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Langeweile ?

nicht suchen - finden

Ich habe mich geirrt :-(

Wilhelm Busch hat das Loblied auf die Selbstkritik nicht die Langeweile geschrieben:

Die Selbstkritik hat viel für sich



Die Selbstkritik hat viel für sich.

Gesetzt den Fall, ich tadle mich:

So hab ich erstens den Gewinn,

Daß ich so hübsch bescheiden bin;

Zum zweiten denken sich die Leut,

Der Mann ist lauter Redlichkeit;

Auch schnapp ich drittens diesen Bissen

Vorweg den andern Kritiküssen;

Und viertens hoff ich außerdem

Auf Widerspruch, der mir genehm.

So kommt es denn zuletzt heraus,

dass ich ein ganz famoses Haus.

Na, wenn das jetzt nicht Futter für meine "Freunde" ist

Langweilig wird es bestimmt nicht.

:jump1:
 
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>Baerliner

Extra Dank für das Gedicht von Wilhelm Busch.

Ein weiterer Beweis, dass für Langeweile - so man sie überhaupt als negativ empfindet - kein Grund ist.

Viele Grüße

Zeili
 
Weil mir grad langweilig ist, .... ;)

Keiner will ein Langeweiler sein, die meisten betonen, dass ihnen nie langweilig ist, Langweile zu haben, ist ein Zustand, den sich keiner herbeiwünscht. Wenn jemand sagt, dass er sich oft langweilt, dann wird das seinen sozialen Status nicht gerade befördern, zumal zu befürchten steht, dass es sich um einen Langweiler handelt, der den anderen mit seiner Langweiligkeit langweilen könnte.

Dabei ist es nur eine kleine grammatische Änderung, die aus der Langeweile die lange Weile, also eine lange Zeitspanne macht. Und DAS will dann wieder jeder haben: viel Zeit.

Ich schließe daraus, dass keiner „die Zeit ohne sonst was“ haben will, sondern nur viel Zeit in Verbindung mit Dingen, die kurzweilig sind. Spannende Dinge, bewegende Dinge, interessante Dinge, ... Dinge, die einem Freude machen. Und man weiß ja, dass genau dann die Zeit sehr schnell vergeht.

Vielleicht müssten wir uns mehr langweilen, damit wir wieder mehr Zeit haben? Ist das paradox?

???
Katharina
 
Man braucht lange Weile .....

....um sich durch den Thread durchzulesen:)

katharina schrieb:
Weil mir grad langweilig ist, .... ;)

Keiner will ein Langeweiler sein, die meisten betonen, dass ihnen nie langweilig ist, Langweile zu haben, ist ein Zustand, den sich keiner herbeiwünscht. Wenn jemand sagt, dass er sich oft langweilt, dann wird das seinen sozialen Status nicht gerade befördern, zumal zu befürchten steht, dass es sich um einen Langweiler handelt, der den anderen mit seiner Langweiligkeit langweilen könnte.

Dabei ist es nur eine kleine grammatische Änderung, die aus der Langeweile die lange Weile, also eine lange Zeitspanne macht. Und DAS will dann wieder jeder haben: viel Zeit.

Ich schließe daraus, dass keiner „die Zeit ohne sonst was“ haben will, sondern nur viel Zeit in Verbindung mit Dingen, die kurzweilig sind. Spannende Dinge, bewegende Dinge, interessante Dinge, ... Dinge, die einem Freude machen. Und man weiß ja, dass genau dann die Zeit sehr schnell vergeht.

Vielleicht müssten wir uns mehr langweilen, damit wir wieder mehr Zeit haben? Ist das paradox?

???
Katharina

Katharina,

ich kann zwar nicht verstehen, daß es Dir langweilig ist, aber wahrscheinlich hast Du ja auch gemeint, daß Du gerade lange Weile hattest, um Deinen Beitrag in gewohnt geschliffener Diktion vorzutragen. Du hast Recht: die Zeit verrinnt, wenn wir angenehme Dinge verrichten, z.B. im Urlaub mal nur ohne jede Beschäftigung vor sich hin zu dösen. Natürlich kann man am Pool oder Strand als Bärliner auch schönen Frauen hinterherschauen, ohne daß Langeweile aufkommt. Oder man vergißt die Zeit beim Lesen/Schreiben im Forum usw. Aber da kommt eigentlich nur keine Langeweile auf, wenn die Beiträge auch mal kurzweilig verfaßt sind, oder? Naja, auch die ernsten Beiträge sind in einem Denkforum erwünscht. Allerdings können die langen schon mal Langeweile aufkommen lassen, weil man/frau keine lange Weile hat
bzw. zu haben glaubt.

Also gute Nacht allen, die zu später Stunde noch lange Weile haben, hier zu lesen.

Jetzt habe ich doch wieder mal meine Einleitung auf den falschen Thread bezogen;-) :-(
Das Thema Misstrauen ist es, das lange Weile erfordert, nicht dieses hier, wo man auch später noch wird reinspringen können, ohne die ganze Vorgeschichte zu lesen, um ein Statement abzugeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werte Katharina,

toll, wie du das beschrieben hast:
Paradox?
Ja!
Langeweile ist ein Genuß.
Wer`s kann.







