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Präferenzutilitarismus nach Singer... Faschist oder Genie?

noraA

New Member
Registriert
29. Juni 2009
Beiträge
8
Ich denke, dass jeder, der sich eingermaßen mit Philosophie der Moderne beschäftigt, irgendwann über den Namen Peter Singer gestoßen sein wird...
Frage: Hat jmd. von euch die praktische Ethik gelesen und wenn ja, was haltet ihr von Singer Argumentation beispielsweise über Abtreibung, Tierrechte, Gentechnik etc. pp.?
Ich persönlich finde es nämlich furchtbar, wie dieser Mann in der Öffentlichkeit immer wieder plakativ zerrissen wird, da es an ihm nichts, aber auch wirklich nichts Faschistoides zu finden gibt, wenn man willens ist 'nen kleinen Blick über den Tellerrand zu werfen.
Ich denke, dass man, falls Interesse besteht, im weiteren Verlauf des Threads einzelne Aspekte seiner Ethik im Detail diskutieren könnte (was ich auch gerne würde), aber erst einmal wollte ich ein allgemeines Meinungsbild zu dem Mann haben.
Für alle, die noch nie über diesen Namen gestoßen sein sollten: http://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Singer

Liebe Grüße,
Aaron
 
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AW: Präferenzutilitarismus nach Singer... Faschist oder Genie?

Auch Singer wird nichts grosses bewegen in der Welt. Abtreibung ist ganz sicher falsch, doch Abtreibung ist nur ein Symptom einer mittlerweile eiskalten Gesellschaft. Der wahre Massenmord der Menschheitsgeschichte lautet: Abtreibung!

Abtreibung ist auch typisch für viele, heutige Frauen: Heimlich in Hinterzimmern Leben vernichten und nach vorne die lächelnde, allen wohlwolllende Heilige spielen! Ich glaube die Abtreibungszahlen übertreffen mittlerweile alles was da war: Auch die Opfer des II. Weltkrieges sind getoppt!

Es gibt nichts perverseres als z.b. Abtreibung. Sich Leben aus dem Bauch schneiden lassen, dann lächelnd aus dem OP-Raum kommen und: "Dem Herrn sei dank!" sagen. Singer wird aber nichts erreichen, da seine Aussagen auf angekokelte Hirne treffen ......

Ich bin auch für absolute Rechte der Tiere. Angefangen hatte dies als ich früher immer "Flipper" im TV sah!

 
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AW: Präferenzutilitarismus nach Singer... Faschist oder Genie?

Auch Singer wird nichts grosses bewegen in der Welt. Abtreibung ist ganz sicher falsch, doch Abtreibung ist nur ein Symptom einer mittlerweile eiskalten Gesellschaft. Der wahre Massenmord der Menschheitsgeschichte lautet: Abtreibung!

Abtreibung ist auch typisch für viele, heutige Frauen: Heimlich in Hinterzimmern Leben vernichten und nach vorne die lächelnde, allen wohlwolllende Heilige spielen! Ich glaube die Abtreibungszahlen übertreffen mittlerweile alles was da war: Auch die Opfer des II. Weltkrieges sind getoppt!

Es gibt nichts perverseres als z.b. Abtreibung. Sich Leben aus dem Bauch schneiden lassen, dann lächelnd aus dem OP-Raum kommen und: "Dem Herrn sei dank!" sagen. Singer wird aber nichts erreichen, da seine Aussagen auf angekokelte Hirne treffen ......

Hallo Vitargio,

ich finde, dass Du die Dinge etwas arg einseitig siehst. Jene "mittlerweile eiskalte Gesellschaft", die Du anprangerst, hat auch enorm viele warme Seiten, die man nicht einfach unter den Teppich bugsieren sollte, weil es der eigenen destruktiven Stimmung gerade genehm ist.

Wenn Du dann Abtreibung allgemein als "ganz sicher falsch" behauptest, dann umgehst Du die vielen ethischen und zwischenmenschlich wichtigen Fragen, die mit diesem Tun in Verbindung stehen und jenes Abtreiben als sehr vielschichtige Angelegenheit ausweisen, die mannigfaltige und je individuell zu erwägende Aspekte kennt.

