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Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

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AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Jetzt weiss ich endlich, warum so viele Leute in den dunklen Keller lachen gehen.:)

:)

Ich hatte mir vor meiner Antwort mit der dunklen Materie gerade diesen Film angesehen.

Das finde ich witzig, denn das bringt mich auf die Idee, daß ein Lachanfall vielleicht ja auch mit einer Kausalkette zusammenhängen könnte. Also, nicht direkt mit der Situation an sich, vielmehr als eingebettete Situation in eine Reihe Situationen. Man tendiert, glaube ich zu der Annahme, daß eine einzelne Situation herauszulösen sei und nun in sich isoliert betrachtet werden kann.

Anders ausgedrückt - hätte ich mir vorher nicht diesen Film angesehen, hätte ich wahrscheinlich etwas anderes geschrieben.
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Hallo Klugbeisserin

Davon, dass ein Kind mit einer angeborenen Schadenfreude zur Welt kommt, habe ich nichts geschrieben, wohl aber, dass das kindliche Lachen in ein Verlegenheitslachen überging, als Dadda92 klar wurde, dass die Situation nicht zum Lachen war.


Ich weiss nicht, ob Dada da da eine kindlich-pupertäre Situation angesprochen hat, das kann ich aus seinen Zeilen nicht herauslesen.

Du hast mit Deinen Zeilen subjektiviert, dass es für eine pupertäre Person aufgrund Verlegenheit normal wäre solche LF´s zu haben - das gilt jedoch genauso für alle Erwachsene. Und hier geht es mir speziell um den Fall des Verlustes der Selbstkontrolle in unpassenden Situationen - dies kann ein Kind freilich noch nicht steuern - ein pupertierendes Kind, bzw. Teeny lernt erst mit solchen Situationen umzugehen. Da stell ich Dir nix hin.

Daher ging ich von vorne herein von gereiften Personen aus, sowie in dem Beispiel des TV-Moderators, der danach gefeuert wurde. Es geht mir folglich nicht um Schadenfreude die beinhaltet, dass ein Lachen wissentlich, bewusst und absichtlich gesteuert herbeigeführt wird, um einer anderen Person seine Antipathie auszudrücken.

Im Gegenteil: dem Lachenden ist seine eigene Situtation meistens äusserst peinlich und unerklärlich; mehr noch bewusst, dass er das Gegenüber mit seinem Lachen keinesfalls emotional verletzen wollte.

Die Art Humor, über die Kinder am häufigsten lachen, ist Slapstick.Dass einem Kleinkind noch nicht klar ist, was es in z. B. in "Tom und Jerry" vorgesetzt bekommt, ist auch klar. Doch mit der Zeit, bzw. dem Sozialisierungsprozess mischt allmählich auch Schadenfreude mit. Dass es der Kleine dem Großen so richtig "zeigt". Wobei der Kleine eigentlich nur boshaft ist. Trotzdem lachen Kinder über den Schaden des Großen. Das ist die Art des Humors von Kindern, und sie hat nicht unbedingt etwas mit Boshaftigkeit zu tun, sondern mit dem Gefühl der kindlichen Unterlegenheit in der Welt der mächtigen Erwachsenen (bzw. der großen Geschwister).


Wie Erwachsene eben - nur dort geht es überwiegend um ein gesteuertes, bereits bewusst manipulierendes Lachverhalten, was den Kindern vorgelebt wird. Es wird ihnen heute in den Medien gezeigt, was lustig zu sein hat und so übernommen. Viele neue Filme und Serien beinhalten zum grössten Teil die Schadenfreude und eine Satirik, welches ein Kind nicht emotional auswerten kann, sodass ich in 80% der Zeichentrickserien einen pädagogischen Unratsstempel hinaufknallen würde - aber heute sagt man dazu "pädagogisch wertvoll"...und belächelt das kleine Bambi vom guten alten W. D. ....das nur nebenbei....bevor ich jetzt von meinem Thema da da vollens abdrifte und den Knüppel aus dem Sack hole wegen so manchem Käse da heutzutage....

Wenn Dein Kollege unmotivierte und unangebrachte Lachanfälle bekam, lag wahrscheinlich eine psychische Störung vor. Wenn er in einem Soziaberuf arbeitete, zeigt das m.E., dass er sich darüber im Klaren war. Wahrscheinlich konnte er dadurch mehr Verständnis für Verhaltensprobleme Anderer entwickeln, als die, die sich selbst für "nicht gestört" halten.

