400 Leute(noch dazu Leute aus dem 1. Semsester/1. Abschnitt) in nen Raum mit einer Kapazität von 200 gedrängt werden, von der erheblichen Verzögerung ganz zu schweigen.
3. in Bezug auf die Linzer Uni unnötig war, da hier weder Platzmangel noch zu wenig Kurse das Problem sind. Zu einem Problem wurde die Fortführung des ordnungsgemäßen Studienbetriebs erst durch die Besetzung des größten Hörsaal, wo Ersatz hinsichtlich der Anzahl der Personen nur schwer zu finden ist.
4. des Abends in einem Biergelage ausartete, um am nächsten Tag wieder von Neuem zu beginnen.

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass es keinerlei Instruktionen vom Kabinett der ÖH-Vorsitzenden Maurer(GRAS) gab, was höchstwahrscheinlich auf ihre eigene Planlosigkeit zurückzuführen ist, weshalb letztendlich die Protestbekundungen, wobei keiner so richtig wusste, was er wollte, bereits im Vorfeld stattfanden. Ich freu mich schon auf die späteren Verhandlungen der ÖH-Spitzen mit dem Wissenschaftsministerium, sollte es überhaupt welche geben...
Da wird Maurer dann wohl die Rechnung für die von ihr initiierten Protestbekundungen zu Lasten von uns Studenten präsentiert bekommen... :rolleyes:

Zu den Auswirkungen ist noch zu sagen:
Mehr als 100.000 Euro Sachschaden, 16.000 Euro für die Anmietung eines Ersatzraumes für den Audimax-Saal. Auch in Linz müssen Hörsäle auf der Pädak für zigtausend Euros gemietet werden.
Unter anderem auch deswegen ging ich mit einigen Kollegen und anderen genervten Studenten in den HS 1 in Linz um gegen den Streik zu stimmen. Die Folge war, dass die Abstimmung um 2 Stunden verzögert wurde, da die Linken noch a paar Leute anrufen mussten, die gegen uns stimmen sollten. Als sie nach 2 Stunden noch immer nicht die Leute beisammen hatten, wurde uns unmissverständlich mitgeteilt, dass, egal welche Mehrheiten es gäbe, keine Räumung stattfinden würde. Somit haben wir dann den HS verlassen, wobei wir noch ne Abstimmung mitbekamen, die normierte, dass es in Zukunft keine Abstimmungen mehr über die Räumung geben werde. Soviel zur Basisdemokratie, die den linken Streikern angeblich so wichtig ist und womit sie die Besetzung gerechtfertigt hatten...:D
 
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AW: Studentenrevolte: Von Wien bis Innsbruck

die proteste und die besetzung in linz gehen natürlich schon länger als gestern. verschrieben sry...
 
AW: Studentenrevolte: Von Wien bis Innsbruck

Hehe, das erinnert mich an meine Jugend! Nur, dass wir Anderen - zumindest ich damals noch politisch unbeleckt - gesagt kriegten, wir hätten nicht das richtige Bewusstsein, weil wir GEGEN die Blockierung der Hörsäle gestimmt hatten! :D Damals war auch nix mit Basisdemokratie. Gab dann einen richtigen Kampf, die andere Seite pflegte eine Vorlesung zu sprengen, dann weiterzuziehen und die nächste zu sprengen. Bis wir begannen, einfach sitzen zu bleiben und sie dadurch festnagelten. Mann, Mann, Mann, waren die wütend! :D Ich dachte sogar mal, die hauen mich! :lachen:
 
AW: Studentenrevolte: Von Wien bis Innsbruck

Meine volle Zustimmung!

Ich bin selbst Student in Graz und bekam hautnah mit, wie idiotisch diese Besetzungen sind!
Bei uns fand eine Großdemonstration vergangenen Donnerstag statt. Eine Übung wurde in den Sand gesetzt, weil der Professor meinte, wer jetzt streiken wolle, sei entlassen. Daraufhin gingen die meisten und das war's dann mit der Übung. Im Endeffekt gingen ca 1300 Studenten demonstrieren - wenn man das so nennen kann. Viele von ihnen im ersten Semester und studieren gerade einmal 4 Wochen. Warum sie da mitgehen? Weil sie die Bewegung unterstützen. Wofür die Bewegung sei? Hm ... ja ... erm ... für mehr Geld für die Unis!

Bravo! Warum demonstrieren wir nicht auch gegen die Arbeitslosigkeit oder gegen den Hunger auf der Welt?

Ich bin heute noch der Meinung, dass die meisten dieses Unternehmen nur als geselliges Beisammensein betrachtet haben. Der Protestzug endete schließlich bei der Stadthalle, wo das Uni-Opening - eine beliebte Festveranstaltung - stattfand. Am Montag hätte wieder eine Demonstration stattfinden sollen. Ich scherzte schon im Vorfeld, dass das nichts werden würde, weil Montag kein Tag zum Fortgehen sei und das Wetter kalt war. Und so kam es dann auch wirklich, dass keine Menschenseele diese Demo unterstütze, außer ein paar linke Hanseln, die sowieso nur so nebenbei studieren und grundsätzlich gegen alles sind, was nichts mit Planwirtschaft zu tun hat, oder man nicht rauchen kann.

