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Klienteldiktatur und Weltbetrugskrise

Eulenspiegel

Well-Known Member
Registriert
9. August 2009
Beiträge
2.435
Mal ernsthaft überlegt, haben wir nun eine Weltwirtschaftskrise oder eine Weltbetrugskrise?
Sollte man den Betrügern noch Geld hinterherwerfen, damit die Wirtschaft wieder funktioniert, odersolten wir das Geld der Betüger für ungültig erklären, weil damit ein ´Verbrechen verübt wurde, genau so wie das Auto eines Verbrechers eingezogen wird wenn damit ein Verbrechen verübt wurde?
Warum klammert sich die Wirtschaft an die Betrüger?

Was haben Geldgier, Machtgier, Neugier und Möglichkeitsgier (Möglichkeitswahn), Produktivitätsbesessenheit damit zu tun?
Produktivitätsbesessenheit - Wegwerfgesellschaft - Möglichkeitswahn.
Machtbesessenheit - Eroberungswahn - Möglichkeitswahn.

Steigerungsformen der Jetztzeit und was bringt die Zukunft?
Kann aus einem Kriminellen ein Polizist werden?
Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eugène_François_Vidocq
http://www.dieterwunderlich.de/Vidocq_biografie.htm
http://wapedia.mobi/de/Eugène_François_Vidocq

Geht nicht alles Gute letztendlich aus dem kriminellen hervor?
Wenn Gauner alt werden wollen müssen sie sich auch im Umgang untereinander an Regeln halten, ansonsten leben sie nicht lange. Beispiele: Mafiacodex usw.. Auch die Räuberbanden des Mittelalters hatten ihre Verhaltenscodexe untereinander. Getötete Präsidenten und Wirtschaftsmanager. Selbst Caesar wurde nicht verschont - er wollte sich als Gott über alle stellen - Götter haben jedoch nur ein kurzes Leben wie man sieht.

Moral und Täuschung sind die Mittel der Herrschaft. Vegebene Gerechtigkeit an Hand von verfaulten Gesetzen und Heuchelei sind ie Mittel. Die Bandenklientel steckt mittels der Gesetze ihre Claims ab. Nur Naive wundern sich warum Gesetze nicht gerecht sind. Recht sind sie schon nur nicht für die welche sie beklagen. Jegliche Hierarchie wacht darüber das es so bleibt, sogar die Glaubenshierarchie.
Siehe:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/58/ENC_SYSTEME_FIGURE.jpeg
Memoiren - Raison - Imagination.
Erzählung - Tabu´s - Mythos
 
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AW: Klienteldiktatur und Weltbetrugskrise



Eulenspiegel schrieb:

Mal ernsthaft überlegt, haben wir nun eine Weltwirtschaftskrise oder eine Weltbetrugskrise?

Ich tippe auf Weltbetrugskrise.

Über die Ursachen und Urheber der Finanzkrise wurde bereits so viel geschrieben und gesprochen,
dass die Gefahr besteht, den Überblick zu verlieren;
was so manchem Urheber sicher nicht gerade ungelegen käme.

Deshalb sollen hier die wichtigsten Aussagen rekapituliert werden.

Als Ursachen und Urheber der Finanz- und Börsenkrise wurden benannt:

