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Selbstüberschätzung contra Unterbelichtung

Aktivdenker

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19. Oktober 2008
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2.673
Selbstüberschätzung contra Unterbelichtung

Meine These:
Entweder man weiß zu wenig. Das ist dann die Unterbelichtung, wie man im Sprach-Jargon meint. Oder aber man weiß zu viel bzw. man glaubt viel zu wissen. Das ist dann die Selbstüberschätzung, im Sprach-Jargon.
Dazwischen liegt eine Vielzahl von differenzierten Abstufungen.
Die mittlere Balance wäre dann die Eigentlichkeit, welche doch total langweilig ist. Das beruht aus der neuronalen Inaktivität heraus.
Die Unterbelichtung würde ein deutliches Interesse an allen neuen hervorrufen. Das Spektakuläre, das Außergewöhnliche, das Sonderbare wirkt dann wie magisch angezogen. Daher auch der Hang zum Pseudo-Leben in Schuhen, die noch nicht passen.
Die Selbstüberschätzung wird durch bekannte Muster in Gehirn potenziert, durch die Gewissheit, durch innere Stärke, die dann zusammen eine Symbiose bilden. Daher der Hang zur Bestimmtheit.

Ideal wäre demnach ein harmonisches Spannungsverhältnis zwischen beiden Extremen, wobei man aber nie die Eigentlichkeit erreicht, sondern zwischen beiden Dualitäten eine dritte Größe erhebt. Die Demut.

Das Problem, was sich mir stellt ist:
Das ist ein Dogma, welches ich eigentlich ablehne.
Dann sind wir wieder bei der Eigentlichkeit.

Da ich das Problem meinerseits habe und noch keinen psychologischen Ansatz der Überwindung gefunden habe, habe ich es auch unter Psychologie eingestellt, obwohl es auch ein philosophisches Thema ist.

Mich würde mal interessieren, wie Ihr darüber denkt.

Lieben Gruß
Axl
 
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AW: Selbstüberschätzung contra Unterbelichtung

Selbstüberschätzung contra Unterbelichtung

Meine These:........ Oder aber man weiß zu viel bzw. man glaubt viel zu wissen. Das ist dann die Selbstüberschätzung, im Sprach-Jargon.
Das Spektakuläre, das Außergewöhnliche, das Sonderbare wirkt dann wie magisch angezogen.
Die Selbstüberschätzung wird durch bekannte Muster in Gehirn potenziert, durch die Gewissheit, durch innere Stärke, die dann zusammen eine Symbiose bilden. Daher der Hang zur Bestimmtheit.
Das Problem, was sich mir stellt ist:


Da ich das Problem meinerseits habe und noch keinen psychologischen Ansatz der Überwindung gefunden habe, habe ich es auch unter Psychologie eingestellt, obwohl es auch ein philosophisches Thema ist.

Mich würde mal interessieren, wie Ihr darüber denkt.

Lieben Gruß
Axl

No comment!
 
AW: Selbstüberschätzung contra Unterbelichtung

Hallo Axl,

Menschen, die extreme Fähigkeiten in bestimmten Bereichen haben, haben meistens in anderen Bereichen ebenso extreme Unfähigkeiten.
Es ist nicht sinnvoll, sich mit dem, was man kann, künstlich klein zu machen, um mit anderen auf einer Stufe zu stehen, aber um nicht abzuheben, ist es sehr hilfreich, sich immer wieder klar zu machen, wo die eigenen Defizite liegen. Ein gutes Selbstbewusstsein zeichnet sich meiner Meinung dadurch aus, dass man mit seinen Stärken und seinen Schwächen vertraut ist.

Liebe Grüße, Kaawi
 
AW: Selbstüberschätzung contra Unterbelichtung

hi axl,
ein reiches wissen ist wohl dann am besten, wenn es auch verbreitet werden kann.
so ist es wichtig für den wissenden zu wissen, wie er es an seine umwelt weitergeben kann.
hier ist nun der bereich, in dem der wissende weiteres wissen sammeln kann: durch das studium der wissensweitergabe.
nicht der unwissende ist dumm, weil er zu wenig weiß.
der wissende ist dumm, wenn er nicht erkennt, wie er dem unwissenden wissen vermitteln kann.

ich seh da jetzt eigentlich kein dogma ... nur einen weg, wo es weitergeht, erfahrungen zu machen und demut zu üben.
demut vor meinem gegenüber, das die größe hat, mich weiteres zu lehren.

liebe grüße
kathi

p.s.: astrologisch gesehen geht es bei diesem thema um die erlösung des "schützen": wie kann der wissende zum lehrer werden? -
indem er beginnt vom schüler das verstehen zu lernen.

damit befreit er sich vom inneren missionarszwang und kommt zur demut vor der ganzen welt. denn er weiß, indem er es erfährt: er und die welt sind EINS. untrennbar.

denn nur die synthese ist es, das zählt.
und die synthese ist nur dann erreicht, wenn beide seiten - beide pole - schüler und lehrer - sich gefunden haben.
 