Zum Troste alles möchte ich nur sagen, dass in Wahrheit die wenigsten Studenten für diese aus den Nasenhaaren herbeigezogenen Forderungen sind.
 
AW: Studentenrevolte: Von Wien bis Innsbruck

Meine volle Zustimmung!

Ich bin selbst Student in Graz und bekam hautnah mit, wie idiotisch diese Besetzungen sind!
Bei uns fand eine Großdemonstration vergangenen Donnerstag statt. Eine Übung wurde in den Sand gesetzt, weil der Professor meinte, wer jetzt streiken wolle, sei entlassen. Daraufhin gingen die meisten und das war's dann mit der Übung. Im Endeffekt gingen ca 1300 Studenten demonstrieren - wenn man das so nennen kann. Viele von ihnen im ersten Semester und studieren gerade einmal 4 Wochen. Warum sie da mitgehen? Weil sie die Bewegung unterstützen. Wofür die Bewegung sei? Hm ... ja ... erm ... für mehr Geld für die Unis!

Bravo! Warum demonstrieren wir nicht auch gegen die Arbeitslosigkeit oder gegen den Hunger auf der Welt?

Ich bin heute noch der Meinung, dass die meisten dieses Unternehmen nur als geselliges Beisammensein betrachtet haben. Der Protestzug endete schließlich bei der Stadthalle, wo das Uni-Opening - eine beliebte Festveranstaltung - stattfand. Am Montag hätte wieder eine Demonstration stattfinden sollen. Ich scherzte schon im Vorfeld, dass das nichts werden würde, weil Montag kein Tag zum Fortgehen sei und das Wetter kalt war. Und so kam es dann auch wirklich, dass keine Menschenseele diese Demo unterstütze, außer ein paar linke Hanseln, die sowieso nur so nebenbei studieren und grundsätzlich gegen alles sind, was nichts mit Planwirtschaft zu tun hat, oder man nicht rauchen kann.

Zum Troste alles möchte ich nur sagen, dass in Wahrheit die wenigsten Studenten für diese aus den Nasenhaaren herbeigezogenen Forderungen sind.


dir haben also die Molotow-Cocktails und Pflastersteine gefehlt, damit da was Glaubwürdiges rüberkommt... man kann es eben keinem Recht machen, nicht?

Der Rote Baron

PS: Frage an dich Benjamin: trägst du eigentlich Anzug und Krawatte?
 
AW: Studentenrevolte: Von Wien bis Innsbruck

Na immerhin haben die Studenten mit ihren Protesten erreicht, dass sich die Politik mit ihren Problemen beschäftigt. Was viele dabei irritiert: dieser Protest wurde über das Internet organisiert und es standen keine politisch organisierten Organisatoren an der Spitze dieser Protestbewegung - es gab also keine Ansprechpartner für die Politiker und diese konnten daher mit politischen Winkelzügen den Protest nicht zum verstummen bringen.
Das Resultat des Protests ist hingegen durchaus positiv: die Uni's bekommen mehr Geld, der Wissenschaftsminister der sich eigentlich nur durch sagenhaften Unsinn bemerkbar machte (ua. Kündigung des Vertrags mit dem CERN) wird nach Brüssel abgeschoben.
 
AW: Studentenrevolte: Von Wien bis Innsbruck

da seid ihr wohl auf propaganda der linken studentenfraktionen reingefallen...
der protest wurde durch die linken Studentenfraktionen iniitiiert und organisiert. Die Studis wurden auf der oeh-page extra dazu aufgerufen, bei den Protesten mitzuwirken. Später haben sich die Linken dann davon distanziert, weil die Besetzung unter den Studis nicht den erwünschten Anklang gefunden hat.
 
AW: Studentenrevolte: Von Wien bis Innsbruck

Interessant, dass die Forderung nach mehr Geld für Bildung ansich jedesmal als linkes Hirngespinst abgetan wird. Dabei muss eigentlich jeder, der auch nur 4 Wochen studiert hat, wissen, dass das gesamte System krankt. Und dass der Ruf nach dieser ominösen "Bildungsmilliarde" nicht unbedingt unberechtigt ist. Das Taschengeld, das der Onkel Gio jetzt rausgerückt hat, weil es ihm eh schon egal ist, was aus dem Ressort wird, reicht vielleicht, um ein paar Hörsäle zu renovieren.

Ich persönlich halte die Forderungen im Ansatz für richtig, allerdings muss man einsehen, dass sie heute nicht umsetzbar sind. In Deutschland restriktive und in Österreich keine Zugangsbeschränkungen zu haben, wenn die Studenten sich aussuchen können, wo sie studieren wollen, kann nicht funktionieren. Diese Situation spielt natürlich der ÖVP in die Hände, Studiengebühren, Eliteuni usw mit im Paket.

