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Nationalfeiertag Österreichs

Außerdem: Wie bitte schön hätte ein neutrales Deutschland überleben sollten? Es gab nichts zu Essen, Millionen Menschen hatten keine Bleibe. Deutschland war alleine nicht lebensfähig. Dazu stand die ewige Bedrohung in Form der Sowjets vor der Tür. Diese Bedrohung war real. Selbst wenn Deutschland neutral gewesen wäre- wäre es zum Konflikt gekommen und die Sowjet-Union hätte die westlichen Staaten angegriffen, so wäre Deutschland-neutral oder nicht- zum Schlachtfeld geworden. Denn die Amerikaner, Franzosen oder "Beneluxe" hätten nicht gewartet, bis die Sowjets Luxemburg, das Elsass oder Malmedy betreten hätten. Deutschland wäre so oder so in einen Krieg verwickelt worden.

Wie konnte dann ein neutrales Österreich überleben? Wir sind nicht verhungert, wurden nicht von der Sowjetunion verschluckt und Krieg gab es auch keinen.
 
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AW: Nationalfeiertag Österreichs

Wie konnte dann ein neutrales Österreich überleben? Wir sind nicht verhungert, wurden nicht von der Sowjetunion verschluckt und Krieg gab es auch keinen.

Österreich war und ist aus strategischer Sicht klein und unbedeutend, vergiss das nicht.
Mit einem 80 Millionen-Brocken verhält es logischerweise anders ...
 
Österreich war und ist aus strategischer Sicht klein und unbedeutend, vergiss das nicht.
Mit einem 80 Millionen-Brocken verhält es logischerweise anders ...

Und was ist mit Ungarn, Tschechien und der Slowakei? Alles genauso kleine Staaten, die von den Fangen der Sowjetunion eingenommen wurden. Österreich aber offensichtlich nicht.
Außerdem kann ein großes Land sich genauso zur Neutralität bekennen. Aus macht-theoretischen Überlegungen finde ich, dass dieser Schritt einer großen Nation sogar leichter fallen müsste. Eine große Nation kann seine Neutralität eventuell allein verteidigen. Eine kleine Nation ist viel hilfloser und im Ernstfall auf große Nationen angewiesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Nationalfeiertag Österreichs

Allen Usern, die im "Land der Berge, Land am Strom" leben:

Herzlichen Glückwunsch zum Nationalfeiertag. :blume1: :sekt:

Am 26. Oktober 1955, nach zehnjähriger Besetzung, hatte auch der letzte Soldat der Sowjetarmee euer Land verlassen.
Österreich war wieder frei.
Immerwährende Neutralität war die Bedingung.

Hätte derlei Chance nicht auch für Deutschland bestanden?

fragt
Hartmut
Danke, Hartmut. Sollte ich Euren Nationalfeiertag, nämlich den 1. August, vergessen, darfst Du mich rügen.

>emperor: Sollte ich in der nächsten Zeit einen Brechreiz bekommen, werde ich dem Arzt wohl die mögliche Ursache, nämlich Deine letzten Zeilen - ausgerechnet in diesem thread

Österreich war und ist aus strategischer Sicht klein und unbedeutend, . . .

mitteilen müssen. Was hindert Dich eigentlich daran, nach Deutschland auszuwandern ? Will man Dich nicht ?

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Nationalfeiertag Österreichs

>emperor: Sollte ich in der nächsten Zeit einen Brechreiz bekommen, werde ich dem Arzt wohl die mögliche Ursache, nämlich Deine letzten Zeilen - ausgerechnet in diesem thread



mitteilen müssen. Was hindert Dich eigentlich daran, nach Deutschland auszuwandern ? Will man Dich nicht ?

Liebe Grüße

Zeili

Ich hab es noch nicht probiert, und hab es eigentlich auch nicht vor, da ich mich in Österreich sehr wohl fühle. Ich denke allerdings schon, dass Deutschland mit einem High-Potential wie mich Freude hätte ...

Leidest du etwa an österreichischen Minderwertigkeitskomplexen, wenn bei dir die strategische Unbedeutung von Österreich einen Brechreiz verursacht?
 
AW: Nationalfeiertag Österreichs

Zitat von Benjamin:
Wie konnte dann ein neutrales Österreich überleben? Wir sind nicht verhungert, wurden nicht von der Sowjetunion verschluckt und Krieg gab es auch keinen.

Wären die Sowjets nach Westen vorgerückt, so wären sie eher über die norddeutsche Tiefebene als durchs Gebirge gekommen.

Ich verstehe jetzt auch ehrlich gesagt nicht, was daran so ehrenrührig sein soll.

Für Deutschland ging das nicht. Die politische, die moralische und die militärische Lage hat eine Neutralität nicht möglich gemacht.

Was wäre, wenn Adenauer gesagt hätte: "Hey Leute, danke für alles, die vielen toten Soldaten für unsere Befreiung, die Care-Pakete und alles, und mit den Juden, tja, das ist halt doof gelaufen, ne, wir klinken uns jetzt aus. Machtet joot."

