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Russen und/oder Russlanddeutsche und die Atomwaffendrohung?!

PhilippP

Well-Known Member
Registriert
8. April 2003
Beiträge
934
Hallo zusammen,

ich bin ja von zahlreichen Schülern und Schülerinnen umgeben, die täglich mit russischer Flagge auf dem T-Shirt in die Schule kommen und bei jeder Gelegenheit, die man ihnen gibt, ihre Verbundenheit für Russland und die russische Politik zum Ausdruck bringen. Wie diese aussieht, dürfte klar sein.

Nun leben derzeit laut Statistik ca. 2,5 Millionen Russlanddeutsche in Deutschland und ca. 260.000 russische Staatsbürger. Demzufolge würde - ganz plump gedacht - Russland ja bei einem atomaren Angriff die eigenen Leute, die über ganz Europa verteilt sind, mit auslöschen. Gilt das dann als Kollateralschaden oder wie soll man das einordnen?

Irgendwie wird das nie thematisiert, daher greife ich das hier und jetzt auf. Was meint ihr dazu?
 
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Ich meine dazu, dass ich insbesondere Putin aber auch jeder anderen Regierungsadministration, eine weitgehende Ignoranz gegenüber Bevölkerungen zutraue.
 
Irgendwie wird das nie thematisiert, daher greife ich das hier und jetzt auf. Was meint ihr dazu?
Wenn Russland mit Atomwaffen Europa und Deutschland angreift, dann hat es ganz andere Probleme als die paar Russen die in Europa leben. Dann haben wir einen atomaren dritten Weltkrieg bei dem Atommächte wie Frankreich, England und höchst wahrscheinlich auch die USA ihre Atomwaffen nach Russland und direkt nach Moskau schicken. Viele bleiben dann wohl eh nicht übrig und die Machteliten vegetieren dann bestenfalls noch in irgendwelchen Bunkern vor sich hin...

Davon abgesehen leben in Deutschland soviele Russlanddeutsche weil die eben in Russland selbst über ihre lange Geschichte hinweg eine unterdrückte und verfolgte Minderheit waren. Das sind daher die letzten denen ein grössenwahnsinner Faschist wie Putin, der hundertausende Russen an der Front in der Ukraine verheizt, irgendwie nachtrauert.
 
Wenn Russland mit Atomwaffen Europa und Deutschland angreift, dann hat es ganz andere Probleme als die paar Russen die in Europa leben. Dann haben wir einen atomaren dritten Weltkrieg bei dem Atommächte wie Frankreich, England und höchst wahrscheinlich auch die USA ihre Atomwaffen nach Russland und direkt nach Moskau schicken. Viele bleiben dann wohl eh nicht übrig und die Machteliten vegetieren dann bestenfalls noch in irgendwelchen Bunkern vor sich hin...

Davon abgesehen leben in Deutschland soviele Russlanddeutsche weil die eben in Russland selbst über ihre lange Geschichte hinweg eine unterdrückte und verfolgte Minderheit waren. Das sind daher die letzten denen ein grössenwahnsinner Faschist wie Putin, der hundertausende Russen an der Front in der Ukraine verheizt, irgendwie nachtrauert.

Sicherlich wäre es fatal, würde Russland die Atomdrohung wahr machen. Ich finde es halt interessant, dass die Russen hierzulande, die ich - wie gesagt - leider häufiger nationalistisch erlebe, der eigenen Auslöschung ins Angesicht blicken. Sie sitzen ja in Feindesland - die russische Propaganda ist in dieser Hinsicht sehr eindeutig.

Natürlich darf man jetzt nicht alle Russlanddeutschen über einen Kamm scheren, aber ich schätze schon, dass in etwa die Hälfte eher dazu tendiert, Russlands Vorgehen zu rechtfertigen. Da mache ich mir keine Illusionen.
 
Sicherlich wäre es fatal, würde Russland die Atomdrohung wahr machen. Ich finde es halt interessant, dass die Russen hierzulande, die ich - wie gesagt - leider häufiger nationalistisch erlebe, der eigenen Auslöschung ins Angesicht blicken. Sie sitzen ja in Feindesland - die russische Propaganda ist in dieser Hinsicht sehr eindeutig.
Ja, das stimmt. Aus Perspektive der hier lebenden Russen ist das schon ein seltsame Position. Aber ich finde es eh schwer nachvollziehbar und irgendwo widersprüchlich aus eineme freien Land heraus für eine Diktatur zu sprechen. Die Vorzüge des Westens und der Demokratie geniessen und gleichzeitig von einem Land zu schwärmen, wo es das alles nicht gibt. Aus der warmen, sicheren Stube heraus sich für einen Krieg auszusprechen, bei dem sie im Prinzip jederzeit an die Front berufen werden könnten. Bei Leuten die an solchen nationalistischen Ideologien hängen kann wohl leider nicht viel rationales Denken erwartet werden...