Es ist halt immer das gleiche Problem, wer am lautesten schreit, wird gehört. So kommt es dann auch, dass im Fernsehen eine engagierte dumme Nuss sprachlos nickend und mit offenem Mund vor einem Unirektor sitzt (der weiß, wovon er redet), weil die Sendezeit leider für mehr als die drei Standardplattitüden reicht. Und so nimmt man kritische Studenten dann in der Öffentlichkeit wahr. Traurig sowas...
 
AW: Studentenrevolte: Von Wien bis Innsbruck

Früher hatten wir gesagt „denen sollte man die Haare abschneiden und sie arbeiten schicken“...nun haben sie sich die Haare selber abgeschnitten und arbeiten um über die Runden zu kommen sogar neben dem Studium, und wir finden noch immer Gründe, warum „die“ still sein sollen. Vielleicht weil sie eine Gefahr für unsere Feigheit werden könnten.
Denn wenn wir demonstrieren würden, als Angestellte und Arbeiter, dann würden wir das nur in der Mittagspause dürfen. Mit angemessener Wut, angemessenen Mitteln und einer Flasche Pinotage für 2.99 als Versöhnerli am Abend. Aber nicht im Freien, sondern auf der Ehecouch.

Bernd
 
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AW: Studentenrevolte: Von Wien bis Innsbruck

Ok dann will ich ma wieder aufklären(da es offensichtlich not tut) und einige Dinge ins richtige Licht rücken.
1. Ja, die Unis wollen mehr Budget, ja die Unis brauchen mehr Budget! Da jedoch die neue ÖH-Vorsitzende Maurer gleich in ihrer Anfangsrede, die jegliche Inhalte und Konzepte zur Zukunft vermissen ließ, klar machte, dass sie nicht verhandeln, sondern lieber demonstrieren wolle, wirds wohl um die Zukunft der ÖH schlimm bestellt sein. Während das Jahr vor der ÖH-Wahl unter dem AG-Vorsitz enorm viel weiterging, was vor allem den Service am Studenten betraf und die stetige Erhöhung des Budgets für Wissenschaft und Forschung zur Ursache hatte, versuchen die linken Studentenorganisationen(vor allem die GRAS, VsStÖ) nunmehr die Studis und das Volk zu blenden, indem sie eindeutige Erfolge des AG-Vorsitzes(auf Grund der Verhandlungen der AG mit dem Wissenschaftsministerium konnte z.B. auf der Linzer JKU der Science Park gebaut werden) negieren. Ganz zum Zwecke "Besetzen und Rebellieren um jeden Preis" stellen sie unfinanzierbare Forderungen auf, wie z.B. das Grundeinkommen für Studenten(1,5 K Euro) oder die besagte Bildungsmilliarde...

2. Die große Mehrheit der Studentenschaft(nur um auch ma wieder ins richtige Licht gerückt zu werden) ist gegen die Besetzungen und für Verhandlungen der ÖH mit dem Wissenschaftsministerium. Da sich Maurer trotzdem weiterhin weigert, mit den Verantwortlichen in Kontakt zu treten und sogar 100.000 Euro zur Verköstigung der Besetzer(übrigens ca. die Hälfte der Einnahmen aus den ÖH-Beiträgen der Linzer JKU, um sich ma der Dimension dieser "Investition" im Klaren zu werden) locker macht, wird wohl noch weiter besetzt werden. Bei uns durfte nach dem HS 1 der HS 3 nun dran glauben, wobei hier ein nicht kleiner Teil aus Punks, die ein warmes Plätzchen suchen bzw. den HS zusammen mit linksradikalen Studis und Schülern(mich wunderts nimma, woher die zahlreichen zusätzlichen Nachhilfestunden kommen...^^) als billige Partylocation missbrauchen.

3. Bei uns in Linz leugnet die ÖH-Vertretung bestehend aus VsStÖ, Gras und ÖSU eine Zugehörigkeit zu den Besetzungen, obwohl sie diese initiierten, auf der HP dazu aufriefen und Leute aus eigenen Reihen bei dieser vorsprachen bzw. eifrig dabei mitwirkten. Zwar wenig überraschend, da die ÖH in Linz(seit der vorletzten ÖH-Wahl mit nunmehr der 2. Amtsperiode für Rot/Grün/ÖSU) bei uns noch nie viel anderes drauf hatte, als AG-Forderungen und Universitätsbeschlüsse, wo sie meinten, sie fänden positiven Anklang, als ihre eigene auszugeben(z.B. Verlängerung der Bibleszeiten war Unibeschluss nach Forderung durch die AG. ÖSU, VsStÖ, GRAS hatten Nüsse damit zu tun).

Die ÖH versumpft zusehends im Gatsch des Linkspopulismus und Emanzenkults...
 
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