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Missbrauch: Opfer auf Ewigkeit?

Niemannd

New Member
Registriert
26. Januar 2015
Beiträge
5
Während das Buch-schreiben früher nur wenigen möglich war, scheint es sich jetzt zu einem wahren Trend entwickelt zu haben und jeder, der in irgendeiner Form etwas erlebt hat, glaubt es sei wichtig, es verlegen zu lassen. Das finde ich grundsätzlich nicht schlecht, denn aktuelles Wissen - in seiner Form gesammelt - dient sowohl der jetzigen als auch nachhaltig der nächsten Generation und auch ich habe mein Geld für ein Mikrofon gespart um die Geschichten meiner Großmutter für die Nachwelt aufzubewahren.

Was mir auffiel:

In vielen Büchern, Schriftstücken unserer modernen Zeit wird über Missbrauch geschrieben. In den Werken, die ich in Händen hielt, wurde das Thema Missbrauch als negativer, ständig-begleitender Schmerz beschrieben. Ein Schmerz, der einen Tag für Tag weiterverfolgt. Jetzt frage ich mich: Kann man aus diesem Opfer-Verhalten bei Missbrauch überhaupt vollständig ausbrechen? Gibt es Werke, die den Missbrauch auch als Chance sehen um es in Zukunft selbst besser zu machen?

Auch die grundsätzliche Form von Missbrauch möchte ich in Frage stellen: Ist der erlebte Hass denn im Endeffekt nicht die Suche nach Liebe / Bestätigung / Anerkennung?

Ich bin auf eure Meinungen gespannt und würde mich auch zudem freuen einen Hinweis zu bekommen, ob ich den hier einen Link zu einer themen-relevanten Arbeit von mir posten darf.

Liebe Grüße,
Niemannd.
 
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Was einem widerfährt, hinterlässt Spuren. Positives wie Negatives. Viele Erwachsene können körperliche Narben vorweisen, die aus Verletzungen in der Kindheit stammen. Das heißt aber nicht, dass diese Verletzung noch Auswirkung auf die Lebensqualität hat - sprich, dass man noch "Opfer" ist. Manch einer trägt seine Narben, welcher Art auch immer, wie einen Schatz mit sich herum. Dieser Menschenschlag definiert sich eher als Opfer, was durchaus zu einem lebenslangen Opferdasein führen mag.
 
Niemannd ließt die falschen Bücher, gerade in der heutigen Vielfalt ist die genaue Auswahl wichtig.
Ich lese keine Bücher von Opfern des Missbrauchs, das hilft nicht wirklich, ich lese Bücher darüber wie man diesen Betroffenen helfen kann, das ist mein Beruf.
Bücher in denen Lösungswege aufgezeigt werden gibt es zahlreich, nicht so viele wie von Opfern, das ist richtig aber das Lesen von Lösungen wenn sie
wirklich fruchten sollen ist beschwerlich, kostet Überwindung denn es wird zum sich anders Verhalten angeregt und da ist das Beklagen der Schmerzes in
der Haltung des Opfers wesentlich leichter. Man darf nicht vergessen, wird dieser Schmerz in Form eines Buches laut verkündet kommen viele Menschen
die trösten wollen weil es ihnen genau so geht. Sich vom Opfer zu einem Täter der eigenen Lebensqualität zu entwickeln ist mit dem Lesen von Büchern allein
sowie so kaum möglich, es gehört ganz viel praktische Lebensübung dazu mit der Methode von Versuch und Irrtum, daraus dann lernen und glücklich sein.
 
@All - Sehr spannend eure ganzen Aussagen. Ich finde, dass Missbrauch in seiner Form einfach allgemein als 'falsch' wahrgenommen wird. Jemand, der obdachlos ist, dem wird unterstellt, er habe eine schlimme Vergangenheit gehabt. Ich denke, dass es teilweise genau die Erfolgreichen sind, die eine schlechte Vergangenheit hinter sich haben.

