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Platon

mwirthgen

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Registriert
20. Dezember 2002
Beiträge
969
Liebe Denker,

folgender Auszug aus dem Dialog zwischen Alkibiades und Sokrates kann uns einen interessanten Gedankenaustausch ermöglichen:

Sokrates: Ist das nun wohl etwas Leichtes, sich selbst zu kennen, und war das wohl nur ein gemeiner Mensch, der dies aufgeschrieben hat im Pythischen Tempel; oder ist es schwer und nicht jedermanns Sache?

Alkibiades: Mir, o Sokrates, ist es oft als etwas ganz Gemeines vorgekommen, und oft auch als etwas Schweres.

Sokrates: Aber, o Alkibiades, es mag nun leicht sein oder nicht, so steht es doch auf jeden Fall so: wissen wir es, dann können wir wohl auch wissen, worin die Sorge für uns selbst besteht, wissen wir es aber nicht, dann wohl niemals.

Alkibiades: So ist es.

Was meint Sokrates?
Wer war Alkibiades?

manni
 
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worin die Sorge für uns selbst besteht


wir müssen uns selbst drum kümmern,
ganz egal ob es uns bisweilen leichter oder schwerer fällt

vielleicht handelt es sich auch um ein Wissen,
welches nie zuende erforscht werden kann

...

ich spiele mir seit paar Wochen in Gedanken durch,
was alles in einem Text über das Wesen des Menschen drinstehen müsste

meine Gliederung sieht derzeit so aus:

Welche Personengruppen sind lächerlich?
Welches Denken dominierte in historischer Zeit?
Wie unterscheidet sich das Denken von Frauen und Männern?
Wie verändert sich das Denken im Laufe des Lebens?
Welche Lebensentwürfe stehen zur Auswahl?
Wie baut sich die Gesellschaft auf?
 
scilla schrieb:
ich spiele mir seit paar Wochen in Gedanken durch,
was alles in einem Text über das Wesen des Menschen drinstehen müsste

Um sich dem Wesen des Menschen anzunähern, scilla, halte ich es immer noch für das Beste, bei sich selbst anzufangen. Selbsterkenntnis, das fordert übrigens Sokrates auch von Alkibiades, ist der beste Weg dafür. Dieser Weg eröffnet dann auch die Möglichkeit, zu entscheiden wie man für sich sorgen muss. Dass dies ein lebenslanger Weg ist, ist ziemlich wahrscheinlich.

Es interessiert mich, wie du dazu kommst, das Wesen des Menschen auf die von dir beschriebene Weise erkennen zu wollen.

gruß
manni
 
wie komme ich dazu?

es war einmal
meine Diplomarbeit
bei der Recherche stoße ich auf ein neues Buch eines Profs aus Berlin
darin steht
die Gehirnentwicklung von Kleinkindern durchläuft bestimmte Phasen
die Veränderung des Denkens im Laufe eines Menschenlebens durchläuft dieselben Phasen
und noch besser
die Entwicklung gesellschaftlichen Denkens durchläuft wieder diese Phasen

alles kalter Kaffee
(wusste ich damals noch nicht, wusste der Prof in Berlin wohl auch nicht)
das steht aber so ähnlich in RICARDA HUCH 'Vom Wesen des Menschen' von 1922!!!

erfreulicherweise hat man so
bereits erste Hinweise auf die Ursache des Patriarchates gefunden
Patriarchen schließen sich bekanntlich gerne zu Männerbünden zusammen
und verbrennen ebenso gerne Bücher,
die ihre Überlegenheit auf die Schippe nehmen

desweiteren
gibt es Theorien über die beiden Gehirnhälften
(Wie denken Rechts/Linkshänder?)
und über das Denken der Indogermanen
(Wie denkt die indogermanische Sprache?)

zum Abschluß würde ich gerne alle möglichen Lebensentwürfe aufzeigen,
die frei zugänglich und leicht praktizierbar sind (also keine Geheimlehren)
und die nicht in Triebbefriedigung ausarten

mit all diesem Wissen lässt sich, so hoffe ich, ein Blick auf die Gesellschaft werfen,
wie sie sich in ihrer natürlichen Ordnung darstellt
(also nicht, wie sie eine Ideologie gerne sehen möchte)
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe scilla,
gehst Du bei Deinen Recherche davon aus, dass das Denken den Menschen zum Menschen macht? Was veranlasst Dich sosehr auf das Denken einzugehen? Frage mich genauso wie mwirthgen.

lg
 
es gibt zu viele Wissenschaften,
die sich mit dem Menschen beschäftigen

micht interessiert nicht eine (unvollständige) Auflistung
speziellen Wissens aus Anatomie, Psychologie, Ethnologie, Soziologie, Medizin, Anthropologie, Ernährung ...

sondern die metaphysische Ebene, die das alles miteinander verwebt
 
scilla schrieb:
es gibt zu viele Wissenschaften,
die sich mit dem Menschen beschäftigen

micht interessiert nicht eine (unvollständige) Auflistung
speziellen Wissens aus Anatomie, Psychologie, Ethnologie, Soziologie, Medizin, Anthropologie, Ernährung ...

sondern die metaphysische Ebene, die das alles miteinander verwebt

Scilla, da gibt es nur einen Weg - ich wiederhole mich -, wie ich das sehe: Du musst dich erst selbst ergründen, dann wirst du auch das Hintergründige der jeweiligen Wissenschaften über den Menschen entdecken, oder auch nicht!
Das Faktensammlung kann dabei durchaus ein Anfang sein.

gruß manni
 
ich habe meinen roten Faden schon
(siehe Gliederung)

im Zuge des Schreibens werde ich sicher noch auf Texte stoßen,
die ich bisher nicht gekannt habe

aber zu warten,
bis ich tod bin,
um dann rückblickend,
das ultimative Wesen des Menschen zu ergründen,
dauert mir zu lang

ich schreibe ab jetzt
ich denke, daß ich das hinbekomme,
vor hundert Jahren wäre es ganz normal gewesen,
so etwas zu schreiben
ich sehe keine aktuellen Alternativtexte,
die meinen Beitrag überflüßig machen könnten,
los gehts!
 
scilla schrieb:
ich habe meinen roten Faden schon
(siehe Gliederung)aber zu warten,
bis ich tod bin,
um dann rückblickend,
das ultimative Wesen des Menschen zu ergründen,
dauert mir zu lang


Wenn man tot ist,scilla, macht es keinen Sinn mehr, da hast du recht. Selbsterkenntnis ist aber ein lebenslanger, das Leben begleitender und begründender Prozess.

Viel Erfolg bei deinem Projekt!

gruß manni
 
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'n Abend auch,

hat sich nicht schon Rudolf Steiner (1861 bis 1925) diese Theorie mit seiner Antroposophie mitbegründet? Er hat dem Ganzen zwar ein 'mythisches' Äußeres verpasst (Seelen leben kurze Zeit im 'Jenseits' fort und wählen dann neue Eltern aus) aber prinzipiell geht es genau um diesen Gedanken: Wie entwickelt sich die Menschheit?
 
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