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Pfingsten

Thorsten

New Member
Registriert
26. März 2007
Beiträge
1.114
Bertolt Brecht schrieb:
Zu Pfingsten
sind die Geschenke am geringsten.
Während Geburtstag und Weihnachten
etwas einbrachten.

Zugegeben: ich habe Sinn und Zweck des Pfingstfestes schon wieder vergessen. Irgendwas mit christlicher Zusammenkunft oder so...

...jetzt könnte ich natürlich im Lexikon nachschlagen, oder aber ich warte bis zum Gottesdienst morgen früh, da singen wir im Dom eine vollständige Messe von Claudio Monteverdi. Solch Hochamt mit alter Musik und ordentlichem Ritual + Weihrauch find ich toll, und außerdem werden uns Laien die Geistlichen schon einbleuen, was es mit Pfingsten nun wirklich auf sich hat.

Wie geht es euch so mit Sinn und Bedeutung des Pfingstfests?

Mindestens ein schönes verlängertes Wochenende jedenfalls wünscht
Thorsten
 
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AW: Pfingsten

Hi Thorsten!
Als erstes fällt mir der Heilige Geist ein, der ja zu Pfingsten auf die - hmmm - Apostel oder Jünger Christi herabkam. Und zwar in Form von Feuerzungen, die bewirkten, dass jeder jeden verstehen konnte, obwohl sie nicht die gleiche Sprache sprachen.

Ist schon lang her, dass ich damit zu tun hatte, vielleicht verwechsle ich da auch etwas. Glaub aber nicht!

Dann hat bei uns zu Pfingsten auch immer die Firmung stattgefunden, die die jungen Menschen in ihrem Gottesglauben stärken sollte. Die meisten Firmlinge zogen es vor, sich teure Geschenke zu wünschen. In der Umgebung von Wien war es auch üblich, dass die Firmpaten die Firmlinge in den Wiener Prater ausführten.:clown2: Ob das heute auch noch so ist, kann ich nicht beurteilen. Der Prater ist wahrscheinlich für die meisten nichts mehr so besonderes.

Für dein Mitwirken an einer Messe von Monteverdi beneide ich dich ein wenig, vor allem weil du mitsingst. Hab ich leider schon lang nicht mehr mitgemacht. Ich kann aber noch gut nachempfinden, welch schönes Gefühl dabei entstehen kann.

Ich wünsch dir ein schönes Pfingsterlebnis! :engel2:
 
AW: Pfingsten

Richtig, Lilith, was du über Pfingsten sagst.

Pfingsten wird 50 Tage nach Ostern gefeiert, in Anlehnung an das jüdische "Wochenfest" , einem Dankfest zur Verkündigung der Thora.
Ein Jahrhundert vor Christi Geburt, wurde dessen Feier auf den 50 .Tag nach dem Pasahfest festgelegt (gr. "Pentekoste, der 50. Tag).

Für die Kirche ist es das Fest des Hl. Geistes, der auf die in Jerusalem versammelten Apostel nieder ging. Durch die neue Sprache des Geistes, sollte die Verständigung der Menschen untereinander und die Verständigung zwischen den Menschen und Gott möglich werden.

Ob's was gebracht hat??? :schaukel:

Gestern wurde von irgendeinem TV-Sender eine Straßenumfrage zum Thema "Pfingsten" gestartet. Von 40 Passanten in Berlin waren nur 5 in der Lage, den Begriff "Pfingsten" zu erklären. Manche meinten: Klar, dann ist "Himmelfahrt" und an "Himmelfahrt" ist Gott ja in den Himmel zurück gegangen. Es waren jedenfalls ausgesprochen lustige Antworten dabei....:D

Rhona
 
AW: Pfingsten

Gut erklärende und schöne Beiträge habt Ihr da alle geschrieben.

Über das Wochenfest noch einige Erklärungen, die ich aber aus Wiki übernehme:

Wikipedia schrieb:
Schawuot (hebr. für „Wochen“, Einzahl schawua „Woche“) ist das jüdische Wochenfest, das ca. sieben Wochen, bzw. fünfzig Tage nach dem Pessachfest gefeiert wird.

Das Schawuotfest hat mehrere Bedeutungen. So erinnern sich die Juden damit an den Empfang der Zehn Gebote am Berg Sinai. Es ist außerdem ein Erntedankfest, da zu dieser Zeit in Israel Weizen geerntet wird.[...]

Da die Herabkunft des Geistes auf die Jünger Jesu laut der biblischen Apostelgeschichte am jüdischen Wochenfest geschah, wurde im Christentum Schawuot zum Pfingstfest.

Unter dem Titel Jüdische Feste und wir Christen lese ich noch folgendes: :

Ursprünglich lagen jedoch der Termin des Oster- und Pessach-Festes zusammen, sie wurden aber von der Kirche auseinandergelegt, um jede Erinnerung an die jüdischen Wurzeln auszumerzen. Beim Konzil von Nicäa 325 wurde das Osterfest vom jüdischen Passah-Termin auf den Sonntag nach Passah gelegt. "Denn es wäre ausser jedem Maßstab ungebührlich, wenn wir in dem heiligsten aller Feste den Gewohnheiten der Juden nachfolgten. Lasst uns nichts gemeinsam haben mit dem abscheulichen Volk." (Aus dem Brief von Kaiser Konstantin, zit. in Eusebius, Vita Const., Lib. III 18-20 ).
Es ist jedoch so, dass die jüdischen Feste viel mit den christlichen zu tun haben:

Hat sich seit jener Zeit, als Kaiser Konstantin jede Gemeinsamkeit ablehnte und die Feste in diesem Sinne verlegt wurden, wirklich so Vieles geändert?