Du solltest mit solchen Diagnosen ohne Betrachtung des Einzelfalles vorsichtiger umgehen. Eine psychische Störung ist eine seelische Abnormalität, die dem Betroffenen überwiegend Leid bringt und therapeuthisch behandlungswürdig ist.
Hierbei dürften thematisch gesehen sogenannte Lachkrämpfe zählen, die dem Betroffenen schmerzen, und meistens von einer Traumatisierung herrühren (Bsp.: Kriegsgeschädigte, Misshandlungsopfer). Diese sind dem Betroffenen völlig unbewusst und dienen ähnlich einer Schockreatkion als Abwehrmassnahme für neuen Schmerz, bzw. auch als Fluchtreaktion vor den bereits erlebten Schmerz.

Damit stimmst Du mir indirekt doch zu, wenn Du schreibst, dass Lachen eine "Bereinigung seines eigenen psychischen Ballastes" sei. Denn genau das ist das Lachen in Pubertät und Adoleszenz (dieZeit des Überganges vom Kind zum Erwachsenen) oft.


Du zielst auf die Pupertät ab. Ich spreche von Erwachsenen bezogen auf diese eine Art des Lachanfalles - damit wir nicht aneinander vorbeireden.

Beispiel: Ich bekomme einen Lachanfall in der Kirche, weil mich dort eine Wespe wärend der Andacht ständig ärgert ---> dass die Leute sich durch mich gestört fühlen, weil es unpassend ist, wenn ich ständig herumfuchtel und dann mein unterdrücktes Lachen herausplatzt, ist gut nachvollziehbar.

Den Anfall konnte ich auch nicht aufhalten; selbst wenn ich dies noch so gewollt hätte. Es war einfach zu komisch! Die Wahrnehmung verdreht sich und die Welt sieht plötzlich nicht mehr so ernst aus - unterstrichen wird das Ganze dann noch, wenn die Leute drumrum dann noch ernster wirken als vorher. Kann man das so stehenlassen? Ich sehe das nicht als psychische Abnormität an - eher als psychisches Phänomen.

Es ist auch über sich selbst Lachen in unpassenden Sitationen gemeint. Mr. Beam greift übrigens diese Spezialität sehr gerne auf - was es auslöst, ist ja bekannt.

Lacuna
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Hallo Windreiter,

danke für die Links. Da sind ein paar sehr informative Dinge für mich dabei - jedoch geht es dort hauptsächlich um die bewusste Schadenfreude, welche ich im o.g. Fall komplett - auch wenn situationsbedingt sich der andere verletzt fühlt - ausschliesse.

Das finde ich witzig, denn das bringt mich auf die Idee, daß ein Lachanfall vielleicht ja auch mit einer Kausalkette zusammenhängen könnte. Also, nicht direkt mit der Situation an sich, vielmehr als eingebettete Situation in eine Reihe Situationen. Man tendiert, glaube ich zu der Annahme, daß eine einzelne Situation herauszulösen sei und nun in sich isoliert betrachtet werden kann.

eben eben, ja genau da sind wir der Sache seeeehrrr Nahe...und ich will das in sich isoliert betrachen, in Teilchen zerpflücken um meinen Verstand das geforderte Whiskas zu erbringen. So ähnlich könnte es doch auch sein...da draussen hüpfen noch eine Menge grüne Männchen rum (muss ja nicht immer dunkel sein). Und die lachen über uns...sodass in den weiten des Universums durchaus der Humor seinen berechtigten Stellenwert hat.

Lacuna
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Hallo Marianne,

In gewisser Weise bin ich eine Betroffene --- ich "erleide" - früher öfter, jetzt seltener - völlig unkontrollierbare Lachanfälle

Das höre ich sehr oft, dass es später weniger wird. War die Unkontrollierbarkeit für das das sogenannte, etwas überspitzte "Leid", wie Du es treffend für die situationsbedingte Wahrnehmung bezeichnest, für Dich dafür verantwortlich?

MEIN PROBLEME sind/waren völlig unvermutete Begegnung mit - mir grotesk erscheinender - Situationskomik.