  • Falsche amerikanische Politik des billigen Geldes.
    Durch die falsche Niedrigzinspolitik der Notenbank fehlte den amerikanischen Haushalten
    jeglicher Anreiz zu einer soliden langfristig haltbaren Finanzgebahrung.
    Die Sparquote der Haushalte liegt in der D-A-CH-Region bei mehr als 10 Prozent,
    in den Verunreinigten Staaten hingegen unter 1 Prozent.
  • Stark überschuldete amerikanische Haushalte
    mit einer ausgeprägten Konsum_auf_Pump-Mentalität.
  • Skrupellose amerikanische Bankmanager, die einen Strukturvertrieb für Kredite
    mit einem völlig falschen Anreizsystem für Kredit-Keiler aufgebaut und betrieben haben
    (Provisionen ausschließlich auf Basis des Umsatzes, unabhängig vom Risiko der Ausleihung).
  • Skrupellose amerikanische Kredit-Keiler,
    die den Konsumenten ohne Rücksicht auf ihre finanzielle Leistungsfähigkeit
    weit überhöhte Kredite (noch dazu mit variablem Zinssatz) aufgeschwatzt haben.
  • Skrupellose amerikanische Bankmanager, die ihre faulen und wackeligen Kredite
    in "Mortgage Backed Securities" (MBS) verpackt und anderen (europäischen, asiatischen)
    institutionellen Anlegern (Banken, Versicherungen, Investmentfonds, etc.) angedreht haben.
  • Skrupellose oder unfähige Ratingagenturen,
    die ein völlig falsches Bild von der Werthaltigkeit der MBS gezeichnet haben.
  • Skrupellose oder unfähige (europäische, asiatische) Bankmanager,
    die extrem hohe Positionen in solchen minderwertigen "Wertpapieren" aufgebaut haben
    (entweder sie haben das Risiko dieser MBS nicht richtig eingeschätzt, oder sie haben
    für diese Geschäfte so hohe Prämien kassiert, dass ihnen das Risiko gleichgültig war).
  • Falsche Anreize der Politik bzw. des Gesetzgebers
    durch Festlegung eines zu hohen Aktienanteiles in den Veranlagungen der privaten Pensionsfonds.
  • Hysterische Überreaktionen an den Börsen.
    Eine viel zu starke Konzentration viel zu großer Geldmengen in den Händen relativ weniger
    Portfoliomanager bei den Investmentfonds zieht nahezu zwangsläufig hysterische Überreaktionen
    nach sich (alle Portfoliomanager haben die gleichen Informationen, die gleichen Analysewerkzeuge,
    die gleichen Zielrichtungen, und die gleiche Mentalität).
  • Extrem kurzfristige Orientierung der Marktteilnehmer an den Börsen
    (überwiegend der Portfoliomanager von Investmentfonds).
  • IFRS Bilanzierungsrichtlinien mit extrem kurzfristiger Orientierung
    (Offenlegung stiller Reserven, quartalsweise Anpassung der aktuellen Bewertung)
    verstärken hysterische Reaktionen der Finanzmarktteilnehmer.
  • Umfang der Geschäfte mit derivativen Finanzprodukten
    (im Wert von 500.000 bis 600.000 Millionen??), die u.a. Wetten auf fallende Kurse darstellen.
  • Extrem undurchsichtige Produkt-Innovationen von derivativen Finanzinstrumenten,
    bei denen offenbar selbst für Experten nicht mehr erkennbar war, worauf denn da überhaupt
    gewettet wurde.
  • Leerverkäufe ermöglichen und begünstigen Spekulationen auf fallende Kurse
    mit Selbstverstärkung der Tendenz bis hin zu einer Manipulation der Kursentwicklung.
  • Vertrauensverlust der Banken untereinander;
    nona, schließlich kennen die Bankmanager ja sowohl die "charakterlichen Qualitäten"
    der jeweils anderen Bankmanager, als auch deren "fachliche Qualitäten".
  • Verstecken von Risiken in den Bilanzen durch Ausgliederung problematischer Konstrukte
    in Sondergesellschaften auf Off-Shore Standorten und Stiftungen.
  • Kriminelle Netzwerke bestehend aus Politikern, Managern der Realwirtschaft, Finanzwirtschaft,
    Wirtschaftsprüfern, Ratingagenturen, Finanzanalysten, Portfoliomanagern, und einschlägiger Medien.
  • Kriminelle Machenschaften bei der Gestaltung der Bilanzen in der Finanz- und Realwirtschaft.
  • Fehlende globale Finanzmarktaufsicht mit strengen langfristig gesunden Reglements.
  • Von Seiten der Bankster wird auch gelegentlich die schlechte Fristentransformation
    zwischen kurzfristigen Einlagen und langfristigen Ausleihungen als Grund angegeben.
    Da aber eine Bewältigung der Fristentransformation zu jeder Zeit eine Herausforderung
    des Bankgeschäftes darstellte, dürfte diese Ursache eher eine faule Ausrede sein.