Hier die Frau (prototypengleich) als mordlüsternes Geschöpf zu deklarieren, das ist - dies sage ich ganz offen - selbst ein Akt von ethischer Fragwürdigkeit, weil hier ein Mensch allein die eigene Sichtweise generalisiert und die ganz eigene Lebenssituation, in welcher ein jeder Mensch (resp. die abtreibende Frau) sich befindet, völlig missachtet. Ist das nicht ebenso "ganz sicher falsch"?

Meiner Meinung nach ist Dein obiger Erguss an Eiseskälte schwerlich zu übertreffen.

Es grüßt,

Philipp
 
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AW: Präferenzutilitarismus nach Singer... Faschist oder Genie?

Ehm... Ich war leicht irritiert. Freut mich, dass du dich für Tierrechte einsetzt (lebst du vegan? Nur so am Rande).
Deine Ausführungen über Abtreibung haben mich allerdings, wie wahrscheinlich auch schon meinen Vorredner/-schreiber leicht irritiert.
1. Singer befürwortet Abtreibung, insofern das Ungeborene nicht bereits zu den sensitiviten Lebewesen (sensitives Lebewesen ist kein Begriff, den Singer selbst verewendet, aber ich denke jeder weiß, was gemeint ist, falls nicht, nachfragen...) gezählt werden kann. Und 2. finde ICH, dass du es dir etwas leicht machst, wenn du das rhetorische Henkersbeil über alle Frauen erhebst, die abtreiben.
Ich bin mir nicht sicher, ob du dir vorstellen kannst, was eine Schwangerschaft für Frauen bedeutet (ich kann es letztendlich als Mann sicherlich ebenfalls nicht) und ob in manchen Fällen eine Abtreibung sogar moralisch gerechtfertigt wäre.
Allerdings muss ich dir zustimmen, dass ab einem bestimmten Entwicklungsstand das Abtreiben von Kindern sicherlich unmoralisch ist, insofern sie bereits dazu in der Lage sind, Schmerz zu entwickeln. Über Bewusstsein möchte ich an dieser Stelle ueberhaupt noch nicht reden, da dieser Aspekt die Kontroverse noch auf ein anderes Level bringen würde. Von Bewusstsein kann man nämlich ebenfalls noch nicht bei Kleinkindern sprechen und niemand würde einen Infantizid begrüßen, falls es den Eltern gerade gelegen käme.
Frage: Ist damit eine Diskussion über Abtreibung eröffnet? Bisher kam noch relativ wenig zu Singer selbst. Ich denke, man sollte sich zunächst auf ein Thema konzentrieren, sonst wird das eine Wirrwarr-Thread.
Liebe Grüße,
Aaron
 
AW: Präferenzutilitarismus nach Singer... Faschist oder Genie?

Hallo,
habe die Schriften von Peter Singer nicht studiert aber der Utilitarismus ist mir
bekannt. Eine philosophische Lehre, die im Nützlichen die Grundlage des
sittlichen Verhaltens sieht und ideale Werte nur anerkennt, sofern sie dem
einzelnen oder der Gemeinschaft nützen.
Eine Abtreibung die mit relativ geringem medizinischem Aufwand möglich ist,
gänzlich abzulehnen in Zeiten von Bevölkerungsexplosion zeugt sicherlich von
der selben Kurzsichtigkeit, wie das Verlangen alle tierische Nahrung für den
Menschen aufzugeben. Das wären philosophische Ansätze die völlig am realen
Leben der Gegenwart vorbei gehen. Was möglich ist zu Fordern wäre ein
bewussterer Umgang so, dass weniger Abtreibungen nötig sind um eine
Geburtenkontrolle zu gewährleisten und dass weniger Fleisch gebraucht wird
zum Leben und andere Nahrungsmittel dominieren.
Ein moralisches Verteufeln von Dingen die vorhanden sind und für den
Menschen durchaus einen Nutzen darstellen auch wenn es anders und mit
etwas Mühe besser ginge für einige, führt unweigerlich zur Illegalität aber
nicht zu einem besseren bewussteren Umgang.

gruß fluuu
 
AW: Präferenzutilitarismus nach Singer... Faschist oder Genie?

Auch Singer wird nichts grosses bewegen in der Welt. Abtreibung ist ganz sicher falsch, doch Abtreibung ist nur ein Symptom einer mittlerweile eiskalten Gesellschaft. Der wahre Massenmord der Menschheitsgeschichte lautet: Abtreibung!