(Supertoll: Danke für "grammatisch" statt "grammatikalisch". Aber: Könnte deine Interpunktion dir noch mehr Ausdruckskraft verleihen?)
 
Also ich z.B. kann Langeweile auch nicht leiden, weswegen ich mich auch nie auf einen Strand legen würde und auch noch so schönen Frauen hinterher schauen würde! ;)

Mir kam folgender Gedanke:
Wenn ich zwar Zeit habe, aber nichts, das sie mir kurzweilig macht, ist mir fad. Dann habe ich nichts, das ich tun möchte und auch tun kann, das ich mit/in der Zeit anfangen kann. Die Zeit (als mit Handlung zu füllende) macht sich unangenehm bemerkbar.

Tue ich etwas Kurzweiliges, dann verschwindet die Zeitwahrnehmung hinter dem, mit dem ich mich beschäftige, die Handlung(sfähigkeit?) macht sich angenehm bemerkbar.

Eingefallen ist mir auch noch der Ausdruck: „Zeit totschlagen“, auch das ein Hinweis auf den Umstand, dass man die Zeit als solche (also ohne Verbindung mit einem als angenehm empfundenen Tun) unangenehm empfindet, so unangenehm, dass man sie mit etwas (Handlung) totschlägt.

Da fallen mir dann diese Extremsportarten ein, wo man diesen Totschlagaspekt insofern gut sehen kann, als man gewissermaßen knapp neben sich totschlägt. Der Kitzel: dass man wirklich nur die Zeit und nicht sich selbst (oder andere) erwischt?

Wobei das ja in aller Regel eine Außenzuschreibung ist, also es bin ich, die behauptet, dass da Zeit totgeschlagen wird. Von den Leuten, die das tun, wird das ja als „Kick“, „Spaß“,.. u.ä. bezeichnet.

Dass mit dem Herstellen „nackter Zeit“ Menschen gequält werden können, zeigt Zweig sehr eindringlich in seiner Schachnovelle, wo die Hauptfigur von den Nazis allein in eine Zelle gesperrt worden ist, in der es nichts gab, womit er sich beschäftigen konnte.

Nachdenken ließe sich aber auch über den Unterschied zwischen Muße und Langeweile.

Ein ergiebiges Thema!

Liebe Grüße
Katharina
 
Hallo Katharina !

Zu deinem Beitrag Nr. 17:

Falls Dir öfters langweilig ist, sodass Du die Zeit als unangenehm empfindest, wie du es nachfühlbar ausdrückst, könnte ich Dir noch eines empfehlen:

Nimm Dir einmal 3 bis 4 Stunden Zeit. Von diesen 3 bis 4 Stunden gehst du einmal 1 bis 2 Stunden in einem möglichst ruhigen Gebiet spazieren und denkst nur darüber nach welche,
Wünsche,
Ziele,
Bedürfnisse und
Probleme​
Du hast. Dann nimmst Du Dir ein Blatt Papier und schreibst sie, womöglich vorerst mit der Hand, auf. Diesen Zettel hängst Du dann an gut sichtbarer Stelle auf - und jedesmal, wenn Dir langweilig ist, schaust Du auf diesen Zettel und fragst Dich
Sind ich meine Wünsche schon erfüllt ?
Habe ich meine Ziele schon erreicht ?
Sind meine Bedürfnisse (Nahrung, Kleidung, Wohnung, Hygiene, Kommunikation, ärztliche Versorgung) auch alle gedeckt ?
Habe ich Probleme, wenn ja, weiß ich einen Weg, sie zu lösen ?​
Glaub mir, es gibt keinen Menschen, der keinen Wunsch hat; er weiß ihn höchstens nicht.
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Das beste Mittel gegen Langeweile ist das andere Geschlecht (das liest sich aber viel einfacher, als es ist).
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Unterschied zwischen Muße und Langeweile ?

Sich der Muße hingeben bedeutet meines Erachtens: ich will an etwas denken oder tun, was ich liebe oder will; lieben und/oder wollen, befreit von jedem Zwang, spontan reden oder handeln.

Langeweile: Empfindung der Leere und/oder des Stumpfsinns.

Viele Grüße

Zeili
 
hallo zeiliger,

ich sehe diesen thread hier eher als auslotung eines begriffes. meine "persönlichen" bemerkungen sind als spielerische bezugnahme gedacht, nicht als ausdruck meiner lebenswirklichkeit.

dank fürs antworten & gruß
katharina
 
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katharina schrieb:
... die meisten betonen, dass ihnen nie langweilig ist, Langweile zu haben, ist ein Zustand, den sich keiner herbeiwünscht.

Mir war mal langweilig. Ist schon sehr lange her. Damals wollte ich dann sterben. Langeweile: das Gefühl zu haben, daß es NICHTS NEUES mehr gibt, daß man alles schon mal gehört oder erlebt hat - fies, sowas.


katharina schrieb:
Vielleicht müssten wir uns mehr langweilen, damit wir wieder mehr Zeit haben? Ist das paradox?

Nö. Wer sich so fürchterlich langweilt, daß es wehtut, wird bemüht sein, diesen Zustand zu beenden. Die Zeit, die's dazu braucht, findet sich dann wie von selbst ;)

LG, wirrlicht
 
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