AW: Selbstüberschätzung contra Unterbelichtung

Liebe Kaawi,
liebe Kathi,

vielen Dank für Eure Beiträge.

Ich denke ich bin urlaubsreif und habe deshalb meinen Rucksack geschnürt und werde nun für einige Zeit auf Wanderschaft gehen.

Die Frühlingsluft weht gerade durch meine Wohnung, habe alle Fenster auf und leichten Durchzug, um den alten Wintermieff hinaus zulassen.

Die Osterglocken und Narzissen blühen wie verrückt und leuchten im knalligem Gelb um die Wette. Die ersten Knospen der Tulpen und Hyazinthen kommen empor, die ersten kleinen Blättchen habe ich auf den Büschen gesehen. Ich glaube es ist der Knallerbsenstrauch, der diese Blättchen, ganz klein und mild im grün, hervorbringt, bin mir aber nicht sicher....

Ich breche gleich auf und lasse meine Bücher zurück, denn ich will nur erleben, mit allen Sinnen, wie die Natur zum Leben erwacht und lebendig wird.

Ich weiß noch nicht genau wohin, aber voran, durch den Wald, über die Hügel und Berge, bis an Meer, um das Rauschen der Wellen zu hören....

Mein Gepäck ist nur minimal, meine Sinne auf maximal gestellt. Schreibzeug und Kompass habe ich dabei, denn bis zur Walpurgisnacht bin ich wieder zurück, um Dank zu üben, Demut zu zeigen.

Es kann nur eine Demut geben, die vor der Natur. Die Dummheiten der Leute, wie auch meine eigenen Dummheiten, will ich abschüttel und hoffe sehr, auf ein geistreiches Wiedersehn/Wiederhören mit Euch.

Alles Liebe und Gute
Axl

:blume2:

 
lieber axl,
all meine guten wünsche und gedanken mögen dich auf deinen wegen begleiten.
du weißt, wie gut du mir bist......ich freue mich, wieder von dir zu hören.

1000 küsse und miliionenfache freude schicke ich dir
hab dich lieb
kathi :kuss1:
 
AW: Selbstüberschätzung contra Unterbelichtung

Lieber Axl,

auch von mir die besten Wünsche für deine Reise aus dem Munde Georg Danzers (leider bei youtube nicht gefunden):

Aufwärts

Nach dem Schiffbruch klammern sich, die meisten an die Trümmer
und sie kämpfen um das letzte Rettungsboot,
doch ich schwimm hinaus auf`s offne Meer,
das Wasser trägt, wenn man ihm traut,
ich habe keine Angst vorm Tod.

Denn ich spür was kommen, etwas schönes, etwas neues,
und da ist ein Streifen Licht am Horizont,
ich bin voller Zuversicht, ich bin in Aufbruchstimmung,
und ich spür genau, dass sich's zu leben lohnt.

Nein es gibt kein rechts, es gibt kein links, es gibt
nur ein geradeaus, ich nehme was ich kriegen kann,
ja ich nehm`s wie`s kommt, ich leb mich aus, ich brauch kein Haus
und wo was altes aufhört fängt was neues an.
Es geht aufwärts...

Es kommt nichts von außen, wenn es nicht von innen kommt,
und nichts von oben, was es nicht schon unten gibt,
ja, ich bin ein Außenseiter, aber meine Innenseite
ist empfindlich und sie lebt und liebt.
Werft die Händler aus den Tempeln eurer Köpfe,
hört nicht mehr auf ihr Geschwätz, traut lieber eurem Bauch,
ich bin auf der Suche nach dem unfassbaren Abenteuer
weil ich das, was fassbar ist nicht brauch.

Es gibt nur noch Gegenwart und Diesseits und die Weite meiner Seele
und das ist mir schon genug
denn die Zukunft und das Paradies im Jenseits sind sehr ungewiss
und dienen nur zum Selbstbetrug.
Es geht aufwärts.....

Und ab heute wird nur noch gelacht und jeder, der sich wichtig macht
kann mich von vornherein einmal
denn die besten Sprüche hier im Land
stehn alle an der Wand
gemalt, geschmiert von Hand, doch ohne Zahl.

