• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

[SPRACHE+AUSDRUCK] Eigenarten, Seltsamkeiten, Störungen, Krankheiten ...

Doomscrolling oder Doomsurfing bezeichnet das exzessive Konsumieren negativer Nachrichten im Internet. https://de.wikipedia.org/wiki/Doomscrolling#cite_note-Merriam-1 Der gesteigerte Konsum vornehmlich negativer Schlagzeilen kann gesundheitsschädliche psychophysiologische Folgen haben.
Die Tätigkeit des Doomscrollings kann mit einem älteren Phänomen aus den 1970er-Jahren verglichen werden, dem Gemeine-Welt-Syndrom: „Die Überzeugung, dass die Welt ein gefährlicherer Ort zum Leben ist, als sie es tatsächlich ist – als Ergebnis einer langfristigen Exposition gegenüber gewaltbezogenen Inhalten im Fernsehen.“ Studien zeigen, dass Menschen, die beunruhigende Nachrichten sehen, nach weiteren Informationen zu diesem Thema suchen, wodurch ein sich selbst verstärkender Kreislauf entsteht.
Im herkömmlichen Sprachgebrauch ist das englische Wort „doom“ (Schicksal, Verhängnis, Verderben) mit der Finsternis und dem Bösen konnotiert und bezieht sich auf das Schicksal einer Person.
Das Gemeine-Welt-Syndrom beschreibt eine bestimmte menschliche Reaktion auf den langanhaltenden und alltäglichen Konsum von Gewaltdarstellungen im Fernsehen (siehe auch Fiktionale Gewalt#Film und Fernsehen). Demnach würden die Betroffenen zu der Einschätzung kommen, dass die sie umgebende Welt und andere Menschen einen für sie bedrohlichen Charakter hätten, Gewalt und Gefahr würden verstärkt als alltäglich und normal angesehen. Dazu könnten sich bei manchen der Betroffenen allgemeine Ängste und Depressionen einstellen. Die normale Umwelt werde mit einem vermehrten Misstrauen betrachtet, Vielseher (englisch heavy viewers) sähen sich in diesem Zusammenhang vermehrt in einer Opferrolle.

Das Calimero-Syndrom: Jammern als Lebensstil
Wir alle kennen Menschen, die scheinbar ihr gesamtes Leben damit verbringen, sich über irgendetwas zu beschweren. Nichts scheint für sie richtig zu laufen und alles stört sie. Nachdem du dies gelesen hast, wirst sicherlich auch du einen solchen Menschen im Kopf haben. Der französische Psychoanalytiker Saverio Tomasella spricht in seinem Buch Le syndrome de Calimero (Das Calimero-Syndrom) über dieses Phänomen.
In seinem Buch bezieht er sich auf dieses mürrische (aber dennoch charmante) kleine Küken aus der italienisch-japanischen Zeichentrickserie. Wenn du dir das obige Bild ansiehst, weißt du sicherlich, wen wir damit meinen! Obwohl Tomasella einige komische Vergleiche bei seiner Erklärung dieses Syndroms zieht, ist die Thematik an sich tatsächlich ziemlich ernsthaft.
Das Calimero-Syndrom ist ein zeitgenössisches Phänomen in einer Gesellschaft, die kurz vor der Implosion steht. Nach Tomasella “werden die Ungerechtigkeiten zunehmend offensichtlich; es lässt sich eine Parallele zu der Welt vor der Französischen Revolution im Jahr 1789 ziehen”.
Einigen werden Privilegien eingeräumt, während andere nur missbraucht und ausgenutzt werden. Infolge dieser Aspekte, die scheinbar fest in unserem Gesellschaftskonstrukt eingewoben zu sein scheinen, fühlen sich viele Menschen extrem ungerecht behandelt und haben ein reales Bedürfnis, sich zu beschweren.

