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Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

L

lacuna777

Guest
Hallo werte Fories,

ich möchte gern ein Thema zum Meinungs- u. Wissensaustausch bereitstellen, weil es mich schon etwas länger beschäftigt.

Den Lachanfall.

Dazu kann auch ein normaler Schluckauf, Niess- und Heulanfall dazugehören.

Es sind eben die Dinge, wo jedem Menschen bekannt sind, dass man in diesem Moment die Kontrolle über sich verliert und sich selbst nicht mehr zu steuern weiss.

Hier ein Beispiel , ich wäre dankbar um Meinungen bezüglich dieses Falles und natürlich auch eigene Erfahrungen bezüglich Lachanfällen in unpassenden Situationen, wo ihr sie nicht aufhalten konntet, obwohl die Situation dazu wissentlich unpassend war.

http://www.20min.ch/digital/dossier/clips/story/18205307

wie kann dies erstmal sachlich, medizinisch geklärt werden. Ich wäre sehr dankbar um ein paar mir hilfreiche Links, Tips etc...


Lacuna
 
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AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

hallöchen lacu

hmmm also wissen tu ich es nicht aber erklären kann ich es mir so.
der niesanfall ist rein biologisch - dir fliegt was in die nase es reizt diese und du musst diesen fremdkörperlos werden indem du niesen tust.
kann auch ne alergiesein die diesen niesanfall auslöst.

lachanfall wie heulanfall da würde ich sagen dies ist der psychische niesanfall.
beim lachanfall findest du eine situation so komisch das du nicht mehr aufhören kannst zu lachen, dabei spielt deine persönliche verfassung auch eine grosse rolle.
bist du zb übermüdet findest du die normalsten sachen sau komisch - irgendwie läuft deine psyche hohl und deine wahrnehmung verschiebt sich.

beim heulanfall wird deine psyche in eine dir bekannte situation bzw emotion geworfen was dich dann so berührt das du heulst ohne ende.

so kurz meine meinung dazu


liebe grüssle binchen
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Naja ich hatte ne längere zeit mal lachanfälle obwohl es überhaupt nichts zum lachen gab ... zum beispiel ist jemand hingefallen und hat sich wirklich böse weggehtan und ich musste mich aufeinmal tot lachen ich weiß nicht wieso ich konnte es einfach nicht zurückhalten und hab mich voll dafür geschämt und mich richtig mies gefühlt da fällt jemand hin und es sah noch nicht mal witzig aus und ich lach mich krank :wc1: ich kann es mir bis heute nicht wirklich erklären ... ich hab mich bei der person entschuldig , naja .
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Naja ich hatte ne längere zeit mal lachanfälle obwohl es überhaupt nichts zum lachen gab ... zum beispiel ist jemand hingefallen und hat sich wirklich böse weggehtan und ich musste mich aufeinmal tot lachen ich weiß nicht wieso ich konnte es einfach nicht zurückhalten und hab mich voll dafür geschämt und mich richtig mies gefühlt da fällt jemand hin und es sah noch nicht mal witzig aus und ich lach mich krank :wc1: ich kann es mir bis heute nicht wirklich erklären ... ich hab mich bei der person entschuldig , naja .
Warst Du damals in der Pubertät?
Wenn ja, dann war Dein Lachen zwar nicht angebracht, aber keineswegs grundlos. In der Pubertät findet bekanntlich der Übergang vom Kind zum Erwachsenen statt.
Kinder lachen mehr über Slapstick-Komik (eine Form der Schadenfreude). Zeichentrickfilme, wie zB "Tom und Jerry" nutzen dies.
Erwachsene lachen eher über die eigenen Vorstellungen, die sie mit dem Gehörten/Gesehenen verbinden.

Bei Dir dürfte es wahrscheinlich – pubertätsbedingt – eine verwirrende Mischung aus Beidem stattgefunden haben. Einerseits die kindliche Freude an der Slapstick-Situation, andererseits konntest Du Dir schon erwachsenengemäß gut vorstellen, dass das gar nicht zum Lachen war.

Das war Dir unangenehm, und deshalb musstest Du noch mehr lachen. Aber jetzt war es das sog. Verlegenheitslachen:
Man weiß, dass man sich in eine peinliche Situation gebracht hat, fühlt sich (unbewusst) unterlegen und muss unwillkürlich lachen – ob man will oder nicht. Weil Lachen ursprünglich aus einer Drohgebärde entstand. Man fletschte die Zähne, um sein kräftiges Gebiss zu zeigen. Auch diesen sehr ursprünglichen Vorgang sieht man bei Jugendlichen öfter.

