Kindlers: Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft
Philosophisches Werk in Aphorismen von Friedrich NIETZSCHE, erschien 1882. - Den vier Aphorismen-“Büchern“ schickte Nietzsche eine Gedichtsammlung mit dem Titel Scherz, List und Rauch voraus – eine Anspielung auf das 1880-1881 von seinem Freund Peter Gast (d. i. Heinrich Köselitz) vertonte gleichnamige Lustspiel von GOETHE. Im selben Jahr waren Nietzsches Idyllen aus Messina – seine erste Gedichtveröffentlichung – in der Internationalen Monatszeitschrift herausgekommen, nun fügte er zum ersten mal einen seinem seiner philosophischen Werke Gedichte bei.
Das für die Entstehung der Schrift entscheidnde denkerische Elebnis hatte Nietzsche im August 1881 in der Nähe des Engadiner Dorfes Sils Maria (Schweiz), als ihm zum ersten mal der Gedanke der ewigen Wiedrkunft des Gleichen kam. Trotz dieses überwältigenden Erlebnisses plante Nietzsche zuerst einfach eine Fortsetzung der Morgenröthe, deren Umfang it weitern fünf „Büchern“ verdoppelt werden sollte. In einem Brief an Gast vom Januar 1882 meldete er die Fertigstellung der ersten drei „Bücher“ äußerte jedoch Bedenken über die Abfassung der letzten zwei, in denen er die Lehre der ewigen Wiederkunft darlegen wollte. Uf die Darstellung der Lehre wurd er in Die fröhliche Wissenschft schließlich weitestgehend verzichten. Obwohl die Schrift vom Gedanken der ewigen Wiederkunft wesentlich geprägt is, taucht er einzig in dem in Fabelform gehaltenen vorletzten Aphorismus der ersten Ausgabe auf und dazu nur als Frage. Als im August 1882 Die fröhliche Wissenschaft als selbständiges Werk iin vier Büchern erscheint, teilt Nietzsche Gast it, er habe ungefähr ein Viertel des ursprünglichen Materials „zu einer wissenschaftlichen Abhandlung“ für sich behalten (es handelt sich um die Nachlass gebliebenen Aufzeichnung, die Nietzsche im Sommer-Herbst 1881 auf einem seiner Notitzbücher aufgeschrieben hatte). Eine“wissenschaftliche Abhandlung“ über die ewige Wiederkunft - oder auch nur eien in „wissenschaftlichem“ Ton gehaltenen Beweisversuch – wird er jedoch nie veröffentlichen; die von ihm selbst für den Druck bestimmte vollständige Darlegung wird die dichterische im nachfolgenden Also sprach Zarathustra bleiben.
Vor allem deswegen wird Nietzsch zur Zeit des Zarathustra der Zusammenhang zwischen beiden Werken betonen und sich sogar zu der Behauptung versteigen, er haben den Kommentar (Dei fröhliche Wissenschaft) vor dem Werk (Also sprach Zarathustra) geschrieben. Die Gestalt Zarathustras tauchte schon in en Vorstufen mehrerer Aphorismen der Fröhlichen Wissenschaft auch, zueltzt jedich erstzte Nietzsche den Namen Zarthustra durhc andere, wengier bestimmte Wendungen. Einzige Ausnahme ist „Incipit tragoedia“, der eltzte Aphorismus der vierten Buches (d. i. Der letzte der ersten Ausgabe), der bis auf geringfügige Abweichungen mit dme Anfang der Vorrede des Zarthustra identisch ist. (Auszug aus der Besprechung aus Kindlers Neuem Literaturlexikon)