Ich lauf durch die Strassen, bin nicht müde
kann nicht schlafen
ich hab Hunger in der Stille dieser Nacht
ich brauch nichts zu essen, fremde Betten, Zigaretten,
nur die Lust auf einen Morgen, der erwacht!


Alles Liebe, Kathrin
 
AW: Selbstüberschätzung contra Unterbelichtung

Wiesen und Wälder,
Wege und Felder,
durchkreuze ich,
sie ziehe mich.

Leben in der Natur,
Lebendigkeit pur,
durchkreuze ich,
sie ziehen mich.

Existenz im Raum,
ohne geht es kaum.
Der Raum ist die GANZE Welt,
die mir so sehr gefällt.

Was der Mensch hat geschaffen,
ist der Hunger nach Waffen,
die morden und töten,
bringen ALLES in Nöten.

Weder Macht noch Geld,
dem Frieden gefällt,
Weder Raub noch Gier,
gefallen mir.

Demut vor der Natur,
sind Menschen ohne Spur,
Respekt vor der Technik,
diese Einsicht ist nicht.

Es fehlt an Liebe,
weshalb ich transzendiere,
ohne Einsicht kein Ausblick,
das Wahre ist nicht chic.

Es fehlt an Ideelen,
und am Speziellen,
überall Gleichheit,
stört die Freiheit.

Das Gleichwertige
ist der Wert ohne Urteil,
Das Urteil ist nicht das Ganze,
sondern wie Schwert und Lanze.

Der Duft der Zivilisation,
ist die natürliche Konfrontation,
mit der gemeinen Natürlichkeit,
aber der Gestank er bleibt.

Könnten alle dies riechen,
es würden niemand mehr schießen,
wir würden alle Waffen nichten,
unser Bewusstsein verdichten.

Statt Kompensation
die Kompression,
statt leugnen und lügen,
würden wir Demut üben.

Denn die Natürlichkeit,
ist nicht so weit,
von den Menschen entfernt,
denn dieser lernt.

Das Lernen hört nie auf,
es ist auch kein Kauf,
es ist wandelbar,
mir wird dies klar.

Jedes Ende ein Anfang ist,
das sollte sein, jedem gewiss.
Denn die Erde ist rund,
und das Leben wird BUNT.
 
AW: Selbstüberschätzung contra Unterbelichtung

demut kennt kein urteil.

zumindest mir erscheint es so.
und dennoch darf in gewissem rahmen jede/r selbst "gewichten", wie und was und wann und wo er/sie wie und was sein will.

ob dieser rahmen auch mal größer werden kann?
ich meine: JA.
fragt sich nur: wie?
vielleicht durch BUNTHEIT...

lieber axl, freu mich, dass du wieder zurück bist.
:kuss1: kathi
 
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AW: Selbstüberschätzung contra Unterbelichtung

Liebe Kathi,
liebe Kaawi,
Liebe Leser, die mich mögen oder auch nicht :)

ich war nie weg, nur unterwegs und bin ich immer noch bei Freunden, guten Bekannten und in der Natur. Ich hoffe, dass ich Ostern endlich das Meer sehe, die Wellen rauschen höre und salzige Luft meiner alten Heimat wieder riechen und schmecken werde.

Ich habe sehr viele Eindrücke schriftlich festgehalten und werde so nach und nach - wie mir die Zeit dazu bleibt - das eine oder andere hier posten.

Die Demut vor allem Natürlichen - ja vor der Natur selbst - ist wie ein Gefühl, welches nicht zu verleugnen ist. Man steht erstaunt vor dieser Herrlichkeit und kann es nicht begreifen, warum wir unseren Lebensraum so schänden, warum wir uns so zubetonieren und glauben, die Natur beherrschen zu können.

Ohne die Natur ist das Leben auf der Erde nicht möglich bzw. man glaubt zwar ohne sie leben zu können, jedoch halte ich es für ausgeschlossen. Mir ist dabei klar geworden, dass ein bewusstes Leben mit nachhaltigem Umgang von natürlichen Materialien nicht ausreicht, solange der Menschen im Wahn zwischen Konsum und Geiz auf Kosten anderer lebt und danach strebt ein Übermensch zu werden.

Das was ich schon so lange geplant habe, nämlich einer Naturschutzorganisation beizutreten, werde ich wohl dieses Jahr noch in Angriff nehmen. Denn es scheint mir so zu sein, dass ich mein Leben nicht nur für mich und andere Menschen leben - nein auch FÜR die Natur und die Natürlichkeit soll meine Kraft des Lebens nützen.

Lieben Gruß
Axl
 
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