Möglicherweise haben bei Dir beide Faktoren zusammengespielt.
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Hallo Klug(s..)beisserin,

dies hat nichts mit Pupertät zutun. Schadenfreude ist ein Teil der angelernt wird, zum eigenen Abwehr, Ablenkungs/-schutzmechanismus - und zwar von der äusseren Wahrnehmung/Erwachsenenwelt. Mit Schadenfreude kommt kein Mensch angeboren zur Welt.


Dadda92 hat einen wichtigen Punkt bemerkt; ihn offen und ehrlich angesprochen - auf das ich auch hinaus wollte:

Er konnte diesen LF nicht zurückhalten, obwohl er wusste, dass er unangebracht war - sogar sich dafür entschuldigt hatte. Der Grund war nicht Schadenfreude. Es war ihm sogar bewusst, dass er nicht über Schaden eines Menschen lachen wollte - doch konnte er es trotzdem nicht aufhalten.



Ich hatte einen Kollegen - im Sozialberuf - der regelmässig unaufhaltsame Lachanfälle bekam. Dies ebenfalls nicht über Schaden einer Person - sondern etwas anderes hat es ausgelöst.

Lachen ansich ist übrigens definitiv eine emotional, kurzfristig sehr stark wirkende Bereinigung seines eigenen psychischen Balastes; und trägt zudem sehr stark für die körpereigenen Abwehrkräfte als hintergründiger Systemmitarbeiter mit. :sekt: ...dabei nicht zu vergessen, dass dies Lachen nicht aus dem eigenen Abgrund kommt - ich meine schadenfreudig lachen.

Lacuna
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

bist du zb übermüdet findest du die normalsten sachen sau komisch - irgendwie läuft deine psyche hohl und deine wahrnehmung verschiebt sich.

jo - genau - diese Übermüdung die Du da ansprichst ist Energiemangel (hervorgerufen werden kann auch durch auslösende Situation) - die gesunderweise durch Lachen dann ausgeglichen werden kann. Früher sprach man unter Freundinnen "jezet bin I abber trül, hohoho". Eine Art Eigenrauschzustand im positiven Sinne. Da werden ergo eine Menge Endorphine in die Wege geleitet, die den Energiehaushalt wieder ausgleichen. Vielleicht noch andere Hormone - "falls Jemand Bscheid weiss, sag einfach bei mir Bscheid")....Vorraussetzung ist - dass die Person auch lachbar ist - also zum Lachen etwa nicht nur in Keller aus moralisch blockierte Gründe geht. Ähm...ja,.,.... ist spät heute ...



beim heulanfall wird deine psyche in eine dir bekannte situation bzw emotion geworfen was dich dann so berührt das du heulst ohne ende.

das ist genau der Punkt, den es beim Lachanfall auch geben MUSS! Danke Binchen für Deine Meinung auch - da werd ich doch noch draufkommen, wo der Hammer hängt....:mad:
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Hallo Klug(s..)beisserin,

dies hat nichts mit Pupertät zutun. Schadenfreude ist ein Teil der angelernt wird, zum eigenen Abwehr, Ablenkungs/-schutzmechanismus - und zwar von der äusseren Wahrnehmung/Erwachsenenwelt. Mit Schadenfreude kommt kein Mensch angeboren zur Welt.

Dadda92 hat einen wichtigen Punkt bemerkt; ihn offen und ehrlich angesprochen - auf das ich auch hinaus wollte:

Er konnte diesen LF nicht zurückhalten, obwohl er wusste, dass er unangebracht war - sogar sich dafür entschuldigt hatte. Der Grund war nicht Schadenfreude. Es war ihm sogar bewusst, dass er nicht über Schaden eines Menschen lachen wollte - doch konnte er es trotzdem nicht aufhalten.
Davon, dass ein Kind mit einer angeborenen Schadenfreude zur Welt kommt, habe ich nichts geschrieben, wohl aber, dass das kindliche Lachen in ein Verlegenheitslachen überging, als Dadda92 klar wurde, dass die Situation nicht zum Lachen war.

