Ich kam während eines Klinikaufenthalts meiner Schwester mit der Stationsärztin ins Gespräch, weil seit Tagen nix gemacht wurde, außer Kost und Logis. Man wollte sie schon immobil entlassen.
Sie entschuldigte sich mit Personalmangel. Ich sagte zu ihr: "Ich bin jetzt nicht das erste mal hier auf Station, schauen Sie hier... da ist ihr Mitarbeiter, der gerade eine Patientin versorgt. Und hier sind die drei anderen Mitarbeiterinnen. Sie sind seit 30 Minuten am Kaffee trinken. Ich kenne nach drei Besuchstagen bald alle Onenightstands Ihrer Mitarbeiterinnen mit Vornamen, weil man die Privatgespräche im ganzen Flur hört.
Nur 25-40% Ihres Personals sind üblicherweise am arbeiten, zufällig sind das nicht nur jetzt die Männer auf Ihrer Station.
Sie wollen mir doch nicht ernsthaft sagen wollen, dass Sie Ihre Station so steuern, dass 75% Ihres Personals gleichzeitig Pause machen darf?
Soll ich Ihnen meine Beobachtungen der letzten beiden Besuche noch schildern?
Sie haben keinen Personalmangel, sondern Sie sind als Leiterin fachlich komplett überfordert, weshalb Ihre Station eine einzige Geldfressmaschine ist. Sie verbrennen die Zwangsabgaben der Bürger.
Wenn Sie in die Zeitung kommen möchten... mein bester Freund arbeitet in der Pressestelle der xy. Er kennt die Redaktion der hiesigen Zeitung überwiegend sogar privat. Sie können sich aber auch endlich um meine Schwester kümmern."
Erst dann wurde an ihr gearbeitet. So was kommt natürlich nicht gut an. Aber, es funktioniert.