AW: nachträgliche Isolation von Häusern
Seltsame Meldung. Falschmachen kann man immer was, aber ich hab noch nie von einer vermehrt auftretenden Schimmelbildung bei gedämmten Häusern gehört.
Schimmel tritt übrigens sehr oft auf kalten, also schlecht gedämmten Wänden auf, weil sich dort eben das Wasser niederschlägt.
ha - mal ein thema, bei dem ich mit ein bißchen fachwissen aufwarten kann
hab jahre lang in der branche gearbeitet und kann dem zustimmen, dass nach nachträglicher dämmung von häusern und einbau von kunststoffenstern vermehrt schimmel auftritt.
in neunzig prozent der fälle stellt sich das aber als ungewöhnungs- bzw. lüftungs-/heizproblem heraus, sprich, die bewohner konnten sich nicht so leicht auf das veränderte wohnungsklima einstellen und lüfteten halt so wie früher, oft sogar nur mit gekippten fenstern, was früher vielleicht nix ausmachte, aber bei ner guten dämmung giftig werden kann. die heizung kann man sich auch nicht komplett sparen, nur weil das haus jetzt dichter ist, was aber viele meinen. mag zwar trotzdem wärmer sein, aber der luftaustausch ist bei ner dämmung sehr wichtig.
die anderen zehn prozent konnten tatsächlich als kältebrücken, bauliche mängel oder über wassereintritt von außen identifiziert werden.
bei schlecht gedämmten häusern tritt schimmel nur dann auf, wenn man nicht genügend heizt und lüftet, v.a. im schlafzimmer, weil der mensch bis zu zwei literin der nacht kondenzwasser bildet. bei sandstein und holzfenstern wiederum tritt eher selten schimmel auf, auch wenn man es mit dem lüften nicht ganz genau nimmt, weil durch das material mehr luftaustausch stattfindet.
am schlimmsten ists in ungedämmten nachkriegsbauten heizung zu sparen sowie auch nicht zu lüften. die werden schnell zu schimmelburgen.
zwanzig grad raumtemparatur und dreimal am tag für zehn minuten stoßlüften (nicht die ganze zeit das fenster auflassen, dass es nicht auskühlt) und man braucht weder bei nem ungedämmten, noch bei nem vollgedämmten haus was befürchten (außer es liegen besagte baumängel oder kältebrücken vor).
die heizung sollte man zudem auch tagsüber, wenn man in die arbeit geht, nicht komplett abstellen, sondern die temparatur einigermaßen konstant halten. das spart auch mehr heizkosten, als wenn man sie ausmacht, weil sonst auch der raum auskühlt und immer wieder von neuem aufgeheizt werden muss, weshalb die heizung mehr pushen muss bis sie die temparatur erreicht.