AW: Rücktritt Michael Spindelegger
Wenn einer merkt dass er seine Aufgabe nicht mehr packt, dass es ihm zuviel wird, er nicht mehr die Rückendeckung hat die er braucht, dass es ihm nicht mehr möglich ist die Erwartungen die er an sich stellt zu erfüllen, dann ist es doch das richtige, dass er seinen Platz räumt und wen anderen ans Ruder lässt, der mehr voranbringen kann.
Und jetzt gibt es den Prüfbericht der Hypo-Kommision von Irmgard Griss. Dieser Bericht listet unbestechlich nicht nur sieben schwerwiegende Fehler auf, sondern belegt gewisserart schwarz auf weiß die Unfähigkeit vieler Politiker. Das lässt den Schluss zu, dass die höchste Befähigung der meisten Politiker darin liegt, Schuld von sich zu weisen.
Sie sind immer die ganz weiß weißen Schafe, die die Schuld und den Dilletantismus anderer auf sich nehmen müssen. Dabei achten sie mit Argusaugen darauf, sich schön und gut zu reden, damit ihre "Arbeit" als wunderbar für das Volk zur Geltung kommt. Dabei wollen sie meistens nur, dass die nächste Wahl eben für sie gut ausgeht und sie selber ihre Pfründe ins Reine bringen. - Das ist, so denke ich, so ziemlich überall in Europa gleich.
Doch was tun? Die Herrschaften Politiker einfach absetzen oder ihren Rücktritt fordern? Nein, sämtliche Politiker als nur schlechte Menschen einzustufen, das geht nicht. Viele von ihnen unterliegen ja auch gewissen Zwängen. Aber den oder die anderen schlecht zu reden, miese zu machen, dafür gibt es ohnehin genug laut schreiende Oppositions-Politiker, die immer wieder einen Rücktritt von irgendwem fordern. Ja, das können sie perfekt, aber es ist trotzdem so, dass damit keine Probleme gelöst werden können.
So bleibt es immer wieder ein Glücksfall, wenn nicht Macht hungrige, profilierungssüchtige, grundgescheite, standhafte und unbestechliche Menschen irgendwo in der Politik anzutreffen sind - z.B. Gauck.