Die "privatisierte Gewalt" ... breitet sich vor allem dort aus, wo tragende staatliche Strukturen entweder noch nicht, wie in Palästina, oder nicht mehr, wie in Zentralafrika, bestehen. Die UN haben gar keine andere Wahl, als auf die Privatarmeen zurückzugreifen, weil es in besagten Gebieten überhaupt keine öffentlichen Organe gibt. Beispiel Palästina: die Al-Aksa-Brigaden beanspruchen bereits, im Falle einer möglichen Staatsgründung die öffentliche Sicherheitswahrung zu übernehmen: eine typische "private" Proto-Polizei also; und selbst George W. Bush strebt an, der Terrororganisation Hamas parlamentarische Würden zu verleihen und sie so in den demokratischen Prozeß einzubinden. Weil es anders gar keine Möglichkeit gibt, da ist sonst nichts weiter, es gibt dort einfach nichts anderes.
Oder ein "Bündnis der Willigen" marschiert in diese Krisengebiete kurzerhand ein und installiert eine kurz- oder längerwährende Fremdherrschaft. Das kann im Ernst niemand wollen, und so verfahren bezeichnenderweise nicht nur die UN, sondern auch die USA nicht, wie wir am Irak bestens beobachten können.