Egozentrismus bezeichnet die Haltung eines Menschen, der seine eigene Person als das Zentrum allen Geschehens betrachtet und alle Ereignisse von seinem eigenen Standpunkt und von seiner eigenen Perspektive aus bewertet. Es gibt Gemeinsamkeiten zwischen Egozentrismus und Narzissmus doch sind sie andererseits auch in ihren wesentlichen Merkmalen unterschiedlich. Denn das eine, der Egozentrismus, kennzeichnet eine kindliche Entwicklungsstufe und ist insofern als völlig normal zu bezeichnen, der Narzissmus aber bezeichnet eher eine Entwicklungsstörung. Man kann aber auch vorweg sagen, dass diese Störung darauf beruht, dass man es im erwachsenen Alter nicht geschafft hat diese kindliche Perspektive abzulegen um zu einer mindestens annähernden reellen Wahrnehmung und Einschätzung des Ichs in der Welt zu gelangen. Was aber bedeutet Egozentrismus? Das Kleinkind erfährt sich als Zentrum der Welt die er so langsam aus dieser Perspektive kennen lernt. Das Unterscheiden zwischen dem was objektiv ist und der Subjektivität der Wahrnehmung in dieser Entwicklungsstufe ist noch nicht möglich – und dies ist ja auch verständlich da das Ich in dieser Alterstufe noch nicht besteht.
Laut Piaget ist der Egozentrismus beim Kind der naive Glaube, dass die Welt so wie es diese erfährt, die Welt schlechthin ist. Es besteht dadurch auch nicht die Möglichkeit, dass ein anderer eine andere Sicht der Dinge haben könnte als es selbst – und meist denken Kinder, dass ihre Behauptungen nicht auf Widerspruch stoßen könnten. Der Zweifel an die eigene Sicht der Dinge besteht noch nicht.
Erst durch die Entwicklung wird diese egozentrische Sicht überwunden – und das geschieht parallel zur Entwicklung des Ichs. Das Kind lernt dadurch erst sein Gegenüber wahrzunehmen – ein Gegenüber das auch eine andere Perspektive haben könnte als die eigene. Auch die Kommunikation wird dem angepasst – es erscheint nicht mehr als selbstverständlich, dass der Gesprächspartner das was das Kind gesagt hat auch in dieser Form versteht und akzeptiert.
Und wenn durch eine Fehlentwicklung die egozentrische Perspektive nicht überwunden wird? Grob zusammengefasst kann man da sagen, dass dies zum Narzissmus führt.
Was bedeutet das? Es ist eigentlich eine Überschätzung der eigenen Persönlichkeit und zugleich ein Mechanismus der als Kompensation für ein sehr schlechtes Selbstwertgefühl stattfindet.
Wikipedia gibt dafür eine sehr gute Definition: „Narzissmus ist eine Charaktereigenschaft, die sich durch ein geringes Selbstwertgefühl bei gleichzeitig übertriebener Einschätzung der eigenen Wichtigkeit und dem großen Wunsch nach Bewunderung auszeichnet. Zu dem namensgebenden Mythos siehe unter Narziss.“
Meine Auffassung ist die, dass nicht die Egozentrik, die nicht überwunden wird, in der Narzissmus führt, sondern die Wunde des nicht erkannt seins- der Mangel an Spiegelung.
Wenn Kinder nicht Antwort- in Form von Spiegelung durch die enge Bezugsperson- erhalten und so erfahren hat - du bist geliebt weil du bist und wie du bist- dann entsteht ein Mangel.
Dieser ist umso ausgeprägter, je bedürftiger die erwachsene Kontaktperson ist.
Wenn sich Eltern also besonders stark über ihre Kinder definieren sind diese in ihrer gesunden Entwicklung gefährdet.
Der Narziss legt sich bereits sehr früh eine "Maske" zu und löst sich von seinem wahren ich- er wird seiner eigenen Natur fremd.
Irgendwann im Leben erhält er immer stärkere Signale, dass etwas nicht stimmt...und wenn der Betroffene Glück hat erkennt er seine Geschichte und kann was ändern.
Viel Glück Adi
PS: Das hier geschriebene hab ich aus verschieden Quellen im Netz zusammengetragen und von mir unter einen Hut gebracht.