(Ich schreibe diese Geschichte, untergliedert in Kapiteln, sodass ich immer wieder eines dazu posten werde)
Marble Planet
I
Die Straße war Nebel verhangen und bot seit Tagen eine erschreckend ähnliche Szenerie dar.
Zias blickte sich um, in der Erwartung, ein Hinweis würde auf ihn zukommen und ihm endlich erklären, wo er sich befand. Doch er blieb natürlich aus.
Zias erkannte, dass ihn von beiden Seiten Geschäfte umgaben, deren Türen verschlossen waren, dennoch so labil erschienen, als ließen sie sich kurzerhand umstoßen. Er hatte es allerdings aufgegeben, dort nach Menschen zu suchen. Der siebzehn jährige Junge hatte bereits genug Zeit damit vergeudet.
Am Ende des Horizonts war ein großes Einkaufszentrum zu sehen. Es war das einzige Gebäude, dass noch beleuchtet war. Dafür jedoch gleich so gut, dass man den Schriftzug der Filiale selbst aus dieser enormen Entfernung lesen konnte. „Marble Planet“
Ein Murmel Geschäft? Zias glaubte das nicht. Aber dennoch fragte er sich, wie man auf einen solchen Namen kommen konnte. Er kickte eine zerbeulte Cola-Dose vor sich her und lauschte dem Surren der, im Sterben, liegenden Laternen, die, wie eine große Schlange Stück für Stück im gleichen Abstand hintereinander aufgestellt waren. Die monotonen Geräusche, die sie von sich gaben, war das letzte, wodurch man ihnen noch Beachtung schenken konnte.
Stunden vergingen und der leicht verzweifelte Junge hatte den letzten Ort verlassen, bevor er das Marble Planet erreichen würde. Erschöpft lehnte er sich gegen ein Straßenschild und holte Luft. Sie erschien ihm hier recht dünn. Es war ein Autobahn-Schild, das die Verkehrsteilnehmer daran erinnern sollte, hier mindestens 60 Stundenkilometer zu fahren. Ironisch, wenn man bedachte, das Zias mit seinen langsamen Schritten nicht mal auf drei Stundenkilometer kam. Er raffte sich wieder auf und schlug die Augenlieder hoch. Er hörte etwas. Das Knurren eines Motors. Da war er sicher. Es kam aus der Richtung, aus der er kam.
Erwartungsvoll drehte er sich um und erkannte Bewegung am Horizont. Ein Motorrad düste aus der Ferne auf ihn zu. Wild fuchtelte er mit den Armen in der Luft herum.
Das erste mal seit Längeren, benutze er seine Stimme, um auf sich aufmerksam zu machen.
Der Motorradfahrer wurde sichtlich langsamer und rollte schließlich auf den Jungen zu, bis er schließlich ein paar Meter vor ihm zum Stillstand kam. Der Nebel hatte sein Visier beschlagen, sodass sein Gesicht unbekannt blieb. Er stieg ab und senkte seinen Helm dem Jungen entgegen. „Was bin ich froh, endlich jemanden zu sehen.“
Zias nickte abrupt, allerdings mit leichtem Misstrauen. „Wer sind Sie?“
Der Motorradfahrer griff seinen Helm und nahm ihn mit der rechten Hand herunter. Ein älteres Gesicht ein glatzköpfigen Mannes zu kam zum Vorschein. Zumindest waren seine wenigen Haare kaum mehr zu sehen. Seine Stimme war eindeutig die, eines Rauchers.
„Richard Harrington.“ Er zeigte ruhig in die Richtung, aus der er gekommen war. „Ich hab drüben in Suedetown gearbeitet, seit ich vor drei Wochen entlassen worden bin. Das Textilunternehmen hat geschlossen. Zum Bedauern vieler...“ Seine letzten Worte wurden leiser. „Und du? Was treibt dich hierher?“
Zias senkte die Augenbrauen, als hätte ihn diese Frage verärgert. Er schwieg und schaute Richtung dem Einkaufsgiganten. „Das... Einkaufszentrum.“
„Das Einkaufszentrum?“ erwiderte Richard. „Was ist denn damit?“
„Sehen Sie nicht? Es ist der einzige Ort meilenweit, der Leben ausstrahlt. Jeder, der in dieser Einöde feststecken würde, wollte dorthin.“ Zias sah auf das Motorrad, das mit Sicherheit auch eine zweite Person verkraften würde. Richard schaute sich um. „Jetzt wo du es sagst. Ja, es ist etwas...“ Ihm fehlte der richtige Begriff, aber sein Gesichtszug ließ erahnen, dass er in diesem Moment dasselbe dachte, wie Zias. „Steig auf, dann fahren wir hin.“
Zias war verdutzt, dass der Fremde so zuvorkommend war und scheinbar fühlte er diese Leere ringsherum tatsächlich nicht. Er Junge stieg auf das Motorrad und hielt sich am Richards Rücken fest, der die Maschine lautstark startete. Das Autobahnschild gewann in diesem Augenblick wieder seine Bedeutung. Zügig steuerten die beiden auf Marble Planet zu.