Saverio Tomasella is a French psychoanalyst, researcher and writer, born in Paris, in 1966, Doctor in Management (2002), Doctor in Psychology and Psychopathology (2016). https://www.saveriotomasella.com/articles

 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
.....Aha und... "worunter" fällt das suchen (scrollen) nach solchen "Leerinformationen", die schon "nach einem" Tag von "anderen, neuen Leerinformationen" abgelöst werden??.....

fragt plotin
 
.....Aha und... "worunter" fällt das suchen (scrollen) nach solchen "Leerinformationen", die schon "nach einem" Tag von "anderen, neuen Leerinformationen" abgelöst werden??.....

fragt plotin
Es findet sich dazwischen (am Wegesrand). :morgen: Freude (ja Lust) am (Heraus)Finden kann auch auf "Leeres" treffen ... :schlaf2:
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Inspiriert von ... 🎭

Sebastian Kurz (* 27. August 1986 in Wien) ist ein ehemaliger österreichischer Politiker (ÖVP). Er war zweimal (von Dezember 2017 bis Mai 2019 und von Jänner 2020 bis Oktober 2021) Bundeskanzler der Republik Österreich – 17 Monate in einer Koalition mit der FPÖ und 21 in einer mit den Grünen. Zuvor war er von Dezember 2013 bis Dezember 2017 österreichischer Außen- und Integrationsminister.Von Mai 2017 bis Dezember 2021 fungierte er als Parteiobmann der ÖVP.Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen Korruptionsverdachts führten 2021 zu seinem Rückzug von allen politischen Ämtern. Im Februar 2024 wurden er und sein Kabinettschef Bernhard Bonelli wegen Falschaussage vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss vom Wiener Straflandesgericht verurteilt

Lena Schilling (* 8. Jänner 2001 in Wien https://de.wikipedia.org/wiki/Lena_Schilling#cite_note-1 ist eine österreichische Klimaaktivistin und seit dem 16. Juli 2024 Abgeordnete im Europäischen Parlament für die österreichischen Grünen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lena_Schilling#Kontroversen
Am 16. Juli 2024 wurde bekannt, dass Lena Schilling vom Bezirksgericht Josefstadt zur Zahlung einer Strafe in Höhe von 4.000 Euro verurteilt wurde, weil sie nach Ansicht der Richterin gegen die im April von ihr unterzeichnete Unterlassungserklärung gegenüber dem Ehepaar Bohrn Mena verstoßen habe. Schillings Anwältin Maria Windhager gab bekannt, das Urteil bekämpfen zu wollen

:morgen:

Pseudologie (von altgriechisch ψεῦδος pseudos ‚falsch‘ und -logie) oder Mythomanie ist ein Konzept, welches das Verhalten von Personen beschreibt, die wiederholt oder sogar zwanghaft lügen. Obwohl Pseudologie als Symptom anerkannt ist, herrscht keine Einigkeit darüber, ob es auch die Kriterien einer eigenständigen psychischen Störung erfüllt.
Mit dem Begriff Pseudologia phantastica („Lügensucht“) bezeichnet die Psychiatrie seit Anton Delbrück (1891) den Drang zum krankhaften Lügen und Übertreiben. Häufiger wird heute der Begriff pathologisches Lügen verwendet. Eine besondere Form der Pseudologia phantastica stellt das Münchhausen-Syndrom dar, bei dem der Patient körperliche Beschwerden erfindet und durch Lügen untermauert, um Aufmerksamkeit zu bekommen. In der modernen psychiatrischen Klassifikation wird diese Störung unter „andere Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen/artifizielle Störung“ (ICD-10: F68.1) eingeordnet. In Abgrenzung zum Wahnhaften im Rahmen von Psychosen oder anhaltend wahnhaften Störungen (ICD-10: F20, F22) kann der Pseudologe seine Überzeugung im Licht der Realität revidieren.

Das Felix-Krull-Syndrom ist eine Sonderform einer Pseudologia phantastica („Lügensucht“), bei der der Betroffene sein pathologisches Lügen zum Zweck der Hochstapelei verwendet. Der Begriff Felix-Krull-Syndrom ist ein Eponym, das sich von einem Roman von Thomas Mann ableitet.
Lügen ist per se nicht pathologisch (krankhaft). Die Grenze zwischen Lügen und Wahrsprechen ist fließend. Das Felix-Krull-Syndrom adressiert deshalb ein epistemisches Problem. Auch von Ärzten kann nicht einwandfrei geklärt werden, ob der pathologische Lügner seine Geschichten als unwahr erkennt oder willentlich betrügt und wo die Lüge aufhört und die Pseudologia phantastica beginnt. Auch deshalb wird mit Felix-Krull-Syndrom nicht nur ein anormales Verhalten von Patienten bezeichnet, sondern auch die Problematik seiner Diagnose.Gustav Aschaffenburg sah in Hochstaplern „Poet[en] mit weitem Gewissen“ und einer „Neigung zum Fabulieren“
 
Zurück
Oben