Trotzdem:
ein schönes Pfingstfest
 
AW: Pfingsten

Heute morgen hab ich zufällig die Predigt eines katholischen Bischofs zum heutigen Pfingstevangelium im Radio auf Ö 1 gehört. Jesus sagte zu den Jüngern, denen er erschien: Der Friede sei mit euch! ...und weiter: Wem ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben. Wem ihr die Vergebung verweigert, denen ist sie verweigert.

Der Bischof sagte nun etwas, das ich als Kind so nie zu hören bekam:
"Es hängt also von jedem Einzelnen von uns ab, ob es Frieden geben kann".

Nicht die Nachfolger der Apostel, die Priester, vergeben die Sünden. Jeder muss vergeben, wenn ihm etwas angetan wurde, denn nur dann kann Frieden sein.

Eigentlich ganz klar, nicht wahr?

Schönes Pfingstfest! :blume1:
 
AW: Pfingsten

:danke: für eure Ausführungen, jetzt bin ich schon wieder etwas schlauer (und nicht mehr nur einer von jenen 35 von 40, die bei der Straßenumfrage mit "ja, äh... da war doch was, aber was?" gerätselt hätten). Schon merkwürdig, daß bei mir aus meinen "protestantischen" Zeiten so gar nichts über Pfingsten hängengeblieben ist.
Miriam schrieb:
Hat sich seit jener Zeit, als Kaiser Konstantin jede Gemeinsamkeit ablehnte und die Feste in diesem Sinne verlegt wurden, wirklich so Vieles geändert?
Der Bischof erwähnte dann in der Homilie, daß manche Pfingsten auch als Feier der "Geburt der Kirche" ansähen, obwohl das theologisch anfechtbar sei; um sogleich nachzusetzen: welche Kirche denn da Geburtstag feiere und die Frage nach der Aussöhnung aufwarf. Insbesondere mit der evangelischen Kirche bestünden ja Differenzen über das Bischofsamt (vereinfachend gesagt: da die evangelischen Bischöfe ja nicht in der unmittelbaren Nachfolge der Apostel stünden.) Angesichts solcher erheblicher struktureller Differenzen wird das mit der "Aussöhnung" (worum streitet man also?) bzw. mit jeglicher Ökumene wohl äußerst schwierig. Andererseits kann ich den Allgemeinheitsanspruch der römisch-katholischen Kirche schon nachvollziehen...

lilith schrieb:
Der Bischof sagte nun etwas, das ich als Kind so nie zu hören bekam: "Es hängt also von jedem Einzelnen von uns ab, ob es Frieden geben kann".
So wird das heute wohl auch von den meisten gesehen: die theologischen und/oder dogmatischen Streitigkeiten müssen (mindestens!) in dem Moment auch ruhen, wo Menschen verschiedener Konfession immerhin doch im Glauben zusammenkommen (und ich fühle mich bei den Fürbitten auch direkt persönlich angesprochen, wenn für diejenigen gebetet wird, die den Weg bereits eingeschlagen haben, daß sie auch zum weiteren Weg Kraft finden mögen - auch wenn ich höchstwahrscheinlich nicht mehr konvertieren werde ;) )

Was mir bei vielen Katholiken so gut gefällt, ist deren Humor: wird doch solch läßliche Toleranz manchmal als "Protestantisierung der katholischen Kirche" ironisiert. Die allgemeine Abkehr von der offenen religiösen Radikalität läßt sich ja sicherlich nicht aus innerkirchlichen Beweggründen erklären!?

Und was mich ebenfalls besonders berührt hat, war jenes wohl ebenfalls leicht ironische Wort gegen Ende des ostersonntäglichen Gottesdienstes: Wir sollten fest und gewiß im Glauben sein, da nur durch den Glauben Gott wie sein Sohn überhaupt in der Welt seien. Das würde sich ja mit meiner Überzeugung decken, daß der Mensch sich Gott nach seinem Bilde geschaffen hat *loool* - kaum zu fassen: solche Häresien werden heutzutage durch die katholische Kirche verbreitet?

Da hab ich wohl doch irgendetwas mißverstanden?

Liebe Grüße und noch einen schönen Pfingstmontag,
Thorsten
 
AW: Pfingsten

Pfingsten?
was ist denn pfing?
was ist am pfingsten?
bist du pfinger?
ich bin am pfingsten?
na wer hat eine idee?
wer kann denken?
im Denkforum?
es ist interessant nicht war wo der name immer das gegenteil besagt!
 
AW: Pfingsten

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was ist ein kleeblatt?

ein kleebla
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oder gar ein kleb latt?
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Fragen über Fragen....
 
Ich stehe hier und singe

Gell, joan, zum Kleeblatt fiel mir auch noch einer ein:

"Hasse Unsinn geredt? Pfingsten Auge."

Interessanter war für mich doch - unter dem Aspekt der Versöhnung der Menschen und der allgemeinen Ökumene, was in der gestrigen Chorprobe geschah: Der Kantor reichte - zu aller Überraschung - die Motette "Jesu meine Freude" von Johann Sebastian Bach herein. Das musikalische Herzstück protestantischer Glaubensaussage: es geht um mich und Gott, eine Kirche ist dafür nicht nötig. Etwa ein Dritteil der Chorsänger hat vernehmlich gemurrt, daß sie so etwas singen sollen. Es wäre ja geradezu Ketzerei, diese Bach-Motette durch den eigenen Körper fließen zu lassen - das haben tatsächlich einige Chorsänger (wenn auch leise) gesagt!
 
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AW: Pfingsten

eure qualität zeigt euch!
was sucht die Kirche zwischen mir und Gott?
danke für die inspiration!
ich wundere mich ob es eine Frage giebt die ich nicht beantworten kann?
und ihr?
ihr lügt!
was ist wohl euer echtes Nivo?
 
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