Dass schon hilflose Säuglinge reflexartig lächeln, wenn sie ein Erwachsener anschaut, ist bekannt. Sie zeigen unwillkürlich ihre "Zähne".
Die Art Humor, über die Kinder am häufigsten lachen, ist Slapstick.
Dass einem Kleinkind noch nicht klar ist, was es in z. B. in "Tom und Jerry" vorgesetzt bekommt, ist auch klar. Doch mit der Zeit, bzw. dem Sozialisierungsprozess mischt allmählich auch Schadenfreude mit. Dass es der Kleine dem Großen so richtig "zeigt". Wobei der Kleine eigentlich nur boshaft ist. Trotzdem lachen Kinder über den Schaden des Großen. Das ist die Art des Humors von Kindern, und sie hat nicht unbedingt etwas mit Boshaftigkeit zu tun, sondern mit dem Gefühl der kindlichen Unterlegenheit in der Welt der mächtigen Erwachsenen (bzw. der großen Geschwister).
Ich hatte einen Kollegen - im Sozialberuf - der regelmässig unaufhaltsame Lachanfälle bekam. Dies ebenfalls nicht über Schaden einer Person - sondern etwas anderes hat es ausgelöst.
Wenn Dein Kollege unmotivierte und unangebrachte Lachanfälle bekam, lag wahrscheinlich eine psychische Störung vor. Wenn er in einem Soziaberuf arbeitete, zeigt das m.E., dass er sich darüber im Klaren war. Wahrscheinlich konnte er dadurch mehr Verständnis für Verhaltensprobleme Anderer entwickeln, als die, die sich selbst für "nicht gestört" halten.
Lachen ansich ist übrigens definitiv eine emotional, kurzfristig sehr stark wirkende Bereinigung seines eigenen psychischen Balastes; und trägt zudem sehr stark für die körpereigenen Abwehrkräfte als hintergründiger Systemmitarbeiter mit. :sekt: ...dabei nicht zu vergessen, dass dies Lachen nicht aus dem eigenen Abgrund kommt - ich meine schadenfreudig lachen.
Damit stimmst Du mir indirekt doch zu, wenn Du schreibst, dass Lachen eine "Bereinigung seines eigenen psychischen Ballastes" sei. Denn genau das ist das Lachen in Pubertät und Adoleszenz (dieZeit des Überganges vom Kind zum Erwachsenen) oft.
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Interessant, wie sich dieser Ordner zur Wissenschaft hin entwickelt. Ich habe mal über das Thema ein wenig gegoogelt.

Guckst du

und guckst du hier
 
AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

In gewisser Weise bin ich eine Betroffene --- ich "erleide" - früher öfter, jetzt seltener - völlig unkontrollierbare Lachanfälle
.​

lieber Windreiter --- habe die von Dir angegebenen Links deshalb mit großem Interesse gelesen. Mag sei, dass Schadenfreude, also soziologische Ursache ein häufiger Grund ist, " spontan" loszulachen...


Das ist es aber bei meinen Lachanfällen nie gewesen. Nicht, dass ich besonders edel wäre, und deshalb nie schadenfroh. aber ich bin zu schlau, dass ich diese so zeigen könnte: da gibt es bei mir schon Kontrollmechanismen.


MEIN PROBLEME sind/waren völlig unvermutete Begegnung mit - mir grotesk erscheinender - Situationskomik.

Ich kann mir das nur irgendwie evolutionär mit unserem Hirnaufbau erklären.
Da ja in unserem Zwischenhirn alle Emotionen irgendwie ankommen und dann erst ins Großhirn zwecks Reaktion weitergeleitet werden, stelle ich mir das so vor. als PANNE !!!

Ein Lachreiz ( Situationskomik) landet - blitzschnell wird er nach "oben" weitergeleitet, in die motorischen Felder .... also: die Lachmuskeln werden bereitgestellt ..

Und nun - so denke ich es mir: passiert eine Panne--- bevor wir in den rationalen Verknüpfungsstellen in der Großhirnrinde " beurteilen", ob wir lachen wollen... überfällt uns der optische vermittelte Lachreiz und wir
müssen lachen --- eben, wie wir es alle beschreiben haben - unkontrolliert ...


Ihr wirklichen Fachleute unter uns - lacht jetzt nicht über mich ... frau zimmert sich halt ihre Erklärungen ....
außerdem kann ich mich so entschuldigen.

Nicht ich lache - es lacht aus mir !!!!!
 
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AW: Selbstkontrolle verlieren am Beispiel Lachanfall

Nicht ich lache - es lacht aus mir !!!!!

Liebe Marianne,

dem kann ich aus vollem Herzen zustimmen. Manchmal frage ich mich wie solche Situationen entstehen - oder anders ausgedrückt - in der Natur scheint nicht nur Mathematik oder Physik zu sein... nein... die entdeckte dunkle Materie, die 85% des Universums ausmachen soll, könnte ja vielleicht aus Humor bestehen.:)

Liebe Grüße:blume1:
 
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