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Staat vs Karl-Heinz Grasser

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Schriftliches Urteil ergangen:
Ganz vergessen. Das nächste Urteil wird in 4 bis 5 Jahren erfolgen. Bei der Streitsumme von ca 10 Millionen Euro kann man Grasser nur eine hohe Inflationsrate wünschen.
 
Was wirft die Staatsanwaltschaft dem ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser und seinen Beratern vor? Ein tiefer Einblick in die größte und spannendste Korruptionsanklage der Republik Österreich.

Dem Falter liegt jetzt die mehrhundertseitige Anklageschrift vor, hier die spannende Zusammenfassung:
https://cms.falter.at/falter/2016/07/26/die-anklage/

Die Vorwürfe des Staatsanwalts: Untreue, Bestechung, Unterschlagung, Fälschung eines Beweismittels, Geldwäscherei und Geschenkannahme. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Das lustigste ist aber die Vergesslichkeit des Wählers, den die Machenschaften rund um die ehemaligen FPÖ-Granden völlig kalt lassen.
Und der Geifer füllt die Mundhöhle bis er nach außen tritt...
Wenn ich nun die zahlreichen weiteren Skandale von (insbesondere) rot und schwarz und gar den Grünen in einem Atemzug nenne, stellt sich vielmehr die Frage, ob die "Qualitäts" -Medien samt ihren Lemmingen den Bösen nicht längst gefunden haben...
Grasser als damals wohl bekanntester ideologischer Flachwurzler in Reihen der Freiheitlichen, der nach verhältnismäßig kurzer Zeit seine wahre politische Heimat im Team Schüssels gefunden hat, als Kronzeugen für blaue Verderbtheit anzuführen, ist gleichermaßen dumm wie entlarvend.
Ich bin wahrlich kein Freund der Freiheitlichen, aber sobald mal einer nicht den üblichen Palaver über "no borders, no nations", die "Welt ist bunt", oder das übliche Geseiere aus dem Bereich der Antiwissenschaft(dieser Umstand ist naturwissenschaftlich erwiesen) Sozialpsychologie teilt, schauma besonders genau hin...
Bei Grasser, wie bei jedem anderen in seiner Position, wünschte ich mir die Herangehensweise des damaligen Präsidenten von Singapur...
 
"ideologischer Flachwurzler in Reihen der Freiheitlichen"?
Als "Tiefwurzler" würde man ideologisch wohl von Anfang an den Staatsanwalt wecken.

Aber dass in den 1980er, 90er Jahren schon die FPÖ das System entwickelt und sophistifiziert hat, wie man die Wirtschaft bzw. Vermögen ausblündern kann, was dann unter dem Schirm einer charakterlosen ÖVP in die Höhe von mehreren Milliarden gehoben worden ist, versucht man heute verzweifelt vergessen zu machen. In den Jahren um 2000 war man nicht nur in Österreich vom Typ eines "jungen, dynamischen(?), Medien-hübschen(?) und von Sensibilität befreiten Menschen*In berauscht. Grasser war außerhalb der Netzwerke von Parteien und deshalb ist er als letzter Sündenbock übrig geblieben, dem man vielleicht den Schandschild umhängen kann. Wenn einer so wie Birnbacher alleine übrig bleibt, dann könnte der vielleicht einmal zu reden beginnen, wenn er nicht zeitgerecht verstirbt,. Aber Helmut Elsner ist nach Jahren der Verfolgung, als er endlich "reden" wollte, dann doch gestorben, während Wolfgang Flöttl sich glücklich bis heute eine goldene Nase gedreht hat.
Vielleicht sollte man in Österreich einmal das ganze Netz aufdecken und sich nicht das Rechtswesen oder die Politik bis hinunter in die Medizin zunutze machen.
 
In den Jahren von 1999 bis 2003 wurden einige Milliarden Kredite (never ever einbringlich) von öS auf € umgetauft, dann in einzelne Konten gepackt und dann im Form eines SWAP über Russland, Georgien, Ukraine, Baltikum in Umlauf gebracht, bis dann letztendlich österreichische Banken rücklösen mussten. Der Schirm über diese ganzen Transaktionen wurde von Politikerinnen und Politikern aus allen Parteien drüber gespannt. Einzig die NEOS sind zu jung und andererseits waren sie auch noch zu naiv, um da mit zur Verantwortung gezogen werden zu können. Dasselbe könnte man auch dem ehemaligen Finanzminister Grasser sagen. Er hat nur persönlich profitiert aber nichts durchschaut - auch weil es ethisch bequem war.
 
Man fragt sich heute, warum bisher noch niemand auf die Idee gekommen ist/war, diese SWAPS aufzumachen und nachzuschauen, welche Darlehen dort drinnen waren/sind. Da werden sich vielleicht so manche wundern, dass sie als Euro Schuldner auftauchen, wo sie ja nur in At (Schilling) seinerzeit fakturiert geworden waren.
Beispiel: 600Tsd Schilling Schulden nach Konkurs, Bank verzichtet und legt eine Mio. öS drauf unter der Bedingung dass der Schuldbetrag von 10 Mio.öS anerkannt wird, der Konkursschuldner aber auswandert. Der im Krida Verfahren anerkannte Schuldenbetrag von 15 Mio. öS wird im Zuge all dieser Verfahren nun in "20 Mio.€" umbenannt und an einen russisch/georgischen Oligarchen als SWAP übertragen. Putin persönlich hatte dabei seinen "Gnadenstrahl" über allem walten lassen - wenn auch nur in der Farbe eine entfernten Gnaden Aura.

Das hat allerdings nicht nur in Österreich so gnadenreich gewirkt sondern hat sogar bis in die BDR gewirkt. Man beachte nur diesen unerklärlichen "brain drain" von einflussreichen Personen von Deutschland nach den östlichen Nachbarn der EU.
 
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Gegen den Inhalt gibts keine Einspruchmöglichkeit - allenfalls gegen Verfahrensfehler oder andere "formale" Gründe.
Hinter diesen Gründen ist's gut, sich zu verstecken - zumindest auf Zeit. 5, 6 Jahre sind bei dieser Wandelbarkeit der Machtverhältnisse nicht einmal ein Vogelschiss im Wald. Vom "Lercherl" (FM Koren) gar nicht zu reden.
 
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