Marble Planet
I
Die Straße war Nebel verhangen und bot seit Tagen eine erschreckend ähnliche Szenerie dar.
Zias blickte sich um, in der Erwartung, ein Hinweis würde auf ihn zukommen und ihm endlich erklären, wo er sich befand. Doch er blieb natürlich aus.
Zias erkannte, dass ihn von beiden Seiten Geschäfte umgaben, deren Türen verschlossen waren, dennoch so labil erschienen, als ließen sie sich kurzerhand umstoßen. Er hatte es allerdings aufgegeben, dort nach Menschen zu suchen. Der siebzehn jährige Junge hatte bereits genug Zeit damit vergeudet.
Am Ende des Horizonts war ein großes Einkaufszentrum zu sehen. Es war das einzige Gebäude, dass noch beleuchtet war. Dafür jedoch gleich so gut, dass man den Schriftzug der Filiale selbst aus dieser enormen Entfernung lesen konnte. „Marble Planet“
Ein Murmel Geschäft? Zias glaubte das nicht. Aber dennoch fragte er sich, wie man auf einen solchen Namen kommen konnte. Er kickte eine zerbeulte Cola-Dose vor sich her und lauschte dem Surren der, im Sterben, liegenden Laternen, die, wie eine große Schlange Stück für Stück im gleichen Abstand hintereinander aufgestellt waren. Die monotonen Geräusche, die sie von sich gaben, war das letzte, wodurch man ihnen noch Beachtung schenken konnte.
Stunden vergingen und der leicht verzweifelte Junge hatte den letzten Ort verlassen, bevor er das Marble Planet erreichen würde. Erschöpft lehnte er sich gegen ein Straßenschild und holte Luft. Sie erschien ihm hier recht dünn. Es war ein Autobahn-Schild, das die Verkehrsteilnehmer daran erinnern sollte, hier mindestens 60 Stundenkilometer zu fahren. Ironisch, wenn man bedachte, das Zias mit seinen langsamen Schritten nicht mal auf drei Stundenkilometer kam. Er raffte sich wieder auf und schlug die Augenlieder hoch. Er hörte etwas. Das Knurren eines Motors. Da war er sicher. Es kam aus der Richtung, aus der er kam.
Erwartungsvoll drehte er sich um und erkannte Bewegung am Horizont. Ein Motorrad düste aus der Ferne auf ihn zu. Wild fuchtelte er mit den Armen in der Luft herum.
Das erste mal seit Längeren, benutze er seine Stimme, um auf sich aufmerksam zu machen.
Der Motorradfahrer wurde sichtlich langsamer und rollte schließlich auf den Jungen zu, bis er schließlich ein paar Meter vor ihm zum Stillstand kam. Der Nebel hatte sein Visier beschlagen, sodass sein Gesicht unbekannt blieb. Er stieg ab und senkte seinen Helm dem Jungen entgegen. „Was bin ich froh, endlich jemanden zu sehen.“
Zias nickte abrupt, allerdings mit leichtem Misstrauen. „Wer sind Sie?“
Der Motorradfahrer griff seinen Helm und nahm ihn mit der rechten Hand herunter. Ein älteres Gesicht ein glatzköpfigen Mannes zu kam zum Vorschein. Zumindest waren seine wenigen Haare kaum mehr zu sehen. Seine Stimme war eindeutig die, eines Rauchers.
„Richard Harrington.“ Er zeigte ruhig in die Richtung, aus der er gekommen war. „Ich hab drüben in Suedetown gearbeitet, seit ich vor drei Wochen entlassen worden bin. Das Textilunternehmen hat geschlossen. Zum Bedauern vieler...“ Seine letzten Worte wurden leiser. „Und du? Was treibt dich hierher?“
Zias senkte die Augenbrauen, als hätte ihn diese Frage verärgert. Er schwieg und schaute Richtung dem Einkaufsgiganten. „Das... Einkaufszentrum.“
„Das Einkaufszentrum?“ erwiderte Richard. „Was ist denn damit?“
„Sehen Sie nicht? Es ist der einzige Ort meilenweit, der Leben ausstrahlt. Jeder, der in dieser Einöde feststecken würde, wollte dorthin.“ Zias sah auf das Motorrad, das mit Sicherheit auch eine zweite Person verkraften würde. Richard schaute sich um. „Jetzt wo du es sagst. Ja, es ist etwas...“ Ihm fehlte der richtige Begriff, aber sein Gesichtszug ließ erahnen, dass er in diesem Moment dasselbe dachte, wie Zias. „Steig auf, dann fahren wir hin.“
Zias war verdutzt, dass der Fremde so zuvorkommend war und scheinbar fühlte er diese Leere ringsherum tatsächlich nicht. Er Junge stieg auf das Motorrad und hielt sich am Richards Rücken fest, der die Maschine lautstark startete. Das Autobahnschild gewann in diesem Augenblick wieder seine Bedeutung. Zügig steuerten die beiden auf Marble Planet zu.