Abtreibung ist auch typisch für viele, heutige Frauen: Heimlich in Hinterzimmern Leben vernichten und nach vorne die lächelnde, allen wohlwolllende Heilige spielen! Ich glaube die Abtreibungszahlen übertreffen mittlerweile alles was da war: Auch die Opfer des II. Weltkrieges sind getoppt!

Es gibt nichts perverseres als z.b. Abtreibung. Sich Leben aus dem Bauch schneiden lassen, dann lächelnd aus dem OP-Raum kommen und: "Dem Herrn sei dank!" sagen. Singer wird aber nichts erreichen, da seine Aussagen auf angekokelte Hirne treffen ......

Ich bin auch für absolute Rechte der Tiere. Angefangen hatte dies als ich früher immer "Flipper" im TV sah!

Ja genau. Und die Männer sind was das angeht, wahre Lämmer, nicht wahr?
Gräulicheres ist nie geschehen als das was Frauen machen.

Und wo beginnt für dich das Tierrecht? Hat für dich jedes Tier ein Recht auf Leben und freie Entfaltung?
 
AW: Präferenzutilitarismus nach Singer... Faschist oder Genie?

Hallo,

Eine Abtreibung die mit relativ geringem medizinischem Aufwand möglich ist,
gänzlich abzulehnen in Zeiten von Bevölkerungsexplosion zeugt sicherlich von
der selben Kurzsichtigkeit, wie das Verlangen alle tierische Nahrung für den
Menschen aufzugeben. Das wären philosophische Ansätze die völlig am realen
Leben der Gegenwart vorbei gehen.

gruß fluuu

Lieber Fluuu, magst du an dieser Stelle ausführen, was an einer konsequent umgesetzten Lebensweise auf vegetarischer oder veganer Basis kurzsichtig ist? Ich denke nicht, dass sich auf rational ethischer Basis für das Verlangen des Homo Sapiens argumentieren lässt. Der höhere Bewusstseinszustand eines ausgewachsenen Menschen ist kein Kriterium für seine höhere Wertigkeit im Vergleich zu anderen sensitivien Organismen wie z.B. Kühen oder anderen schmerzempfindlichen Lebewesen. Und das Erfahren von Schmerzen stellt für mich eine eklatante Beeinträchtigung der Lebensqualität unter fühlenden Lebewesen dar.
Hinzukommend möchte ich darauf hinweisen, dass man durchaus auch das Verlangen verspüren kann einem anderen Mitmenschen aus Wut über sein Verhalten Gewalt anzutuen. Das ist natürlich keine adäquate Lösung...
Will heißen: Verlangen kann und sollte man kontrollieren.
Und wie kommst du darauf, dass der Mensch ein Verlangen nach tierischen Produkten hätte? Ebenfalls einen Punkt, den ich nicht nachvollziehen kann, wenn man Verlangen als etwas essentiell Lebenswichtiges versteht. Freue mich auf Antwort! :-)

Möchte an dieser Stelle anmerken, dass wir wohl so oder so vom Thema abdriften. Ich könnte einige der kontroversen Thesen Singers einfach mal klipp und klar in den Thread bringen, sodass wir uns auf sein philosophisches Werk konzentrieren können.
Wobei die bisher angesprochenen Themen natürlich auch Teil seiner Ethik sind.
Besteht dahingehend Bedarf oder soll einfach weiter über Abtreibung, Veganismus parliert werden, ohne konkreten Bezug zu Singer zu nehmen?

An dieser Stelle grob: Peter Singer vertritt die Ansicht dass ungeborenes Leben zugunsten der Mutter bis zu dem Punkt abgetrieben werden darf, an dem es noch nicht als fühlendes Wesen bezeichnet werden kann, was sich nicht unbedingt mit den heutigen Abtreibungsgesetzen der modernen Welt deckt. Des Weiteren vertritt er die Ansicht, dass schwerst behinderte Kinder, die weder fühlen, noch denken können (weil z.B. das Gehirn nicht vorhanden ist) jeder Zeit euthanasiert werden können und falls dies bereits vor der Schwangerschaft festgestellt würde, man ebenfalls abtreiben dürfe.
Bezüglich der Tierrechte: Singer unterscheidet grundsätzlich zwischen Person und Nicht-Person, was Menschen- bzw. in seinem Gargon Personenrechte angeht. Ein Schimpanse kann nach Singer durchaus eine Person mit mehr Rechten darstellen als ein schwerst behindertes Kind, welches über weniger Empfinden und kognitive Fähigkeiten verfügt. Die Zugehörigkeit zur Spezies Homo Sapiens stellt für Singer kein besonderes Kriterium zur Behandlung unterschiedlicher Lebewesen dar. Ergo ist das Verzehren tierischer Produkte in Singers Ethik ein Gräuel und eine vegetarische bzw. vegane Lebensweise wird befürwortet, da das Verzehren dieser Personen als nicht notwendig anerkannt wird.

