Nachmittagsphantast
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In Österreich ein wenig lax gehandhabt sind die Rechte der Opfer von Verbrechen oder der erhöhten Aufmerksamkeit von Massenmedien. Zu diesem Schluss komme ich, nachdem ich die Geschehnisse um Arigona Zogaj, Natascha Kampusch und dem grauenhaften Sexualverbrechen in Amstetten verfolgt habe. In der Causa Kampusch wurden gegen ihren Willen Bilder aus dem "Kellerverlies" gezeigt, das natürlich einerseits ein Tatort des Verbrechens ist, aber anders jahrelang der Wohnort des Mädchens gewesen ist, also Privatsphäre. Und diese gehört m.E. nicht in die Öffentlichkeit. Ähnlich verhält es sich in der Causa Zogaj mit der "unabsichtlichen" Preisgabe persönlicher Daten über begangene Delikte in Arigonas Familie. Es war vorhersehbar, dass die aus der versehentlichen Herausgabe der persönlichen Daten gewonnenen Erkenntnisse nur gegen die Zogajs eingesetzt werden konnte, entsprechend also zumindest teilweise zu einem Stimmungsumschwung in der Bevölkerung führte. Schließlich wiederholte sich die Unart der Medien bzw. wohl auch allzu freizügiges Handeln bei der Polizei wie im Fall Kampusch nun im Fall Amstetten. Nicht nur wurden die Namen der Opfer herausgegeben, was erst zur zwangsläufigen Namensänderung dieser führen wird, sondern erneut Bilder aus dem Verlies gezeigt. Der reißerische Aufmacher "Das Verlies" eignet sich natürlich besonders gut zum Quotenfang. Die Argumentation seitens der Ermittler ist, "dass die Bilder keine persönlichen Details" zeigen, jedoch trifft das - zumindest aus Sicht der Betroffenen - nur bedingt zu, da sie - wie damals Natascha Kampusch, der jetzt ein Strick aus ihrer medialen Präsenz gedreht werden soll - eben in diesen Kellerräumen gelebt, ja leider sogar darin aufgewachsen sind.
Es stellt sich die Frage, ob die Gier nach sensationsgeilen Aufmachern und gegen die Grundrechte der österreichischen Bürger verstoßenden Bildveröffentlichungen überhaupt noch ein Ende finden wird. Wo bleibt der Aufschrei jener, die sich gegen die Videoüberwachung und den Fingerabdruck im Personalausweis wehren?
schreibt Inntranetz
Es stellt sich die Frage, ob die Gier nach sensationsgeilen Aufmachern und gegen die Grundrechte der österreichischen Bürger verstoßenden Bildveröffentlichungen überhaupt noch ein Ende finden wird. Wo bleibt der Aufschrei jener, die sich gegen die Videoüberwachung und den Fingerabdruck im Personalausweis wehren?
schreibt Inntranetz