@dasinci - Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, täglich Podcasts zu machen. So 10-minütige. Einfach eine Art Gedankensammlung es wäre schön quasi eure Gedanken auch dort dazu zu haben | Hier befindet sich der Link zur Facebook-Page. | Morgen wirds sehr-zerstreut an das Thema "Was geht auf unserer Welt momentan eigentlich vor?" gehen. Freu mich aber auf Input, andere Gedanken und eben Austausch. Bin allgemein weniger der Schreiberling, mehr der Sprecher, auch wenn das womöglich beim Hören meines Podcasts nicht ganz so rauskommen mag ;-)
 
@All - Sehr spannend eure ganzen Aussagen. Ich finde, dass Missbrauch in seiner Form einfach allgemein als 'falsch' wahrgenommen wird. Jemand, der obdachlos ist, dem wird unterstellt, er habe eine schlimme Vergangenheit gehabt. Ich denke, dass es teilweise genau die Erfolgreichen sind, die eine schlechte Vergangenheit hinter sich haben.

Das Wort "Missbrauch" beinhaltet schon, dass es "falsch" ist - in welcher Weise auch immer. Wäre es nicht falsch, wäre es ein gewöhnlicher "Gebrauch".
Was der Obdachlose und der Erfolgreiche damit zu tun haben, erschließt sich mir nicht. Auch kann ich mit den Aussagen über deren Vergangenheiten nichts anfangen.
 
Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, täglich Podcasts zu machen. So 10-minütige. Einfach eine Art Gedankensammlung es wäre schön quasi eure Gedanken auch dort dazu zu haben | Hier befindet sich der Link zur Facebook-Page. | Morgen wirds sehr-zerstreut an das Thema "Was geht auf unserer Welt momentan eigentlich vor?" gehen. Freu mich aber auf Input, andere Gedanken und eben Austausch. Bin allgemein weniger der Schreiberling, mehr der Sprecher, auch wenn das womöglich beim Hören meines Podcasts nicht ganz so rauskommen mag ;-)
Aber sicher doch! Immer zu Diensten.

Nur, was haben wir davon?

Das hier ist eben nicht FB, aus gutem Grund. Hier hat auch keiner von uns 1234 „Freunde“.
 
Zuletzt bearbeitet:
... Kann man aus diesem Opfer-Verhalten bei Missbrauch überhaupt vollständig ausbrechen? Gibt es Werke, die den Missbrauch auch als Chance sehen um es in Zukunft selbst besser zu machen? ...

Du verallgemeinerst sehr. Deine "Kann-man-Frage" kann nicht beantwortet werden, weil nichts über die Beteiligten, ihre Beziehung und die zugrunde liegende Handlung bekannt ist.

Ich habe noch keine Werke über "Missbrauch" gelesen. Wenn es Dir um einen konkreten "Missbrauch" geht und um eine konkrete Verarbeitung, dann werde konkret.

Das Wort "Missbrauch" ist übrigens nichts weiter, als eine Wertung.
Was in einer Gesellschaft als "Missbrauch" gilt, ist Gegenstand einer Vereinbarung. Was ein bestimmter Mensch als "Missbrauch" empfindet und was nicht, das ist individuell. Was für ein "Missbrauch" ist es, der Dich interessiert?
 
Physischer Missbrauch und sexueller Missbrauch. Vor allem der Umgang damit in der Kindheit finde ich interessant.
Interessanter sind aber die Urteile, die sich "Nicht-Missbrauchte" dann über genau diesen Missbrauch bilden.
 
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Physischer Missbrauch und sexueller Missbrauch. Vor allem der Umgang damit in der Kindheit finde ich interessant.
Interessanter sind aber die Urteile, die sich "Nicht-Missbrauchte" dann über genau diesen Missbrauch bilden.

Dazu kann ich keine eigenen Erfahrungen beisteuern. Ich kann mich nicht erinnern, missbraucht worden zu sein oder meine Kinder missbraucht zu haben.

Aber auch tatsächlich missbrauchte Kinder erinnern sich wohl oft nicht ... und manchmal vermuten Leute, die psychische Probleme haben, daß sie vielleicht missbraucht worden wären, ohne daß sie sich daran erinnern können.
 
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