Das wäre nicht gegangen. Deutschland brauchte auch eine moralische Orientierung, sonst wäre es an der Vergangenheit gescheitert. Wir waren ein Tätervolk. Neutral wäre Deutschland an seiner Vergangenheit gescheitert.

MfG,
Sunnyboy
 
AW: Nationalfeiertag Österreichs

Das wäre nicht gegangen. Deutschland brauchte auch eine moralische Orientierung, sonst wäre es an der Vergangenheit gescheitert. Wir waren ein Tätervolk. Neutral wäre Deutschland an seiner Vergangenheit gescheitert.

MfG,
Sunnyboy

Das selbe trifft aber auch auf Österreich zu. Wir waren genauso das Tätervolk wie die Bundesdeutschen.
 
AW: Nationalfeiertag Österreichs

Ich hab es noch nicht probiert, und hab es eigentlich auch nicht vor, da ich mich in Österreich sehr wohl fühle. Ich denke allerdings schon, dass Deutschland mit einem High-Potential wie mich Freude hätte ...

na dann, heim ins reich mit dir, du hochpotenz.
hopp hopp..
:teufel2:
 
AW: Nationalfeiertag Österreichs

Und du glaubst, dass Stalin seinen Vorschlag ernst gemeint hat?

Hallo Sunnyboy,

man hätte zumindest darauf eingehen sollen, also Stalin testen, statt den Vorschlag von vornherein als Bluff zu bezeichnen. Aber ernst nehmen wollte man den Vorschlag aus offensichtlichen Gründen nicht. Stattdessen hat man die Schuld an der weiter bestehenden Spaltung Deutschlands immer den Sowjets und dem DDR-Regime angelastet.

Aber vielleicht wäre ein neutrales [Deutschland] ja wirklich von Stalins Interesse gewesen.

Ich bin sogar davon überzeugt, dass dies das grösste Interesse der Sowjets war. Nach den äusserst schmerzlichen Erfahrungen des 2. WK, die wir Deutsche wohl kaum nachvollziehen können, war es für "die Russen" sehr wichtig, eine Wiederholung des 22. Juni 1941 unter allen Umständen zu verhindern. Dieses Ziel war m. E. noch wichtiger als die Weiterverbreitung des Sozialismus! Die Existenz der "Bruder-Staaten" mit ähnlichem Gesellschaftsmodell war m. E. in erster Linie eine Garantie dafür, dass sich die Sowjetunion sicher fühlen konnte.

Dann hätte man nämlich früher oder später das ganze neutrale Deutschland schlucken können.

Nein, mein junger Freund, das war niemals das Ziel der Russen, siehe die vorstehenden Bemerkungen.

Die West-Orientierung Deutschlands war richtig.

Das müssten letztlich die Historiker beurteilen, wobei diese Gilde sich auch nicht immer ganz einig ist. :)

Nach den Verbrechen, die von Deutschland verübt wurden, war es nur gerechtfertigt sich auf die Seite derer zu schlagen, die sich für Freiheit (im persönlichen wie im wirtschaftlichen Sinne) eingesetzt haben. Das war das mindeste, was Deutschland tun konnte.

Meiner Ansicht nach war die erste Lehre aus dem 2. WK, sich auf die Seite derer zu schlagen, die unter dem barbarischen Hitler-Regime gelitten haben.

Und für Freiheit kämpfte der Westen EHER als die unterdrückerischen Ost-Regime

Für das "EHER" bin ich dir dankbar.

Außerdem: Wie bitte schön hätte ein neutrales Deutschland überleben sollen?

Man hätte ganz einfach die Marshall-Plan-Hilfe auf ganz Deutschland ausdehnen sollen! Übrigens: Die DDR hat bis 1955 Reparationen an die Russen gezahlt, der BRD wurde die Reparationszahlung erlassen.

Dazu stand die ewige Bedrohung in Form der Sowjets vor der Tür. Diese Bedrohung war real.

Siehe meine obigen Ausführungen.

Selbst wenn Deutschland neutral gewesen wäre- wäre es zum Konflikt gekommen und die Sowjet-Union hätte die westlichen Staaten angegriffen, so wäre Deutschland-neutral oder nicht- zum Schlachtfeld geworden.

Die atomare Aufrüstung Deutschlands (z.B. Pershing 2/BRD und SS 20/DDR) hat dieses Land zum potentiellen Schlachtfeld gemacht, nicht die Neutralität!

Denn die Amerikaner, Franzosen oder "Beneluxe" hätten nicht gewartet, bis die Sowjets Luxemburg, das Elsass oder Malmedy betreten hätten. Deutschland wäre so oder so in einen Krieg verwickelt worden.

Eben diese Verwicklung ist die verhängnisvolle Situation Deutschlands gewesen.

Für die friedliche Zukunft Europas ist m. E. wichtig, dass die legitimen Sicherheitsinteressen aller europäischen Staaten Beachtung finden. In diesem Zusammenhang finde ich es als äusserst befremdlich, dass die NATO vor der Haustür der Russen Raketen stationieren will.

Abschliessend möchte ich feststellen, dass es nur einer Generation bedarf, um historische Ereignisse völlig anders zu bewerten.

Gruss
Hartmut
 
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