Irgendwo ist ja auch die ganze imperialistische, nationalistische Politik Russlands extrem widersprüchlich. Es soll Russland mehr Sicherheit gegeben werden, wofür quasi ein Krieg mit dem Grossteil der freien Welt angezettelt wird, der zum genauen Gegenteil führt. Es soll der Einfluss der NATO verringert werden, was dazu führt, dass mehrere Länder der NATO beigetreten sind und diese nun enorm aufrüstet und einen neuen Sinn erhalten hat. Es soll das grossartige Russland erhalten und gegen westliche Einflüsse verteidigt werden, was dazu führt, dass das Land wirtschaftlich abstürzt und die wenige Industrie und Wirtschaft abschmiert. Es soll eine Verbrüderung mit den Brüdern in der Ukraine erfolgen, wozu diese abgeschlachtet und zerbombt werden. Statt einer Annäherung wenden die Ukrainer sich nun komplett von Russland ab und besinnen sich erst Recht auf die eigene Kultur.
 
Ja, das stimmt. Aus Perspektive der hier lebenden Russen ist das schon ein seltsame Position. Aber ich finde es eh schwer nachvollziehbar und irgendwo widersprüchlich aus eineme freien Land heraus für eine Diktatur zu sprechen. Die Vorzüge des Westens und der Demokratie geniessen und gleichzeitig von einem Land zu schwärmen, wo es das alles nicht gibt. Aus der warmen, sicheren Stube heraus sich für einen Krieg auszusprechen, bei dem sie im Prinzip jederzeit an die Front berufen werden könnten. Bei Leuten die an solchen nationalistischen Ideologien hängen kann wohl leider nicht viel rationales Denken erwartet werden...

Irgendwo ist ja auch die ganze imperialistische, nationalistische Politik Russlands extrem widersprüchlich. Es soll Russland mehr Sicherheit gegeben werden, wofür quasi ein Krieg mit dem Grossteil der freien Welt angezettelt wird, der zum genauen Gegenteil führt. Es soll der Einfluss der NATO verringert werden, was dazu führt, dass mehrere Länder der NATO beigetreten sind und diese nun enorm aufrüstet und einen neuen Sinn erhalten hat. Es soll das grossartige Russland erhalten und gegen westliche Einflüsse verteidigt werden, was dazu führt, dass das Land wirtschaftlich abstürzt und die wenige Industrie und Wirtschaft abschmiert. Es soll eine Verbrüderung mit den Brüdern in der Ukraine erfolgen, wozu diese abgeschlachtet und zerbombt werden. Statt einer Annäherung wenden die Ukrainer sich nun komplett von Russland ab und besinnen sich erst Recht auf die eigene Kultur.

Mein Erklärungsansatz ist der, dass die Masse der Menschen (besser: Untertanen) eben das macht, was im Menschen in solchen Situationen wohl fest verankert ist: Es wird dem implementierten Nationalgefühl gefolgt und die Realität so verdreht, dass die (Schein)Begründungen akzeptabel genug erscheinen. Wie so oft werden Feindbilder bedient und aktiviert.

Aus Sicht des russischen Regimes ist es wohl primär der Machterhalt, der hier Triebkraft ist. Die eigenen Defizite werden übertüncht und die systemimmanente Gewalt durch eine überlagernde (Krieg) eben solche überspielt. Das Volk wird im Angesicht einer vermeintlichen äußeren Bedrohung vereint zu einer willfährigen Masse, die sich in einer Gemengelage aus blindem Nationalismus, Opportunismus, Angst und Passivität zur politischen Bedeutungslosigkeit und zum Werkzeug der Mächtigen degradieren lässt.

Die Bedrohung schien - Grüße ans Atomzeitalter - noch nie so groß zu sein, aber die Mechanismen sind dieselben geblieben. Historisch gesehen sozusagen einer der ältesten Hüte überhaupt.
 
Aus der Sicht Putinrusslands ist der Imperialismus durchaus nachvollziehbar. Wirtschaftlich gibt Russland nicht viel her, trotz der vielen Bodenschätze. Kulturell auch nicht. Sicher, Russland brachte einzelne große Wissenschafter und Literaten hervor und das Ballett ist erstklassig,
aber welches Land blickt denn neidisch auf die russische Kultur? Außer Rohstoffen hat Russland nicht viele Güter zu exportieren.