Genau diese Art von Wahrnehmung sehe ich als Auslöser solcher Lachanfälle. Jeder hat seine eigene Art von Humor und Komik inne, die mit eigenen Erlebnissen z.T. unbewusst verbunden werden.


Ihr wirklichen Fachleute unter uns - lacht jetzt nicht über mich ... frau zimmert sich halt ihre Erklärungen ....
außerdem kann ich mich so
.


Das Lachen in die tiefe gehend und seinen vielen Einzelvarianten ist noch nicht ausgereift in die Tiefe erforscht worden. Da es hier nicht um Leid - also auch Behandlungsbedürftiges geht (bringt auch keine Kohle ein).

Denn gerade bei Forschungen am Unterbewusstsein und in der Tiefenpsychologie streiten sich die Gemüter. Daher finde ich es interessant und bereichernd Beispiele und eigene Erklärungen von Euch zu lesen und mal drüber zu brüten...Gack Gack ...ich finde mich ehrlich gesagt heute gar nicht witzig...

Ich entschuldige mich dann übrigens auch gleich für meine Schachtelsätze, Schreibfehler und Grammatik.


Nicht ich lache - es lacht aus mir !!!!!

Was ist es - oder wer ist es? Gehe ich recht in der Annahme Du trennst diesen emotionalen Teil in Dir von Deinem kontrollierbarem Ich - und stellst ihn sozusagen in Dein unteres Ich?

Lacuna
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Hallo Lacuna!

Hat ein bisschen gedauert, bis ich jetzt auch etwas zu deinem Thema beitragen kann. Ich hab erst in meinen Erinnerungen wühlen und nachstöbern müssen, wie das bei mir war. Ich kann mich nur an einen einzigen unkontrollierbaren Lachanfall erinnern, der mir in den letzten Jahren passiert ist. Das war 1994 bei der Feier des 75.Geburtstags meiner Mutter, als meine älteste Schwester versuchte, die Rolle meiner längst verstorbenen Großmutter zu übernehmen, und einen strengen Blick über die anwesenden Kinder und Enkel meiner Mutter streifen ließ, der uns sowas wie Respekt vor dem feierlichen Augenblick einbläuen hätte sollen, aber meine kleine (um 2 Jahre jüngere) Schwester und mich zu unserem letzten gemeinsamen und sehr ausgiebigen Lachanfall reizte. Meine Mutter meinte sogar, dass das ein Höhepunkt ihres Festes gewesen sei, denn nach und nach stimmten alle in unser Gelächter mit ein, sogar die große Schwester konnte sich nicht mehr dagegen wehren, und wir "zerwuzelten" uns sicher eine Viertelstunde lang, bevor endlich die feierliche Rede gehalten werden konnte. Der Stimmung hat das sehr gut getan.

Ich erinnere mich nun auch sehr gut an die Lachanfälle unserer Kindheit, die meine kleine Schwester und ich gemeinsam erlebten. Und da erinnere ich mich besonders an solche, die uns entweder in der Kirche, beim Gottesdienst, wenns ganz besonders still und feierlich zuging, überfielen, oder beim Abendgebet, das ein von unserem Vater geleitetes, streng überwachtes Ritual war, und uns wahrscheinlich deswegen immer wieder zum Lachen reizte. Es genügte, wenn auf der Glatze meines Vaters, der vor uns Kindern saß, eine Fliege hin und her spazierte. Meine Schwester warf nur einen kleinen Blick zu mir herüber und schon mussten wir - anfangs natürlich nur ganz leise und vorsichtig - losprusten. Jeder Blick verstärkte den Lachreiz, und die strafenden Blicke meiner Oma oder der Brüder, die befürchteten, dass Vater deswegen auch noch schimpfen würde, machten die ganze Sache noch viel viel schlimmer.

Solche Szenen spielten sich auch beim sonntäglichen Familienmittagessen ab, wenn Besuch da war und meine Oma wollte, dass wir ganz besonders manierlich und lieb sein sollten. Grad da ging es einfach nicht. Wir nahmen uns sogar vor, diesmal wirklich darauf zu achten, dass uns kein Lachanfall überrumpeln könnte, aber das war glaube ich noch ärger.