Eulenspiegel schrieb:
Die Bandenklientel steckt mittels der Gesetze ihre Claims ab.

Diese Feststellung verdient eine Extra-Erwähnung.
Es waren nämlich in der Tat die willfährigen Politiker in den gesetzgebenden Körperschaften,
die alle früher vorhandenen Schutzdämme gegen eine ausufernde Kriminalität in der Finanzwirtschaft
niedergerissen haben.

Genau jene Transaktionsformen, die in letzter Konsequenz auch deutsche und österreichische Banken
in den Abwärtsstrudel hineingezogen haben,

waren nämlich vor 20 Jahren hierzulande gar nicht zugelassen.

Da mussten extra die Regelwerke geändert werden, damit die Großkriminellen bei ihrem Treiben
nur ja nicht durch allzu pingelige Prüf-Organe behindert werden konnten.


Politiker vom Schlage eines Gerhard Schröder haben auf Zuruf der Finanz-Mafia recht eifrig
etwaige "Produktivitäts- und Modernitäts-Hindernisse" beseitigt.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
Nachtrag: Billion oder Million Millionen USD ?


... Umfang der Geschäfte mit derivativen Finanzprodukten
(im Wert von 500.000 bis 600.000 Millionen??), die u.a. Wetten auf fallende Kurse darstellen.

Der Umfang dieser Geschäfte wird von Experten auf 500 bis 600 Billionen USD geschätzt.

Bei "Billionen" ist zunächst unklar, ob damit nun die amerikanische Billion (Tausend Millionen) gemeint ist,
oder die europäische Billion (eine Million Millionen).

Hier dürfte die europäische Benennung gemeint sein, also 500 bis 600 Millionen Millionen USD:


Das musste auch einmal in aller Unklarheit gesagt werden.
 
AW: Klienteldiktatur und Weltbetrugskrise

Was haben Geldgier, Machtgier, Neugier und Möglichkeitsgier (Möglichkeitswahn), Produktivitätsbesessenheit damit zu tun?

Also 'Neugier' hat hoffentlich nichts mit der Finanzkrise zu tun. :)

Aber er hat die Ursachen und Urheber der Finanz- und Börsenkrise sehr schön rekapituliert.

Es waren nämlich in der Tat die willfährigen Politiker in den gesetzgebenden Körperschaften,
die alle früher vorhandenen Schutzdämme gegen eine ausufernde Kriminalität in der Finanzwirtschaft
niedergerissen haben.

Also, liebe Wähler:
Denkt bei den nächsten Wahlen daran, solche Politiker zu wählen, welche die 'früher vorhandenen Schutzdämme gegen eine ausufernde Kriminalität in der Finanzwirtschaft' wieder aufrichten und möglichst noch verstärken wollen!
 
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AW: Klienteldiktatur und Weltbetrugskrise

Also 'Neugier' hat hoffentlich nichts mit der Finanzkrise zu tun. :)

Warum denken Sie das sie nichts mit der Finanzkrise zu tun hat?
Ich denke schon das man neugierig nach Möglichkeiten suchte seine Betrügereien zu verbergen und zu verschleiern. Weil dieses gelang und möglich war konnte es zur Finanzkrise kommen.

Der Betrüger sucht immer nach Möglichkeiten wie er unerwischt lange betrügen kann, wenn er es dann aber übertreibt so kommt es zur Finanzkrise. Unterstützt werden diese dabei von der Gesetzgebung, das sind die Früchte des veruntreuten Geldes, nach dem man gierte und danach giert es auch die Helfershelfer. Mittels Machtgier hält man alles unter Verschluß und tüftelt im Möglichkeitswahn immer neuere Spinnennetze aus in denen sich Macht, Verschleierung und Gier zur immer unersättlicheren Befriedigung treffen.
 
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