Aber, Russland ist militärisch gefürchtet und gemessen an seiner sonstigen Kraft militärisch überproportioniert. Also ist der naheliegendste
Weg, diese Stärke dafür einzusetzen, um seine globale Machtposition auszubauen. Wenn man nicht locken kann, dann macht man es mit
Drohung und Gewalt. Und, da der Westen - und da vor allem Europa - genau das Gegenteil darstellt, also ein wohlstandsgesättigter, selbstzufriedener, multipolarer und kampfunwilliger Gegenspieler ist, sah Putin die Chance, diese Schwächen auszunutzen und sich lediglich lautstarker, aber halbherziger Proteste gegenüber zu sehen, wenn er seine Einflusssphäre erweitert.

Das ging auch lange sehr gut bei diversen kaukasischen Ländern und auch der Ukraine 2014. Dass sich die Ukraine aber 2022 so entschieden
und gewaltig wehrt und auch der Westen endlich mehr macht als nur jammern und hoffen, dass es nur bei der Ukraine bleibt, die Putin will,
hat Putin nicht erwartet.
Noch jetzt hat er die nicht unberechtigte Hoffnung, dass die Harmoniebedürftigkeit und Selbstzufriedenheit des Westens diesen daran
hindert, Putins Verbrechen ausreichend Widerstand zu leisten. frenilshtar und andere menschenverachtende Querulanten tun auch ihr
bestes dazu, den Westen zu spalten, damit er die Ukraine für den eigenen Profit Putin überlässt.

Dass sie damit aber nicht nur die Ukraine opfern, sondern viel viel mehr, ist ihnen in ihrer egoistischen Kurzsichtigkeit nicht bewusst -
oder aber sehr wohl, und sie wollen tatsächlich eine neue Weltordnung, in der die freie, westliche Gesellschaft keine Rolle mehr spielt,
herbeiführen. Aus welchem Grund auch immer.
 
Aus der Sicht Putinrusslands ist der Imperialismus durchaus nachvollziehbar. Wirtschaftlich gibt Russland nicht viel her, trotz der vielen Bodenschätze. Kulturell auch nicht. Sicher, Russland brachte einzelne große Wissenschafter und Literaten hervor und das Ballett ist erstklassig,
aber welches Land blickt denn neidisch auf die russische Kultur? Außer Rohstoffen hat Russland nicht viele Güter zu exportieren.

Aber, Russland ist militärisch gefürchtet und gemessen an seiner sonstigen Kraft militärisch überproportioniert. Also ist der naheliegendste
Weg, diese Stärke dafür einzusetzen, um seine globale Machtposition auszubauen. Wenn man nicht locken kann, dann macht man es mit
Drohung und Gewalt. Und, da der Westen - und da vor allem Europa - genau das Gegenteil darstellt, also ein wohlstandsgesättigter, selbstzufriedener, multipolarer und kampfunwilliger Gegenspieler ist, sah Putin die Chance, diese Schwächen auszunutzen und sich lediglich lautstarker, aber halbherziger Proteste gegenüber zu sehen, wenn er seine Einflusssphäre erweitert.

Das ging auch lange sehr gut bei diversen kaukasischen Ländern und auch der Ukraine 2014. Dass sich die Ukraine aber 2022 so entschieden
und gewaltig wehrt und auch der Westen endlich mehr macht als nur jammern und hoffen, dass es nur bei der Ukraine bleibt, die Putin will,
hat Putin nicht erwartet.
Noch jetzt hat er die nicht unberechtigte Hoffnung, dass die Harmoniebedürftigkeit und Selbstzufriedenheit des Westens diesen daran
hindert, Putins Verbrechen ausreichend Widerstand zu leisten. frenilshtar und andere menschenverachtende Querulanten tun auch ihr
bestes dazu, den Westen zu spalten, damit er die Ukraine für den eigenen Profit Putin überlässt.

Dass sie damit aber nicht nur die Ukraine opfern, sondern viel viel mehr, ist ihnen in ihrer egoistischen Kurzsichtigkeit nicht bewusst -
oder aber sehr wohl, und sie wollen tatsächlich eine neue Weltordnung, in der die freie, westliche Gesellschaft keine Rolle mehr spielt,
herbeiführen. Aus welchem Grund auch immer.
Bis auf das völlig überflüssige und ungerechtfertigte Hinhacken auf FreniIshtar, die weder für Russland noch für "den Westen" verantwortlich ist, ein guter Beitrag.
 
Bis auf das völlig überflüssige und ungerechtfertigte Hinhacken auf FreniIshtar,
Klar findet eine Krähe die Bezeichnung einer anderen Krähe als Krähe "völlig überflüssig und ungerechtfertigt".
Nur nimmt die Wahrheit nun einmal keine Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten und Täuschungsabsichten.
die weder für Russland noch für "den Westen" verantwortlich ist, ein guter Beitrag.
frenilshtar ist nicht für Russland und "den Westen" verantwortlich, aber für seine Menschenverachtung, seine Unwahrheiten, seine Frechheiten und seine Diskussionsverweigerungen.
 
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