So jetzt habe ich doch ein wenig zur Singerschen Ethik geschrieben. Na ja egal...
Den Spiegelartikel finde ich übrigens nicht sehr prägnant. Eher nichtssagend.

Ich habe mal ein Interview rausgesucht, das grundlegenden Überblick über seine Philosophie schaffen sollte: http://www.youtube.com/watch?v=-lu9sc4FWLw
Ist allerdings auf Englisch.

Liebe Grüße,
Aaron

P.S.:
http://www.youtube.com/watch?v=3bi81JcddWc Das hier ist ein nochmal besseres Interview. Zeigt zumindest meiner Meinung auch auf welche oberflächliche Art und Weise Peter Singer in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Würde dem Interviewer weniger Aufmerksamkeit schenken als Peter Singer selbst. Eigentlich ganz amüsant, sobald der Interviewer auf Sodomie im letzten Teil zu sprechen kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Präferenzutilitarismus nach Singer... Faschist oder Genie?

Und wo beginnt für dich das Tierrecht?

Beim Regenwurm!
War das diesmal ok oder auch wieder falsch?

Hat für dich jedes Tier ein Recht auf Leben und freie Entfaltung?

Ausser Zirkusläuse, die mag ich nicht .....

lebst du vegan? Nur so am Rande

Nein, ich lebe spartanisch. Ist das Ok oder bin ich jetzt dran?

Allerdings muss ich dir zustimmen, dass ab einem bestimmten Entwicklungsstand das Abtreiben von Kindern sicherlich unmoralisch ist, insofern sie bereits dazu in der Lage sind, Schmerz zu entwickeln.

Und Du weisst ab wann das ist?

Ich bin mir nicht sicher, ob du dir vorstellen kannst, was eine Schwangerschaft für Frauen bedeutet (ich kann es letztendlich als Mann sicherlich ebenfalls nicht) und ob in manchen Fällen eine Abtreibung sogar moralisch gerechtfertigt wäre.

Es muss schlimm sein, denn Frau und Schwangerschaft ist fast ein Widerspruch. Die Gebärmutter wurde Frauen ungerecht aufgezwungen? Oder worum geht es? Tut alles so weh dann und muss abgetrieben werden? Deshalb hat die Natur die Abtreibung auch von Anfang an eingerichtet, denn wie könnte man einer Frau zumuten schwanger zu sein? So eine widersprüchliche Unverschämtheit!

da dieser Aspekt die Kontroverse noch auf ein anderes Level bringen würde.

Welche Kontroverse?

1. Singer befürwortet Abtreibung, insofern das Ungeborene nicht bereits zu den sensitiviten Lebewesen (sensitives Lebewesen ist kein Begriff, den Singer selbst verewendet, aber ich denke jeder weiß, was gemeint ist, falls nicht, nachfragen...) gezählt werden kann.

Ich habe keine Ahnung von Singer. Mir reicht schon Karl May!
Ich werde mich auch nie für Singer interessieren, denn der Mann wird geistig nicht mehr oder weniger Verwirrung auf die Beine gestellt haben als andere auch!
 
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AW: Präferenzutilitarismus nach Singer... Faschist oder Genie?

Normalerweise muesste man sich ueber sowas aufregen.
Aber letztendlich waere es ja doch nur wieder Verschwendung von Ressourcen.
Vitargio, tut mir Leid.
Entbehrst jeglicher Argumentation, dafür haste aber 'ne ganze Menge Arroganz gepachtet.
Gratulation.

Liebe Grüße,
Aaron

:clown2:

Auf Weiteres dieser Art werde ich nicht eingehen.
 
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