AW: Religionskritik - Jean-Paul Sarte und Bertrand Russell
ad 1.
Russels Zitat kann man verschieden deuten.
Entweder er meint, dass das Mysterium des Todes, das Ungewisse, etc. dem Menschen einfach Angst macht und in die Religion treibt, oder er meint, dass die Religion die Menschen nur mit Angstmacherei am Glauben halten kann, so wie etwa das Christentum bei Andersgläubigkeit die ewige Verdammnis prophezeit. Interessant am Christentum ist ja auch, dass es in ihm einen Gott gibt, der Gesetze erlassen hat, bei deren Nichteinhaltung man ewig brennt, und dann einen zweiten Gott (Jesus), der die Menschen von der Angst nicht mehr weiterzuleben nach dem Tode, oder auch in die Hölle zu kommen, befreit. Die Religion macht also selbst Angst, um dann von sich sagen zu können, sie befreie einen davon.
ad 2.
Sartre sagt einfach, dass wir alles wählen können, nur das Wählen-Können selbst nicht. Zur Freiheit verurteilt sein heißt einfach nicht nicht frei sein zu können. Daraus folgt dann, dass man für alles zu hundert Prozent verantwortlich ist.
Diese Erkenntnis lässt sich im Übrigen wunderbar mit Religion vereinbaren. Ein Christ würde vermutlich nur noch hinzufügen, dass man mitsamt dieser Freiheit auch zum Sündigen verurteilt ist. Eine vermeintliche Tatsache, die uns die ehrenwerten Priester ja auch im Moment deutlich vor Augen führen.