Ich hab dieses Gepruste, das sich bis zu einem Gewieher steigerte, wobei meine Schwester und ich oft vom Ort des Geschehens weggehen mussten, um die andern nicht zur Weißglut zu treiben, so in Erinnerung, dass wir uns erlöst fühlten von der Enge und dem Gehorchen Müssen, auch vor der autoritären Faust unseres Vaters, der gegen unser Lachen kein Mittel wusste. Es hat viele Situationen gelockert, die schon sehr ernst und streng geworden waren.

Meine Schwester und ich standen uns in diesen Momenten sehr nahe, wir waren die jüngsten von sieben Kindern. Manchmal wurde auch noch der nächstältere Bruder angesteckt. Meine Mutter ließ sich auch manchmal anstecken, aber mein Vater und meine Oma niemals. Die wurden immer strenger, wollten uns befehlen, mit Lachen aufzuhören, während wir uns krümmten und versuchten, ein ernstes Gesicht zu machen.

Wenn ich mir diese bösen, schimpfenden Gesichter meines Vaters und meiner Großmutter heute vorstelle, dann erscheinen sie mir eher lächerlich als zum Fürchten. Sie wollten dem Leben verbieten zu leben. Durch die Lachanfällte brach es sich aber immer wieder einen Weg.

Danke Lacu! Hat Spaß gemacht, mich zurück zu erinnern.
:blume1:
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Was ist es - oder wer ist es? Gehe ich recht in der Annahme Du trennst diesen emotionalen Teil in Dir von Deinem kontrollierbarem Ich - und stellst ihn sozusagen in Dein unteres Ich?

Habe nach diesem Thema etwas gegoogelt und dies gefunden:

Zitat:
1. Die Quelle aller menschlichen Erkenntnis ist das „Gegebene“.
2. Gegeben ist nur eine Mannigfaltigkeit von Sinneseindrücken (Empfindungen).
3. Nicht gegeben ist alles, was zusätzlich zu den Inhalten der sinnlichen Wahrnehmung die „Welt“ konstituiert.
4. Die Unterscheidung zwischen Ich und Welt ist haltlos.
5. Es gibt keine metaphysische Erkenntnis über außersinnliche Realität.
Zitatende

Das klingt für mich nachvollziehbar, aber ich habe mich noch nicht eingehender damit auseinander gesetzt. Ist in diesem Ordner auch, denke ich, off topic.
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

hallo lacu,

vielleicht hat unser unterbewusstsein auch nur einen kurzschluss mit unserem bewusstsein und das führt zu dem lachanfall :D

lg binchen
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

hallo lilith

toll wie plastisch du das beschreibst, was mir auffällt ist das du meist einen lachanfall zusammen mit deiner schweste hattes.

wenn ich so nachdenke sind meine lachanfälle auch meist mit einer freundin gewesen.
aber nur mit einer freundin mit der ich auch tief verbunden war sog. seelenverwandte - ein blick und wir mussten lachen ohne ende, man war eins denn man dachte genau das gleiche ohne es auszusprechen.

hmm wer lacht da nun?

lg binchen
 
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AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Habe nach diesem Thema etwas gegoogelt und dies gefunden:

Zitat:
1. Die Quelle aller menschlichen Erkenntnis ist das „Gegebene“.
2. Gegeben ist nur eine Mannigfaltigkeit von Sinneseindrücken (Empfindungen).
3. Nicht gegeben ist alles, was zusätzlich zu den Inhalten der sinnlichen Wahrnehmung die „Welt“ konstituiert.
4. Die Unterscheidung zwischen Ich und Welt ist haltlos.
5. Es gibt keine metaphysische Erkenntnis über außersinnliche Realität.
Zitatende

Das klingt für mich nachvollziehbar, aber ich habe mich noch nicht eingehender damit auseinander gesetzt. Ist in diesem Ordner auch, denke ich, off topic.

Genau, lieber Windreiter..

wenngleich ich Machs philosophische Thesen nur so überblicksweise kenne ( seine physikalischen schon gar nicht), hatte ich aber solche theoretischen Überlegungen - als Deterministin eh klar - im Hinterkopf ...

und habe sie ein wenig freudianisch verbrämt ( kurz und populär) Das ES = Unbewusste schlägt manchmal zu, bevor es den Instanzenzug ÜBERICH - ICH "ordnungsgemäß" durchlaufen hat.


Und wir können uns vor Lachen nicht halten --- manchmal sogar die Blase nicht :zunge3::zunge3:
 
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